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Dieser Artikel behandelt das untergegangene romisch katholische Bistum Verden Mit dem gleichen Namen wurde oft auch das weltliche Herrschaftsgebiet der Verdener Bischofe bezeichnet siehe Hochstift Verden Das Bistum Verden lateinisch Dioecesis Fardensis war ein romisch katholisches Bistum im heutigen Niedersachsen und kleinen angrenzenden Gebieten Es wurde um 850 1 in der Stadt Verden an der Aller gegrundet und gehorte zur Kirchenprovinz Mainz Erster Bischof war wahrscheinlich Suitbert der Jungere Letzter romisch katholischer Furstbischof war Franz Wilhelm von Wartenberg dem noch drei lutherische Administratoren folgten Hauptkirche war der Dom zu Verden Bistum VerdenWappen des Bistums Verden Inhaltsverzeichnis 1 Domkapitel 2 Entwicklung 3 Wappen 4 Bischofe und Personlichkeiten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDomkapitel BearbeitenSeine Mitglieder erganzte das Kapitel selbstandig Zu den Kapitularen gehorten als besondere Amtstrager Propst Dekan Scholaster Kellner Kantor und Thesaurar Ab dem Jahre 1275 war die Anzahl der Kapitulare auf 16 festgelegt von denen die funf altesten die Priesterweihe die funf mittleren die Diakonenweihe und die funf jungsten die Subdiakonenweihe besitzen mussten Einen Sonderstatus hatte als 16 Mitglied der Propst von St Johannis in Luneburg Gegen Ende des 15 Jahrhunderts kamen dazu nicht weniger als 48 Domvikare an deren Spitze die beiden Bischofsvikare standen Von den acht Archidiakonaten waren mehrere dem Domkapitel inkorporiert Entwicklung BearbeitenDrei fruhe Bischofe Spatto Tancho und Harud waren zugleich Abte in der Benediktinerabtei Neustadt am Main und im Kloster Amorbach Die meisten dieser Bischofe wurden unter den Monchen der Reichsabtei Corvey ausgewahlt Ende des 10 Jahrhunderts erhielt der Bischof in seinem Diozesangebiet weltliche Besitzungen im Sturmigau die Tammo von Verden bei Zerschlagung Sachsens 1180 aus diesem als geistliches Territorium Hochstift Verden herausloste und so als erster Furstbischof seinem Bischofsstuhl gewann Sein Nachfolger Rudolf von Verden sicherte 1195 das Hochstift durch seine Burg in Rotenburg an der Wumme Wahrend das Diozesangebiet im Hochstift mit diesem zum Reichskreis Niederrhein Westfalen zahlte gehorte das ubrige Diozesangebiet uberwiegend zum Furstentum Luneburg und zu etwa 10 zum Erzstift Bremen 3 Meile des Alten Landes und Buxtehude mit Hinterland und war damit Teil des Niedersachsischen Reichskreises Ein kleinerer Teil des Diozesangebietes in der Altmark z B Arendsee gehorte zum Obersachsischen Reichskreises Seit 1558 traten verstarkt reformatorische Einflusse auf Durch Erlass einer Kirchenordnung durch den Administrator Eberhard von Holle zugleich Furstbischof von Lubeck wurde die Reformation zunachst 1568 abgeschlossen Die folgenden sechs Erwahlten Bischofe des Bistums Verden fungierten ohne papstliche Anerkennung als Bischofe und regierten auch mit dem Titel eines Furstbischofs das Hochstift Im Dreissigjahrigen Krieg gab es nach den ersten drei lutherischen Bischofen in Verden von 1630 bis 1631 als Folge des umstrittenen Restitutionsedikts mit Furstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg erneut und letztmals ein kurzes Intermezzo als romisch katholisches Bistum ehe das ohnehin lutherische Gebiet bis auf Weiteres ohne eigene katholische Hierarchie blieb Durch den Westfalischen Frieden fiel das niederrheinisch westfalische Hochstift Verden schliesslich als Reichslehen im Range eines Furstentums an die schwedische Krone die es mit dem niedersachsischen Herzogtum Bremen uber die Grenzen der Reichskreise hinweg den Rangunterschied begrifflich nivellierend als Herzogtumer Bremen Verden gemeinsam regierte Die schwedische Obrigkeit richtete 1651 als neue nunmehr lutherische brem verdensche Landeskirche die Generaldiozese Bremen Verden mit Konsistorium in