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Das Kloster Amorbach im Odenwald ist eine ehemalige Benediktinerabtei und eine der fruhesten Klostergrundungen im mainfrankischen Raum Es lag in Amorbach und wurde 1803 im Rahmen der Sakularisation aufgehoben Seit 1803 gehoren die Gebaude und Landereien den Fursten zu Leiningen Kloster AmorbachDie Klosterkirche GesamtansichtLage Kloster Amorbach Schlosspl 1 63916 AmorbachLiegt im Bistum Bistum WurzburgKoordinaten 49 38 34 4 N 9 13 12 4 O 49 642886111111 9 2201138888889 Koordinaten 49 38 34 4 N 9 13 12 4 OPatrozinium St Maria Nebenpatrone Simplicius Faustinus Beatrix Grundungsjahr 734 durch BenediktinerJahr der Auflosung Aufhebung 1803 im Zuge der Sakularisation in Bayern Luftbild des Klosters Fassade der KlosterkircheDie Turme der KlosterkircheVier Benediktinerklostern war von der frankischen Zentralgewalt der Karolinger die Aufgabe zugewiesen das unbesiedelte Waldgebiet des Odenwaldes zu erschliessen das Kloster Lorsch von Westen her 1 das Kloster Fulda von Norden das Kloster Amorbach von Osten und das Kloster Mosbach von Suden Das Kloster Amorbach hatte die grosste Bedeutung fur die kirchliche kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im ostlichen Odenwald Patrozinium St Maria Nebenpatrone Simplicius Faustinus Beatrix Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Neuere Zeit 3 Evangelische Kirche 4 Pfarreien 5 Fronhofe 6 Liste der Abte von Amorbach 7 Sehenswurdigkeiten 7 1 Abteikirche 7 2 Orgel der Abteikirche 7 3 Konventbau 7 4 Seegarten 8 Literatur 9 Quellen 10 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge liegen im Dunkeln Die Haustradition datierte die Grundung auf das Jahr 734 2 Werner Eichhorn hat 1969 ein Nekrologium von 767 bis 1838 der Abtei Amorbach in den Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter 31 aus dem Jahr 1969 veroffentlicht Das lasst darauf schliessen dass das Kloster Amorbach 767 gegrundet wurde Im Jahr 1734 feierte man acht Tage lang das tausendjahrige Bestehen Das Kloster liegt an der Kreuzung des uralten Fernverkehrsweges vom Mainknie beim heutigen Miltenberg nach Bad Wimpfen am Neckar mit der Strasse die von Worms am Rhein durch den Odenwald nach Wurzburg fuhrt Die Aufgabe der Monche bestand uber Jahrhunderte in der Rodung und Besiedlung eines riesigen Waldgebiets der Vertiefung des Christentums im ostfrankischen Raum und der Forderung des frankischen Reichsgedankens Der durch Schenkung erworbene Grundbesitz und vielfaltige Rechte in zahlreichen Dorfern im altbesiedelten Bauland sicherten zunachst die wirtschaftliche Grundlage Noch vor dem Jahr 800 begab sich die Abtei in den unmittelbaren Schutz Karls des Grossen sie wurde Reichsabtei Die Abte von Amorbach und der Benediktinerabtei Neustadt am Main wurden in das erst 804 unterworfene und gewaltsam christianisierte Sachsen als Bischofe in Verden an der Aller entsandt Spatto war Bischof in Verden Fest 16 Dezember und gleichzeitig Benediktinerabt im Kloster Amorbach und Kloster Neustadt am Main Abt von 810 bis 823 Um 950 engagierte sich das Kloster in der Gorzer Reform Dem Wurzburger Bischof gelang es im Jahr 993 durch gefalschte Urkunden