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Als Freisinger Denkmaler slowenisch Brizinski spomeniki latein Monumenta Frisingensia wird eine Reihe von insgesamt drei Texten in slowenischer Sprache bezeichnet die in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts beziehungsweise der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts niedergeschrieben wurden und damit die altesten Zeugnisse der slowenischen Sprache und einer in lateinischer Schrift geschriebenen slawischen Sprache uberhaupt darstellen Die Schriftdenkmaler geben ebenfalls Auskunft uber die Etymologie und Sprache der slawischen Karantanen Der Name der Schriftstucke bezieht sich auf die Herkunft der Schriftstucke Ein Blatt der Freisinger Denkmaler Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Geschichte und Rezeption 3 Bedeutung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie Freisinger Denkmaler bestehen aus drei voneinander unabhangigen kirchlichen Texten auf Pergament die in einem lateinischen Codex dem sogenannten Missionshandbuch des Bischofs Abraham enthalten sind Gemeint ist damit Bischof Abraham von Freising 957 993 Zwei der Texte enthalten Beichtformeln der dritte Text stellt eine Beichthomilie dar Als Schrift wurde die karolingische Minuskel verwendet Beachtenswert ist das vollkommene Fehlen von Germanismen was auf eine noch uberwiegend slawische Bevolkerung in dieser Region hinweist 1 Geschichte und Rezeption BearbeitenDie Texte entstanden zwischen 972 und 1039 und wurden in der kirchlichen Praxis im Rahmen der Missionstatigkeit des Bistums Freising in seinen Besitzungen in Karnten verwendet An welchem Ort die Freisinger Denkmaler niedergeschrieben wurden ist nicht geklart Die Handschriften entstanden vermutlich im unteren Molltal wo die Diozese Freising auf dem Lurnfeld Besitztumer hatte 1 Infolge der 1803 beschlossenen Sakularisation der kirchlichen Besitztumer in Bayern kam der Codex in den Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen wo man die Freisinger Denkmaler 1807 entdeckte Dort befindet sich die Handschrift bis heute Clm 6426 Im Zusammenhang mit den erstarkenden Nationalbestrebungen der slawischen Volker Osterreich Ungarns begann die slawische Sprachwissenschaft nach den Ursprungen und Gemeinsamkeiten der slawischen Sprachen zu suchen Vor diesem Hintergrund entstand 1822 eine erste Textedition der Freisinger Denkmaler durch den slowenischen Sprachwissenschaftler Jernej Kopitar die in Wien veroffentlicht wurde Kopitar vermutete sogar Bischof Abraham von Freising sei slowenischer Herkunft gewesen und komme selbst als Urheber der Handschriften in Frage Von den Freisinger Denkmalern existiert eine Facsimile Ausgabe die vor dem Zweiten Weltkrieg in Ljubljana veroffentlicht wurde Bedeutung BearbeitenDie Freisinger Denkmaler stellen nicht nur das alteste Zeugnis der slowenischen Sprache sondern uberhaupt einer slawischen Sprache in lateinischer Schrift dar Sie entstanden etwa zeitgleich mit den altesten erhaltenen Texten in Altkirchenslawisch Siehe auch BearbeitenKlagenfurter HandschriftLiteratur BearbeitenHeinz Dieter Pohl und Philosophische Fakultat der Universitat Ljubljana Hrsg Die Slavia submersa in Osterreich Ein Uberblick und Versuch einer Neubewertung In Linguistica XLV Ioanni Oresnik septuagenario in honorem oblata I Ljubljana 2005 S 129 150 ISSN 0024 3922 Weblinks BearbeitenBrizinski spomeniki Monumenta Frisingensia Digitale kritische Edition mit Faksimile Umschriften Ubersetzungen Konkordanz Glossar Bibliographie Zusammenfassung Ljubljana 2007 Beschreibung der Freisinger Denkmaler mit Horprobe Die gesamte Handschrift Bayerische Staatsbibliothek Clm 6426 im Kulturportal bavarikon Darstellung der Seiten mit dem slowenischen Text in damaliger slowenischer Sprache mit der Ubersetzung in das moderne Slowenisch sowie mit der Ubersetzung ins Lateinische Deutsche Englische Italienische und Polnische Einzelnachweise Bearbeiten a b Mirko Bogataj Die Karntner Slowenen Ein Volk am Rande der Mitte kitab Verlag 2008 ISBN 978 3 902585 16 5 Vorreformatorische slowenische Handschriften Freisinger Denkmaler 11 Jh Klagenfurter Handschrift 12 Jh Sitticher Handschrift 15 Jh Krainer Handschrift 15 Jh Handschrift von Castelmonte 15 Jh Cergneuer Handschrift 15 16 Jh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freisinger Denkmaler amp oldid 234694398