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Heinrich VII 1278 79 in Valenciennes 24 August 1313 in Buonconvento bei Siena entstammte dem Haus Limburg Luxemburg und war Graf von Luxemburg und Laroche sowie Markgraf von Arlon Er war von 1308 bis 1313 romisch deutscher Konig und ab dem 29 Juni 1312 romisch deutscher Kaiser Heinrich war der erste der insgesamt drei Kaiser des Heiligen Romischen Reiches aus dem Hause Luxemburg Codex Balduini Trevirensis Heinrich VII wird nach der Konigswahl von den sieben Kurfursten auf den Altar gesetzt oben und Kronung Heinrichs und seiner Ehefrau Margarete von Brabant am 6 Januar 1309 in Aachen unten Bilderchronik des Kurfursten Balduin von Trier Trier um 1340 Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 Abb 4b Statue des Kaisers von seinem ehemaligen Grabmal im Dom zu Pisa von Tino di Camaino 1313 jetzt Museo dell Opera del DuomoIn der Regierungszeit Heinrichs VII gelangte das Haus Luxemburg in den Besitz des Konigreichs Bohmen was das Fundament fur die spater bedeutende Hausmacht der Luxemburger im Reich legte Im deutschen Reichsteil betrieb Heinrich eine konsensorientierte und erfolgreiche Politik Im Herbst 1310 unternahm er einen Italienzug um sich die Kaiserkrone zu sichern Heinrich VII war der erste romisch deutsche Konig nach dem Staufer Friedrich II der auch zum Kaiser gekront wurde Seine schon als Konig begonnene energische Arbeit zur Erneuerung der kaiserlichen Herrschaft fuhrte bald zum Konflikt mit guelfischen Kraften in Italien und mit dem Konig von Neapel Sizilien Robert von Anjou In dieser Auseinandersetzung ergriff Papst Clemens V der zunachst mit Heinrich kooperiert hatte schliesslich Partei fur die Guelfen Heinrichs auf Ausgleich zwischen den verfeindeten Gruppen in Reichsitalien zielende Politik scheiterte vor allem an den Widerstanden der Beteiligten die sich eine Politik jeweils zu ihren Gunsten erhofft hatten Heinrich hatte bis zu seiner Konigswahl gute Beziehungen zum Konigshof von Paris unterhalten doch verschlechterten sich diese aufgrund seiner Politik im westlichen Grenzraum wo er verlorene Reichsrechte einforderte Damit geriet Heinrich in Konflikt mit dem machtigen franzosischen Konig Philipp IV Das Kaisertum hatte in den Jahrzehnten zuvor kontinuierlich an Einfluss verloren Heinrichs Politik zielte auf die Wiederherstellung kaiserlicher Rechte vor allem in Reichsitalien und im westlichen Grenzraum des Imperiums ab Er betonte die besondere Rolle des Kaisertums im Sinne der traditionellen mittelalterlichen Reichsidee Die von Heinrich betriebene Renovatio Imperii sorgte dafur dass das Kaisertum wieder als europaischer Machtfaktor wahrgenommen wurde Nach Heinrichs Tod verlor die universale Kaiseridee in der Folgezeit jedoch wieder zunehmend an Bedeutung Wahrend der Kaiser in der alteren Forschung oft eher als Traumer oder Phantast angesehen wurde werden in der neueren Forschung seine Anknupfung an gelaufige kaiserlich universale Vorstellungen sowie sein durchaus von realpolitischen Motiven geleitetes Handeln betont Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Heinrichs Grafenzeit 1 2 Konigswahl von 1308 1 3 Politisches Handeln in Deutschland 1 4 Frankreichpolitik 1 5 Anfangliches Verhaltnis zum Papsttum und Vorbereitung des Romzugs 1 6 Der Italienzug bis zur Kaiserkronung 1 6 1 Ausgangslage 1 6 2 Vom Alpenubergang bis zum Mailander Aufstand 1 6 3 Cremona und Brescia 1 6 4 Aufenthalt in Genua und Pisa 1 7 Die Kaiserkronung und ihre Folgen 1 8 Von der Kaiserkronung bis zum Tod Heinrichs VII 2 Die Lage in Reichsitalien und in Deutschland nach Heinrichs Tod 3 Nachwirkung 3 1 Mittelalterliche Urteile 3 2 Beurteilung in der Forschung 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenHeinrichs Grafenzeit Bearbeiten Heinrich VII wurde in Valenciennes als Sohn des Grafen Heinrich VI von Luxemburg und der Beatrix von Avesnes geboren Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt in der neueren Forschung wird jedoch sehr oft fur 1278 79 pladiert 1 Heinrich VII hatte zwei jungere Bruder Balduin und Walram Uber die fruhen Jahre ist wenig bekannt Graf Heinrich VI fiel bereits 1288 in der Schlacht von Worringen so dass sich bis zu Heinrichs Volljahrigkeit seine Mutter Beatrix um ihn und die Verwaltung Luxemburgs kummerte 1292 heiratete Heinrich Margarete von Brabant womit die Feindschaft zwischen beiden Hausern die noch aus der Schlacht von Worringen resultierte beigelegt wurde Heinrich und Margarete hatten drei Kinder den Sohn Johann von Luxemburg 1296 1346 und zwei Tochter Maria 1304 1324 und Beatrix 1305 1319 Die aussere Erscheinung Heinrichs beschrieb Albertino Mussato der Heinrich verschiedentlich personlich gesehen hatte als mittelgrossen eher mageren Mann mit rotlichen Haaren und rotlicher Hautfarbe Als Besonderheit erwahnte er ein Schielen des linken Auges 2 Heinrichs Muttersprache war wie mehrfach in den Quellen belegt das Franzosische und er war nach dem franzosischen Ritterideal erzogen worden 3 Zudem unterhielt er als Graf gute Beziehungen zum Hof von Paris wo er sich wohl auch einige Zeit aufhielt 4 Seit 