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Als Slawenmission wird die Missionierung und die Verbreitung des christlichen Glaubens Evangelium vom 7 bis zum 13 Jahrhundert bei den Slawen bezeichnet Im Fruhmittelalter war das Ziel der Mission nicht alleine ein kirchlicher Vorgang Es bestand immer ein enger Zusammenhang zwischen der Bekehrung und der Festigung von Herrschaft Die Macht der Fursten beruhte wesentlich auf dem Gottesgnadentum und die Kirche erhielt ihren Handlungsspielraum durch die Unterstutzung der Fursten Durch verschiedene Wanderungsbewegungen der Slawen vom 5 bis zum 7 Jahrhundert wurden bereits laufende Christianisierungsprozesse durch heidnische Gebrauche wieder abgelost Inhaltsverzeichnis 1 Lateinische oder byzantinische Kirche 2 Slawenmission in Mitteleuropa 2 1 Missionen von Baiern und Franken ausgehend 2 2 Im Frankischen Reich 2 3 In Bohmen und Mahren 2 4 In Slowenien und Karnten 3 Slawenmission im Nordosten 3 1 Erster Missionsauftrag 3 2 Erneuter Missionsauftrag 3 3 Wendenkreuzzug 4 In Polen Pommern und im Baltikum 5 Mission in Sudosteuropa 5 1 In Kroatien und Dalmatia 5 2 In Serbien Bulgarien und Bosnien und Herzegowina 6 Mission in Osteuropa 7 Quellen 8 Literatur 9 EinzelnachweiseLateinische oder byzantinische Kirche BearbeitenDie Missionen gingen einher mit dem Auseinanderstreben der Kirche von Rom und der von Konstantinopel welches zu dem Morgenlandischen Schisma von 1054 fuhrte also zur Lateinischen Kirche und zur Orthodoxen Kirchen Im Ergebnis haben sich bei der Slawenmission die zwei Richtungen deutlich voneinander getrennt Die abendlandisch lateinische Kirche setzte sich in Ostdeutschland Polen Baltikum Bohmen und Mahren Karnten Slowenien Kroatien und Dalmatien durch Das griechisch orthodoxe Christentum konnte sich in Bulgarien Serbien Bosnien und Russland behauptenSlawenmission in Mitteleuropa BearbeitenMissionen von Baiern und Franken ausgehend Bearbeiten nbsp Stiftskirche InnichenUm 630 drang Amand von Aquitanien uber Baiern zur Mission in das ostliche Slawenland vor Die eigentliche Baiernmission begann aber erst mit den Bajuwarenherzogen Theodo I und Theodo II vor 666 bis um 717 und den Missionsbischofen Korbinian von Freising um 720 Emmeram von Regensburg und Erhard von Regensburg um 680 bis um 717 sowie Rupert von Salzburg dem Apostel der Baiern Rupert fuhr am Ende des 7 Jahrhunderts per Schiff donauabwarts bis Lauriacum heute Enns Ortsteil Lorch und missionierte im Grenzbereich der Awaren wo bereits fruhchristliche Siedlung vorhanden waren Es entstand in Baiern eine kirchliche und klosterliche Struktur Missionsbischof Bonifatius konnte im papstlichen Auftrag 738 739 die kirchlichen Verhaltnisse in Bayern und Thuringen ordnen Er schuf damit auch die Voraussetzungen fur eine grenzuberschreitende Slawenmission Tassilo III liess 769 bzw 777 das Kloster Innichen im Pustertal in Sudtirol und die Monchsgemeinschaft von Kremsmunster fur die Mission grunden Sie hatten grossen Anteil an der Missionsarbeit in Karantanien Im Frankischen Reich Bearbeiten nbsp Frankisches Reich bis 814Karl der Grosse hatte im Frankischen Reich nach den Sachsenkriegen 772 804 um 790 bis 810 zur Sicherung der Ostgrenze seines Reiches heidnische Slawenstamme missionieren lassen oder lehenspflichtig bzw tributpflichtig abhangig gemacht Die Wurzburger Bischofe seit Berowelf vor 769 794 missionierten in den