dass Konig Otto III Amorbach zusammen mit vier weiteren Klostern in Franken seiner Oberhoheit unterstellte Das Kloster musste umfangreichen Besitz von Bauland an die Wurzburger Bischofe abtreten die Ministerialenfamilien mit dem Klostergut belehnten Das Kloster Amorbach grundete die ersten selbstandigen Pfarreien Buchen Walldurn und Bodigheim Um das Jahr 1000 erhielt das Kloster wahrscheinlich Grundbesitz vom Kloster Lorsch 1012 bis 1039 amtierte Abt Richard 3 ab 1018 war er gleichzeitig Abt im Kloster Fulda Dem Kloster wurde die konigliche Waldmark die spatere Zent Amorbach verliehen Die Abtei stellte die ersten Monche fur das 1015 gegrundete Kloster Michelsberg in Bamberg 1039 bis 1091 amtierte Abt Ezelin nach 1050 erwarb er den Mudauer Odenwald ca 100 km2 das Waldland zwischen dem Rande des besiedelten Landes im Osten und der Itter im Westen Veraussern musste diesen silva Otinwalt der Inhaber der Burg Lohrbach haben dessen Rechte auf das Reich zuruckgingen Der Wald wurde spater 1271 zur Zent Mudau zusammengefasst Unter Fuhrung des Klosters in Zusammenarbeit oft auch in Konkurrenz mit dem benachbarten Adel wurde durch planmassig angelegte Rodungen das menschenleere Gebiet besiedelt Hufensiedlungen nbsp Watterbacher Tragaltar um 1020Im 11 Jahrhundert entstand der Watterbacher Tragaltar eine bedeutende Goldschmiedearbeit des fruhen 11 Jahrhunderts heute im Bayerischen Nationalmuseum ursprunglich wohl fur Amorbach geschaffen Im 11 12 Jahrhundert wurde der Klosterbesitz durch Schenkungen und Ankaufe erweitert Die Amorbacher Traditionsnotizen entstanden um 1100 Sie sind eine der wichtigsten Quellen zur hochmittelalterlichen Geschichte des hinteren Odenwalds und das alteste Besitzverzeichnis des Klosters Amorbach Guter in 52 Orten der Region sind hier aufgefuhrt 1130 kam es zur Hirsauer Reform Damals war der Wurzburger Hochstiftsvogt Graf Gotebold II von Henneberg Obervogt des Klosters Sein Sohn war hochstwahrscheinlich jener Amorbacher Abt Gotebold der 1138 eine dem Heiligen Godehard von Hildesheim gewidmete Kirche auf dem nahen Frankenberg Gotthardsberg durch den Wurzburger Bischof weihen liess 1144 besuchte Konig Konrad III die Abtei deren Obervogtei er von dem verstorbenen Henneberger Graf Gotebold ubernahm Wie weiter erschlossen werden konnte liess der Stauferkonig auf Klosterbesitz am nahen Main zur Verkehrsbeherrschung durch Angehorige der edelfreien Herren von Weinsberg zwei Burgen errichten Ihre Namen Frohburg Vorgangerin der Freudenburg und Mildenburg bringen offensichtlich die Dankbarkeit der beiden Weinsberger gegenuber Konig Konrad zum Ausdruck und ruhmen seine Milde die sie 1140 bei der Kapitulation der Burg Weinsberg im Zusammenhang mit der weltberuhmten Weibertreu Begebenheit erfahren hatten 4 1168 ubertrug Kaiser Friedrich Barbarossa die Klostervogtei Rupert II von Frohburg der sich ab 1171 nach seinem Amtssitz in Durn Walldurn nannte und zum Stammvater der Herren von Durn wurde die fur rund ein Jahrhundert uber grossen Besitz im Odenwald Tauber Neckar Raum verfugten 1256 wurde die Pfarrei Bodigheim dem Kloster Amorbach eingegliedert 1272 verkaufte Ulrich von Durn die Stadt Amorbach mit der Vogtei