1294 regierte Heinrich eigenstandig Im November 1294 leistete er dem franzosischen Konig Philipp IV einen Lehnseid und erhielt zum Ausgleich eine Lehnsrente ausgezahlt 5 Eine Doppelvasallitat zwei Herren gegenuber wie in diesem Fall gegenuber dem romisch deutschen Konig und dem franzosischen Konig war im westlichen Grenzraum des Reiches keineswegs ungewohnlich 6 Heinrich betrieb als Graf in der Folgezeit stets eine unabhangige auf den eigenen Vorteil bedachte Politik und konnte einige Erfolge verbuchen Aus dem franzosisch deutsch englischen Krieg 1294 1297 7 hielt er sich obwohl fur Kriegsdienste auf Seiten Frankreichs bezahlt weitgehend heraus Er konnte sogar Gewinne erzielen indem er gegen Heinrich von Bar vorging einen in englischen Diensten stehenden Gegner der Luxemburger Im Waffenstillstand von 1297 erscheint Heinrich als erster Verbundeter Frankreichs Er genoss einiges Ansehen Seine Grafschaft galt als gut verwaltet und er betrieb eine umsichtige Territorialpolitik Konflikte mit dem Grafen von Bar und der Stadt Trier konnten schliesslich beigelegt werden die Burger der Stadt Verdun hatten sich 1293 94 sogar dem Schutz des jungen Grafen von Luxemburg unterstellt 8 Sein Charakter wurde unter anderem vom eher guelfisch anti kaiserlich gesinnten Chronisten Giovanni Villani sehr gelobt 9 Wiederholt wird in den Quellen auch die Frommigkeit Heinrichs und seiner Ehefrau Margarete herausgestellt Heinrich nahm im November 1305 an der Kronung Papst Clemens V teil Dank seiner guten Beziehungen wurde sein Bruder Balduin in jungen Jahren 1307 1308 Erzbischof von Trier Aufgrund der maroden Finanzlage des Bistums Trier stellte Heinrich zudem einen Kredit in Hohe von 40 000 Turnosen zur Verfugung 10 Anfang Mai 1308 schloss Heinrich in Nivelles mit mehreren niederrheinischen Fursten ein gegenseitiges Schutz und Trutzbundnis 11 Konigswahl von 1308 Bearbeiten nbsp Codex Balduini Trevirensis Die Kurfursten wahlen Graf Heinrich von Luxemburg zum Konig Die Kurfursten durch die Wappen uber ihren Kopfen kenntlich sind von links nach rechts die Erzbischofe von Koln Mainz und Trier der Pfalzgraf bei Rhein der Herzog von Sachsen der Markgraf von Brandenburg und der Konig von Bohmen letzterer nahm an der Wahl jedoch nicht teil Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 fol 3b nbsp Aachener Kronung Heinrichs VII und Margaretes von Brabant am 6 Januar 1309 Bilderchronik des Kurfursten Balduin von Trier Trier um 1340 Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1C Nr 1 Nach der Ermordung Konig Albrechts am 1 Mai 1308 einer Tat mit rein personlichen Motiven mussten die Kurfursten einen neuen Konig wahlen Die sieben Kurfursten die inzwischen ein exklusives Konigswahlrecht hatten waren zum damaligen Zeitpunkt der Erzbischof von Koln Heinrich II von Virneburg der Erzbischof von Mainz Peter von Aspelt der Erzbischof von Trier Balduin von Luxemburg der Pfalzgraf bei Rhein Rudolf I der Stammler der Herzog von Sachsen Rudolf I von Sachsen der Markgraf von Brandenburg Waldemar von Brandenburg der Konig von Bohmen Heinrich von Karnten An der Wahl Ende 1308 nahmen ausser Heinrich von Karnten der in Bohmen nicht unangefochten herrschte alle Kurfursten teil Zur Wahl standen mehrere Kandidaten 12 In Frage waren die Sohne Albrechts gekommen doch das Verhaltnis der Habsburger zu den Kurfursten und speziell den vier rheinischen Kurfursten war sehr angespannt Eine dynastische Nachfolge war zudem kaum im Interesse der Wahler die ein zu starkes Konigtum das ihre Vorrechte beschnitt moglichst verhindern wollten Mit Karl von Valois dem jungeren Bruder Philipps IV bot sich sogar ein Thronkandidat aus dem franzosischen Konigshaus an Der franzosische Wahlvorstoss war keineswegs aussichtslos da vor allem Heinrich von Virneburg eng an Frankreich gebunden war Papst Clemens V hingegen unterstutzte dies nicht bedingungslos vielmehr scheint er gehofft zu haben dass ein neuer romisch deutscher Konig den Papst in Avignon von der zunehmenden franzosischen Einflussnahme entlasten konnte Clemens V stand aufgrund des Templerprozesses massiv unter Druck 13 Philipp IV forderte zudem dass auch ein Prozess gegen das Andenken von Papst Bonifatius VIII eroffnet werden sollte der nur wenige Jahre zuvor einen schweren Konflikt mit Paris ausgetragen hatte Heinrich VII hatte eventuell schon kurz nach dem Tod Albrechts mit dem Gedanken einer Kandidatur gespielt 14 doch bleibt dies unsicher Im Spatherbst 1308 trat er jedenfalls als Bewerber auf und konnte sich schliesslich durchsetzen Der Kolner Erzbischof der neben seiner eigenen Wahlstimme auch indirekt die Stimmabgabe Sachsens und Brandenburgs bestimmte wurde durch grosse Zugestandnisse gewonnen Die Wahl des Luxemburgers war wohl dem Wunsch der Kurfursten geschuldet einen fahigen nicht allzu starken Konig zu wahlen Ein franzosischer Thronkandidat hatte den Kurfursten wohl mehr Probleme bereiten konnen zumal die franzosische Expansionspolitik im Westen des Reiches dann noch zugenommen hatte Zuletzt gaben auch die geschickten Wahlverhandlungen und die ublichen begleitenden Wahlversprechen den