slawischen Gebieten der Main und Regnitz Wenden und liessen deshalb 14 sogenannte Slawenkirchen zumeist im Landkreis Bamberg errichten 1007 wurde aus Teilen des Bistums Wurzburg und des Bistums Eichstatt das Bistum Bamberg das zunachst Mainz unterstellt war Eine Bedeutung erlangte es bei der Christianisierung der zwischen Main und Regnitz wohnenden Slawen Nur teilweise hatten diese Entwicklungen wie in Franken und bei den sudslawischen Awaren nach Karls Regentschaft einen dauerhaften Erfolg In Bohmen und Mahren Bearbeiten nbsp Grossmahren nach 871Mahren866 wurde Ermenrich von Ellwangen zum Bischof von Passau ernannte In seiner Amtszeit kam es durch das Bistum Passau welches direkt an das Grossmahrische Reich grenzte zu grossen missionarischen Bemuhungen vor allem in Mahren Die Slawenapostel Method von Saloniki und Kyrill von Saloniki auch Konstantin genannt wirkten in Mahren und in Bohmen Ermenrich beteiligte sich 870 am Vorgehen des bayrischen Episkopats gegen den mahrischen Erzbischof Method woraufhin er 873 von Papst Johannes VIII suspendiert wurde Nach der Verdrangung der Slawenmission durch Kyrill und Method nahm Mahren mit seinem Bistum Olmutz nach dem Tode Methods die romische Liturgie an BohmenIm 9 Jahrhundert lagen auch die Anfange der Christianisierung in Bohmen ausgehend von Regensburg und Passau Aus dem Kloster Fulda wurde 845 berichtet dass sich 14 bohmische Stammesfuhrer dem ostfrankischen Konig Ludwig dem Deutschen unterwarfen Sie wurden mit ihrem Gefolge getauft Mit dem Premyslidenherzog Wenzel I der 929 dem Konig Heinrich I tributpflichtig wurde konnte sich die byzantinisch Liturgie nicht durchsetzten und die lateinische Liturgie wurde eingefuhrt Die Bindungen zur bairischen Kirche lockerten sich Das Bistum Prag von 973 wurde 976 dem Mainzer Metropolitanverband unterstellt Die Pramonstratenser verbreiteten sich im 12 13 Jahrhundert in Bohmen und Mahren In Slowenien und Karnten Bearbeiten Die Missionierung der Slowenen wurde in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts von Passau und Salzburg aus betrieben In Karantanien einem slawischen Furstentum mit Zentrum auf dem Gebiet der heutigen Steiermark und Karntens fand die christliche Missionierung im 8 Jahrhundert statt Das Gebiet geriet nun unter bayerische Oberhoheit Auch Abraham von Freising vor 950 993 4 wirkte im sudlichen Karnten in der Slawenmission Zwischen 972 und 1039 entstanden im Rahmen der Missionstatigkeit die Freisinger Denkmaler drei Handschriften in slowenischer Sprache Slawenmission im Nordosten Bearbeiten Hauptartikel Christianisierung der Elbslawen Die Mission im Nordosten diente der Christianisierung und der Ausdehnung des ostfrankischen Herrschaftsbereichs in den neu gebildeten Grenzmarken Durch den hartnackigen Widerstand der Elbslawen war diese Missionierung ein langwieriger Prozess Erster Missionsauftrag Bearbeiten nbsp Ratzeburg und Mecklenburg um 1300967 968 auf der Synode von Ravenna erreichte Kaiser Otto I die Zustimmung Papst Johannes XIII zur Errichtung des Erzbistums Magdeburg ein wichtiger Ausgangspunkt der Mission im Raum Brandenburg Das Bistum Oldenburg in Holstein wurde vom Erzbischof von Hamburg Bremen Adaldag im Auftrag von Kaiser Otto I 972 zum Zwecke der Slawenmissionierung und Kolonisierung der wendischen Gebiete gegrundet Das Bistum versuchte die Mission voranzutreiben Die Einwohner mussten hohe Tribute