uber das Kloster an den Erzbischof Werner von Mainz Die weltliche Hoheit ging an das Erzstift Mainz uber die kirchliche Hoheit blieb beim Bischof von Wurzburg Bischof Bertold von Wurzburg verleibte die Pfarrei Hollerbach 1277 mit all ihren Einkunften dem Kloster Amorbach ein Der Abt von Amorbach erlaubte 1286 dem Ritter Weiprecht Rudt von Rudenau auf dem Kalkfelsen uber dem Dorf Bodigheim eine Burg zu errichten Bischof Wolfram von Wurzburg unterstellte 1330 die neu gegrundete Pfarrei Hausen Waldhausen mit den beiden Filialen Oberscheringen und Einbach dem Kloster Amorbach Abt Friedrich Feyser liess 1395 das Urbar der Benediktinerabtei Amorbach Guter und Rechtsverzeichnis anlegen Das Klosterurbar gibt Einblick in die Rechte des Klosters und die Lasten und Pflichten der abhangigen Bauern Abt Dietrich II von Kuntich stellte 1406 bis 1428 die Klosterzucht wieder her mit einer Ruckbesinnung auf die alten Benediktinerregeln Von da an stand das Kloster nicht mehr nur Adligen sondern auch fur arme lute kind offen Abt Heinrich II ein Neffe von Dietrich erreichte 1428 1456 die wirtschaftliche Gesundung des Klosters 1448 erfolgte der Neubau der Klostermuhle und des Backereibaus Abt Jakob Zweifel liess 1517 bis 1532 Ausbesserungen an der Kirche vornehmen Das Kloster bezog von uber 100 Orten Einkunfte und war in 19 Dorfern Vogteiherr Zahlreiche Pfarreien in einem weiten Umkreis unterstanden dem Kloster und waren die Grundlage seiner reichen Zehnteinkunfte Im Bauernkrieg ersturmte 1525 die Burgerschaft an der Seite der aufstandischen Bauern unter Gotz von Berlichingen die Abtei und plunderte sie In einem fur Benediktiner ungewohnlichen Umfang widmete sich das Kloster neben seiner Grundherrschaft auch der Seelsorge Zeitweilig betreuten die Patres bis zu 40 Pfarreien Pfarreien im Einflussbereich des Adels schlossen sich der Reformation an Abt Theobald Gramlich von Scheringen sorgte 1556 bis 1584 auch mit militarischem Druck dafur dass Pfarreien in seinem Einflussbereich bei der katholischen Kirche blieben Gegenreformation Zwischen 1618 und 1648 Dreissigjahriger Krieg kam es zu Durchmarschen Einquartierungen Plunderungen und Erpressungen 1632 bis 1634 wurde das Kloster sogar aufgehoben Der Besitz wurde dem Grafen Ludwig I von Erbach ubertragen 1639 bis 1674 amtierte Abt Placidius Fleck Um 1650 waren viele Dorfer ausgestorben oder dezimiert Durch das Wegbrechen der wirtschaftlichen Grundlage geriet das Kloster in einen desolaten Zustand 1651 gab es nur noch 11 Monche 1656 kam es zu einem Vertrag zwischen den Hochstiften Wurzburg und Mainz uber Gebietsbereinigungen Amorbach kam zum Erzstift Mainz nun kirchlich und weltlich Johann Philipp von Schonborn schrankte die Rechte der Kloster Bronnbach und Amorbach zu Gunsten der furstbischoflichen Gewalt ein Um 1660 bis 1670 wurde der zum Schlossplatz hin liegende Gebaudetrakt mit Abtswohnung Kellerei und Gastehaus gebaut 1674 bis 1713 amtierte Abt Colestin Mann Bei seinem Tod 1713 gab es 41 Monche nbsp Kloster Amorbach 1735 nbsp Amorbach von Sudosten nach Nordwesten1728 bis 1753 amtierte Abt Engelbert Kinbacher Die 1000 Jahr Feier wurde 1734 begangen Von 1742 bis 1747 erfuhr die