Ausschlag fur Heinrich Eine grosse Bedeutung bei der Wahl von 1308 kam neben Peter von Aspelt einem Unterstutzer der Luxemburger Heinrichs Bruder Balduin zu Balduin sollte in der weiteren Politik der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts noch eine bedeutende Rolle spielen Am 27 November 1308 wurde Heinrich in Frankfurt am Main von den sechs anwesenden Kurfursten gewahlt 15 am 6 Januar 1309 wurde er zusammen mit seiner Frau Margarete in der Kaiserstadt Aachen gekront 16 Die Wahl wurde ohne Bitte um Approbation Papst Clemens V angezeigt 17 Heinrich fuhrte als Konig die Ordnungszahl VII womit der Staufer Heinrich VII ubergangen wurde Vermutlich wurde der Staufer nicht gezahlt da er nicht vollig selbststandig regiert hatte und im Gedachtnis der Kurfursten keine Rolle mehr spielte Politisches Handeln in Deutschland Bearbeiten Heinrich VII sah sich beim Regierungsantritt mit einigen Problemen im Reich konfrontiert 18 Das Konigtum hatte in der Regierungszeit seiner beiden Vorganger Adolf von Nassau und Albrecht I im Konflikt mit mehreren Fursten gelegen denen die Hausmachtpolitik beider Konige speziell in Mitteldeutschland missfiel Albrecht hatte sich im Gegensatz zu Adolf von Nassau gegenuber den Kurfursten behaupten konnen doch schadeten die anhaltenden Spannungen dem Ansehen des Konigs und behinderten ausserdem eine effektive Herrschaftsausubung Heinrich wahlte einen Neuanfang und verstandigte sich fruhzeitig vor allem mit den Habsburgern die bei der Wahl 1308 unberucksichtigt geblieben waren Heinrich bestatigte im Juni 1309 die Rechte der neuen Eidgenossenschaft Uri Schwyz und Unterwalden welche ihre Mitglieder als direkte Untertanen des Konigs auswiesen was Heinrich eine gewisse Einflussmoglichkeit in diesem Raum verschaffte 19 Vergeblich war allerdings Heinrichs Versuch den Gotthardpass als neues reichsunmittelbares Gebiet zu deklarieren um die wichtige Sudverbindung besser unter Kontrolle zu haben Er sorgte aber in dieser Region fur ruhige Verhaltnisse wobei er in einem Raum eingriff in dem auch die Habsburger Interessen verfolgten 20 Das Verhaltnis zwischen dem Konig und den Habsburgern blieb zunachst offen Heinrich konnte sich nicht sicher sein wie sich die Habsburger verhalten wurden umgekehrt furchteten die Habsburger wohl um die Bestatigung ihrer Herrschaftsrechte durch den neuen Konig Wahrend des Hoftags in Speyer im August September 1309 auf dem auch die Habsburger vertreten waren liess Heinrich die Leichname seiner beiden Vorganger dort mit einigem Aufwand neu bestatten 21 Die folgenden Verhandlungen mit den Habsburgern verliefen zunachst angespannt doch wurde recht bald eine Ubereinkunft getroffen Am 17 September 1309 bestatigte Heinrich die Rechte der Habsburger und verurteilte im Anschluss die Morder Albrechts denen Ehre und Recht genommen wurde 22 Die Habsburger gaben ihre noch bestehenden Anspruche auf das Konigreich Bohmen auf und stellten Heinrich Truppen sowie ein Darlehen zur Verfugung als Gegenleistung erhielten sie die Markgrafschaft Mahren als Pfand 23 Damit war eine fur beide Seiten befriedigende Vereinbarung erzielt Die Habsburger unterstutzten in der folgenden Zeit die Politik Heinrichs was einen Erfolg fur den neuen Konig darstellte Heinrich kooperierte auch mit den anderen Grossen des Reiches wie den Wittelsbachern die sich spater mit Truppen am Romzug beteiligten Die Bedeutung des Konsenses zwischen dem Konig und den Grossen im Rahmen mittelalterlicher Herrschaft wird in der neueren Forschung verstarkt betont man spricht von konsensualer Herrschaft 24 Das verbliebene Reichsgut das wahrend des Interregnums reduziert worden war wurde geordnet Problematisch blieb die angespannte Finanzlage des Konigtums da die Einnahmen vergleichsweise gering waren 25 Im Sommer 1310 wurde ein Landfrieden fur das Oberrheingebiet verkundet Heinrichs effektive Konigsherrschaft beschrankte sich wie seine Reisewege im Reich Itinerar verdeutlichen im Wesentlichen auf den Suden des Reiches darauf bzw auf die Oberrheinregion die sogenannten konigsnahen Landschaften beschrankte er auch den ublichen Konigsumritt und seine folgenden Aufenthalte bis in den Herbst 1310 Der norddeutsche Raum hingegen stellte bereits seit der spaten Stauferzeit ein Gebiet dar in dem das Konigtum nicht mehr effektiv eingreifen konnte konigsferne Gebiete 26 Heinrich hielt in Speyer August September 1309 und Anfang September 1310 und in Frankfurt am Main im Juli 1310 Hoftage ab 27 Diese dienten neben der Vorbereitung des schon fruhzeitig geplanten Romzugs auch der Ordnung der politischen Verhaltnisse im deutschen Reichsteil wo es zu keinen bedrohlichen Konflikten mehr kam Heinrich VII unterstutzte den Niederschwabischen Stadtebund in dessen Auseinandersetzung mit dem Grafen Eberhard von Wurttemberg der eine aggressive Territorialpolitik betrieb gegen Eberhard wurde im Spatsommer 1310 der Reichskrieg erklart der sich noch bis ins Jahr 1316 hinzog Ansonsten war die Konigsherrschaft Heinrichs VII unangefochten Die Leitung der koniglichen Kanzlei in der vor allem wahrend des Italienzugs einige rhetorisch recht