aufbringen und wehrten sich dagegen Der Slawenaufstand von 983 zerstorte weitgehend das bis dahin Erreichte Die Liutizen und Abodriten zerstorten die Bischofssitze in Brandenburg und Havelberg Die Feldzuge ab 985 gegen die Aufstandischen erwiesen sich als wirkungslos Konig Heinrich II schloss 1003 sogar ein Bundnis mit den Liutizen Bis ins 12 Jahrhundert blieb hier die heidnische Herrschaft bestehen und die Deutsche Ostsiedlung stagnierte Erzbischof Adalbert von Bremen schuf um 1060 das Bistum Ratzeburg und das Bistum Mecklenburg spater Bistum Schwerin aus dem Bistum Oldenburg Holstein spater verlegt nach Lubeck Schon 1066 fielen die neuen Bistumer dem blutigen Aufstand der Wenden zum Opfer die 1066 Abt Ansverus und seine Gefolgsleute steinigten Damit war diese Slawenmission des Bistums Oldenburg im heutigen Schleswig Holstein zunachst gescheitert Erneuter Missionsauftrag Bearbeiten 1126 wurde die Slawenmission von Bremen aus erneut aufgenommen Adalbero von Bremen von 1123 bis 1148 Erzbischof von Bremen und Hamburg konnte grossere Erfolge bei der Heidenmission im Nordosten verzeichnen Burg und Stift Segeberg wurden 1134 deshalb von Kaiser Lothar III dem Erzstift ubergeben Im Zuge der zweiten Kolonisation wurde das alte wendische Missionsbistum Oldenburg formal wiederhergestellt Nachdem der Priester Vizelin nicht vom Magdeburger Erzbischof Norbert von Xanten mit der Slawenmission beauftragt wurde wandte er sich 1126 an den Bremer Erzbischof Adalbero der ihn zur erneuten Mission zu den westslawischen Wagriern schickte Der Obotritenstamm lebte zwischen Trave und Kieler Forde Durch die kriegerische Eroberung von 1138 39 kamen die Gebiete der obodritischen Teilstamme der Wagrier und Polaben unter deutsche Herrschaft Herzog Heinrich der Lowe gab das Lehen von Holstein und Stormarn 1142 dem Grafen Adolf II von Holstein Vicelin musste 1147 beim Wendenkreuzzug einen Ruckschlag hinnehmen Er wurde 1149 vom Erzstift Hamburg als neuer Oldenburger Bischof eingesetzt Vizelin war ein typischer Vertreter nicht nur christlicher sondern auch weltlicher Kolonisation Gerold von Oldenburg wurde 1154 Nachfolger von Vizelin als Bischof von Oldenburg in Holstein Er intensivierte die darniederliegende Slawenmission und veranlasste den Bau von Kirchen in Ostholstein 1160 1163 wurde das Bistum auf Initiative Gerolds von Heinrich dem Lowen nach Lubeck verlegt Hermann von Verden ab 1149 Bischof von Verden hatte die Ambition die Slawenmission im Nordosten an sich zu reissen Er falschte deshalb sogar Grundungsurkunden die ostelbische Gebiete dem Bistum Verden zusprachen Nach der Grundung des Bistums Ratzeburg verzichtete Hermann aber auf diese Gebiete Wendenkreuzzug Bearbeiten nbsp Havelberger DomSeit 1108 wurde zur Mission der heidnischen Elbslawen zwischen Elbe Trave und Oder zum Wendenkreuzzug aufgerufen u a durch Bernhard von Clairvaux Die weltlichen Fursten wie Herzog Heinrich der Lowe Herzog Albrecht der Bar Herzog Konrad I von Zahringen Pfalzgraf Hermann von Stahleck Pfalzgraf Friedrich II von Sachsen Markgraf Konrad I von Meissen Hartwig Hartwig I von Stade Graf Otto von Ammensleben und Graf Adolf II von Holstein waren die eigentlichen Initiatoren des Kreuzzuges Geistliche Teilnehmer waren u a die Erzbischofe Adalbero Friedrich I von Magdeburg sowie die Bischofe Wigger vom Bistum Brandenburg Rudolf I vom Bistum Halberstadt Anselm von