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Gerold von Oldenburg und Lubeck 13 August 1163 in Bosau folgte 1154 dem Vizelin als Bischof von Oldenburg in Holstein nach Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Voraussetzung 2 Berufung und Weihe 3 Wirken als Bischof 4 Tod und Nachfolge 5 LiteraturHerkunft und Voraussetzung BearbeitenGerold stammte aus der schwabischen Heimat der Welfen Gerold hatte sich am Hof des Welfen Heinrich der Lowe in Braunschweig Verdienste als Hofkaplan und Scholaster des Stiftes St Blasius erworben Berufung und Weihe BearbeitenGerold wurde durch Herzogin Clementia die erste Frau Heinrichs des Lowen 1155 zum Nachfolger des 1154 verstorbenen Vizelin bestimmt Auch Gerold geriet jedoch wie schon Vizelin sofort in die Muhlen der Feindschaft zwischen Erzbischof Hartwig von Bremen und Herzog Heinrich dem Lowen Da Gerold ein Mann Heinrichs des Lowen war verweigerte der Erzbischof als zustandiger Metropolit unter Verweis auf das kanonisch zweifelhafte Verfahren der Erhebung auch dem Gerold die Weihe Heinrich der Lowe loste das Problem indem er Gerold 1155 auf seinen Italienzug mitnahm und dort unter Missachtung der erzbischoflichen Rechte und erst im zweiten Anlauf eine Weihe durch den zunachst zogernden Papst Hadrian IV erreichte Wirken als Bischof BearbeitenGerold blieb nach seiner Weihe zunachst im Umfeld Heinrichs des Lowen und betrat seinen Sprengel 1155 noch nicht sondern drang beim Herzog auf die Bereitstellung einer ausreichenden materiellen Basis fur das Bistum Dieser setzte beim Grafen Adolf II von Holstein die zusatzliche Ausstattung des Bistums mit Eutin und drei benachbarten Dorfern und insgesamt 300 Hufen durch Gerold grundete daraufhin in Eutin einen Markt und eine Burg In dieser Burg und weder im eigentlichen aber vollig desolaten Bistumssitz Oldenburg in Holstein noch in Vizelins Provisorium in Bosau nahm Gerold 1156 seinen Sitz Gerold erreichte dass das nach Hogersdorf verlegte Segeberger Stift wieder nach Segeberg zuruckverlegt wurde um wenigstens dort am Rand seiner Diozese das fur feierliche Gottesdienste notwendige Personal zur Verfugung zu haben Er intensivierte die ziemlich daniederliegende Slawenmission und veranlasste den Bau von Kirchen in Oldenburg in Holstein Susel Ratekau Gleschendorf und Lutjenburg 1160 nach neueren Untersuchungen erst 1163 wurde das Bistum auf Initiative Gerolds von Heinrich dem Lowen nach Lubeck verlegt Der Herzog ordnete 1163 in Lubeck den Bau eines ersten Domes an der in seiner und Gerolds Gegenwart der Jungfrau Maria Johannes dem Taufer und dem Heiligen Nikolaus geweiht wurde Gleichzeitig wurden das Domkapitel sowie das Lubecker Johanniskloster gegrundet Einen schweren Konflikt hatte Gerold mit den Holsten durchzustehen die einige Teile Wagriens zu besiedeln begonnen hatten und sich weigerten ihm den zustehenden Zehnten zu zahlen Auch hier konnte sich Gerold nur dank eines Machtwortes Heinrichs des Lowen durchsetzen Tod und Nachfolge BearbeitenIm Jahr der Lubecker Domweihe unternahm Gerold nochmals eine Visitationsreise durch seinen Sprengel Nach einer Messe in Lutjenburg brach Gerold zusammen Der Kranke wurde nach Bosau verbracht wo er am 13 August 1163 verstarb Er wurde im Lubecker Dom bestattet Seine vermeintliche Gruft wurde im Zusammenhang mit den Kriegsschaden durch den Luftangriff auf Lubeck 1942 unter dem Chor im Bereich der fruheren romanischen Apsis wiederentdeckt Neuere Untersuchungen kamen jedoch zu dem Ergebnis dass diese Gruft aus der Zeit von 1335 bis 1342 stammt Alle vier Seiten sind mit Kreuzigungsszenen ausgemalt Diese Gruft die langere Zeit als die Gruft Gerods galt ist erhalten aber nicht zuganglich Die darin enthaltenen Fresken sind jedoch seit der Offnung fotografisch dokumentiert Gerolds Nachfolger als Bischof von Lubeck wurde 1164 der Abt des Klosters Riddagshausen Konrad I von Riddagshausen Literatur BearbeitenPeter Meinhold Bischof Gerold von Lubeck und seine Zeit In Der Wagen 1972 S 22 36 Dieter Lent Gerold Bischof von Oldenburg In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 S 256f ISBN 978 3 937664 46 0 Karl Jordan Gerold Bischof von Oldenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 315 f Digitalisat Hans Prutz Gerold Bischof von Oldenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 41 f VorgangerAmtNachfolgerVizelinBischof von Oldenburg 1155 1160 Bischof von Lubeck 1160 1163Konrad I von RiddagshausenNormdaten Person GND 136649025 lobid OGND AKS VIAF 80957863 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerold von OldenburgALTERNATIVNAMEN Gerold von Oldenburg und LubeckKURZBESCHREIBUNG Bischof von Oldenburg in HolsteinGEBURTSDATUM 11 Jahrhundert oder 12 JahrhundertSTERBEDATUM 13 August 1163STERBEORT Bosau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerold von Oldenburg amp oldid 215823956