beeindruckende Verlautbarungen angefertigt wurden oblag Heinrich von Villers Bettnach Bischof von Trient In der Kanzlei fungierten als Notare unter anderem Simon von Marville und Heinrich von Geldonia im Verlauf des Romzugs kamen auch Italiener hinzu darunter Bernhard von Mercato Aufgrund der nur kurzen Regierungszeit Heinrichs und der problematischen Uberlieferungslage lasst sich das Hofleben nur skizzenhaft rekonstruieren Es war offenbar von der franzosischen Hofkultur gepragt wie auch mehrere Personen aus dem romanischen Westen des Reiches zum engeren Umfeld Heinrichs gehorten so z B Graf Heinrich von Flandern und dessen Bruder Guido von Namur beide Verwandte des Konigs oder Bischof Theobald von Luttich der wahrend der Strassenkampfe in Rom 1312 getotet wurde 28 In die Streitigkeiten der Wettiner um die Markgrafschaft Meissen und die Landgrafschaft Thuringen mischte sich Heinrich im Unterschied zu seinen Vorgangern Adolf von Nassau und Albrecht zunachst nicht ein hielt aber grundsatzlich an der Auffassung fest dass beide Territorien nun der Verfugungsgewalt der Krone unterstanden Das Verhaltnis zwischen Friedrich dem Freidigen und Heinrich blieb bis Ende 1310 ungeklart vor allem gewahrte Heinrich dem Wettiner langere Zeit nicht die gewunschten Anspruche Erst im Dezember 1310 als er sich bereits in Italien aufhielt verzichtete der Konig auf seinen Anspruch hinsichtlich Thuringen und Meissen mit denen nun Friedrich belehnt wurde 29 Als Gegenleistung erhielt Heinrich die Unterstutzung der Wettiner hinsichtlich der luxemburgischen Anspruche in Bohmen nbsp Codex Balduini Trevirensis Heirat von Heinrichs Sohn Johann mit Elisabeth von BohmenIn Bohmen herrschten seit dem Aussterben der Premysliden in mannlicher Linie im Jahr 1306 unruhige Verhaltnisse Heinrich von Karnten seit 1307 Konig von Bohmen hatte sich durch seine Politik recht unbeliebt gemacht sogar ein Burgerkrieg schien zu drohen Einflussreiche oppositionelle bohmische Kreise hatten daher bereits im August 1309 Kontakt zu Heinrich VII aufgenommen der sich zu diesem Zeitpunkt in Heilbronn aufhielt 30 Ob bereits damals ein luxemburgischer Thronkandidat erwogen wurde bleibt aufgrund der Quellenlage letztendlich zwar offen doch ist es angesichts der spateren Entwicklung wahrscheinlich 31 Im Juli 1310 wurden jedenfalls erneut Gesprache aufgenommen um Heinrich zum Eingreifen zu bewegen Heinrich ergriff nun diese Gelegenheit da Bohmen zu den bedeutendsten Reichsterritorien zahlte und eine machtpolitische Perspektive fur das Haus Luxemburg bot Zunachst erhoffte sich Heinrich die Krone Bohmens wohl fur seinen zweiten Bruder Walram dies stiess jedoch eher auf Ablehnung Es kam bald darauf zu einer Einigung zwischen Heinrich und den bohmischen Gegnern Heinrichs von Karnten letzterer wurde fur abgesetzt erklart Am 30 August 1310 belehnte Heinrich VII seinen 14 Jahre alten Sohn Johann mit Bohmen Am selben Tag 32 heiratete Johann in Speyer Elisabeth die Schwester des letzten anerkannten Bohmenkonigs womit der luxemburgische Anspruch zusatzlich legitimiert wurde Johann begab sich bald darauf nach Bohmen wo er sich rasch durchsetzen konnte 33 Heinrich von Karnten wurde bereits Ende 1310 aus Prag vertrieben Er zog sich in seine Erblander zuruck und spielte in der Folgezeit keine entscheidende Rolle mehr wenngleich er bei der Doppelwahl 1314 noch einmal die bohmische Stimme fur sich beanspruchte und fur den Habsburger Friedrich stimmte Der Erwerb Bohmens war der grosste Erfolg von Heinrichs Politik im deutschen Reichsteil Damit waren die Grafen von Luxemburg Territorialherren eher zweiten Ranges im Linksrheinischen in den Besitz der erblichen Konigskrone eines reichen Territoriums gelangt Bohmen sollte zum Eckpfeiler der luxemburgischen Hausmacht werden die in den folgenden Jahren noch erheblich ausgebaut wurde Heinrich selbst unternahm diesbezuglich nichts da der Italienzug unmittelbar bevorstand Das weitere Vorgehen lag nun in der Hand Johanns der wahrend des Romzugs als koniglicher Vikar im deutschen Reichsteil fungieren sollte Frankreichpolitik Bearbeiten nbsp Grabbuste Philipps IV Wahrend Heinrich als Graf gute Beziehungen zum franzosischen Konigshof unterhalten hatte bemuhte er sich als romisch deutscher Konig die bereits seit dem 13 Jahrhundert laufende Expansionspolitik Frankreichs zu stoppen 34 Heinrichs Vorganger Albrecht hatte sich noch im Dezember 1299 bei einem Treffen in Quatrevaux mit Philipp IV verstandigt und dabei territoriale Zugestandnisse gemacht 35 Zu einem ahnlichen Schritt war der Luxemburger nicht bereit Heinrich ernannte bereits 1309 konigliche Vikare beispielsweise Ende Mai 1309 fur die Grafschaft Cambrai 36 und forderte mehrere geistliche und weltliche Landesherren in diesem Raum auf die Regalien aus seiner Hand personlich in Empfang zu nehmen Insgesamt gelang es wenigstens den franzosischen Druck auf die Grenzregionen zu mindern Die Massnahmen des Konigs lagen auch im Interesse vieler linksrheinischer Territorialherren die vom franzosischen Konig stark unter Druck gesetzt wurden In Paris zeigte man sich denn auch besorgt uber das