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Die Familie der Mattonen war ein ostfrankisches fruhmittelalterliches Adelsgeschlecht Nachgewiesen ist ihre Familie vom 8 Jahrhundert bis zum Jahr 926 wobei einige frankische Adelsgeschlechter des Hochmittelalters wie die Grafen zu Castell und die Grafen von Rothenburg zu den kognatischen Nachkommen der Mattonen gezahlt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personen 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ursprung der Mattonen liegt im Dunkeln Gesichert ist dass sie Teil des merowingischen Reichsdienstadels waren und Vorganger der Mattonen bereits im 5 Jahrhundert uberliefert sind Durch die ostfrankischen Eroberungszuge der Merowinger und spater der Karolinger stiegen die mit ihnen reisenden Vorfahren der Mattonen zu sogenannten maiores natu lat Geburtsadel auf Begutert war ihre Familie vor allem im Grabfeld sowie in mehreren Gauen die heute von den bayerischen Regierungsbezirken Ober Mittel und Unterfranken eingenommen werden 1 Im 7 Jahrhundert kam es zu einer Linienspaltung Es entstand die Linie der Alwalahonen benannt nach dem Familienmitglied Alwalah der im Jahr 772 als Stifter in Unterfranken auftritt und die der Mattonen im weiteren Sinne Die Letzteren spalteten sich wiederum in drei Linien wovon die erste die sogenannte huntolfische Linie benannt nach dem Stammvater Huntolf ihre gesamten Besitzungen an die Abtei Fulda vererbte Die zweite Linie starb bald aus und vermachte ihren Besitz an den dritten Teil der Familie Diesem stand Matto der Altere vor der nun die Mattonen im engeren Sinne begrundete und dem Geschlecht auch den Namen gab 2 Die schwerttragende Familie der Mattonen verfugte uber erheblichen Grundbesitz und erhielt vom Konig Land und Leute zu Lehen Im Gegenzug leisteten ihre Mitglieder gehobenen politischen Dienst So besetzten Teile ihrer Familie Bischofsstuhle und stifteten Kloster in den gerade erst missionierten Gebieten Ostfrankens Von Matto dem Alteren und seiner Frau Hadaburg sind allerdings ausser Einfirst Mattenzell keine solchen Handlungen uberliefert der Bruder Mattos Megingaud der Altere war jedoch zweiter Bischof von Wurzburg Die Kinder Mattos Matto der Jungere Megingaud der Jungere Juliana sowie eventuell Hruadlaug und Megina taten sich durch Klosterstiftungen hervor So gehen die Konvente in Wenkheim Megingaudshausen Neustadt am Main und das Frauenkloster in Schwarzach am Main auf die Familie zuruck Im 8 Jahrhundert 776 und 796 schenkten die Geschwister Wenkheim an die Bonifatiusabtei in Fulda 788 schenkten sie auch Einfirst Mattenzell und eine grossere Anzahl von Dorfern an Fulda 3 4 Im Jahr 816 stiftete Megingaud der Jungere zusammen mit seiner Frau Imma Megingaudshausen wohl Unterlaimbach 5 im Steigerwald das zur Vorgangerabtei des Klosters Munsterschwarzach werden sollte Am Main selbst residierten derweil Nonnen im Frauenkloster Schwarzach Dieses Kloster ging auf eine Grundung durch die Mattonen zuruck die ihren zweitgeborenen Tochtern eine Versorgung sichern wollten Fastrada die vierte Frau Karls des Grossen die ebenfalls zu den Mattonen gezahlt wurde baute das Kloster weiter aus 6 Letzter Vertreter der Familie war wohl der Kommendatarabt und Bischof von Freising Dracholf der im Jahr 926 starb In der Forschung vermutet man ausserdem kognatische Verbindungen zu hochmittelalterlichen Adelsgeschlechtern wie den Grafen von Castell und den Grafen von Rothenburg diese sind jedoch durch genealogische Verbindungen nicht nachzuweisen Sie beruhen