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Johann von Luxemburg tschechisch Jan Lucembursky polnisch Jan Luksemburski franzosisch Jean de Luxembourg oder Jean l Aveugle sowie luxemburgisch Jang de Blannen 10 August 1296 in Luxemburg 26 August 1346 in Crecy deutsch auch Johann von Bohmen spater Johann es der Blinde genannt war Konig von Bohmen 1311 1346 Markgraf von Mahren Graf von Luxemburg und Titularkonig von Polen 1311 1335 Er galt als die Verkorperung des Ritterideals seiner Zeit war ein beruhmter Turnierheld und konnte auch einige Erfolge bei der Vermehrung seiner Hausmacht erzielen In seinem Herkunftsland Luxemburg gilt Johann der Blinde als Nationalheld 1 Buste Johanns von Luxemburg im Prager Veitsdom von Peter Parler Johann von Luxemburg im Chronicon aulae regiae entstanden 1305 1339 im Zisterzienser Kloster in ZbraslavHochzeit Johanns von Luxemburg mit Elisabeth in Speyer 1310 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und die ersten Jahre in Bohmen 1 2 Europaische Politik 1 3 Die Italienpolitik Johanns 1 4 Die letzten Jahre zwischen Frankreich und dem Reich 2 Nachkommen 3 Anmerkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und die ersten Jahre in Bohmen Bearbeiten Johann war der Sohn Kaiser Heinrichs VII und Margaretes von Brabant Bereits in jungen Jahren begleitete er seinen Vater und verbrachte einige Zeit in Paris wo er auch studierte Nachdem Heinrich VII 1308 zum romisch deutschen Konig gewahlt worden war belehnte er Johann zunachst mit der Grafschaft Luxemburg 1309 nahm eine bohmische Adelspartei die gegen den damaligen bohmischen Konig Heinrich von Karnten opponierte Kontakt mit Heinrich VII auf Heinrich VII reagierte indem er seit Anfang 1310 Verhandlungen mit den bohmischen Oppositionskreisen fuhrte und am 30 August 1310 den 14 Jahre alten Johann mit dem Konigreich Bohmen belehnte 2 Johann wurde spater am selben Tag in Speyer mit der bohmischen Prinzessin Elisabeth vermahlt einer Schwester von Wenzel III mit dessen Ermordung 1306 kurz zuvor das alte Herrscherhaus der Premysliden in mannlicher Linie ausgestorben war Im Oktober 1310 zog Johann mit einem Truppenkontingent nach Bohmen wahrend sein Vater Heinrich nach Italien aufbrach um dort die Kaiserkrone zu erlangen Zwei Franken werden dem Minderjahrigen an die Seite gestellt Berthold Graf zu Henneberg sein Erzieher und Erzbischof Peter von Mainz erhalten am 16 Oktober 1310 die Vollmacht die Sachen des Konigreiches Bohmen nach Gutbefinden anzuordnen Beide werden vorzugliche Vertraute genannt Johann der von Heinrich auch zum Reichsvikar ernannt worden war belagerte die damals reichste Stadt Kuttenberg deren Eroberung ihm aber nicht gelang Also wandte er sich dem kleinen Stadtchen Kolin zu und wurde erneut von Heinrich von Karnten geschlagen Als Johann endlich in Prag einmarschierte wo er am 7 Februar 1311 gekront wurde hatte er noch nichts erobert In seinen Wahlkapitularien musste er dem einheimischen Adel zugestehen dass Amter nur mit Bohmen und Mahrern besetzt werden durften Darin druckten sich der Machtgewinn des Adels und die Herausbildung eines bohmischen Nationalgefuhls aus Fur Johann bedeutete die Annahme der bohmischen Krone auch dass er Anspruche auf die Throne von Polen und Ungarn erhob die die letzten beiden Premysliden innegehabt hatten 1313 war fur Johann ein Unglucksjahr Das vaterliche Unternehmen Heinrichs VII der Italienfeldzug wurde zur Familientragodie sowohl sein Vater als auch seine Mutter und ein Bruder des Vaters Walram kamen wahrend des Italienzugs ums Leben Drei Jahre nach der Kinderhochzeit von Speyer ware das Haus Luxemburg beinahe erloschen Balduin von Luxemburg Erzbischof von Trier war nun