Engagement des romisch deutschen Konigs 37 Auf Drangen des Papstes versuchte sich Heinrich dennoch mit Philipp IV zu einigen Ende Juni 1310 wurde der sogenannte Vertrag von Paris geschlossen 38 Strittige Fragen sollten demnach durch Schiedsgerichte entschieden werden Nachdem jedoch franzosische Truppen im Juni 1310 uberraschend in Lyon einmarschiert waren das formal zum Imperium gehorte brach Heinrich den Kontakt mit Philipp zunachst ab Im April 1311 hatte sich Clemens V mit Philipp IV hinsichtlich des Templerprozesses und des Prozesses gegen das Andenken von Bonifatius VIII weitgehend verstandigt 39 Der Papst ermahnte Heinrich der sich bereits in Italien befand sich mit dem franzosischen Konig zu einigen 40 Die Spannungen zwischen Heinrich und Philipp blieben jedoch weiterhin bestehen Heinrich war offenbar nicht bereit dem franzosischen Konig grossere Konzessionen zu machen nachdem Philipp widerrechtlich Lyon besetzt hatte Als zukunftiger Kaiser war Heinrich sehr auf sein Ansehen bedacht dies implizierte unter anderem die Wahrung und Ruckforderung von Reichsrechten Auf der anderen Seite betrachtete Philipp die Kaiserkronung und den damit verbundenen Ansehensgewinn seines ehemaligen Vasallen offenbar argwohnisch Durch die Neuaufnahme der alten kaiserlichen Italienpolitik die mit dem Ende der Staufer beendet schien wurden auch franzosische Interessen tangiert etwa in Unteritalien wo mit dem Hause Anjou eine Seitenlinie des franzosischen Konigshauses regierte Hinzu kamen die ungelosten Probleme im westlichen Grenzgebiet nicht zuletzt im alten Konigreich Arelat wo Heinrich als Kaiser intervenieren konnte Bis 1313 war Heinrich vor allem in Italien gebunden doch schon kurz nach der Kaiserkronung beklagte er dass Philipp Landerraub begehe 41 Anfangliches Verhaltnis zum Papsttum und Vorbereitung des Romzugs Bearbeiten nbsp Das Heilige Romische Reich etwa zur Zeit Heinrichs VII Heinrichs Plane fur eine Romfahrt und eine aktivere Italienpolitik waren bereits in der Wahlanzeige an den Papst deutlich geworden in der man dem Wunsch nach einer baldigen Kaiserkronung Ausdruck verliehen hatte Im Fruhsommer 1309 reiste eine Gesandtschaft Heinrichs zum Papst nach Avignon wo dieser nun residierte siehe Avignonesisches Papsttum 42 Die Verhandlungen bei denen sich die koniglichen Gesandten betont demutig gegenuber dem Papst verhielten verliefen erfolgreich Papst Clemens V erklarte sich bereit die Kaiserkronung Heinrichs vornehmen zu lassen Ursprunglich war dafur der 2 Februar 1312 vorgesehen 43 der 350 Jahrestag der Kaiserkronung Ottos des Grossen doch sollte sich dieser Termin spater verschieben Heinrich war auf ein gutes Verhaltnis zum Papst angewiesen da dieser allein zur Kaiserkronung befugt war Umgekehrt erhoffte sich Clemens der in Avignon verstarkt dem Druck Philipps IV ausgesetzt war vom zukunftigen Kaiser Unterstutzung und wohl auch eine Stabilisierung der italienischen Verhaltnisse Allerdings zeigte sich dass der Papst dem franzosischen Druck nicht immer gewachsen war nach der Einigung mit Philipp IV hinsichtlich Bonifatius VIII im Fruhjahr 1311 distanzierte er sich zunehmend von Heinrich Vorlaufig jedoch kooperierten Papst und zukunftiger Kaiser was nach dem Ende der Staufer und den damit verbundenen Spannungen zwischen beiden Universalgewalten nicht selbstverstandlich war Die Wiederaufnahme der alten kaiserlichen Italienpolitik geschah nicht vollig uberraschend denn schon Rudolf von Habsburg hatte sich allerdings vergeblich um die Kaiserkrone bemuht 44 Die Kaiserkrone stellte die hochste weltliche Wurde im katholischen Europa dar und ermoglichte die unumstrittene Herrschaftsausubung im Arelat sowie die Wahl eines romisch deutschen Konigs noch zu Lebzeiten des Kaisers Die Finanzkraft der italienischen Kommunen war ausgesprochen hoch Die Ausubung von Herrschaftsrechten in Reichsitalien ermoglichte daher ungleich hohere Geldeinnahmen als im deutschen Reichsteil und auf diese Einnahmen war Heinrich VII angewiesen 45 Heinrich VII beabsichtigte offenbar fruhzeitig eine Erneuerung des Kaisertums zu betreiben und an die alten kaiserlich universalen Konzeptionen anzuknupfen In seiner Umgebung befanden sich bereits in Deutschland einige kaiserlich gesinnte Italiener die ihn darin bestarkt haben durften Heinrich schickte schon im Sommer 1309 Gesandtschaften nach Reichsitalien um seinen Romzug anzukundigen weitere Gesandtschaften folgten 1310 Ihre Berichte waren offenbar so positiv dass Heinrich mit einem problemlosen Ablauf des Italienzugs rechnete 46 Der Italienzug war nicht nur diplomatisch gut vorbereitet worden Auf den Hoftagen von Speyer und Frankfurt siehe oben stellte Heinrich die Weichen fur den reibungslosen Beginn der Romfahrt Allerdings kam es im Vorfeld des Italienzugs im Sommer Herbst 1310 noch zu problematischen Verhandlungen mit der Kurie in Avignon 47 Clemens V bestand darauf dass der Konig auf gewisse Herrschaftsanspruche in Italien zugunsten der Kirche verzichten solle Heinrich erklarte sich bereit die ublichen Sicherheitseide romisch deutscher Konige gegenuber dem Papst zu leisten gegen die Aufgabe