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Das Isartor ist das ostliche Stadttor der historischen Altstadt von Munchen Es wurde 1337 erbaut und 1833 bis 1835 durch Friedrich von Gartner im neugotischen Stil restauriert Das Wandfresko fugte Bernhard Neher 1835 hinzu In den Flankenturmen befindet sich seit 1959 das Valentin Karlstadt Musaum Das Isartor vom Isartorplatz aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Gebaude 3 Reste der Stadtbefestigung 4 Nutzung 5 S Bahn Tram und Bus am Isartor 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Isartor Tal 50 steht auf der Grenze zwischen Graggenauer Viertel und Angerviertel am ostlichen Ende der Strasse Tal die Teil der Salzstrasse und damit der Ost West Magistrale der historischen Altstadt ist Damit trennt das Isartor die historische Altstadt von der Isarvorstadt und dem Lehel Vor dem Isartor befindet sich der Isartorplatz heute Teil des Altstadtringes Geschichte und Gebaude Bearbeiten nbsp Der Hauptturm vom Tal aus gesehen mit entgegengesetzt laufender Uhr nbsp Das Isartor mit angrenzender Bebauung um 1900 Hier verlauft heute der Altstadtring nbsp Kriegsschaden im Juni 1945Im Rahmen der grossen Stadterweiterung durch Ludwig den Bayern entstand 1285 bis 1347 eine zweite Stadtmauer in deren Rahmen als letztes Stadttor das Isartor entstand Mit dem Isartor waren die Festungsarbeiten fur die notwendige Verteidigung der Ausseren Stadt wie die Stadterweiterung genannt wurde abgeschlossen Das 1337 fertiggestellte Tor bestand aus einem ca 40 m hohen Torturm Erst bei dem Bau der Zwingermauer wurden dem Torturm die beiden flankierenden Seitenturme als Barbakane vorgesetzt Das Isartor ist fast vollstandig erhalten Als einziges der Munchner Stadttore besitzt es heute noch den Hauptturm der als Mittelturm die gesamte Anlage uberragt Ebenso sind die Flankenturme und der Mauerhof zwischen Hauptturm und Flankenturmen erhalten Die Mauer zwischen den Flankenturmen hat heute drei gleich grosse Toreingange anstelle des ursprunglichen grossen Torbogens mit zwei kleineren Seiteneingangen Im Ostteil des Mauerhofs befindet sich eine Balustrade zum Hof hin Das Isartor war sozusagen der Haupteingang der Stadt von der Salzstrasse her Hier zogen unter anderem 1491 der romisch deutsche Konig Maximilian I HRR 1530 Kaiser Karl V HRR und 1632 Konig Gustav II Adolf von Schweden in die Stadt ein 1811 entstand das Isartortheater neben dem Tor Zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatte der Stadtrat bereits den Abbruch des Isartors beschlossen und die Mauern des Hofs zwischen Hauptturm und Flankenturmen abgerissen Seine Erhaltung verdankt das Tor Konig Ludwig I der 1833 Friedrich von Gartner mit der Wiederherstellung des Isartors in historischer Form beauftragte Wappen am sudwestlichen Flankenturm des Isartors 1 2 nbsp Hen enberg sudostlich links nbsp Rechberg sudostlich rechts nbsp Seefeld ostlich links nbsp Oettingen ostlich rechts nbsp Leibelfing nordostlich links nbsp Griefsenbeck nordostlich rechts nbsp Kemnater nordlich links nbsp Hohenlohe nordlich rechts nbsp Seckendorf nordwestlich links nbsp Murach nordwestlich rechts nbsp Zenger westlich links nbsp Preysing westlich rechts nbsp Eglofsheim sudwestlich links nbsp Nothhaft sudwestlich rechts nbsp Johann von Bohmen sudlich links nbsp Montfort sudlich rechts Wappen am nordostlichen Flankenturm des Isartors 1 2 nbsp Gumppenberg sudostlich links nbsp Leuchtenberg sudostlich rechts nbsp Cam erau ostlich links nbsp Freyberg ostlich rechts nbsp Schlusselberg nordostlich links nbsp Kam er nordostlich rechts nbsp Waldeck nordlich links nbsp Paulstorf nordlich rechts nbsp Herzog Otto von Bayern nordwestlich links nbsp Schwepperman nordwestlich rechts nbsp Judmann westlich links nbsp Burggraf Friedrich von Nurnberg westlich rechts nbsp Greiffenberg sudwestlich links