www.wikidata.de-de.nina.az
Meinhard von Segeberg um 1130 bis 1140 14 August oder 11 12 Oktober 1196 war der erste Bischof von Livland in Uexkull Ende des 14 Jahrhunderts wurden seine sterblichen Uberreste im Mariendom von Riga beigesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte der Mission in Livland 2 Die Mission Meinhards 3 Quellenlage 4 Forschungsdiskussion 5 Heiligsprechung 6 Quellen 7 Literatur 8 AnmerkungVorgeschichte der Mission in Livland BearbeitenErzbischof Adalbert von Bremen Hamburg hatte aufgrund seiner Missionserfolge in Schweden Hiltin den Abt des thuringischen Klosters Goseck zum Predigtbischof fur Livland mit dem Sitz im schwedischen Birka bestellt Dieser erste Missionsversuch fur Livland wahrte nur von 1062 bis 1064 Die Fortsetzung dieser Mission verbot sich wegen der Schwierigkeiten mit den Wenden an der sudlichen Ostseekuste Die Mission Meinhards BearbeitenMeinhard war im Augustinerkloster Segeberg unter dem Eindruck der holsteinischen Missionstatigkeit Vizelins und seines Nachfolgers Bischof Gerold zum Kanonikus erzogen worden 1184 verliess er das Kloster Segeberg um die ostseefinnischen Liven zu missionieren Beim Antritt seiner Mission war Meinhard zwischen 50 und 60 Jahre alt Nach der Darstellung der Chronik Heinrichs von Lettland kann man davon ausgehen dass Meinhard im Grundsatz eine friedliche Missionsintention hatte Seine Missionsmethoden waren mehr durch das Wort als von Gewalt gepragt Meinhard errichtete noch im Jahre seiner Ankunft 1184 eine holzerne Kirche in Uxkull 1 Mit Zustimmung des Grossfursten von Polozk liess er 1185 ebenfalls in Uxkull stromaufwarts der Duna von Steinmetzen und Bauleuten aus Gotland die erste steinerne Burg Livlands erbauen Im darauf folgenden Jahr liess er auch in Holme eine Burg errichten Die Burgen dienten den Livlandern als Schutz vor ausseren Angriffen veranderten aber auch die ortliche Herrschaftsstruktur Lediglich ein Funftel der Burg in Uxkull war in Meinhards Besitz 1186 wurde Meinhard durch den Bremer Erzbischof Hartwig II 1184 1207 zum ersten Bischof von Livland geweiht war dem Erzbistum Bremen unterstellt und wurde in seinem Amt 1188 durch Papst Clemens III bestatigt Bald darauf trat er seine Ruckreise nach Uxkull an wobei er diesmal in Begleitung des Zisterziensers Theoderich von Treyden war mit dem oft der Beginn der Schwertmission in Livland gleichgesetzt wird Kurz vor dem Tod Meinhards erbaten die Liven einen Nachfolger Dieser war der erfolglose Zisterzienserabt Berthold Nach dessen Tod in der Kreuzfahrerschlacht an der Stelle des heutigen Riga ubernahm daher schon 1199 Albert von Buxthoeven das Bistum Erst Albert von Buxthoeven gelang die katholische Christianisierung Livlands 1993 wurde Meinhard von Papst Johannes Paul II heiliggesprochen Quellenlage BearbeitenDie Quellenlage zu Meinhard ist durftig Abgesehen von vier Urkunden aus dem Livlandischen Urkundenbuch erwahnen bzw streifen Meinhards Wirken lediglich die Epistola Sidonis die Chronica des Alberich von Troisfontaines sowie die Livlandische Reimchronik Prazisere Angaben zu Meinhards Wirken geben einzig die Chronica Slavorum Arnolds von Lubeck sowie das Chronicon Henrici Livoniae Zwar ist die Chronica Slavorum in ihren Angaben zu Meinhard und der livlandischen Landschaft nicht frei von Fehlern dennoch wirken die zwei Kapitel des 7 Buches die Meinhard gewidmet sind weniger konzeptualisiert und authentischer als die Beschreibungen in der Chronik Heinrichs von Lettland Heinrichs Chronik wiederum gilt insbesondere in ihrer Chronologie und in ihrer Beschreibung der Geschehnisse als ausserst zuverlassig und stellt die Hauptquelle zum Wirken Meinhards dar Da Heinrich aber noch ein Kind war als Meinhard starb kannte er diesen hochstwahrscheinlich nicht personlich Die Chronik