von Reichsrechten protestierte er jedoch Der Papst hielt aber hartnackig daran fest Heinrich erklarte sich schliesslich im Oktober 1310 in Lausanne dazu bereit wahrend er bereits auf dem Weg nach Italien war 48 Die Zeit drangte und einen Konflikt wollte der Konig anscheinend vermeiden Die strittigen Punkte schienen damit geklart zu sein doch sollte es spater in Italien noch einmal zur Auseinandersetzung kommen Der Italienzug bis zur Kaiserkronung Bearbeiten Ausgangslage Bearbeiten nbsp Codex Balduini Trevirensis Die Alpenuberquerung Heinrichs VII im Oktober 1310 mit seinem Heer Koblenz Landeshauptarchiv Bestand 1 C 1 fol 7 Heinrich VII hatte im deutschen Reichsteil fur sichere Verhaltnisse gesorgt und damit eine wichtige Voraussetzung fur seine weitgespannte Imperialpolitik geschaffen 49 Gesandtschaften uberquerten vor Heinrich die Alpen um seine Herrschaft diplomatisch zur Anerkennung zu bringen Selbst gegenuber Venedig das sich nie als Teil des Reiches angesehen hatte beanspruchte Heinrich offenbar Herrschaftsrechte und betrachtete die Stadt als Reichsteil ein Anspruch der von Venedig nie akzeptiert wurde 50 Ende Oktober 1310 uberschritt Heinrich die Alpen uber den Mont Cenis nach Italien wahrend sein Sohn Johann als Reichsvikar zuruckblieb 51 Das Heer umfasste im Kern 5 000 Mann die Truppenstarke wurde in der Forschung oft als zu gering erachtet doch schien sie im Hinblick auf die positiven Gesandtschaftsberichte und das primare Ziel des Zugs die Kaiserkronung ausreichend zu sein 52 In Heinrichs Gefolge befanden sich einige weltliche und geistliche Fursten die uberwiegend aus dem romanischen Westen des Reiches stammten seine Ehefrau Margarete sowie seine beiden Bruder Balduin und Walram begleiteten ihn ebenfalls Uber den Romzug Heinrichs berichten vor allem verschiedene italienische Quellen ausfuhrlich 53 waren seit dem letzten Aufenthalt eines romisch deutschen Konigs sudlich der Alpen doch mehr als 50 Jahre vergangen In Reichsitalien erhofften sich weite Kreise dass der zukunftige Kaiser regulierend in die instabilen politischen Verhaltnisse eingriff Diese waren von Konflikten innerhalb mehrerer Kommunen sowie zwischen verschiedenen Stadten gekennzeichnet 54 Ghibellinen und Guelfen standen sich oft feindlich gegenuber Allerdings verlief keine scharfe Trennung zwischen beiden Gruppen In Italien wurde Heinrich VII sowohl von den zumindest formal kaisertreuen Ghibellinen als auch von mehreren Guelfen begrusst und zunachst freundlich empfangen Vor allem die Guelfen erhofften sich von Heinrich eine Bestatigung ihrer Rechte die sie in den letzten Jahrzehnten in denen kein Konig einen Fuss nach Italien gesetzt hatte usurpiert hatten Die Kaiseranhanger hingegen wollten dass Heinrich fur ihre Seite Partei ergriff Venedig wiederum lag mit dem Papst im Streit um Ferrara und hoffte auf Heinrichs Unterstutzung in Avignon Im Konigreich Sizilien herrschte seit 1266 das Haus Anjou eine Nebenlinie des franzosischen Konigshauses Seit der sizilianischen Vesper 1282 war die Herrschaft der Anjous jedoch auf das unteritalienische Festland begrenzt weshalb ihr Reich fur diesen Zeitraum oft als Konigreich Neapel bezeichnet wird Sizilien wurde seit 1296 von Friedrich aus dem Hause Aragon beherrscht der alle Ruckeroberungsversuche der Anjous abwehren konnte In Neapel regierte seit 1309 Robert von Anjou ein Lehnsmann sowohl des Papstes fur das Konigreich Neapel als auch des romisch deutschen Konigs fur die Provence und Forcalquier Wahrend sich Robert oberflachlich um gute Beziehungen zu Heinrich bemuhte unterstutzte er teils verdeckt teils offen dessen Gegner in Oberitalien Ein von der Kurie angestossenes Heiratsbundnis zwischen den Hausern Luxemburg und Anjou wodurch ein Ausgleich erzielt werden sollte wurde vom Herbst 1310 bis in den Sommer 1312 verhandelt Das Vorhaben scheiterte jedoch nicht zuletzt weil Robert seine Forderungen in die Hohe schraubte und an seiner Unterstutzung fur die Guelfen in Reichsitalien festhielt 55 Robert hatte sich ohnehin langst mit Florenz arrangiert das der Italienpolitik Heinrichs feindlich gegenuberstand 56 Doch nicht nur gemeinsame politische Ziele verbanden Neapel und Florenz Robert war zudem von der florentinischen Finanzkraft abhangig 57 Robert schickte wiederholt Soldner nach Norden die gegen kaiserliche Truppen kampften Ganz offen geschah dies im Mai 1312 in Rom 58 Vom Alpenubergang bis zum Mailander Aufstand Bearbeiten Zu Beginn des Romzugs war Heinrich ernsthaft um einen Ausgleich mit den Guelfen bemuht und betrieb eine allgemeine Ausgleichs und Friedenspolitik wobei er auch eine Ruckkehr der aus politischen Grunden Verbannten beider Seiten in ihre Heimatstadte anstrebte Heinrich ausserte mehrfach seine Absicht sich von keiner Seite vereinnahmen zu lassen Er wurde jedoch schliesslich zur Parteinahme zugunsten der Ghibellinen und kaisertreuen Guelfen der sogenannten weissen Guelfen gezwungen Verantwortlich dafur war vor allem der Widerstand der guelfisch dominierten Kommunen die der Friedenspolitik Heinrichs misstrauisch gegenuberstanden und an einer Ruckkehr der politisch