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Dieser Artikel behandelt die Benediktiner Abtei Zum Franziskanerinnenkloster siehe Franziskanerinnenkloster Neustadt am Main zum Dominikanerinnenkloster siehe Dominikanerinnenkloster Neustadt am Main zur ehemaligen Benediktiner Klosterkirche St Martin und Maria und der heutigen Pfarrkirche seit Dezember 1879 mit neuem Patrozinium St Michael und St Gertraud Neustadt am Main In Neustadt am Main gab es seit dem 8 Jahrhundert bis zur Sakularisation in Bayern eine Abtei des Benediktinerordens die Benediktinerabtei Neustadt am Main die nacheinander vier unterschiedliche Standorte hatte Klosteranlage Neustadt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einfluss der Abte und des Klosters 2 1 Kloster Neustadt und Amorbach und die Sachsenmission 2 2 Besitzungen 2 3 Einwohner Neustadts 2 4 Monche im Kloster 2 5 Klosterschule 3 Heraldik 4 Bauten 4 1 Erstes Kloster im Tal 4 2 Zweites Kloster im Tal 4 3 St Peter und Paul und Arkadengang 4 4 Drittes Kloster im Tal 4 5 Sakularisation 5 Archaologische Untersuchungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBurkard hielt sich mit seinen Gefahrten von 738 bis Ende 741 Anfang 742 in dem karolingischen Jagd und Lustschloss 1 auf dem Michaelsberg der Michilstat 2 auf Er erhielt das Jagd und Lustschloss von Karl Martell erwahnt in der Urkunde DO III 354 3 Ob es ein erstes Kloster im eigentlichen Sinne gegeben hat ist nicht sicher a denn bei den bisherigen archaologischen Untersuchungen auf dem Michaelsberg wurden keine Spuren entdeckt die von einem Klosterbau stammen konnten b Bei Grabungen die das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege 1974 durchfuhrte wurden jedoch die Grundmauern einer Saalkirche mir runder Apsis in sudangelsachsischer Bauweise ausgegraben Die Klosterkirche der Michilstat Neustadt hiess damals Rorinlacha was laut Joseph Schnetz mit Rohricht bewachsener Sumpf bedeutet Der Sumpf befand sich im Tal nicht auf dem Michaelsberg c Wegen der Topographie konnte sich der Konventsbau nur nordlich der Saalkirche befunden haben wie beim nachsten Kloster im Tal jedoch hat man nordlich der heutigen Friedhofskirche bisher nicht gegraben Ab 738 739 wurde der mit Rohricht bewachsener Sumpf Rorinlacha im Tal trockengelegt Megingaud der spatere zweite Bischof von Wurzburg liess 742 ein erstes Kloster im Maintal nahe der Mundung des Silberlochbaches einweihen Weshalb ausgerechnet hier an einem sehr verlassen Ort im fruhen 8 Jahrhundert ein Benediktinerkloster gegrundet wurde ist nicht klar 4 Der Konvent des Klosters an der Alten Statt war wie bei der Michilstat auf dem Berg nordlich von der Saalkirche mit Apsis Das Kloster an der Alten Statt wurde 1981 82 ausgegraben und befindet sich heute unter dem Pfarrhaus Den Grund und Boden im Tal hatte er naturlich vorher von Hatto einem verwandten Mattonen erhalten Nachdem er Anfang 769 sein Amt als Bischof zugunsten von Berowelf niedergelegt hatte und wieder nach Rorinlacha zuruckging uberbaute er nach 772 die Saalkirche der Alten Statt mit der Vierungskirche der Neuen Statt Der Konvent des Missionskloster an der Neuen Statt befand sich jetzt sudlich von der zugehorigen Kirche Initiiert wurde das neue Kloster von Konig Karl I es wurde 781 eingeweiht Mehr als 50 adelige 5 Benediktinerbruder die bisher noch in Wurzburg geblieben waren wurden von Berowelf gezwungen in das Kloster zu ziehen d Megingaud erbat von Karl dem