der Senior des Hauses Luxemburg Johann war 17 Jahre alt und Vater einer Tochter Vergebens bemuhte er sich nun als Nachfolger seines Vaters romisch deutscher Konig zu werden Es gelang ihm nicht die deutschen Kurfursten auf seine Seite zu ziehen vor allem auch deshalb weil die Kurfursten um die Machtbalance furchteten und lieber einen schwacheren Kandidaten wahlen wollten Die Wahl fiel 1314 schliesslich auf den Wittelsbacher Ludwig und Johann musste sich fugen Der Konig entliess dem gesellschaftlichen Druck folgend den Erzbischof Peter von Mainz Berthold von Henneberg und Ulrich Landgraf von Leuchtenburg aus seinem Dienst Fortan standen die Luxemburger und die Wittelsbacher gemeinsam gegen den Habsburger Friedrich den Schonen der von einem Teil der Kurfursten gewahlt worden war Dabei machte sich der Umstand bemerkbar dass manche Kurstimmen wie die von Sachsen umstritten waren Inzwischen sah sich Johann Konig Fremdling in Bohmen gezwungen den bohmischen Hochadel starker an der Macht zu beteiligen Inaugurationsdiplome was schliesslich in einem Burgerkrieg endete Um diesen zu entscharfen ernannte Johann den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zum Generalkapitan von Bohmen 1317 hatte der Hochadel nicht nur mit standigem Krieg gedroht sondern auch mit der Wahl eines Habsburgers nbsp geviertes Wappen Johanns 1 und 4 Bohmischer Lowe 2 und 3 Luxemburgischer Lowe Europaische Politik Bearbeiten Im Bundnis mit den Wittelsbachern kampfte Johann 1322 in der Schlacht bei Muhldorf in der die wittelsbachisch luxemburgische Allianz siegte Johann erhielt dafur die Reichspfandschaft Eger Heute erinnert Johanns Wappen am Isartor an sein Bundnis mit Ludwig Bald nach dem Bundnissieg kam es aber zu einer deutlichen Abkuhlung der Beziehungen zwischen Johann und Ludwig Johann wollte noch im Streit zwischen Ludwig und dem Papst vermitteln wofur er sich Oberitalien als Herrschaftsraum und die Teilung der Herrschaft erhoffte doch kam es nicht mehr zur Verwirklichung dieser Plane 3 In Bohmen konnte Johann seine Macht nie wirklich entfalten da er kaum im Land war und in mehrere europaische Konflikte eingriff So versuchte er immer wieder seinen Anspruch auf Polen durchzusetzen indem er in den Konflikt zwischen dem Deutschen Orden und dem polnischen Konig Wladyslaw I Ellenlang auf Seiten des Ordens eingriff und sich 1328 29 1336 37 und 1344 45 an Feldzugen des Ordens gegen Litauen beteiligte 4 Gewisse Erfolge konnte er in Schlesien verbuchen wo zwischen 1327 und 1335 mehrere Herzoge Johann die Treue schworen Im Gegenzug verbundeten sich der polnische und der ungarische Konig die sich beide durch den jeweiligen Thronanspruch Johanns bedroht fuhlten nbsp Siegel Johanns von LuxemburgJohann wandte sich auch wieder starker Frankreich zu nachdem die traditionell guten Beziehungen zwischen dem Haus Luxemburg und dem franzosischen Konigshaus der Kapetinger in den vorangegangenen Jahren gelitten hatten Kaiser Heinrich VII hatte sich gegen die franzosische Expansionspolitik im westlichen Grenzraum des Imperiums gestemmt auch wahrend Heinrichs Romfahrt hatte der franzosische Konig Philipp IV gegen den Kaiser agiert Nun jedoch normalisierten sich die Beziehungen und Johann hielt sich oft mehrere Wochen im Jahr am Pariser Hof auf wo das Turnierwesen kultiviert wurde Den auf den Thron gekommenen Philipp VI unterstutzte Johann gar mit Truppen 1335 schliesslich bemuhte sich der polnische Konig Kasimir III um eine Beilegung des Konflikts mit Johann Die Konige trafen sich in Visegrad Kasimir erkannte die bohmische Oberhoheit uber Schlesien an und verzichtete gegen eine Geldzahlung auf die Anspruche der bohmischen Krone Johann gab seine Anspruche