Verbannten nicht interessiert waren da es sich dabei hauptsachlich um Ghibellinen und weisse Guelfen handelte 59 Heinrichs Bemuhungen sind von manchen Forschern in Anbetracht der verworrenen Lage in Italien als weltfremd beurteilt worden 60 sie waren jedoch durchaus in seine allgemeinen politischen Zielsetzungen eingebettet Wiederholt bemuhte sich Heinrich die verfeindeten Gruppen in den Kommunen zusammenzufuhren um so fur stabilere Verhaltnisse zu sorgen Diese Vorgehensweise erprobte der Konig bereits zu Beginn des Romzugs in der Stadt Asti wo er sich im November Dezember 1310 aufhielt Zunachst liess er sich von der Stadtgemeinde deren Treue offentlich bestatigen Anschliessend bemuhte er sich die verfeindeten ortlichen Familien Solari und de Castello miteinander zu versohnen Faktisch ubernahm der Konig die direkte Regierungsgewalt uber die Kommune und ubte eine Schiedsrichterfunktion aus 61 nbsp Codex Balduini Trevirensis Einritt Heinrichs VII in Mailand oben und Kronung mit der Eisernen Krone unten Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 fol 9Nach seiner Ankunft in Italien hielt sich Heinrich VII zunachst im Raum Turin auf Dort huldigte ihm eine erste Gesandtschaft der lombardischen Stadte Der Konig griff in Reichsitalien wiederholt in die inneren Verhaltnisse der Kommunen ein und liess sich deren Anerkennung der kaiserlichen Oberherrschaft urkundlich bestatigen wie das bereits erwahnte Beispiel der Stadt Asti zeigt Diese Vorgehensweise weist auf die im Spatmittelalter zunehmende Bedeutung schriftlich fixierter Herrschaftsausubung hin Der Konig versuchte ausserdem mit der Einsetzung koniglicher Vikare eine Verwaltung in Oberitalien zu etablieren 62 Sein Schwager Amadeus V von Savoyen der dabei eine wesentliche Rolle spielte wurde zum Generalstatthalter ernannt Neuere Forschungen belegen ausserdem dass Heinrich nicht nur die Finanzkraft der Kommunen nutzte sondern auch uber eine relativ moderne Finanzverwaltung verfugte in der als Schatzmeister Simon Philippi und Gille de la Marcelle fungierten 63 In diesem Zusammenhang wurde die in Italien bereits verbreitete fortschrittliche Rechnungslegung als Herrschaftsinstrument intensiv genutzt 64 Durch die Massnahmen Heinrichs vor allem die Eingriffe in kommunale Rechte entstand schliesslich ein Konflikt zwischen dem Konig und den selbstbewussten Kommunen 65 Heinrichs Massnahmen zur Wahrung kaiserlicher Rechte in Reichsitalien stiessen daher bald auf den Widerstand kaiserfeindlicher Krafte Vor allem Guido della Torre der guelfische Herr von Mailand fuhlte sich davon bedroht Wahrend einige andere Guelfen abwarten wollten wie sich der Konig ihnen gegenuber verhielt soll Guido dem Chronisten Giovanni da Cermenate zufolge wahrend einer Versammlung der Guelfen zornig ausgerufen haben Was will denn dieser deutsche Heinrich von mir 66 Guido lenkte jedoch zunachst ein als Heinrich Ende Dezember 1310 vor Mailand eintraf und im Rahmen des ublichen festlich inszenierten Herrschereinzugs adventus regis die Stadt betrat Heinrich liess sich die Anerkennung seiner Herrschaft zuerst durch einen Treueid der Mailander bestatigen Er war ausserdem bestrebt in Mailand im dortigen Konflikt zwischen Guido della Torre und dessen Rivalen Matteo I Visconti zu vermitteln zumindest oberflachlich und vorlaufig versohnten sich die verfeindeten Seiten Am 6 Januar 1311 wurde Heinrich VII in Mailand als erster romisch deutscher Konig nach dem Staufer Heinrich VI mit der eigens neu angefertigten eisernen Krone der Langobarden gekront Die Stadt Mailand hatte dem Konig einen hohen Geldbetrag in Aussicht gestellt den Guido jedoch weiter in die Hohe getrieben hatte womit er eine plotzliche Spannung erzeugt hatte Heinrich war nicht bereit auf die versprochene Zahlung zu verzichten und forderte ausserdem von den Mailandern Geiseln fur den weiteren Zug Im Februar 1311 brach ein Aufstand in Mailand aus der die Restaurationspolitik Heinrichs in ernste Gefahr brachte und an dem Guido della Torre wohl massgeblich beteiligt war 67 In Mailand konnten die Unruhen durch die koniglichen Truppen rasch beendet werden doch in mehreren anderen Kommunen kam es bald darauf ebenfalls zu Aufstanden Nachdem Guido die Flucht ergriffen hatte setzte Heinrich Matteo Visconti in Mailand ein In der Folgezeit eroffnete er mehrere Prozesse gegen rebellische Stadte und zwang einige auch mit Waffengewalt nieder Wenngleich Heinrich weiterhin an der Idee eines Ausgleichs festhielt zwang ihn die politische Lage zu einem anderen Kurs Wiederholt musste er nun notgedrungen auf vor allem ghibellinische Vikare und Stadtherren zuruckgreifen was die Spannungen zu den Guelfen weiter verstarkte Die komplexe politische Lage in Reichsitalien zwang Heinrich nun faktisch dazu sich fur ein Lager zu entscheiden hinzu kam der Widerstand Frankreichs und des Konigreichs Neapel Sizilien gegen seine Italienpolitik 68 Cremona und Brescia Bearbeiten nbsp Codex Balduini Trevirensis Miniatur mit kaiserlichem Strafgericht gegen die aufstandische Burg San Giovanni 1312 Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 fol 27 Im