Grossen den Schutz des Klosters und der Konig forderte das Kloster z B indem er ihm ein grosses Gebiet im Spessart mit einem Kerngebiet von etwa 18 10 km ubereignete e Der Schutz des Konigs sollte Neustadt die Unabhangigkeit sichern aber dennoch versuchte der Wurzburger Bischof immer wieder Einfluss auf das Kloster zu nehmen Dies gelang ihm 993 uber eine gefalschte Urkunde und Neustadt wurde damit ein wurzburgisches Eigenkloster Im 12 Jahrhundert gestattete der Wurzburger Bischof dem Klostervogt Markwart II von Grumbach auf klostereigenem Grund die Burg Rothenfels zu errichten die damit nicht nur das Maintal sondern auch das Kloster beherrschte Die Schikanen gingen weiter so dass Neustadt im Jahr 1282 sich veranlasst sah Konig Rudolf von Habsburg um Hilfe zu bitten Ein gefalschtes auf das Jahr 794 datiertes Grundungsprivileg Karls des Grossen f wurde zwar 1279 von Bischof Berthold von Wurzburg anerkannt 1366 von Kaiser Karl IV bestatigt und auch danach bis ins 16 Jahrhundert nicht angezweifelt anderte dennoch nichts an der Situation Neustadt versuchte ebenfalls durch eine gefalschte Urkunde die Stiftung des Klosters durch Gertrud eine angebliche Schwester des Kaisers Karl dem Grossen zu belegen g Dieses Vorgehen fuhrte zwar nicht zum Erfolg jedoch entstand daraus eine Jahrhunderte andauernde Gertrudenverehrung Im 11 Jahrhundert stand das Kloster unter dem Einfluss der Klosterreform von Gorze zu Anfang des 12 Jahrhunderts ubernahm das Kloster die Hirsauer Reform Diese geistlichen Reformbestrebungen veranlassten immer wieder den Wurzburger Bischof zum Eingreifen nbsp Doppelgrabmal des Ritters Gottfried Voit von Rieneck und seiner Gattin Bibra 1379 und 1381 Kloster Neustadt am MainNachdem 1243 die Vogtsfamile Grumbach ohne mannliche Nachkommen geblieben war die einzige Tochter jedoch in die Familie Rieneck einheiratete erhielt im Jahr 1317 Graf Ludwig von Rieneck 1333 von Bischof Gottfried III von Hohenlohe die Vogtei uber das Kloster und wurde Teilvogt uber deren Besitzungen 6 Je nach Interessenlage und Machtverhaltnissen von Kaiser und Bischof gelang es Neustadt sich zeitweise von Wurzburg zu losen oder das Kloster musste sich wieder dem Bischof beugen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Neustadt dreimal geplundert und geriet zeitweise unter schwedische Herrschaft Erst zur Zeit des Abtes Benedikt Lurz der von 1764 bis 1788 dem Kloster vorstand gelang es die jahrhundertealten Handel mit Wurzburg zu klaren Der Rechtsstreit endete endgultig am 21 November 1794 mit einem Vergleich Im Zuge der Sakularisation wurde das Kloster 1803 aufgelost und kam mit seiner umfangreichen Bibliothek in den Besitz des katholischen Fursten Dominik Konstantin zu Lowenstein Wertheim Rosenberg 7 Etwa 1400 Bande der Neustadter Klosterbibliothek befinden sich heute in der Abtei Maria Laach Am 4 November 1985 Versteigerung der 796 Lose bei Sotheby s in Munchen aus den Sakularisationsbestanden der Klosterbibliotheken von Bronnbach und Neustadt am Main Einfluss der Abte und des Klosters BearbeitenKloster Neustadt und Amorbach und die Sachsenmission Bearbeiten In der fruhmittelalterlichen Kirchenprovinz Franken galt der Neustadter Abt als zweiter Mann nach dem Wurzburger Bischof Neustadt war von 810 bis 829 eng mit dem Kloster Amorbach verbunden nur drei Abte leiteten beide Kloster Die Abte von Amorbach und Neustadt wurden in das erst 804 unterworfene und gewaltsam christianisierte Sachsen