Havelberg Reinhard vom Bistum Merseburg Werner von Munster Dietmar II vom Bistum Verden und Heinrich von Olmutz Die slawischen Gegner im Norden unter Fuhrung des mecklenburgischen Obodritenfursten Niklot sowie im ostlichen Bereich der Liutizen und Pomeranen waren den beiden Kreuzzugsheeren unterlegen Sie zogen sich in die Fluchtburgen Walder und Sumpfe zuruck und beriefen sich nun auf die bereits erfolgte Missionierung durch Otto von Bamberg Apostel der Pomoranen und 1148 kam es im ostlichen Bereich unter dem Pomeranenfursten Ratibor I zu einem Glaubensbekenntnis und zum Gelobnis zum christlichen Glauben Ein diplomatischer Frieden wurde erreicht Der Kreuzzug mit seinen uberwiegend kolonisatorischen Bestrebungen hatte zunachst nur massige Erfolge die Christianisierung setzte sich aber schnell durch auch wenn die heidnischen Gebrauche sich noch langere Zeit hielten Mit dem Bau des Havelberger Doms der 1170 geweiht wurde erstarkte im bereits 948 gegrundeten Bistum Havelberg das Christentum Das weitere Ansiedeln von Kolonisten in den erworbenen Gebieten sicherte die religiose Gemeinschaft Die Zisterzienser hatten dann im 13 Jahrhundert durch ihre Kolonisationstatigkeit nordostlich der Elbe grossere Bedeutung Auch die Pramonstratenser missionierten hier sowie in Bohmen und Mahren In Mecklenburg verblieb das Furstengeschlecht der Obodriten Die Dynastie Mecklenburgs regierte bis 1918 Furst Pribislaw wurde um 1167 christlich Viele Westfalen siedelten in Mecklenburg wie es viele Ortsnamen belegen aber auch westliche Niedersachsen Friesen und Holsteiner kamen in das benachbarte Land Das Furstentum konnte sich von der Lehensabhangigkeit vom Stammesherzogtum Sachsen im 13 Jahrhundert losen und wurde 1348 zum reichsunmittelbaren Herzogtum im Heiligen Romischen Reich erhoben In Polen Pommern und im Baltikum Bearbeiten nbsp Ordenserwerbungen bis 1260PolenIn Polen im Stammesgebiet der sehr selbstbewussten Polanen erfolgte die Christianisierung durch Furst und ab 963 Herzog Mieszko I Er und sein gesamtes Volk erhielten 966 die Taufe bedingt durch seine Heirat mit der christlichen Tochter des bohmischen Herzogs Boleslav I Pommern1059 berief Gunther von Bamberg eine Synode ein welche die weitere Slawenmission vorantreiben sollte Er verstarb aber schon 1065 Otto von Bamberg der Apostel der Pommern gelang die Christianisierung der Pommern im Auftrag des Herzogs von Polen Boleslaw III Schiefmund Bei seinen zwei Missionsreisen von 1124 25 und 1128 wurden viele Pommern getauft und die Tempel der slawischen Gotter zerstort PreussenDer Deutsche Orden von 1198 der zunachst vorrangig Krankenpflege und Armenfursorge betrieb wandte sich auf Betreiben von Hochmeister Hermann von Salza der Eroberung und Missionierung des Baltikums zu 1226 rief der polnische Herzog Konrad I den Deutschen Orden zu Hilfe in seinem Kampf gegen die Prussen um das Kulmerland Papst und Kaiser sicherten 1226 dem Orden zu dass nach der Unterwerfung und Missionierung der Prussen das eroberte Land an den Orden fallen sollte Von 1231 bis 1234 erfolgte die Eroberung des Landes Mit der Unterwerfung und Christianisierung folgte eine deutsche Besiedlung des Landes Der Deutschordensstaat umfasste spater das alte Preussenland das spatere West und Ostpreussen sowie das eigenstandige Meistertum Livland grosse Teile des heutigen Estlands und Lettlands nachdem auch das Land des Schwertbruderordens 