nbsp Rindsmaul sudwestlich rechts nbsp Balduin von Trier sudlich links nbsp Bayerbrunn sudlich rechts Im Rahmen dieser Wiederherstellung wurden auch die Wappenbilder an den Flankenturmen sowie die Historienwandfresken aussen an der Binnenmauer uber den Toreingangen angebracht die den Siegeszug Kaiser Ludwigs des Bayern nach seiner Schlacht bei Ampfing im Jahre 1322 zeigen Die Wappen an den Flankenturmen stammen von den Verbundeten Ludwigs in dieser Schlacht 1 Der Mittelturm erhielt 1860 eine Uhr die ursprunglich fur den Mittelturm des Karlstors vorgesehen war nach dessen Zerstorung durch eine Schwarzpulverexplosion aber dann fur den Mittelturm des Isartors verwendet wurde Im Jahre 1888 wurden im Rahmen des Baus der Altstadtstrecke der Strassenbahn Munchen die beiden seitlichen Tore der Mauer vergrossert so dass die Strassenbahn hindurchfahren konnte Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde das Isartor 1944 schwer beschadigt 1946 bis 1957 wurde seine Wiederherstellung die sich auf die notwendigsten Arbeiten zur Sicherung beschrankte zunachst abgeschlossen Daher blieben erhebliche Baumangel Kriegsschaden waren zum Teil nur notdurftig ausgebessert worden Ebenso wurde eine einfache Turmuhranlage nach Stil der Einheitsbahnhofsuhren eingebaut Nachdem sich die Wappen ursprunglich zu jeweils acht Dreier Gruppen 48 Wappen an den Seiten der Turme befanden wich durch diese Restaurierung ein jeweils mittleres der Wappen einem Fenster Heute nicht mehr aber vor 1945 durch ein Wappen am Isartor vertreten gewesen sind wohl die Herren von Kurn Guteneck Nabburg Uttling Eggmuhl Lengfeld Raidenbuch Pfeffenhausen Hohenrain Moosbach Reicheneck Lentersheim Sparneck und Rosenberg 1 2 1971 72 nach Aufgabe des Strassenbahnverkehrs durch das Isartor wurde eine Sanierung des Isartors durchgefuhrt die das mittelalterliche Erscheinungsbild wieder starker zur Geltung gebracht hat und manche Entscheidungen der Wiederherstellung von 1833 korrigierte So wurde 1971 die komplette Turmuhrenanlage mit den zwei Glaszifferblattern und Zeigerpaaren im Zuge der Sanierung des Isartors demontiert und anschliessend nicht wieder installiert Am 4 November 2005 wurde am Hauptturm wieder eine grosse Uhr angebracht Auf der Westseite ist das Zifferblatt spiegelbildlich entsprechend laufen die Zeiger absichtlich entgegengesetzt um an Valentin bzw an Bayern zu erinnern Willy Brandt In Bayern gehen die Uhren anders Zur Ostseite zeigt die Uhr die Zeit im ublichen Uhrzeigersinn nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Fresko am Isartor in Munchen Triumphzug Ludwigs des Bayern nach seiner siegreichen Schlacht gegen den Habsburger Friedrich den Schonen bei Muhldorf im Jahre 1322 Bernhard von Neher 1835 Das von Bernhard von Neher in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts am Isartor gemalte Fresko zeigt ganz links die hohe Geistlichkeit vorangehend Magistrat und Syndikus Daneben zu Pferde der Herold der sich zur Festmusik und den Blumenstreuende n Frauen und Jungfrauen hinwendet Der Reichsbannertrager halt die Zugel des Pferdes auf dem Ludwig dem Bayer sitzt Ihm folgen jeweils zu Pferde Herzog Otto von Niederbayern und die sich gegenseitig anblickenden Kurfurst Balduin von Trier und Herzog Heinrich von Landshut Ihnen wiederum folgen Konig Johann von Bohmen und Burggraf Friedrich von Zollern auch auf Pferden Ihnen folgen auf Pferden die Bannertrager von K Johann von Bohmen und Burggraf Friedrich von Zollern Im Hintergrund des letzteren Bannertragers sind der Bannertrager der Grafen v Hohenlohe und der Ritter Conrad von Schlusselberg mit einem sein Wappen abbildendem Schild abgebildet In deren Vordergrund zu dritt nah beieinander stehend sind der besiegte Konig Friedrich der Schone mit Federhelm der Marschall von Pillrichsdorf und mit Flugelhelm Hector von Trautmannsdorf