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Clarus Friedrich Ludwig Sckell seit 1808 Ritter von Sckell 13 September 1750 in Weilburg an der Lahn 24 Februar 1823 in Munchen im Alter von 58 Jahren geadelt war ein deutscher Gartengestalter Begrunder der klassischen Phase des englischen Landschaftsgartens in Deutschland sowie Stadtplaner in Munchen Er gehort zur deutschen Gartner und Malerfamilie Sckell Friedrich Ludwig von SckellBuste von Friedrich Ludwig von Sckell Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Familie 2 Werke 3 Bedeutung 4 Grabstatte 5 Literatur 5 1 Veroffentlichungen von Sckell 5 2 Literatur uber Sckell alphabetisch nach Autoren 6 Filme 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Ausgebildet wurde Sckell in der Hofgartnerei in Schwetzingen Danach arbeitete er in Bruchsal Paris und Versailles Von 1773 bis 1776 beschaftigte er sich in den Landschaftsgarten von Stourhead und Stowe mit dem englischen Gartenstil Nach seiner Ruckkehr aus England erhielt Sckell ab 1777 die Gelegenheit am Nord und Westrand des Schwetzinger Schlossgartens erste landschaftliche Partien um den franzosischen Garten herum zu gestalten Sckell schuf reizvolle Gartenareale durchzogen von Schlangelwegen mit Geholzgruppen und uberraschenden Aussichten Im Arborium Theodoricum dem Baumlehrgarten des vorletzten pfalz bayerischen Kurfursten Karl Theodor verwirklichte er zum ersten Mal das Hauptmotiv seines Schaffens ein Wiesentalchen mit bewegter Bodenmodellierung und Waldsaum Etwa ab 1782 ubernahm Sckell im Auftrag des Mainzer Kurfursten und Erzbischofs Friedrich Karl Joseph von Erthal in Aschaffenburg die damals schon begonnene Umgestaltung einer alten Fasanerie in einen englischen Landschaftsgarten den Park Schonbusch und nach 1787 die Gestaltung des geschlossenen Schontals im Bereich sudlich des Hofgemusegartens 1789 wurde er von Graf Benjamin Thompson von Rumford mit der Anlage des Englischen Gartens in Munchen beauftragt 1792 wurde Sckell Nachfolger seines Vaters als Hofgartner in Schwetzingen 1799 erhielt er zusatzlich die Position des Gartendirektors fur die kurfurstlichen Garten der Pfalz und Bayerns 1804 wurde er Hofgartenintendant in Munchen wo er den Englischen Garten vollendete und grosse Teile des barocken Gartens von Schloss Nymphenburg in eine landschaftliche Anlage verwandelte In Munchen betatigte er sich zusammen mit dem Architekten Gustav Vorherr an der Planung der Stadterweiterung insbesondere der gartnerischen Gestaltung im Zuge von Sonnenstrasse Karlsplatz Sendlinger und Isartorplatz 1808 erhielt Sckell den Zivilverdienstorden der Bayerischen Krone mit dem der personliche Adel verbunden war Familie Bearbeiten Sckell entstammte der Maler und Gartnerfamilie dieses Namens Seine Tochter Theres 1800 1853 heiratete seinen Nachfolger Carl August Sckell den Sohn seines Bruders Matthias seine Tochter Friederike 1802 1867 wurde die Frau von Carl Rottmann Werke BearbeitenDie folgende Liste gibt einen Uberblick uber die bekanntesten Garten die Sckell gestaltet hat 1 1776 77 Landschaftliche Anlagen im Schlosspark Schwetzingen 1780 Arbeiten fur den Park von Schloss Karlsberg bei Homburg und Schloss Monbijou in Dietrichingen bei Zweibrucken fur Herzog Karl II August von Pfalz Zweibrucken etwa ab 1782 Park Schonbusch und nach 1787 ein Teil des geschlossenen Schontals in Aschaffenburg 1783 Schlossgarten Durkheim Schlossgarten Grunstadt 1784 Schlossgarten Neckarhausen Herzogsgarten Landshut 1785 88 Lustschloss Favorite Mainz Schlossgarten Oranienstein Hofgut Monbijou bei Dietrichingen 1787 Schlossgarten Wambolt Birkenau Odenwald Schlossgarten Worrstadt Rheinhessen Annahof und Monplaisir in Niederwurzbach Rohrbacher Garten bei Heidelberg 1789 