1237 an den Deutschen Orden kam BaltikumDer Bremer Domherr Albert von Buxthoeven 1199 Bischof von Livland im Bistum von Riga war einer der bedeutenden Missionsbischofe des 13 Jahrhunderts Der Schwertbruderorden wurde 1202 durch Theoderich von Estland auf Initiative von Bischof Alberts I von Riga zur Missionierung von Livland beauftragt Schnell eroberte und christianisierte der Schwertbruderorden Livland und Estland Der Orden verlor 1236 nach Schlacht von Schaulen seinen Einfluss Mission in Sudosteuropa Bearbeiten nbsp Kyrill und MethodPhotios I der Grosse war einer der Initiatoren der Byzantinischen Mission in Osteuropa vom 8 bis zum 11 Jahrhundert Auf Grund seines Rates an den byzantinischen Kaiser Michael III begannen 863 oder 864 Kyrill von Saloniki und sein alterer Bruder Method von Saloniki die Slawenmission in Grossmahren um die deren Furst Rastislav gebeten hatte Das Kirchenslawisch Altslawisch entstand bei der Slawenmission durch Kyrill und Method und war bis in die Neuzeit die wichtigste slawische Literatursprache Konstantin Kyrill schuf um 863 das aus 40 Buchstaben bestehende glagolithische Alphabet Glagoliza die alteste slawische Schrift In Kroatien und Dalmatia Bearbeiten Die Christianisierung der Kroaten im Mittelalter erfolgte schon im 7 Jahrhundert 925 bestatigte Papst Johannes X in einem Brief an deren Konig Tomislav das die dalmatinischen Slawen aufgrund ihrer langen Zugehorigkeit zur Heiligen Romischen Kirche ihre specialissimi filii seien 1 Von Aquileia aus wurde auch im Alpenraum das Evangelium verkundigt beeinflusst durch die alteingesessenen Christen der Kustenstadte von Dalmatia Auch die Slawenapostel Kyrill und Method leisteten einen Beitrag zur Christianisierung der Kroaten In Serbien Bulgarien und Bosnien und Herzegowina Bearbeiten SerbienDie Christianisierung der Serben erfolgte von Byzanz aus Hier setzte sich deshalb die byzantinische Liturgie durch Der Ubertritt der Serben zum Christentum soll unter Furst Mutimir um 850 891 erfolgt sein Bulgarien nbsp Bulgarien nach 1230Auch die Bulgaren wurden von Byzanz aus christianisiert Kubrat im 7 Jahrhundert Khan der Protobulgaren liess sich der Sage nach in Konstantinopel als erster Herrscher taufen und spater auch sein Volk Die katholische als auch die orthodoxe Kirche versuchten Khan Boris I von Bulgarien unter ihrer kirchlichen und politischen Hoheit zu bringen Um nicht der byzantinischen Dominanz zu erliegen suchte er ab 852 eine engere Zusammenarbeit mit Konig Ludwig dem Deutschen einzugehen Frankische Missionare sollten den griechischen Einfluss eindammen Eine Militaraktion von 863 864 des byzantinischen Kaisers Michael III zwang ihn die Allianz aufzukundigen Um 865 liess sich der Furst von byzantinischen Missionaren taufen Boris versuchte erneute mit dem Ostfrankischen Reich zu paktieren Ermenrich von Ellwangen ab 866 Bischof von Passau leitete erfolglos 867 die Missionierungen durch die romische Kirche in Bulgarien ein Boris scheiterte an der militarischen Drohung von Kaiser Michael Die Patriarchen von Konstantinopel blieben fur Bulgarien zustandig Boris nahm daraufhin 886 die aus Mahren fluchtenden Schuler von Method auf und bewirkte dass mit der slawischen Liturgiesprache des Methods ein eigenstandiger bulgarischer Weg eingeschlagen werden konnte und 919 927 eine unabhangige bulgarische orthodoxe Kirche entstand Bosnien und