als Bischofe entsandt Unter anderem waren zwischen 810 und 829 drei Neustadter Abte die ersten Bischofe in Verden an der Aller 8 9 Besitzungen Bearbeiten Der wichtigste Besitz war die Neustadter Klostermark Laut Heinrich Wagner stammt sie aus dem Jahr 772 10 11 Das Benediktinerkloster Neustadt hatte viele Besitztumer 12 1264 grundete das Kloster auf eigenem Besitz eine Propstei in Einsiedel Seit etwa 1200 beanspruchte das Kloster von der Pfarrei Steinfeld den Zehnt 1336 wurden die Pfarreien Steinfeld und Karbach sowie die Propstei Retzbach dem Kloster inkorporiert so dass Neustadt samtliche Einkunfte erhielt aber die Pfarrer besolden und die Kirchen und Pfarrhauser unterhalten musste Zum Kloster gehorten u a auch Hausen Kutzberg Kronungen Roden in Unterfranken mit den Ortschaften Ansbach und Roden sowie zum Zeitpunkt der Sakularisation uber 4000 ha Wald im heutigen Furstlich Lowensteinschen Park einschliesslich der Orte Lindenfurterhof und Einsiedel Das Kloster hielt ausserdem das Patronat uber die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Altenmunster 13 14 Einwohner Neustadts Bearbeiten Uber Jahrhunderte lebten die Einwohner Neustadts mit und vom Kloster denn einerseits lag der Ort auf klosterlichem Grund andererseits gab es kaum andere Erwerbsmoglichkeiten als fur das Kloster tatig zu sein Zu welchem Zeitpunkt der Ort entstand ist nicht bekannt Im Spatmittelalter entwickelte sich aber eine gewisse Souveranitat als das Dorf begann sich als eigenstandige Kraft zu begreifen Aus der Zeit zwischen 1000 und 1500 sind viele Urkunden erhalten in denen der Dorfverband eine Vorform der heutigen Gemeinde als Vertragspartner auftritt Diese sog Weistumer legten fest wie das Kloster die Bedurfnisse und Wunsche der Gemeinde zu berucksichtigen hatte 15 Mit der Sakularisation anderte sich fur die Bewohner des Dorfes kaum etwas nur dass jetzt der jeweilige Furst Lowenstein Wertheim Rosenberg die Herrschaft hatte Die Manner arbeiteten meist als Tagelohner oder Waldarbeiter fur das Furstenhaus Monche im Kloster Bearbeiten Die Anzahl der Monche im Kloster schwankte stark im Lauf der Jahrhunderte Wahrend es zu Ende des 8 Jahrhunderts noch uber 50 Monche waren wurde 1348 in einer Urkunde die Zahl auf 12 Priester 2 Diakone 2 Subdiakone und 4 Schuler begrenzt da die wirtschaftlichen Bedingungen keine grossere Zahl ermoglichte Ab 1460 wurden auch Monche zugelassen die nicht dem Adel angehorten Heinrich Schultheiss war der erste nichtadelige Abt In seiner Amtszeit wurden 1464 der Kreuzgang und die angrenzenden Kapellen geweiht 1525 uberfielen die Bauern aus Rothenfels das Kloster und raubten es aus Die Monche fluchteten nach Rothenfels Erst 1534 konnte die Kirche wieder geweiht werden 1554 bekannte sich der Abt Johann Fries zum Luthertum und er wurde daher abgesetzt Die danach im August 1555 erforderliche Wahl eines neuen Abtes konnte nicht durchgefuhrt werden weil es nur zwei Konventuale gab Langsam erholte sich das Kloster wieder 1559 gab es 4 Monche danach erholte sich das Kloster wieder Von 1650 bis zur Sakularisation ging die Zahl der Monche auf 12 bis 15 Patres zuruck Am 22 Januar 1803 mussten 19 Monche und zwei Kleriker das Kloster verlassen Klosterschule Bearbeiten Bereits drei Jahre nach der Grundung des Klosters ordnete Karl der Grosse an dass eine Schule fur Knaben nicht bloss Kinder von knechtischer Herkunft sondern auch Sohne von Freien zu errichten sei Adelsfamilien deren