1800 Ludwigspark Saarbrucken Plan fur die Umgestaltung der Mannheimer Festungsanlagen zugleich erster Stadterweiterungsplan 1800 nicht ausgefuhrt 1788 92 Landschaftliche Gestaltung des Herrnsheimer Schlosses ab 1789 Munchen unter anderem Englischer Garten Munchen Arbeiten zur Stadtplanung und diverse Grunanlagen in Munchen landschaftliche Umgestaltungen im Schlosspark Nymphenburg 1790 Sturmfederscher Kellergarten in Dirmstein und Schlossgarten Heidelberg 1792 Schlossgarten in Rilchingen 1795 Schlosspark Weinheim und landschaftsgestalterische Bearbeitung des Karlstals bei Trippstadt Zuschreibung 1803 Landschaftliche Umgestaltung des ehemaligen Klostergartens Amorbach 1805 Hofgarten in Innsbruck und Mirabell Garten in Salzburg 1805 1814 Privatgarten Schloss Stepperg Stepperg bei Rennertshofen heute Herzogpark fur den Landsitz von Maximilian von Montgelas 1817 Landschaftliche Umgestaltung des Schlossparks Biebrich in Biebrich Landschaftliche Umgestaltung des Schlossparks Oppenweiler nbsp Sckell Plan zur Umgestaltung der Mannheimer Fes tungsanlagen und erster Stadterwei terungsplan 1800 nicht ausgefuhrt nbsp Sckell Plan zur landschaftlichen Umgestaltung des Schlossparks Nymphenburg um 1802 nbsp Sckell Plan zur landschaftlichen Umgestaltung des ehemaligen Klostergartens Amorbach 1803Bedeutung Bearbeiten nbsp Inschrift auf der Gedenksaule fur Ludwig von Sckell am Kleinhesseloher See im Englischen Garten nbsp Munchen Bogenhausen Gedenktafel fur Sckell und Montgelas Peter Weidl 2002 1808 wurde Sckell als ausserordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 1823 starb er in Munchen als Hofgartenintendant Zu seinen Ehren wurde ihm 1824 von Ernst von Bandel ein Denkmal im Englischen Garten errichtet Entwurf von Leo von Klenze Sckell gilt als Begrunder der klassischen Phase des englischen Landschaftsgartens in Deutschland den er mit seiner Schrift Beitrage zur bildenden Gartenkunst von 1818 auch dem deutschen Fachpublikum vorstellte Seine Gruppierungs und Pflanzweise wird in Landschaftsgarten in Deutschland zum Teil heute noch angewandt In Erinnerung an Sckell verleiht die Bayerische Akademie der Schonen Kunste seit 1967 den Friedrich Ludwig von Sckell Ehrenring an international herausragende Landschaftsarchitekten Gartenhistoriker und Vertreter verwandter Berufe 2 Grabstatte Bearbeiten nbsp Grab von Friedrich Sckell auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Standort 48 128583333333 11 565361111111Die Grabstatte Sckells befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Graberfeld 6 Reihe 7 Platz 33 34 Standort 48 128583333333 11 565361111111 Sckell war zu Lebzeiten an der landschaftlichen Gestaltung des Alten Sudlichen Friedhofs beteiligt gewesen den der Architekt Gustav Vorherr in der Grundrissform eines Sarkophags entworfen hatte In dem Grab liegt auch Sckells Schwiegersohn der Maler Carl Rottmann Literatur BearbeitenVeroffentlichungen von Sckell Bearbeiten Friedrich Ludwig von Sckell Beitrage zur bildenden Gartenkunst fur angehende Gartenkunstler 2 Auflage 1825 Nachdruck In Grune Reihe 5 1 Auflage Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1982 ISBN 978 3 88462 011 3 2 Auflage ebd 1998 ISBN 3 88462 150 5 Literatur uber Sckell alphabetisch nach Autoren Bearbeiten Juliane von Akerman Friedrich Ludwig von Sckell In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 ISBN 3 88645 156 9 S 161 162 Jost Albert Zu den Gestaltungsprinzipien des Gartenkunstlers Friedrich Ludwig von Sckell In Gartenlust und Stadtbaukunst Friedrich Ludwig von Sckell Begleitheft zur Ausstellung in der Akademie der Schonen Kunste Munchen 2000 ISBN 3 930184 22 2 S 55 73 Jost Albert Friedrich Ludwig von Sckell 1750 1823 Vom kurpfalzischen