Dahinter steht Albrecht von Rindsmaul mit einem grossen sein Wappen abbildendem Schild Ein Streitgenosse Friedrichs des Schonen halt die Zugel von zwei leicht ansteigenden Pferden und am rechten Bildrand sind die Munchner Backer abgebildet die die Siegestrophaen Schwert und Helm des gefangenen Friedrich tragen 1 Das Fresko wurde im Jahr 1881 von Paul Wagner und Gottfried Boos unter Beratung des Chemikers Keim in Mineralfarben originalgetreu restauriert Weitere Restaurierungen des Freskos erfolgten 1911 durch J Widmann 1954 durch Toni Roth und schliesslich 1971 72 durch die Polnischen Staatlichen Werkstatten fur Denkmalpflege PKZ 3 nbsp Fresko mit Kreuzigungsgruppe an der sudostlichen Seite des TurmesAn der sudostlichen Seite des Turmes befindet sich ein weiteres Fresko mit einer Kreuzigungsgruppe Reste der Stadtbefestigung Bearbeiten nbsp Ruine des Prinzessturms nbsp Isartor links uber die Stadtmauer mit dem Wachturm Lueg ins Land rechts verbunden diesem vorgesetzt der uber die Zwingermauer verbundene Prinzessturm Steinlein Beim Bau des neuen Verwaltungszentrums Isartorplatz der Stadtsparkasse Munchen am Thomas Wimmer Ring nordlich des Isartors sind Mitte der 1980er Jahre Reste der Stadtmauer sowie die Grundmauern des Prinzessturms entdeckt worden die heute offentlich zuganglich sind Ebenso sind in der Marienstrasse Reste der Stadtmauer und des Wachtturms Lueg ins Land in Hausern eingebaut die teilweise die Fliegerangriffe 1944 uberstanden haben Nutzung Bearbeiten nbsp Isartortheater li und Isartor re Gemalde von Carl August Lebschee 1829Seit 1959 befindet sich in den beiden Flankenturmen das Valentin Karlstadt Musaum wo auch das Cafe Turmstuberl eingerichtet wurde S Bahn Tram und Bus am Isartor BearbeitenDas Isartor ist auch Namensgeber fur den S Bahnhof Isartor der Teil der S Bahn Stammstrecke ist und die Bus und Tramhaltestelle Isartor der MVG Literatur BearbeitenKlaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte DuMont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer Brigitte Huber Mauern Tore Bastionen Munchen und seine Befestigungen Volk Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 86222 182 0 S 68 73 Michael Weithmann Burgen in Munchen Stiebner Verlag Munchen 2006 ISBN 3 8307 1036 4 S 130 133 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isartor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien muenchen de IsartorEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Josef Maillinger Bilder Chronik der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Munchen Band 2 Montmorillon 1876 Katalog Bildnis abgerufen am 19 Mai 2021 Auf dem unter Nr 108 aufgelisteten Bildnis sind die Wappen an den Flankenturmen des Isartors und das Fresko mit Bezeichnungen abgebildet a b c Josef Helldobler Munchen Adelswappen am Isartor In Historischer Verein von Oberbayern Hrsg Die Bildersammlung des Historischen Vereins von Oberbayern Topografische Motive aus der Grafiksammlung des Historischen Vereins von Oberbayern bavarikon de Objekt ist auf das 19 Jahrhundert datiert Marion Wohlleben Mineralfarben Beitrage zur Geschichte und Restaurierung von Fassadenmalereien und Anstrichen vdf Hochschulverlag AG 1998 ISBN 978 3 7281 2651 1 S 60 google de abgerufen am 24 April 2023 Tore der Munchner Stadtbefestigung Erste Stadtmauer Hinteres Schwabinger Tor Vorderes Schwabinger Tor Talburgtor Inneres Sendlinger Tor KaufingertorErste Stadterweiterung Graggenauer Tor evtl Kosttor Kaltenbachtor RosenturmZweite Stadtmauer Haupttore Schwabinger Tor Isartor Sendlinger Tor Neuhauser Tor Karlstor Nebentore Neuvesttor Wurzertor Kosttor Taeckentor Schiffertor Einlasstor Angertor Herzogenstadttor Vorwerke Pulverturm Laimtor Roter Turm 48 135101 11 581699 Koordinaten 48 8 6 4 N 11 34 54 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isartor amp oldid 235180304