Sohne sich dem Klosterleben widmen wollten ubergaben meist Teile ihres Besitzes an das Kloster Es war jedoch keine Bedingung fur die Aufnahme in die Klosterschule dass sich die Schuler fur ein anschliessendes Leben als Priester entschieden Eine Urkunde aus dem Jahr 1095 belegt dass die Monche tatsachlich eine Klosterschule unterhielten In der Hierarchie des Klosters nahm der Schulmeister die dritte Position ein Meist lebten zwischen 7 und 10 Jungen im Kloster und wurden dort unterrichtet Fur die zahlreichen musikalischen Auffuhrungen im Kloster waren mindestens 4 Singknaben erforderlich um Sopran und Alt zu singen 16 Heraldik BearbeitenVerschiedene Wappen im Landkreis Main Spessart zeigen mit der Wappenfigur noch heute den Einfluss der Benediktinerabtei Neustadt Kloster Neustadt am Main Das Zeichen im Schild ist von einem schwarzen Kreuzchen uberhohter schwarzer unzialer Grossbuchstabe N nbsp Ansbach Roden nbsp Roden Unterfranken nbsp Neustadt am Main nbsp Steinfeld Unterfranken nbsp Karbach Unterfranken Bauten BearbeitenErstes Kloster im Tal Bearbeiten Das erste Kloster im Tal die Alte Statt von 742 befand sich an der nordlichen Langhauswand einer kleinen 59 m grossen einschiffigen Saalkirche mit runder Apsis Auch die erste Klosterkirche in Fulda gebaut von Bonifatius hatte diese sudangelsachsische Bauweise Die Mauern die sich unter dem heutigen Pfarrhaus und Pfarrheim befinden stammen von dieser Kirche und dem zugehorigen Konvent Die Abmessungen des Klosters waren ca 20 m von Nord Sud und 18 m von West Ost Die Kirche hatte ein Ostung von 13 5 Die Patrozinien waren Martin Maria und Petrus amp Paulus 17 Bevor jedoch das Kloster im Tal gebaut wurde musste zuerst der mit Rohricht bewachsene Sumpf Rorinlacha im Tal trockengelegt werden Den Grund und Boden erhielt Megingaud um 738 von Hatto einem verwandten Mattonen 18 Zweites Kloster im Tal Bearbeiten Die Kirche des zweiten Klosters im Tal war eine deutlich grossere dreischiffige karolingische Vierungskirche Der komplette zugehorige Konvents wurde bis jetzt nicht gefunden Allerdings vermutet die Forschung die Reste des Konvents der nach 772 errichteten Kirchenbaus eher am Platz der romanischen Basilika Die Kirche wurde von Abt Dietho Amtszeit 908 932 neu erstellt Die kreuzformige Kirche eine karolingische Vierungskirche hatte ein basilikales Langhaus mit einem polygonalen Chor An der Sudseite des Langhauses lag der Kreuzgang An die Sudseite des Chores schlossen sich Klostergebaude an Eingange zur Kirche befanden sich an der Sudseite des Querhauses und im westlichen Joch des nordlichen Seitenschiffs jedoch nicht an der Westseite Die Abmessungen der Kirche waren ca 18 m von Nord Sud und 24 m von West Ost mit einem 17 m hohen Turm Die Kirche hatte eine Ostung von 10 5 Die Patrozinien waren Martin Dionysius Salvator und Hl Kreuz Das Marien Patrozinium befand sich an der separaten Marien Kapelle 19 St Peter und Paul und Arkadengang Bearbeiten nbsp Ehem Vierungskirche der Neuen Stattl nbsp Ehem ArkadengangEtwa in der Mitte des 11 Jahrhunderts wurde 14 m sudostlich ein freistehender Turm erganzt der noch als unterer Teil des heutigen Nordturms der Kirche erhalten ist Apsis und Turm weichen in ihrer Achsenausrichtung um 3 von den neueren Bauten ab Laut Walter Boeckelmann gehorte der Turm zu dem Kloster an der Neuen Statt Er hat die gleiche Ostung wie die Vierungskirche und die ist 10 5 Als die romanische Abteikirche