auf die polnische Krone auf und schrankte die Unterstutzung fur den Deutschen Orden ein Die Italienpolitik Johanns Bearbeiten nbsp Landereien von Johann von Luxemburg dick umrandet Konig Johann und Kaiser Ludwig der Bayer begegneten einander 1330 Durch den Papst war Ludwig langst exkommuniziert fuhrte aber dennoch einen Italienfeldzug an Johann hingegen in kluger Zuruckhaltung zwischen Papst und Kaiser war in den letzten Jahren ein machtiger Landesherr geworden und agierte realpolitisch geschickt Er war so etwas wie der Schiedsrichter und Friedensrichter Europas geworden Johann hielt die Stellung des deutschen Konigs bis dieser glucklos von Italien heimkehrte Johann schien auf dem Hohepunkt seiner Erfolge zu sein und so fasste er einen neuen Plan Er wollte selbst nach Oberitalien aufbrechen Tatsachlich war ein solcher Italienzug im Rahmen einer Hausmachtpolitik recht ungewohnlich Johann plante einen luxemburgischen Herrschaftskomplex in Oberitalien zu errichten Johann zog 1330 mit nur einem kleinen Heer von 400 Panzerreitern von Innsbruck nach Trient Die Grunde fur den Zug nach Italien sind in der Forschung umstritten vielleicht wollte er die Rechte des Reiches schutzen und auf das Ersuchen der Gesandten aus Brescia eingehen Diese baten ihn um die Schutzherrschaft uber ihre Stadt Mastino II della Scala der Herr von Verona bedrohte sie Vielleicht handelte Johann aber nur aus Abenteuerlust Am wahrscheinlichsten durfte jedoch die Errichtung einer neuen Machtbasis in Oberitalien gewesen sein wobei er sich auf seinen Vater Heinrich VII berufen konnte der auch nach Italien gekommen war um wieder Ordnung in dem von Kriegen zerrissenen Land herzustellen Gerade die Stadt Brescia die sich einst seinem Vater auf Tod und Niederlage widersetzt hatte offnete Johann von Luxemburg ihre Tore Binnen drei Monaten unterstellten sich alle wichtigen Stadte der Lombardei seiner Schutzherrschaft Diese Herrschaft galt es gegen Philipp VI zu verteidigen In den Ostertagen 1331 trat sein 1316 geborener Sohn und Thronfolger Karl an seine Seite Dieser lernte bald seinem Vater zu widersprechen aber auch selbststandig zu handeln Er war es der als Kronprinz mit 17 Jahren ohne Rucksprache mit seinem Vater Krieg gegen Florenz befahl wenn auch freilich wenig erfolgreich Johann hingegen erhielt die Signorie uber mehrere Stadte ubertragen und selbst die machtigen Visconti erkannten seine formelle Oberhoheit an doch wuchs gleichzeitig das Misstrauen Ludwigs der seine italienischen Vertrauensleute anwies nur seinem Reichsvikar Otto von Osterreich zu gehorchen Die letzten Jahre zwischen Frankreich und dem Reich Bearbeiten Johann wandte sich den Problemen im Westen zu 1332 schloss er einen Vertrag mit dem franzosischen Konig Darin verpflichtete sich Johann zum Beistand im Falle eines Krieges ausser wenn der romisch deutsche Konig in den Konflikt verwickelt sei Damit band sich Johann an den franzosischen Hof doch erhoffte er sich dadurch wohl eine reibungslosere Hausmachtpolitik zumal die Franzosen Johann nun auch in Oberitalien mit einem Aufgebot beistanden Dort hatten sich mehrere machtige Stadte und der Konig von Neapel zu einem Bundnis zusammengeschlossen Johann erlitt mehrere Niederlagen und musste sich im Oktober 1333 da sein Sohn Karl sich weigerte die wenigen verbliebenen Stutzpunkte weiter zu verteidigen zuruckziehen Die Italienpolitik Johanns war damit gescheitert doch sorgte sein Auftreten sudlich der Alpen wenigstens dafur dass sich Oberitalien nicht weiter vom Reich loste was durchaus den Planen des Papstes entsprochen hatte 1335 verzichtete Johann gegen eine finanzielle Abfindung und jene schlesischen Herzogtumer die inzwischen von Bohmen