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Theoderich von Estland auch Theoderich von Treyden vielfach wird auch die Namensform Dietrich verwendet 15 Juni 1219 im Lager bei Reval war Zisterziensermonch Bischof von Estland und Grunder des Schwertbruderordens Er wurde in der Schlacht von Lyndanisse getotet Leben BearbeitenTheoderich von Estland war zunachst Zisterziensermonch Moglicherweise stammte er aus dem Kloster Loccum Er folgte Meinhard von Segeberg Bischof von Uexkull 1187 nach Livland In der Gegend von Treiden begann Theoderich zu missionieren und zu predigen Er war erfolgreich und taufte den Altesten der Liven mit Namen Kaupo Der Bischof schickte Theoderich 1193 nach Rom Dort sagte ihm Papst Coelestin III die Forderung der Livenmission zu Um 1195 96 reiste er erneut nach Rom und erhielt die Zusicherung der Vergebung der Sunden fur den Kreuzzug in Livland Eine weitere Reise unternahm er im Auftrag von Bischof Albert von Buxthoeven 1200 Von Papst Innozenz III erhielt er die Bestatigung dass die Kreuzzuge nach Livland mit denen nach Jerusalem gleichwertig seien Im Jahr 1202 grundete er in Abwesenheit aber mit Billigung des Bischofs den Schwertbruderorden Dieser erhielt die Regel des Templerordens Danach hielt er sich zeitweise in Deutschland auf und kehrte erst 1204 nach Livland zuruck Diese und spatere Reisen nutzte er um fur die Mission in Livland zu werben Teilweise stiess er damit auf Widerstand aus seinem eigenen Orden weil dies der Ortstreue des Ordens zuwider war Eine erneute Reise nach Rom unternahm er 1203 In seiner Begleitung war der von ihm getaufte Alteste Caupo Der Papst gab ihm Geschenke fur Bischof Albert mit und rief die Erzdiozese Bremen auf die Menschen zum Zuge nach Livland zu ermuntern Zuruck in Riga vertrat er zunachst den abwesenden Bischof Danach wurde er Abt des neuen Zisterzienserklosters in Dunamunde und begann dort mit den Bauarbeiten Als Gesandter reiste er 1206 zum Fursten von Polozk Im selben Jahr war die Mission der Liven mit deren Taufe beendet Die gewaltsame Missionierung richtete sich nun gegen andere Stamme wie die Selen An dem Kriegszug 1208 gegen diese nahm auch Dietrich teil Im Sommer desselben Jahres wurde das Kloster von Dunamunde von einem Konvent bezogen Bischof Albert ernannte ihn 1211 zum Bischof von Estland obwohl Estland noch nicht erobert war An den Kampfen zur Eroberung war er selbst beteiligt Allerdings blieb der Erfolg aus und er konnte sein Bischofsamt de facto nicht antreten Auch den vorgesehenen Bischofssitz in Leal konnte er nicht einnehmen Ab 1213 hielt sich Dietrich daher erneut in Deutschland auf Er lebte zunachst am Hof des Bischofs von Paderborn und ging dann ins Erzbistum Koln Dort war zu dieser Zeit Dietrich I von Hengebach exkommuniziert so dass Dietrich von Estland als Weihbischof fungierte In dieser Funktion weihte er einen Altar im neuen Chor der Stiftskirche St Viktor in Xanten Auch in der Diozese Luttich amtierte er in dieser Zeit als Vertreter des Bischofs Noch im Jahr 1213 reiste er nach Rom wo er ein papstliches Schreiben erhielt durch das er und sein Bistum in Schutz genommen wurde Das Bistum wurde fur exemt erklart und sollte keiner Erzdiozese unterstellt sein Im Jahr 1214 kehrte er vorubergehend nach Livland zuruck Im Jahr 1215 waren die deutschen Ritter militarisch erfolgreich und Theoderich und Bischof Albert planten bereits die Aufteilung des Landes als die Esten mit russischer Unterstutzung die Deutschen wieder aus Estland vertrieben Im selben Jahr reiste Theoderich in Begleitung von Bischof Philipp von Ratzeburg nach Deutschland In Dortmund weihte er das Pramonstratenserinnenkloster Sankt Catharinae Von dort reiste er nach Rom wo er dem allgemeinen Konzil im Lateran beiwohnte In Koln weihte er 1216 die St Pantaleons Kirche um danach zuruck nach Livland zu reisen Zusammen mit Bischof Albert und dem Abt Bernhard von Dunamunde reiste er 1218 nach Danemark Ziel war es von Konig Waldemar II Unterstutzung im Kampf gegen die Esten zu erhalten Der Konig sagte seine Unterstutzung unter der Voraussetzung zu dass ihm das eroberte Land unterstehen solle Dietrich huldigte dem Konig und begleitete ihn 1219 auf den Kriegszug nach Estland In der Nahe des spateren Reval landete die danische Flotte und es kam zur Schlacht in deren Verlauf Dietrich getotet wurde Literatur BearbeitenLore Poelchau Das Zisterzienserkloster Dunamunde In Christof Romer u a Hrsg Benediktiner Zisterzienser Berlin 1999 S 179 181 F G von Bunge Livland die Wiege der Deutschen Weihbischofe Leipzig 1875 S 15 19 Paul Johansen Dietrich Theodericus von Treiden In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 692 f Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerBischof von Leal Dorpat 1211 1219Hermann I von BuxthoevenNormdaten Person GND 13726075X lobid OGND AKS VIAF 186900423 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Theoderich von EstlandALTERNATIVNAMEN Dietrich von Estland Theoderich von TreydenKURZBESCHREIBUNG Bischof von RevalGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 15 Juni 1219STERBEORT Reval Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theoderich von Estland amp oldid 227539071