in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts nach einer Brandkatastrophe erneut ersetzt wurde wobei es da keine Brandkatastrophe gab wurden um 1175 beide nur 11 m voneinander entfernten Kirchen durch einen winkelformigen Wandelgang verbunden und St Peter und Paul wurde zu diesem Zeitpunkt weitgehend neu gestaltet Es gab jedoch keinen Grund dafur Der Arkadengang aus rotem Sandstein kam nach der Sakularisation nach Frankfurt stand dort in einem offentlichen Park 1970 wurde er zuruckgekauft und auf den alten Fundamenten wieder aufgestellt Im fruhen 16 Jahrhundert war die Kirche so ruinos dass sie unter Abt Jodokus Steigerwald 1513 34 instand gesetzt werden musste Bereits 1226 war Abt Bernhard II in St Peter und Paul begraben worden und spatestens seit dem 17 Jahrhundert wurde sie regelmassig als Grablege der Geistlichen genutzt 1841 wurde sie abgebrochen Der erhaltene Vierungsbau diente noch als Holzremise des Pfarrers Drittes Kloster im Tal Bearbeiten nbsp Grundriss der Klosteranlage um 1850Die romanische Klosteranlage stammt aus um 1100 Noch bestehende Gebaude und Gebaudereste stammen z T aus dem 12 Jahrhundert reprasentieren jedoch uberwiegend den Bauzustand nach dem Brand von 1857 In der Zeit des Furstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn 1545 1617 wurden die Kirche und die Turme damals um etwa 3 m erhoht der Chor zwischen den beiden Turmen wurde in vergrosserter Form neu gebaut neue Fenster wurden eingesetzt im Inneren wurden in der Vierung und den Querarmen neue Gewolbe eingezogen und auch das Kloster wurde vollstandig neu gebaut Fur die Baukosten die Bischof Echter dem Kloster aufzwang nahm das Kloster ein Darlehen uber 17 000 fl auf und in der darauffolgenden Zeit mussten mehrfach Guter verkauft werden um die Instandhaltung der Kirche der Klostergebaude der Klosterhofe und andere Baulasten bezahlen zu konnen Die Mauer um den sudlichen Teil der Anlage wurde 1719 unter Abt Bernhard Krieg erstellt Ihm gelang es auch die Schulden abzutragen und er konnte sogar die Ausstattung der Kirche verbessern und Landwirtschaftsbetriebe hinzukaufen Sakularisation Bearbeiten Nach der Sakularisation liess Furst Karl von Lowenstein im Jahr 1836 die Klosterkirche als Pfarrkirche einrichten Er liess auch vor 743 die karolingische Vierungskirche der Neuen Statt von 781 abreissen nur die Halfte des Vieungsturm blieb ubrig Der Konventbau liegt an der Sudseite der Kirche im Westen und Sudwesten befinden sich landwirtschaftliche Bauten aus dem 17 und 18 Jahrhundert weiter im Suden der Garten mit dem Sommerhaus des Abtes aus dem Jahr 1734 Nach der Sakularisation wurden die Klostergebaude zu Wohnungen fur Beamte und Angestellte der furstlichen Verwaltung 1857 brannten Klostergebaude und Kirche weitgehend ab Die Wirtschaftsgebaude uberstanden das Feuer und dienten weiterhin dem furstlichen Landwirtschaftsbetrieb Die Kirche wurde bis 1879 im romanischen Stil neu erbaut bzw unter Verwendung alter Gebaudeteile wiederhergestellt Reste der Konventsgebaude wurden im Juli 1960 komplett abgerissen ohne eine Grabung vom BLfD und befinden sich heute unter der Pfalzbrunnenstrasse in der Neustadter Siedlung Vom Konventbau erhalten sind noch der Kapitelsaal im Ostflugel der jetzt als sog Werktagskirche dient ein Portal und ansonsten nur Spolien 20 Die Pfarrkirche St Michael und St Gertraudis steht als ehemalige Klosterkirche St Maria und St Martin unter Denkmalschutz ebenso die ehemalige Kapelle St