lediglich auf Gutern die ursprunglich in den Handen der Mattonen waren und einige Jahrhunderte spater bei den obengenannten Geschlechtern zu finden sind 7 Personen Bearbeiten nbsp Historisierende Darstellung des Wurzburger Bischofs MegingaudNur Teile der Stammliste lassen sich rekonstruieren A1 Megingaud der Altere auch Megingaud von Wurzburg Megingoz 710 783 Bischof von Wurzburg und Abt vom Kloster Neustadt am Main A2 Hruadlaug evtl Abtissin von Frauenschwarzach A3 Matto der Altere auch Manto Macco Hadaburg B1 Matto der Jungere B2 Megingaud der Jungere Imma auch Ymna C1 Arnold C2 Marquard 8 B3 Juliana belegt 789 794 evtl Abtissin von Frauenschwarzach B4 MeginaDes Weiteren werden folgende Personen zum Geschlecht der Mattonen gerechnet Alwalah belegt durch eine grosse Schenkung in Unterfranken und Thuringen im Jahr 772 eventuell 803 als Monch im Kloster Fulda Radolf belegt im 8 Jahrhundert Hadeloga 750 Abtissin des Klosters Kitzingen Heilige Fastrada um 765 794 Ehefrau Karls des Grossen Gumbert 8 Jahrhundert 795 Bischof von Wurzburg Abt von Kloster Ansbach Blutenda auch Blittrud 17 April 851 Abtissin des Frauenklosters Munsterschwarzach Arn vor 855 13 Juli 892 Bischof von Wurzburg 9 Dracholf auch Traghulf 926 Bischof von Freising Kommendatarabt von MunsterschwarzachWappen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von ComburgEin echtes Familienwappen existiert fur die Mattonen nicht Grund hierfur ist dass sich erst im 12 Jahrhundert Schildwappen entwickelten die ihre Trager unterscheiden sollten Trotzdem wurde durch spatere Zuschreibungen ein Wappen uberliefert So weist eine Darstellung des 18 Jahrhunderts Megingaud dieses Wappen zu ebenso ist es als Element des Klosterwappens von Munsterschwarzach und der Herren von Comburg zu finden Beschreibung In Blau ein hersehender goldener Lowenkopf im Maul einen erniedrigten goldenen Sparren haltend Literatur BearbeitenFranziskus Bull Das Monasterium Suuarzaha Ein Beitrag zur Geschichte des Frauenklosters Munsterschwarzach von 788 bis 877 Munsterschwarzach 1992 Franziskus Bull Die Grafen von Castell Nachkommen der Mattonen Ein Beitrag zur Fruhgeschichte des Hauses Castell und des Klosters Munsterschwarzach In Alfred Wendehorst Hrsg Das Land zwischen Main und Steigerwald im Mittelalter Die auf dem Symposium in Castell vom 5 bis 7 September 1996 gehaltenen Vortrage Erlanger Forschungen Reihe A Geisteswissenschaften Erlangen 1998 S 185 232 Theodor J Scherg Das Grafengeschlecht der Mattonen und seine religiosen Stiftungen in Franken vornehmlich Megingaudshausen im Steigerwald und Schwarzach am Main Brunn 1909 Gabriel Vogt Zur Fruhgeschichte der Abtei Munsterschwarzach Sonderdruck aus Mainfrankisches Jahrbuch 32 1980 Volkach 1980 Einzelnachweise Bearbeiten Bull Franziskus Die Grafen von Castell Nachkommen der Mattonen S 187 f Scherg Theodor Das Grafengeschlecht der Mattonen S 5 Scherg Theodor Das Grafengeschlecht der Mattonen S 6 Directorium Diplomaticum Ersten Bandes I Heft Hahn Altenburg 1820 S 7 Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1950 S 71 nach einem Brand 817 nach Schwarzach am Main verlegt Vgl Franziskus Bull Das Monasterium Suuarzaha Vgl Franziskus Bull Die Grafen von Castell Nachkommen der Mattonen S 195 215 Franziskus Bull Die Grafen von Castell Nachkommen der Mattonen S 208 Gabriel Vogt Zur Fruhgeschichte der Abtei Munsterschwarzach S 10 Normdaten Person GND 119063026 lobid OGND AKS VIAF 32798395 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mattonen amp oldid 235614550