Abteikirche ihre Umgestaltung im Stil des Barock Rokoko Bauleiter war der Mainzer Hofarchitekt und General Maximilian von Welsch Ideengeber Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn die Umsetzung der Plane wurde durch Ingenieurfahnrich Alexander Jakob Schmitt unter dem Einfluss des Mainzer Architekten Johann Valentin Thoman vollzogen Ab 1743 wurde Franz Haffele die Baufuhrung fur den Umbau ubertragen nachdem den Planen von Johann Maximilian von Welsch der Vorzug gegeben worden war Dies ist durch das grosse Fresko des Freskenmalers Matthaus Gunther im Langhaus der Abteikirche belegt das Haffele als Baufuhrer mit einem Langenmass und Dreispitz zeigt Der Grundriss schloss sich an den der alten Kirche Kreuzform an Das dreischiffige Langhaus war nun breiter als die beiden Turme die man beibehielt Die Turme erhielten neue Kuppelhauben Der Chor wurde verlangert Der neue Bau wurde hoher und erhielt durch grossere Fenster mehr Licht Das Querhaus erhielt zwei Glockenturme Kunstlerisch wirkten die Wessobrunner Stuckatoren Johann Michael Feichtmayr und Johann Georg Ublhor sowie der Peissenberger Freskomaler Matthaus Gunther der die Augsburger katholische Akademie leitete 1753 bis 1778 amtierte Abt Hyazint Breuer 1778 1803 war Abt Benedikt Kulsheimer der letzte Abt des Klosters 1782 erhielt die Kirche eine neue Orgel mit 45 Registern von den Brudern Stumm aus dem Hunsruck 5 1783 bis 1786 entstand ein neuer Konventbau Nur wenige Jahre vor dem Ende des Alten Reichs baute die Abtei eine neue Bibliothek und einen Festsaal Gruner Saal im Amorbacher Zopfstil einer Spielart des Fruhklassizismus Neuere Zeit Bearbeiten1803 wurde die Abtei sakularisiert Die 24 Monche mussten das Kloster verlassen Die Fursten von Leiningen erhielten den Klosterbesitz als Entschadigung fur ihre Stammlande in der Pfalz die in den Revolutionskriegen an Frankreich gefallen waren Die weitraumigen Gebaude der aufgehobenen Abtei waren der Anlass dass Amorbach als Residenz des neuen Furstentums gewahlt wurde Die bis zur Vertreibung der Monche aus dem Kloster katholische Abteikirche diente dem Furstenhaus seit 1803 als evangelisch lutherische Hofkirche 1803 bis 1806 kam es zu Grenzscharmutzeln und Plunderungen im Wechselspiel zwischen den Grafen Erbach und dem Furstenhaus Leiningen Der ehemalige Klostergarten wurde zwischen 1805 und 1817 von Friedrich Ludwig Sckell zu einem Landschaftspark im englischen Stil dem so genannten Seegarten umgestaltet 1806 wurde das junge Furstentum Leiningen durch das Grossherzogtum Baden mediatisiert 1810 kam das Gebiet um Amorbach an das Grossherzogtum Hessen und 1816 an das Konigreich Bayern Bibliothek und Festsaal Gruner Saal In den Bucherschranken steht heute die ca 35 000 Bande umfassende Bibliothek der Fursten zu Leiningen Evangelische Kirche BearbeitenSeit 1861 ist die ehemalige Klosterkirche eine evangelisch lutherische Kirche Konig Max II erteilte seine Zustimmung Die heutige Kirche steht unter dem Patronat des Fursten zu Leiningen Pfarreien BearbeitenDas Kloster Amorbach war Patronatsherr in folgenden Kirchengemeinden und hatte das Recht der Pfarreibesetzung in Amorbach Bodigheim Buchen Eberstadt von Buchen 