Peter und Paul mit dem Arkadengang das ehemalige Verwaltungsgebaude des Klosters Klosterhof 5 das ehemalige Sommerhaus des Abtes Klosterhof 7 und die Klostermauer einschliesslich Toreinfahrt und Pforte 21 Archaologische Untersuchungen BearbeitenErste archaologische Untersuchungen begannen Anfang des 20 Jahrhunderts nachdem 1908 das Bayerische Amt fur Denkmalpflege gegrundet worden war 1946 47 fuhrte der Kunsthistoriker Walter Boeckelmann baugeschichtliche Untersuchungen im Umfeld der Vierungskirche an der Neuen Statt durch 22 Danach fanden keine planmassigen Ausgrabungen mehr statt sondern es handelte sich meist um Reaktionen auf bevorstehende Baumassnahmen Als Beispiel seien Grabungen 1969 und 1991 am Eingang der Kirche sowie 1981 82 an der Stelle des ersten Klosters im Tal direkt unter dem Pfarrhaus genannt 23 Literatur BearbeitenJohann Adolf Kraus Die Benediktiner Abtei Neustadt am Main Historische Monographie Etlinger Wurzburg 1856 Volltext Georg Link Beschreibung der Benedictinerabtei Neustadt am Main Festgabe zur feierlichen Einweihung der ehemaligen Abteikirche daselbst Separatabdruck aus dem Klosterbuche der Diozese Wurzburg Staudinger Wurzburg 1872 Volltext Georg Link Klosterbuch der Diocese Wurzburg Band I Benediktinerkloster allgemein und speziell Neustadt am Main Staudingersche Buchhandlung Wurzburg 1873 Georg Link Klosterbuch der Diocese Wurzburg Band II Geschichte der ubrigen Kloster und klosterlichen Institute Staudingersche Buchhandlung Wurzburg 1876 Georg Link Hundertjahriges Wiesen und Leidensbuch einer katholischen Pfarrei im Konigreich Bayern Gedrucktes Manuskript der Pfarreirepositur Neustadt am Main 1892 Adolf Feulner Bezirksamt Lohr Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Reihe III Bd 9 Oldenbourg Munchen 1914 S 56 88 Josef Schnetz Altere Geschichte von Neustadt am Main Erster Teil J M Richter Wurzburg 1914 Adelhard Kaspar Zur inneren Geschichte der Abtei Neustadt am Main In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter Band 30 1968 ISSN 0342 3093 S 208 227 Friedrich Oswald Volker Plagemann Die ehemalige Benediktinerabtei in Neustadt am Main Zur Baugeschichte und Restauration durch Heinrich Hubsch In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter Band 30 1968 ISSN 0342 3093 S 228 254 Josef Schott Die Benediktinerabtei Neustadt am Main In Festausschuss Hrsg 1200 Jahre Neustadt am Main Neustadt 1969 S 14 18 Josef Hemmerle Die Benediktinerkloster in Bayern Germania Benedictina Bd II Kommissionsverlag Winfried Werk Augsburg 1970 S 183 188 Ludwig Wamser Kloster Neustadt am Main In Jurgen Lenssen Ludwig Wamser Hrsg 1250 Jahre Bistum Wurzburg Archaologisch historische Zeugnisse der Fruhzeit Echter Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01444 1 S 270 f Karen Schaelow Kirchen und Kapellen der Pfarrei Neustadt am Main Kunstverlag PEDA Passau 1997 ISBN 3 89643 067 X insbesondere S 2 7 Erich Schneider Kloster und Stifte in Mainfranken Echter Wurzburg 1993 ISBN 3 429 01539 1 S 44 48 Gunter Christ Lohr am Main Der ehemalige Landkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 34 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 2007 ISBN 978 3 7696 6854 4 S 97f 118f 122 306 Alfred Wendehorst Neustadt am Main In Michael Kaufmann u a Bearb Die Manner und Frauenkloster der Benediktiner in Bayern Germanania benedictina 2 EOS Verlag St Ottilien 2014 S 1417 1432 Klaus Weyer Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster