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Albert von Buxthoeven auch Albert von Buxhoeveden Buxhovden Buxhoveden Buxhowde Albert von Apeldern um 1165 in Bexhovede 17 Januar 1229 in Riga war von 1199 bis 1201 Bischof von Livland und von 1201 bis 1229 Bischof von Riga Er war Grunder des Schwertbruderordens und einer der bedeutenden Missionsbischofe des 13 Jahrhunderts Albert Statue am Dom zu Riga Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Wirken in Riga 3 Nachwirkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAlbert von Buxthoeven Buxhovden 1 Bekeshovede 2 auch Albert von Buxhoeveden Buxhoveden Buxhowde Albert von Appeldern ist unwahrscheinlich 1 entstammte einer Ministerialenfamilie aus dem Hochstift Bremen 3 Erwiesen ist dass seine Mutter Aleidis dem angesehenen Geschlecht der Utlede das im Bremischen sass entstammte Sie war eine Schwester von Hartwig II von Utlede und zweimal verheiratet namlich mit einem von Bekeshovede und einem von Appeldern Seine Geschwister aus der einen Ehe der Mutter Aleidis nannten sich nach der Ortschaft Bexhovede bei Bremerhaven wahrend die Geschwister aus der anderen Ehe nach der Ortschaft Appeltern benannt sind Die Reihenfolge der Eheschliessungen und aus welcher der beiden Ehen Albert hervorging ist bisher nicht geklart Weil die fruhen Quellen nur den Namen Albert nennen existieren Zuweisungen sowohl als Buxthoeven als auch als Appeldern 4 Wahrscheinlicher ist jedoch die Abstammung von der Ministerialenfamilie von Buxhoeveden mit Stammsitz in Bexhovede 5 Dort stifteten vor 1183 Geldmar Albert und Luder von Bexhovede die Johannes der Taufer Kirche als Eigenkirche die zwischen 1178 und 1184 gebaut und um 1180 geweiht wurde 1185 wird sie urkundlich erstmals genannt Albert war zunachst Domherr und Leiter der Domschule in Bremen bis er 1199 von seinem Onkel Hartwig II von Utlede Erzbischof von Bremen zum Bischof des damals noch wenig christianisierten Livlands geweiht wurde 1 Ihm folgten eine Reihe von Brudern und Halbbrudern als Kreuzfahrer nach Livland Hermann spater Bischof von Dorpat Rotmar Propst in Dorpat sowie Engelbert Propst zu Riga und die Laien Johannes de Bikkeshovede und Theodoricus de Ropa Er verhalf der lateinischen Kirche in Livland dazu ihren Geltungsanspruch durchzusetzen und begrundete die deutsche Kolonie in Livland Die wichtigste Quelle bezuglich des Lebens und Schaffens Alberts von Buxthoeven ist Heinrichs Livlandische Chronik Heinrici Chronicon Livoniae verfasst von Heinrich von Lettland 6 Der Name Albert wird haufig mit dem sinnverwandten Adalbert oder Albrecht verwechselt Die fruhesten Quellen verwenden eindeutig die lateinische Form Albertus 7 Aus Heinrichs Livlandischer Chroniklateinisch deutschLIBER TERCIUS DE EPISCOPO ALBERTO DRITTES BUCH VON BISCHOF ALBERTAnno Domini M C XCVIII venerabilis Albertus Bremensis canonicus in episcopum consecratur Im Jahre des Herrn 1198 8 wurde der hochwurdige Albert ein Domherr in Bremen zum Bischof geweiht Wirken in Riga BearbeitenMitte des Jahres 1200 erreichte Albert als Bischof von Livland mit Kaufleuten Missionaren und einem Pilgerheer gestutzt durch eine von Papst Innozenz III ausgestellte Kreuzzugsbulle die Dunamundung 9 Zwanzig Kilometer von dieser entfernt grundete er 1201 Riga und verlegte den Bischofssitz von Uxkull dorthin 10 Von diesem Zeitpunkt an hatte er den Titel des Bischofs von Riga inne Bei seiner Mission konnte Albert an die von Meinhard von Segeberg geleistete Vorarbeit anknupfen Die Stadt wurde nach dem Vorbild Bremens angelegt Daher gibt es bis heute frappierende Ahnlichkeiten und Jahrhunderte alte gemeinsame Traditionen zwischen beiden Stadten Der Roland vor dem Rigaer Schwarzhaupterhaus ist dafur ein augenfalliges Symbol 1207 wurde er von Konig Philipp von Schwaben zum Reichsfursten ernannt und mit Livland belehnt Der von ihm 1202 initiierte Schwertbruderorden wurde derweil zu seiner grossten Konkurrenz um die Vormachtstellung in Livland 11 Im Krieg gegen die Letten 1208 kooperierte Albert unfreiwillig mit dem danischen Konig Waldemar II Die Esten wie die Liven wurden zwischen 1219 und 1227 kurzzeitig unterworfen und dem danischen Konig untergeordnet Eine Konfoderation in Livland wehrte sich allerdings gegen den danischen Anspruch und erwirkte so 1222 die Unabhangigkeit vom danischen Konigreich und Waldemar II musste