1350 abgetrennt Hainstadt von Buchen 1340 abgetrennt Hesselbach Kapelle Hettingen von Buchen 1353 abgetrennt Hettigenbeuern von Buchen 1306 abgetrennt Hollerbach von Bodigheim 1277 abgetrennt Kirchzell Limbach von Hollerbach 1426 abgetrennt Mudau von Hollerbach wahrscheinlich 1426 abgetrennt Reichartshausen Kapelle 1263 Schneeberg 1474 Neubau Kapelle Steinbach 1407 Kapelle Walldurn Watterbach 1429 Kapelle Weckbach 1485 Kapelle Weilbach Kapelle Fronhofe BearbeitenDem Kloster unterstanden Fronhofe in Otterbach Boxbrunn Neidhof Schneeberg Hesselbach Kirchzell Neubrunn jetzt Ernsttal Mudau Atzhof Buchen Schlossau Schollenbacher Hof Liste der Abte von Amorbach BearbeitenAmor um 755 767 Suitbert 767 775 Patto 775 785 Danko 785 788 Kortila Isinger Haruch 808 Helingand 808 830 Hertulf 830 841 Spatto 841 861 Dietrich I 861 870 Godebold 940 960 Giselher 960 989 Otto I 990 1012 Richard I 1012 1039 ab 1018 auch Abt des Klosters Fulda und dort 1039 verstorben Sein Grab befindet sich in der Klosterkirche am Neuenberg Walter 1039 Ezzelin 1039 Bruno 1039 1085 Johannes Usurpator 1085 Leonhard 1103 1110 Gotebold um 1138 Adelhelm 1140 1150 Otto II 1157 um 1162 Ludwig 1162 1168 Richard II um 1197 1234 Gottfried I 1234 1256 Wipert 1256 1264 Heinrich I von Hepffingen 1284 Konrad von Schweinberg 1284 1298 Friedrich I 1298 1307 Herman 1308 1312 Gerhard 1312 1316 Otto III 1316 1318 Eberhard Rudt von Collenberg 1318 1341 Gottfried II von Lurcz 1341 1373 Friedrich II Feyser 1373 1397 Boppo von Allezheim 1397 1406 Dietrich II von Kunnich 1406 1428 Heinrich II von Kunnich 1428 1456 Jobst I von Wilnbach 1456 1466 Johann I von Babenhausen 1466 1484 Johann II Schwab 1484 1503 Peter Winter 1503 1517 Jakob Zweiffel 1517 1532 Valentin Eschwing 1532 1542 Matthaus Hamen 1542 1546 Jobst II Stromenger 1546 1556 Theobald Gamblich 1556 1584 Johann III Baumann 1584 1617 Erhard Leyendecker 1617 1635 Kraft Brucher 1635 1639 Placidus Fleck 1639 1674 Colestin Mann 1674 1713 Sanderad Breunig 1713 1725 Joseph Haberkorn 1725 1727 Engelbert Kinbacher 1727 1753 Hyacinth Brener 1753 1778 1794 Benedict Kulsheimer 1778 1803 Quelle Max Wilberg Regententabellen 1906 Sehenswurdigkeiten BearbeitenAbteikirche Bearbeiten Barocke Klosterkirche mit Rokoko Stuck geschaffen von den Wessobrunner Stuckateuren Johann Michael Feuchtmayer d J und Johann Georg Ublhor Freskenzyklus von Matthaus Gunther mit insgesamt 23 hellen und farbenfrohen Fresken Hochaltar mit sechs Marmorsaulen und Altarbild von Matthaus Gunther Aufnahme Mariens in den Himmel doppellaufige blattvergoldete Rokoko Kanzel von dem Wurzburger Holzbildhauer Johann Wolfgang van der Auvera schmiedeeisernes Chorgitter im fruhen Rokokostil welches ehemals Monche und Laien bei der Andacht trennte achtstimmiges historisches Gelaute darunter zwei Zuckerhutglocken im Nordwestturm drei gotische Glocken im Sudwestturm und drei Barockglocken im sudlichen QuerhausturmOrgel der Abteikirche Bearbeiten nbsp Stumm Orgel von 1782Die Orgel der Abteikirche wurde 1782 nach achtjahriger Bauzeit von den Brudern Johann Phillip und Johann Heinrich Stumm Sulzbach bei Rhaunen im Hunsruck vollendet Sie besass ursprunglich 45 Register auf