lehnsabhangig geworden waren auf die polnische Krone Zur selben Zeit entluden sich die wachsenden Spannungen zwischen Johann und Ludwig Der Kaiser erhob Anspruch auf die Alpenlander die Johann aufgrund der allerdings nicht vollzogenen Heirat seines zweiten Sohnes Johann Heinrichs mit Margarete von Tirol fur sich beanspruchte 1336 brachen die Kampfhandlungen aus doch kam es noch im selben Jahr zu einer friedlichen Einigung Johann brach kurz darauf zu einem Kreuzzug gegen die Litauer auf Johann von Luxemburg der grosse Reiter und Turnierheld war 1337 auf dem rechten Auge erblindet Diese Ophthalmie war eine Erbkrankheit der Luxemburger nur ein Entfernen des erkrankten Auges kann ein Ubergreifen auf das gesunde Auge verhindern Trotz einer Operation durch Guy de Chauliac verlor er drei Jahre spater auch das linke Auge und hiess fortan der Blinde Wahrend der bald darauf ausgebrochenen Kampfhandlungen zwischen England und Frankreich siehe Hundertjahriger Krieg stand Johann auf der Seite Frankreichs Ludwig jedoch auf der Seite Englands Johann ubte 1339 sogar das Kommando in der Gascogne aus und dies mit Erfolg Deswegen war er aber nicht beim sogenannten Kurverein von Rhense anwesend auf dem die Kurfursten ihren Anspruch auf die Wahl des romisch deutschen Konigs betonten und papstlichen Anspruchen eine Absage erteilten Die Spannungen zwischen den Luxemburgern und Ludwig blieben bestehen und auch im Reich wuchs die Opposition Am 13 Juli 1346 wurde Karl der alteste Sohn Johanns der immer mehr Eigeninitiative gezeigt und sich damit nicht selten in Widerspruch zum Vater begeben hatte zum neuen romisch deutschen Konig gewahlt er sollte das Reich nach dem Tod Ludwigs schon bald unangefochten regieren und sich zu einem fahigen Kaiser entwickeln dessen massive Heirats und Hauspolitik im Reich insbesondere im konigsfernen Norddeutschland viel Gegnerschaft und Ressentiments einbrachte nbsp Grabkapelle Konig Johanns an der Klause Kastel bei Kastel Staadt nbsp Sarkophag Johanns von Bohmen in der Kapelle der Klause KastelJohann fiel im Jahr 1346 in der Schlacht von Crecy in deren Verlauf sich sein Sohn Karl unter ungeklarten Umstanden vom Schlachtfeld absetzte Der Uberlieferung zufolge soll der vollig erblindete Johann praktisch schutzlos ins Kampfgetummel geritten und erschlagen worden sein Der Legende nach trat nach der Schlacht der damals 16 jahrige Prince of Wales Edward of Woodstock der Nachwelt auch als der Schwarze Prinz bekannt an die Leiche heran Mit den bewundernden Worten There lies the Prince of Chivalry but he does not die Hier liegt der Furst der Ritterlichkeit doch er stirbt nicht soll er das Zimier Johanns das unter anderem aus zwei Flugeln bestand an sich genommen und zu dem seinen gemacht haben Diese Episode ist historisch allerdings nicht gesichert Das Zimier in Form von drei Straussenfedern die jedoch auch anderen Ursprungs sein konnten sowie Johanns deutscher Wahlspruch Ich Dien finden sich jedenfalls bis heute im Wappenzeichen Badge des Prince of Wales wieder Der Tod des Konigs beeindruckte den europaischen Adel zutiefst Johann war bis zuletzt seinem Bundniseid treu geblieben und starb als Verkorperung der Ideale des europaischen Rittertums Die Englander gedachten des toten Konigs in einer speziellen Trauerzeremonie die vom Bischof von Durham geleitet wurde 5 Im Ubrigen wird auch Johanns politisches Wirken von der modernen Forschung meist wohlwollender beurteilt als dies in der Vergangenheit der Fall war in der er meist im Schatten seines politisch erfolgreicheren Sohnes gesehen und als unduldsamer Vater dargestellt wurde der die Qualitaten Karls nicht erkannt habe nbsp Grabstatte Johanns in der Kathedrale von