auf Livland verzichten Albert plante in Livland einen einheitlich regierten christlichen Staat welcher sich an das Heilige Romische Reich anlehnen sollte Estland sollte dabei den Danen vorbehalten bleiben Um diesen Plan zu verwirklichen warb Albert fur seine Zeit aussergewohnlich haufig viele Pilger und Kolonisten im Reich Der Plan scheiterte jedoch da Albert nicht zum Erzbischof ernannt wurde und die Kurie ein Machtegleichgewicht zwischen ihm und dem Schwertbruderorden anstrebte 10 Uber Albert und sein Wirken werden wir vor allem durch die livlandische Chronik von Heinrich von Lettland der Arnoldi Chronica Slavorum des Arnold von Lubeck sowie einige wenige Urkunden informiert Nachwirkung BearbeitenAlbert von Buxthoeven ging in die Geschichte ein als einer der bedeutendsten Missionsbischofe seiner Zeit 12 Er zeichnete sich insbesondere dadurch aus dass er Tausende von Freiwilligen uberzeugte mit ihm als Kreuzritter in das Ostbaltikum zu fahren um dort die Liven mit Wort oder Schwert zu missionieren 13 Durch sein rhetorisches Talent als Werbungsprediger und seine Bestrebungen eine Herrschaft auf und auszubauen und Gebiete zu erobern machte er sich einen Namen 14 Bis zur Reformation wurde Albert in Riga als Heiliger verehrt Festtag 1 Juni 15 1999 wurden ihm und der 800 Jahrung seiner Einsetzung als Bischof zu Ehren Munzen mit seinem Abbild gepragt Ein Abbild ist nicht uberliefert Das Denkmal in Riga ist eine Phantasieschopfung Eine halb so grosse Kopie steht im Luneburger Bromsehaus der Deutsch Baltischen Gesellschaft Literatur BearbeitenHenricus Lettus Livlandische Chronik Hrsg v Albert Bauer Darmstadt 1959 Bernhard Schmeidler Helmholds Slavenchronik Hannover 1937 Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Germanicarum 14 online Leonid Arbusow Bischof Albert von Livland In Baltische Monatsschrift 60 1929 S 1 7 Friedrich Wilhelm Bautz Albert von Buxhovden In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 81 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gisela Gnegel Waitschies Bischof Albert von Riga Ein Bremer Domherr als Kirchenfurst im Osten 1199 1229 In Nord und osteuropaische Geschichtsstudien Bd 2 Hamburg 1958 Richard Hausmann Albert I Bischof von Riga In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 196 202 Manfred Hellmann Albert I Bischof von Riga In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 285 f Manfred Hellmann Die Anfange christlicher Mission in den baltischen Landern In Studien uber die Anfange der Mission in Livland Hg v dems Sigmaringen 1989 S 7 36 Bernhard Hollander Bischof Albert von Livland 17 Januar 1229 In Jahrbuch des baltischen Deutschtums in Lettland und Estland 1929 Loffler Riga 1928 S 101 107 Digitalisat in der Lettischen Nationalbibliothek Heinrich Laakmann Albert I von Buxhovden In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 130 Digitalisat Heinrich Wittram Albert von Livland Kulturtrager Eroberer Staatsmann In Jahrbuch der Manner vom Morgenstern Bd 80 2001 S 53 70 Weblinks BearbeitenBuxhoeveden englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Vgl Heinrich Laakmann Albert I In Neue Deutsche Biographie Berlin 1953 S 130 Vgl Manfred Hellmann Albert I Bischof von Riga In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 285 f Vgl Manfred Hellmann Die Anfange christlicher Mission in den baltischen Landern In Studien uber die Anfange der Mission in Livland Hrsg v dems Sigmaringen 1989 S 7 36 hier S 28 Leonid Arbusow Grundriss der Geschichte Liv Est und Kurlands Verlag Jonck 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Bibliographisches Kirchenlexikon Bd 1 Hamm 1975 Sp 81 Lexikon fur Theologie und Kirche LThK begr von Michael Buchberger Hrsg von Josef Hofer und Karl Rahner 2 vollig neu bearb Aufl Bd 1 Herder Freiburg im Breisgau 1986 S 281 VorgangerAmtNachfolgerBerthold SchulteErzbischof von Riga 1199 1229Nikolaus von NauenNormdaten Person GND 11864761X lobid OGND AKS VIAF 285074858 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albert von BuxthoevenALTERNATIVNAMEN Albert von Buxhoeveden Albert von Buxhovden Albert von Buxhoveden Albert von Buxhowde Albert von ApeldernKURZBESCHREIBUNG Bischof von RigaGEBURTSDATUM um 1165GEBURTSORT BexhovedeSTERBEDATUM 17 Januar 1229STERBEORT Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert von Buxthoeven amp oldid 235714045