drei Manualen und Pedal 6 Das Gehause wurde von den Gebrudern Schafer Karlstadt am Main erbaut Im Amorbacher Werk dem grossten im 200 jahrigen Wirken der Orgelbau Dynastie Stumm konnte das stummsche Stil und Klangideal uneingeschrankt verwirklicht werden 1868 wurde das Instrument von Georg Friedrich Steinmeyer aus Oettingen umgebaut Dabei wurden die Schleifladen entfernt und Kegelladen eingebaut Bei einer ersten Restaurierung 1936 durch G F Steinmeyer amp Co wurden im Geiste der Orgelbewegung etliche Register ausgetauscht und erneut historische Substanz zerstort 1964 erfolgte eine Teilrestaurierung erneut durch Steinmeyer 1982 ein Erweiterungsumbau durch Steinmeyer und Klais 7 Hinter dem beeindruckenden 16 feldrigen Prospekt mit seinen 124 klingenden und bis zu funf Meter langen Zinnpfeifen befinden sich Hauptwerk Positiv und Echo mit der originalen Disposition auf rekonstruierten Schleifladen Das Pedalwerk steht frei dahinter Wiederum dahinter ist in drei Etagen das 1982 hinzugefugte Schwellwerk aufgestellt Es enthalt eine Zusammenstellung von 1868 und danach gefertigten Registern mit einem der franzosischen Orgelromantik verpflichteten Klangcharakter Von den 45 Registern von Stumm sind heute nur noch 16 ganz und sechs weitere grosstenteils erhalten 7 Die Orgel verfugt seit der Erweiterung uber 66 Register 5116 Pfeifen und ein Glockenspiel verteilt auf vier Manuale und Pedal 8 I Echowerk C g31 Hohlpfeife 8 2 Flaut 4 3 Gamsenhorn 4 4 Oktav 2 5 Quint 1 1 3 6 Flageolet 1 7 Krummhorn 8 8 Hautbois Disc 8 9 Vox humana 8 Tremulant II Hauptwerk C g310 Prinzipal 16 11 Bourdon 16 12 Oktav 8 13 Gedackt 8 14 Quinta Tone 8 15 Viol di Gamb 8 16 Super Oktav 4 17 Klein Gedackt 4 18 Quint 2 2 3 19 Oktav 2 20 Cornet V 8 21 Mixtur VI 2 22 Cymbal III 1 23 Trompet 8 24 Vox angelica Bass 2 III Positiv C g325 Prinzipal 8 26 Flaut Travers 8 27 Grob Gedackt 8 28 Solicinal 8 29 Oktav 4 30 Rohr Flaut 4 31 Quint 2 2 3 32 Super Oktav 2 33 Terz 1 3 5 34 Mixtur IV 1 35 Krummhorn 8 36 Vox humana 8 TremulantGlockenspiel IV Schwellwerk C g337 Bourdon 16 38 Geigenprinzipal 8 39 Flute harmonique 8 40 Bourdon 8 41 Viola di Gamba 8 42 Vox coelestis 8 43 Geigenprinzipal 4 44 Konzertflote 4 45 Piccolo 2 46 Sesquialtera II 2 2 3 47 Plein jeu V 2 48 Grobmixtur XII XVI 2 49 Basson 16 50 Trompette harmonique 8 51 Hautbois 8 52 Clairon 4 Tremulant Pedal C g153 Offener Bass 16 54 Subbass 16 55 Violonbass 16 56 Oktavbass 8 57 Cello 8 58 Super Oktavbass 4 59 Flotenbass 4 60 Mixturbass VI 2 61 Posaune 32 62 Posaunenbass 16 63 Fagottbass 16 64 Basstrompete 8 65 Klarinetbass 4 66 Cornetbass 2 Koppeln I II III II IV II IV I IV III II P IV PKonventbau Bearbeiten Gruner Saal klassizistischer Konzertsaal mit Stuck von Johann Sebastian Barnabas Pfaff von 1792 und Andreas Dittmann von 1793 Furstlich Leiningensche Bibliothek Amorbach Klosterbibliothek mit Galerie beherbergt die Bibliothek des Fursten zu Leiningen die 35 000 Bande werden in 100 Bucherschranken aufbewahrt Beachtenswert ist das Deckenfresko das allegorisch die Wissenschaften die Weisheit und die Tugend in Frauengestalten darstellt Seegarten Bearbeiten nbsp Friedrich Ludwig Sckell Plan des Parks von