Stade ein Diese wurde 1867 Teil der hannoverschen Landeskirche Nachdem das Diozesangebiet seit 1631 ohne katholische Hierarchie und Priesterschaft war ubertrug der Heilige Stuhl 1669 die Betreuung der romisch katholischen Christen dort dem Apostolischen Vikariat des Nordens In den Jahren von 1709 bis 1780 gehorte Verdens ehemaliges Diozesangebiet zum Apostolischen Vikariat Ober und Niedersachsen danach aber wieder zum Vikariat des Nordens Im Jahre 1821 kam der altmarkische kleine Teil von Verdens Diozesangebiet ans Erz ab 1930 Bistum Paderborn seit 1994 an dessen neues Suffraganbistum Magdeburg der hannoversche uberwiegende Teil von Verdens Diozesangebiet kam 1824 ans Bistum Hildesheim Im Jahr 1894 wurde in Verden die Propsteikirche Sankt Josef nach einjahriger Bauzeit geweiht Wappen BearbeitenBlasonierung In Silber ein schwarzes fussgespitzes Tatzenhochkreuz sogenanntes Nagelkreuz Die alteste Abbildung ist auf einem Siegel aus dem Jahr 1338 zu finden Bischofe und Personlichkeiten BearbeitenUber 50 Verdener Bischofe finden sich auf der Liste der Bischofe von Verden Oft standen sie neben dem Bistum Verden auch anderen meist benachbarten Diozesen vor Daneben stehen eine ganze Reihe von Domherren und Theologen in Verbindung mit dem Bistum Verden Johann von Munchhausen 1572 Bischof von Kurland und Osel Wiek Domherr in Verden Johann Bornemacher 1526 lutherischer Prediger als Ketzer im altglaubigen Bistum Verden unter Erzbischof Christoph verbrannt Eilard von der Hude 1541 1606 Chronist und Dichter Dekan des Kollegiatstifts St Andreas in Verden Johannes Arnoldi 1596 1631 Jesuitenpater und katholischer Martyrer wurde in Visselhovede von unbekannt gebliebenen Tatern ermordet Margarethe Sievers 1601 1617 verurteilte Hexe aus Verden eine von 80 Frauen und 9 Mannern die zwischen 1517 und 1683 in die Hexenverfolgung des Bistums und seines Nachfolgestaates gerieten Heinrich Rimphoff 1599 1655 Pastor primarius war ab 1638 am Dom zu Verden Unter der danischen Administration ab 1642 Superintendent im Rahmen der unter den Schweden eingerichteten lutherischen Generaldiozese Bremen Verden 1651 zum Konsistorialrat uber das Herzogtum Verden ernannt Siehe auch BearbeitenHochstift und Furstentum Verden Liste der romisch katholischen Diozesen Liste der ehemaligen katholischen DiozesenLiteratur BearbeitenGesellschaft fur die Geschichte des Bistums Verden e V Bistum Verden 770 bis 1648 Editions du Signe 2001 ISBN 2 7468 0384 4 Bernd Kappelhoff Thomas Vogtherr Immunitat und Landesherrschaft Beitrage zur Geschichte des Bistums Verden Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden Bd 14 Stade Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden 2002 ISBN 3 931879 09 7 Thomas Vogtherr Chronicon episcoporum Verdensium Die Chronik der Verdener Bischofe Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden Bd 10 Stade Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden 1997 ISBN 3 931879 03 8 Arend Mindermann Urkundenbuch der Bischofe und des Domkapitels von Verden 4 Bd e Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden Bd 13 21 39 und 56 Stade Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden 2001 2004 und 2012 Bd e 1 3 sowie Gottingen Wallstein 2019 Bd 4 Band 1 Von den Anfangen bis 1300 2001 ISBN 3 931879 07 0 Band 2 1300 1380 2004 ISBN 3 931879 15 1 Band 3 1380 1426 2012 ISBN 978 3 931879 52 5 Band 4 1426 1470 in 2 Tl en 2019 ISBN 978 3 8353 3571 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischofe von Verden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Verden Quellen und Volltexte Kloster und Stifte des Bistums in der Datenbank der Germania Sacra Einzelnachweise Bearbeiten http hsozkult geschichte hu berlin de tagungsberichte id 7240VEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Normdaten Geografikum GND 4108193 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Verden amp oldid 237821414