Neustadt am Main Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2019 ISBN 978 3 8260 6740 2 S 62 125 Inhaltsverzeichnis Neustadt am Main Gestern und Heute Klaus Weyer Die neuen Erkenntnisse zur Lokalisierung des Ptolemaios Ort Locoritum In Mainfrankisches Jahrbuch 2022 S 341 357 Theodor Ruf Kloster Neustadt am Main 769 1300 Untersuchungen und Regesten In Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Wurzburg Band 80 Echter Verlag Wurzburg 2022 ISBN 978 3 429 05766 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Neustadt am Main Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Benediktinerabtei Neustadt am Main Basisdaten und Geschichte Neustadt am Main zwischen Konig und Bischof in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Die Informationen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand Infos uber die ehemalige Benediktinerabtei Neustadt Weyer Neustadt Heinrich Wagner Die Abte des Klosters Neustadt am Main im Mittelalter in WDGB 46 1984 S 5 60Anmerkungen Bearbeitena Klaus Weyer 24 nennt zwei Umstande die zumindest nicht im Widerspruch zur Hypothese eines solchen Klosters stehen und drei schriftliche Zeugnisse die auf die Existenz eines solchen Klosters hinweisen konnten Demnach soll es Burkard 738 gegrundet haben den Grund und Boden hatte er von Karl Martell erhalten b Der Name konnte auch laut Heinrich Wagner Ort des Roggo bedeuten als Zusammenstellung aus dem Personennamen Roggo einem Verwandten von Megingaud und Lacha fur umgrenztes Gebiet Wobei diese Annahme nicht schlussig ist da Megingaud Rorinlacha von seinem Verwandten Hatto bekommen hat nicht von Roggo c Ludwig Wamser 25 schreibt mochte man doch erhebliche Zweifel anmelden ob in dem alten knapp 40 x 50 m grossen Friedhofsareal uberhaupt jemals ein Vorganger des nachmals so bedeutenden Klosters bestand Wobei das Kloster Michilstat jedoch nur 20 m Nord Sud 18 m West Ost benotigte und der Einwand von Wamser damit hinfallig ist d Dieser schwerwiegende Einschnitt im Leben der Monche fuhrte vermutlich dazu dass der Ort ab 817 in Urkunden als Nuuenstatt neue Statte bezeichnet wurde Wobei die Vierungskirche an der Neuen Statt schon 781 eingeweiht wurde e Josef Schnetz 26 schreibt somit durfte es feststehen dass mindestens schon im Jahre 839 das Kloster Neustadt den in der Fundationsurkunde beschriebenen Besitz sein eigen nannte mit Fundationsurkunde ist die gefalschte angeblich im 794 ausgestellte Urkunde Karls des Grossen gemeint f Das Grundungsprivileg ist eine fast geniale Falschung mosaikartig zusammengesetzt aus 13 Urkunden des Konigs Als Verfasser wird ein Monch Gerung aus dem Kloster Lorsch angenommen der wohl Ende des 12 Jahrhunderts nach Neustadt ubersiedelte 8 Siehe auch Heinrich Wagner der klarstellt dass das Kloster Neustadt 7 echte Konigs und Kaiserurkunden erhalten hat 27 g Nicht zu verwechseln mit der Hl Gertrud von Nivelles 626 659 die die Benediktinerabtei in Karlburg grundete und bereits im 9 Jahrhundert im Gebiet des mittleren Mains verehrt wurde In Bernhard Schemmel Sankt Gertrud in Franken WDGB Band 30 1968 Seite 7 153 P Schoffel hat dieses Legendengewebe zerrissen und endgultig nachgewiesen dass nur eine Gertrud existiert hat und das ist die hl Gertrud von Nivelles Einzelnachweise Bearbeiten Lorenz Fries Wurzburger Chronik Band 1 1969 S 9 Vita Burkardi II Buch 2 Heinrich Wagner Zur Neustadter Privilegienfrag In Archiv fur Diplomatik Band 46 2000 S 146 