LuxemburgJohann wurde zunachst im luxemburgischen Kloster Altmunster beigesetzt Nach der Zerstorung der Benediktinerabtei 1543 wurde Johann dann im luxemburgischen Kloster Neumunster bestattet In den Wirren der Franzosischen Revolution gelangten Johanns Gebeine in den Besitz der Industriellenfamilie Boch in Mettlach an der Saar Dort ruhten Johanns Gebeine nach Angaben der Familie Boch in einer Mansardenkammer Pierre Joseph Boch soll die sterblichen Uberreste von Monchen erhalten haben um sie vor franzosischen Revolutionstruppen zu verstecken Sein Sohn Jean Francois Boch schenkte 1833 die sterblichen Uberreste Johanns dem preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm wahrend dessen Reise durch das preussische Rheinland Der Kronprinz der in Johann einen Ahnen sah beauftragte den Baumeister Karl Friedrich Schinkel eine Grabkapelle fur Johann den Blinden zu entwerfen 1834 bis 1835 baute Schinkel die Kapelle in Kastel Staadt an Stelle der alten Einsiedelei Klause Kastel auf einem Felsen uber dem Saartal An Johanns Todestag im Jahr 1838 wurden seine Gebeine dort in einem schwarzen Marmorsarkophag bestattet Die Beerdigung in der Klausenkapelle im Jahre 1838 ist im Sterbebuch der Pfarrei des Jahres 1838 auf der Seite 202 eingetragen Am 26 August war es in der romantischen Umgebung des 1 Stunde von der Kreisstadt Saarburg gelegenen Dorfchens Castel an der Saar ungemein lebhaft Man erwartete die irdischen Ueberreste Konigs Johann von Bohmen welche bisher eine Statte und Asyl bei dem Fabrikeigenthumer Boch Buschmann in Mettlach gefunden hatten und nunmehr in die durch die Munificenz Anm 1 Sr konigl Hoheit des Kronprinzen auf sinnige Weise in eine Kapelle umgewandelte Klause das vormals romische Standlager unfern Kastel feierlich beigesetzt werden sollten Es war dazu der Tag gewahlt an welchem Konig Johann vor beinahe 500 Jahren im Jahre 1346 einen ruhmlichen Tod in der Schlacht bei Crecy gefunden hatte In der Mitte der Kapelle gewahrt man einen marmornen Sarkophag auf dem sich eine eherne Platte befindet in welcher in lateinischer Sprache eine biographische Skizze des Lebens Konigs Johann von Bohmen eingegraben ist Bei dieser Stelle angekommen ubergab Hr Boch Buschmann dem Regierungsprasidenten von Ladenberg den Schlussel zu dem Sarge in welchem sich die koniglichen Ueberreste bisher befanden worauf solche nachdem der Sarg geoffnet von dem Hrn Boch Buschmann und dem Grafen von Villers welche dieselben schon fruher mehrfach gesehen hatten so weit es moglich rekognoscirt wurden Der Sarg wurde sodann verschlossen und nachdem der Sarkophag vorher in ublicher Art geweiht worden war in denselben unter den vorgeschriebenen Ceremonien gesetzt worauf die Einsegnung der koniglichen Leiche und die Verschliessung des Sarkophags erfolgte Beisetzung der irdischen Ueberreste Konig Johanns von Bohmen In Der Adler 12 September 1838 6 Im Rahmen eines militarischen Staatsaktes Ordre general No 5 vom 20 August 1946 und der Ordre general No 6 vom 22 August 1946 der luxemburgischen Armee wurde der luxemburgische Nationalheld am 25 August 1946 von Kastell heute Kastel Staadt Kreis Trier Saarburg mit militarischem Ehrengeleit zur Hauptstadt Luxembourg und dort zur heutigen Ruhestatte in der Krypta unter der Kathedrale Notre Dame uberfuhrt Nachkommen BearbeitenJohann von Luxemburg heiratete 1310 in Speyer Elisabeth 1292 1330 Tochter von Wenzel II Konig von Bohmen Nach ihrem Tod heiratete er 1334 im Schloss Vincennes Beatrix von Bourbon Kinder aus erster Ehe Margarete 1313 1341 Heinrich II Herzog von Niederbayern 1305 1339 Jutta 1315 1349 1332 Johann II Konig von Frankreich Karl IV 1316 1378 romisch deutscher Kaiser Premysl Ottokar von