Unterhofgartner zum koniglich bayerischen Hofgartenintendanten In Das Gartenamt 2001 50 Heft 9 S 613 618 Patzer Verlag Berlin Hannover ISSN 0948 9770 Patrick Dublin Entwurf eines Gartens im Massstab 1 1 Anmerkungen zu Friedrich Ludwig von Sckells Methode in der Natur zu zeichnen In Christophe Girot Patrick Dublin Isabelle Fehlmann Hg Auf Abwegen Pamphlet 23 Zurich 2019 ISBN 978 3 85676 395 4 S 73 80 Franz Hallbaum Der Landschaftsgarten Sein Entstehen und seine Einfuhrung in Deutschland durch Friedrich Ludwig von Sckell 1750 1823 Hugo Schmidt Munchen 1927 Phil Diss Munchen 1926 Volker Hannwacker Friedrich Ludwig von Sckell Der Begrunder des Landschaftsgartens in Deutschland Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1992 ISBN 3 421 03012 X Oswald Hederer Munchner Baukunst um 1800 Munchen 1952 Habilitationsschrift Technische Hochschule Munchen Rainer Herzog Friedrich Ludwig von Sckell und Nymphenburg Zur Geschichte Gestaltung und Pflege des Schlossparks Nymphenburg Munchen 2003 ISBN 3 932982 52 5 Iris Lauterbach Hrsg Friedrich Ludwig von Sckell 1750 1823 Gartenkunstler und Stadtplaner In Die Gartenkunst 14 2 2002 Sonderdruck der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms 2002 ISBN 3 88462 190 4 Jost Albert Wiesentaler und Hugel bei Friedrich Ludwig von Sckell Grundsatze Arbeitstechnik kunstlerische Qualitat S 274 288 Hans Christoph Dittscheid Vitruvs Wiedergeburt inmitten der Natur Zur Rolle der Architektur in Sckells Konzept des Landschaftsgartens S 311 325 Rainer Herzog Die raumlich visuelle Struktur des Schlossparks Nymphenburg Planung Verwirklichung Erhaltung S 289 305 Peter Lack Die Gartner und Kunstlerfamilie Sckell S 195 210 Iris Lauterbach Sckell und Frankreich S 221 244 Hans Lehmbruch So wirkte Sckell Friedrich Ludwig von Sckell als Stadtplaner in Munchen S 326 396 Michael Seiler Sckell und Lenne S 306 310 Gerhard Siemon Die bildende Kunst des Gartners Friedrich Ludwig von Sckell Ein Werk der Erinnerung S 253 273 Jan Woudstra The Sckell Family in England 1770 1830 S 211 220 Iris Lauterbach Sckell Clarus Friedrich Ludwig von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 95 97 Digitalisat Friedrich Otto Skell Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 444 446 Margret Wanetschek Grunanlagen in der Stadtplanung von Munchen 1790 1860 Herausgegeben von Klaus Baumler und Franz Schiermeier Franz Schiermeier Verlag Munchen 2005 ISBN 3 9809147 4 7 Filme BearbeitenLustwandeln in Sckells Garten BR 2000 Eine Filmdokumentation von Bernhard Graf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Ludwig von Sckell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Ludwig von Sckell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Skell Friedrich Ludwig von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Schloss Stepperg Friedrich Ludwig von Sckell Gartenkunstler und Stadtplaner Sendung in RadioWissen des BR vom 28 April 2014 https www deutsche biographie de sfz80398 htmlEinzelnachweise Bearbeiten Helga Reucker Friedrich Ludwig von Sckell In Der Kreisausschuss Hrsg Jahrbuch 2001 des Landkreises Limburg Weilburg ISBN 3 927006 33 5 Preistrager Sckell Ehrenring Memento vom 19 August 2016 im Internet Archive Normdaten Person GND 118760262 lobid OGND AKS LCCN n86022402 VIAF 8183273 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sckell Friedrich Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Sckell Friedrich Ludwig Ritter von vollstandiger Name Sckell Friedrich Ludwig Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher GartengestalterGEBURTSDATUM 13 September 1750GEBURTSORT Weilburg an der LahnSTERBEDATUM 24 Februar 1823STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig von Sckell amp oldid 236968499