Klaus Weyer Die neuen Erkenntnisse zur Lokalisierung des Ptolemaios Ort Locoritum In Mainfrankisches Jahrbuch 2022 S 341 357 Lorenz Fries Wurzburger Chronik Band 1 1969 S 33 Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 116 Klaus Weyer Die katholischen Fursten von Lowenstein Wertheim Rosenberg a b Paul Schoffel Amorbach Neustadt am Main und das Bistum Verden In Zeitschrift fur Bayrische Kirchengeschichte Band 16 1941 S 131 143 Waldemar Weigand Aus der Fruhgeschichte des Klosters Neustadt am Main eine heimatkundliche Studie Schriften des Geschichtsvereins Lohr a Main Folge 1 Lohr a Main 1961 Heinrich Wagner Zur Neustadter Privilegienfrage Klaus Weyer Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster Neustadt am Main Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2019 S 127 142 Klaus Weyer Die Orte mit Besitzungen des Benediktinerkloster Neustadt Josef Schott Der Besitz der Abtei Neustadt am Main In Festausschuss Hrsg 1200 Jahre Neustadt am Main Neustadt 1969 Johann Adolf Kraus Die Benediktiner Abtei Neustadt am Main Historische Monographie Wurzburg 1856 S 203 250 Sibylle Grubel Exkurs Meinem Herrn und Abt zue Newenstat Kloster und Dorfgemeinschaft im 16 Jahrhundert In Erika Haindl Neustadt am Main Biographie eines Dorfes Wurzburg 1994 ISBN 3 429 01591 X S 70 74 Georg Link Beschreibung der Benedictinerabtei Neustadt am Main Wurzburg 1872 S 104 111 Rudolf Eckstein Franziskus Bull Dieter Hornig Die Ostung mittelalterlicher Klosterkirchen des Benediktiner und Zisterzienserordens In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 106 Heft 1 1995 S 7 78 Vita sancti Burchardi Episcopi Wirziburgensis Buch 3 Rudolf Eckstein Franziskus Bull Dieter Hornig Die Ostung mittelalterlicher Klosterkirchen des Benediktiner und Zisterzienserordens In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 106 Heft 1 1995 S 7 78 Adolf Feulner Bezirksamt Lohr Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Reihe III Bd 9 Oldenbourg Munchen 1914 S 56 88 Denis Andre Chevalley Bearb Unterfranken Denkmaler in Bayern Bd VI Oldenbourg Munchen 1985 ISBN 3 486 52397 X S 196 Walter Boeckelmann Die Stiftskirche zu Neustadt am Main Deutscher Verein fur Kunstwissenschaft Berlin 1965 Posthume Zusammenstellung aus vorherigen Einzelpublikationen Ludwig Wamser Erwagungen zur Topographie und Geschichte des Klosters Neustadt am Main und seiner Mark Versuch einer Annaherung der archaologischen und historischen Quellenaussagen In Jurgen Lenssen Ludwig Wamser Hrsg 1250 Jahre Bistum Wurzburg Archaologisch historische Zeugnisse der Fruhzeit Echter Wurzburg 1992 ISBN 3 429 01444 1 S 163 204 Klaus Weyer Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster Neustadt am Main Wurzburg 2019 S 66 69 Ludwig Wamser Erwagungen zur Topographie und Geschichte des Klosters Neustadt am Main und seiner Mark Versuch einer Annaherung der archaologischen und historischen Quellenaussagen In Jurgen Lenssen Ludwig Wamser Hrsg 1250 Jahre Bistum Wurzburg Archaologisch historische Zeugnisse der Fruhzeit Wurzburg 1992 S 183 Josef Schnetz Altere Geschichte von Neustadt am Main Erster Teil J M Richter Wurzburg 1914 S 56 Klaus Weyer Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster Neustadt am Main Wurzburg 2019 S 127 ff 49 9301 9 5703 Koordinaten 49 55 48 4 N 9 34 13 1 O Normdaten Korperschaft GND 4233313 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benediktinerabtei Neustadt am Main amp oldid 239260887