HerzegowinaDie Bosnier waren im Einflussbereich unterschiedlichster Herrscher Ab dem 7 Jahrhundert stand Bosnien zumeist unter byzantinischer Herrschaft verbunden mit einer Christianisierung von Konstantinopel aus Die westlichen Teile jedoch waren im katholischen Einflussgebiet Im unabhangigem Konigreich Bosnien im 14 und 15 Jahrhundert war die Bevolkerung unter der Bosnischen Katholischen und Orthodoxen Kirche aufgeteilt Die bosnischen Herrscher wechselten uber die Zeit zwischen den drei Konfessionen Die orthodoxe Pragung konnte sich in einem Teil des Landes durchsetzen wahrend im anderen Teil die romisch Katholische Kirche sich durchsetzen konnte Nach der osmanischen Eroberung im Jahr 1463 konvertierte ein grosser Teil der bosnischen Bevolkerung zum Islam Heute bestehen hier die Serbisch Orthodoxe Kirche und die Romisch Katholische Kirche nbsp Olga von Kiew und Konstantin VII Mission in Osteuropa BearbeitenGrossfurstin Olga von Kiew nach 900 969 957 in Konstantinopel getauft ernannte 959 einen Bischofs und betrieb die Christianisierung der Kiewer Rus Als Grossfurst Wladimir I spater genannt Wladimir der Heilige Herrscher der Kiewer Rus 988 die Taufe empfing und seine Untertanen taufen liess ist die Russisch Orthodoxe Kirche entstanden Wladimir liess sich hauptsachlich aber taufen um so die Unterstutzung des ostromischen Kaisers Basileios II gegen den gemeinsamen Feind die Bulgaren zu erhalten Ab dem 11 12 Jahrhundert entstand im Gefolge der Slawenmission das Patriarchat der Russisch Orthodoxen Kirche Quellen BearbeitenHelmold von Bosau Chronica Slavorum Aus dem Lateinischen ubersetzt von J M Laurent und W Wattenbach Phaidon Kettwig 1990 Ludolf Muller Hrsg Die Nestorchronik Fink Munchen 2001 Digitalisat Literatur BearbeitenEberhard Demm Reformmonchtum und Slawenmission im 12 Jahrhundert Wertsoziologisch geistesgeschichtliche Untersuchungen zu den Viten Bischof Ottos von Bamberg In Historische Studien Bd 419 Lubeck Hamburg 1970 Dietrich Kurze Slawisches Heidentum und christliche Kirche zwischen Elbe und Oder vom 10 bis zum 12 Jahrhundert In Saherwala Geraldine Slawen und Deutsche zwischen Elbe und Oder Vor 1000 Jahren Der Slawenaufstand von 983 Berlin 1983 S 48 68 Herbert Ludat Hrsg An Elbe und Oder um das Jahr 1000 Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Machte in Mitteleuropa Koln 1971 Bernhard Friedmann Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Furstentums bis zum Ende des 10 Jahrhunderts In Osteuropastudien des Landes Hessen Reihe 1 Berlin 1986 August Schleicher Die Formenlehre der kirchenslawischen Sprache erklarend und vergleichend dargestellt Bonn 1852 Nachdruck H Buske Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 87118 540 X Lutz E von Padberg Christianisierung im Mittelalter WBG Darmstadt 2006 Lutz E von Padberg Bonifatius Missionar und Reformer C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 48019 5 Lutz E von Padberg Die Inszenierung religioser Konfrontationen Theorie und Praxis der Missionspredigt im fruhen Mittelalter Hiersemann Stuttgart 2003 ISBN 3 7772 0324 6 Albert Brackmann Die Anfange der Slawenmission und die Renovatio imperii des Jahres 800 In Sitzungsberichte der Berliner Akademie der Wissenschaften Berlin 1931 Einzelnachweise Bearbeiten Katicic Literarum Studia Zagreb 1998 402 403 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawenmission amp oldid 230430721