Heinrichs von Lettland gilt als stark konzeptualisiert was sich u a in der Beschreibung des Lebensweges Meinhards als Leidensweg ausdruckt 2 Forschungsdiskussion BearbeitenEs finden sich uberwiegend Meinungen die Meinhard als friedlichen Missionar bezeichnen Zu nennen sind beispielsweise Norbert Angermann Ralph Tuchtenhagen Wolfgang Froese Haralds Biezais Kritik findet sich an diesem Bild vor allem in der jungeren Forschung so bei Raoul Zuhlke und Anti Selart Heiligsprechung BearbeitenAls Glaubensbote von Lettland wurde Meinhard von Segeberg durch Papst Johannes Paul II am 8 September 1993 heiliggesprochen 3 Quellen BearbeitenHeinrich von Lettland Chronicon Livoniae In Leonid Arbusow und Albert Bauer Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 31 Heinrichs Livlandische Chronik Heinrici Chronicon Livoniae Hannover 1955 S 1 7 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Albrici monachi Triumfontium Chronicon hrsg von Scheffer Boichorst Paul MGH SS 23 Hannover 1874 S 631 950 Arnoldi abbatis Lubescensis Chronica hrsg von Lappenberg Johannes M MGH SS in Folio Hannover 1869 S 100 250 Epistola Sedonis hrsg von Schmeidler Bernhard MGH SS rer Germ 32 Hannover 1937 S 236 245 Livlandische Reimchronik hrsg von Meyer Leo Paderborn 1876 Das Lippiflorium Ein westfalisches Heldengedicht aus dem dreizehnten Jahrhundert Lateinisch und deutsch nebst Erlauterungen bearb von Althof Herman Leipzig 1900 Liv Esth und Curlandisches Urkundenbuch nebst Regesten hrsg von Bunge Friedrich Georg u a Reveal u a 1853 1Literatur BearbeitenGeorg Dehio Meinhard erster Bischof von Livland In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 227 f Manfred Hellmann Meinhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 665 f Digitalisat Ralph Tuchtenhagen Geschichte der baltischen Lander C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 50855 3 S 15f Wolfgang Froese Geschichte der Ostsee Volker und Staaten am baltischen Meer Katz Gernsbach 2002 ISBN 3 925825 72 X S 120 Harald Biezais Der friedliche Zeitabschnitt der katholischen Mission in Lettland bis zum Jahr 1196 In Kyrkohistorisk Arsskrift Jg 1956 S 13 29 Raoul Zuhlke Bischof Meinhard von Uxkull ein friedlicher Missionar Ansatze zu einer Neubewertung Ein quellenkundlicher Werkstattbericht In Hansische Geschichtsblatter Jg 127 2009 S 101 121 Lexikon des Mittelalters Band 5 Anti Selart Meinhard Berthold Bernhard kein Heiliger fur Livland In Credo Christianisierung Europas im Mittelalter Katalog zur Ausstellung vom 26 Juli bis zum 3 November 2013 im Erzbischoflichen Diozesanmuseum im Museum in der Kaiserpfalz und in der Stadtischen Galerie Am Abdinghof zu Paderborn Bd 1 Essays Imhof Petersberg 2013 S 434 440 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Meinhard 1196 In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalAnmerkung Bearbeiten Meinhard errichtete noch im Jahre seiner Ankunft 1184 eine holzerne Kirche in Uxkull Fur den gesamten Abschnitt zur Beurteilung der Quellenlage bei Meinhard vgl Raoul Zuhlke Bischof Meinhard von Uxkull Ein friedlicher Missionar Ansatze zu einer Neubewertung Ein Quellenkundlicher Werkstattbericht In Hansische Geschichtsblatter hrsg vom hansischen Geschichtsverein Jahrgang 127 2009 S 103 110 Saints proclaimed during the Pontificate of John Paul II Homepage des Vatikan abgerufen am 16 Juli 2012 VorgangerAmtNachfolger Bischof von Uexkull 1186 1196BertholdNormdaten Person GND 118835793 lobid OGND AKS LCCN n94104505 VIAF 20477419 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meinhard von SegebergKURZBESCHREIBUNG Bischof von LivlandGEBURTSDATUM zwischen 1130 und 1140STERBEDATUM 14 August 1196 oder 11 Oktober 1196 oder 12 Oktober 1196 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meinhard von Segeberg amp oldid 224347256