AmorbachEhemaliger barocker Klostergarten 1803 1804 von Friedrich Ludwig von Sckell zu einem Landschaftsgarten umgestaltet Literatur BearbeitenMax Walter Die ehemalige Abteikirche in Amorbach 12 Aufl Amorbach Furstl Leiningische Domanenverwaltung 1990 Heinrich Wagner Die Abte von Amorbach im Mittelalter In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter 54 1992 S 69 107 Wolfgang Hartmann Die Zerstorung der Burg Frankenberg bei Amorbach durch Kaiser Friedrich Barbarossa In Mainfrankisches Jahrbuch 45 1993 S 76 91 Heinrich Wagner Amorbach In Germania Benedictina Bd II Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Bayern Sankt Ottilien 2014 S 27 61 Kurt Andermann Das alteste Urbar des Klosters Amorbach von 1395 97 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2019 ISBN 978 3 17 036522 3 Wolfgang Hartmann Das Burgenratsel Miltenberg Freudenberg und die Treuen Weiber von Weinsberg Auf Spuren der Herren von Durn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkonig Hg von Wolfgang Hartmann in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt Miltenberg Neustadt an der Aisch 2021 ISBN 978 3 9816592 2 1 Quellen Bearbeiten Vergl Geschichte von Gross Umstadt oder Lengfeld Odenwald Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Amorbach Geschichte siehe zu diesem Richard Gereon Becht Jordens Richard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 506 Digitalisat Wolfgang Hartmann Das Burgenratsel Miltenberg Freudenberg und die Treuen Weiber von Weinsberg Auf Spuren der Herren von Durn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkonig passim Franz Bosken Die Orgelbauerfamilie Stumm aus Rhaunen Sulzbach und ihr Werk Mainz 1981 S 59 111 Franz Bosken Die Orgelbauerfamilie Stumm aus Rhaunen Sulzbach und ihr Werk Mainz 1981 S 52 a b Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas Historische Orgeln in Unterfranken Munchen 1981 S 38 Nahere Informationen zur Stumm Orgel Memento des Originals vom 20 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgel information deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Amorbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internet Auftritt des Furstenhauses Leiningen Kloster in Bayern Amorbach Rokoko im Odenwald Haus der Bayerischen Geschichte Julia Ricker Sinnestaumel Amorbachs Abteikirche ein Musterbeispiel des Rokoko in Monumente 1 2016 Video der Abteikirche Amorbach https www youtube com watch v 1sYDqqqFEo0 Zuckerhutglocken im Nordwestturm https www youtube com watch v 6gZEpuI1ZS0 Gotische Glocken im Sudwestturm https www youtube com watch v jMr4h0J2XHE Barockglocken im sudlichen Querhausturm https www youtube com watch v ZGU05yPsHBM Vollgelaute https www youtube com watch v aI5grl9xb8E Glockenkonzert zur feierlichen Wiedereroffnung der ehemaligen Abteikirche am 19 Juli 2015 https www youtube com watch v R6D6HOEtWkc Die Reichsabtei Amorbach unter den Karolingern 734 910 Werner Eichhorn Freiburg i Ue 1968 http www mgh bibliothek de dokumente a a065932 pdf Normdaten Korperschaft GND 5079674 4 lobid OGND AKS LCCN n84189874 VIAF 122710809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Amorbach amp oldid 236048577