Luxemburg 1318 1320 Anna 1319 1338 1335 Otto Herzog von Osterreich Johann Heinrich 1322 1375 Markgraf von Mahren Margarete Grafin von TirolKinder aus zweiter Ehe Wenzel 1337 1383 zunachst Graf dann Herzog von LuxemburgNichteheliche Kinder Nikolaus 1322 1358 Patriarch von AquileiaAnmerkungen Bearbeiten Munificenz kommt von lateinisch munificentia Mildtatigkeit Wohltatigkeit Freigebigkeit siehe Munifik In Herders Conversations Lexikon 1 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 1856 S 266 Digitalisat zeno org Siehe auch BearbeitenBlanne Jang die nach ihm benannte mit Kase gefullte und mit Speck ummantelte BruhwurstLiteratur BearbeitenMarek Kazimierz Baranski Konig Johann von Bohmen und die schlesischen Herzoge Editions Saint Paul Luxemburg 1997 Jorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Kohlhammer Urban Taschenbucher Band 407 Kohlhammer Stuttgart 2000 ISBN 978 3 17 015159 8 S 51 ff Gutes Uberblickswerk in dem sich auch weitere Literaturangaben finden Michel Pauly Hrsg Johann der Blinde Graf von Luxemburg Konig von Bohmen 1296 1346 Tagungsband der 9es Journees lotharingiennes 22 26 Oktober 1996 Centre Universitaire de Luxembourg Sect Historique de l Inst Grand Ducal Luxembourg 1997 ISBN 978 2 919979 11 0 Wichtiger Sammelband mit Beitragen zum Leben Johanns von Luxemburg teilweise deutsch teilweise franzosisch Nicolas van Werveke Johann Konig von Bohmen und Graf von Luxemburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 120 148 Michel Pauly Hrsg Die Erbtochter der fremde Furst und das Land Die Ehe Johanns des Blinden und Elisabeths von Bohmen in vergleichender europaischer Perspektive CLUDEM Luxemburg 2013 Ferdinand Seibt Johann von Bohmen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 469 f Digitalisat Jiri Spevacek Jan Lucembursky a jeho doba Johann von Luxemburg und seine Zeit 1296 1346 Zum ersten Eintreten der bohmischen Lander in den Verbund mit Westeuropa Prag 1994 ISBN 80 205 0291 2 Klaus Sutterlin Konig Johann Ritter auf dem Schauplatz Europa Knecht Landau 2003 ISBN 3 930927 77 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann von Luxemburg Sammlung von Bildern Iohannes Lucemburgensis Bohemiae rex im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Einzelnachweise Bearbeiten Kean Rhein Luxemburgensia Jean l aveugle In Le Quotidien 19 Januar 2017 abgerufen am 8 November 2021 Vgl Regesta Imperii 6 4 Nr 600 Jorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Stuttgart 2000 S 69 Werner Paravicini Die Preussenreisen des europaischen Adels Teil 1 Beihefte der Francia Band 17 1 Thorbecke Sigmaringen 1989 ISBN 3 7995 7317 8 S 147 Digitalisat Michael Prestwich The Battle of Crecy In Andrew Ayton Philip Preston Hrsg The Battle of Crecy 1346 Woodbridge 2005 S 139 ff siehe speziell S 150 152 Beisetzung der irdischen Ueberreste Konig Johanns von Bohmen In Der Adler Welt und National Chronik Unterhaltungsblatt Literatur und Kunstzeitung fur die Oesterreichischen Staaten Der Adler Vindobona Stadt Wien 12 September 1838 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung adlVorgangerAmtNachfolgerHeinrichKonig von Bohmen 1311 1346Karl IV HeinrichMarkgraf von Mahren 1311 1333Karl IV Heinrich VII Graf von Luxemburg 1313 1346Karl IV Normdaten Person GND 11944755X lobid OGND AKS LCCN n82163440 VIAF 43196347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann von BohmenALTERNATIVNAMEN Johann von Luxemburg Johann der Blinde Jan LucemburskyKURZBESCHREIBUNG Konig von Bohmen und Erbkonig von PolenGEBURTSDATUM 10 August 1296GEBURTSORT LuxemburgSTERBEDATUM 26 August 1346STERBEORT Schlacht von Crecy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Bohmen amp oldid 238676289