Fruhjahr Sommer 1311 kam es zu schweren Kampfhandlungen in Oberitalien Heinrich ging vor allem gegen die Stadte Cremona und Brescia militarisch vor 69 Cremona unterwarf sich rasch wurde aber dennoch recht hart bestraft dabei spielte wohl eine Rolle dass Heinrich ein Zeichen gegen die Aufstandischen setzen wollte Brescia leistete mehrere Monate erbitterten Widerstand Im Verlauf der Belagerung starb Heinrichs Bruder Walram wahrend im Heer eine Seuche ausbrach und die Truppen dezimierte Erst im September 1311 kapitulierte die Stadt Heinrich liess offentlich verkunden dass die Rebellen den Tod verdient hatten er ihnen aber aus Milde das Leben schenke Es folgten harte Strafmassnahmen gegen Brescia neben hohen Geldstrafen wurden die Mauern geschleift Sowohl im Fall Cremonas als auch im Fall Brescias wurde die Unterwerfung deditio der Kommune in einem offentlichen Rahmen inszeniert Die historiographische Uberlieferung dazu ist reichhaltig und die unterschiedlichen Berichte erlauben ein relativ klares Bild von diesen Vorgangen In Cremona erschienen hochrangige Burger der Kommune die Albertino Mussato zufolge demonstrativ Trauerkleidung tragend 70 den Konig in die Stadt fuhren wollten 71 Ihr Ziel war es den Konig so gutig wie moglich zu stimmen doch scheiterten sie letztendlich mit ihrem Vorhaben Bemerkenswert ist der Bericht Dino Compagnis zur deditio Cremonas Ihm zufolge warfen sich die Burger vor dem Konig hin und beklagten sich bitterlich sie seien bereit zu gehorchen falls Heinrich in ihrer Stadt auf die Einsetzung eines Vikars verzichte Der Konig ging darauf nicht ein doch die Burger wurden angeblich durch Briefe dazu ermuntert einen neuen Versuch zu unternehmen Hochrangige Burger erschienen daraufhin erneut vor Heinrich diesmal barfussig und mit einfachen Hemden bekleidet Sie hatten sich Stricke um den Hals gelegt um ihre Unterwerfung zu verdeutlichen und um Milde gebeten Heinrich akzeptierte aber auch dies nicht Nach Dinos Bericht zog er sein Schwert und zwang die Delegation unter diesem hindurch in die Stadt zu gehen dann liess er sie festsetzen 72 Eine Rolle spielte hierbei wohl die Wahrung des koniglichen Herrschaftsanspruchs im Fall Brescias spiegeln die Strafmassnahmen zusatzlich die Harte der Kampfe wider 73 So war im Juni 1311 der in Gefangenschaft geratene Anfuhrer der Guelfen Brescias Tebaldo Brusati auf besonders brutale Weise hingerichtet worden in Brescia waren daraufhin Gefangene in Sichtweite des kaiserlichen Lagers getotet worden Wenngleich die Aufstande Heinrich kaum eine Wahl liessen und seine Strafmassnahmen fur damalige Verhaltnisse keineswegs ungewohnlich waren verspielte er damit einige Sympathien Vor allem aber gab es seinen Gegnern die Gelegenheit den Konig als angeblichen Tyrannen zu brandmarken und an die Strafmassnahmen fruherer romisch deutscher Herrscher zu erinnern Diese negative Stilisierung des Konigs durch die Guelfen und vor allem Florenz wo man ihm schliesslich seine rechtmassige Titulatur als rex Romanorum Konig der Romer verweigerte dauerte noch nach dem Tod Heinrichs an 74 Im Laufe der Zeit wandten sich immer mehr Guelfen seines Gefolges von ihm ab daher musste er verstarkt auf ghibellinische Unterstutzer zuruckgreifen Aufenthalt in Genua und Pisa Bearbeiten Heinrich zog von Brescia weiter nach Genua wo er seine verbliebenen Krafte sammelte und auch in die politischen Verhaltnisse der Stadt eingriff 75 Dort verstarb am 14 Dezember 1311 Heinrichs Frau Margarete die auch dort bestattet wurde In Genua ausserte sich der Konig verargert uber die Politik Roberts von Anjou der fur seine Reichslehen Heinrich die Huldigung verweigert hatte Die abwartende bald offen feindselige Haltung von Florenz stellte ein weiteres ernsthaftes Problem dar Florenz und mehrere andere guelfische Stadte hatten bereits ein Bundnis geschlossen das sich eindeutig gegen Heinrich und dessen Politik richtete alte kaiserliche Herrschaftsrechte in Italien wieder wahrzunehmen 76 Gegen Florenz eroffnete Heinrich Ende 1311 einen Prozess und klagte den Abfall der Stadt von der imperialen Ordnung wortgewaltig an Am 24 Dezember 1311 verhangte er den Reichsbann dessen reale Auswirkung aber eher gering blieb 77 Aufgrund des Zeitplans der Kaiserkronung zog Heinrich aber nicht gegen Florenz sondern begab sich im Februar 1312 mit einem kleinen Heer auf dem Seeweg in das ghibellinische Pisa 78 Dort wurde er Anfang Marz 1312 sehr freundlich aufgenommen zumal die Pisaner hofften vom Vorgehen gegen Pisas Erzrivalin Florenz profitieren zu konnen Die im Oktober 1311 in Pavia und im Marz April 1312 in Pisa abgehaltenen Hoftage dienten der Stabilisierung der Reichsherrschaft in Italien Diese war nach dem Mailander Aufstand deutlich ins Wanken geraten Parma Reggio Asti Vercelli und Pavia sollten sich im Verlauf des Romzugs der Guelfenliga unter Fuhrung von Florenz und Bologna anschliessen doch behaupteten sich kaisertreue Krafte immer noch in grosseren Teilen Reichsitaliens auch die Verbindung nach Norden blieb weiterhin offen Gescheitert war vorerst nur Heinrichs Ausgleichspolitik nicht seine Italienpolitik im Ganzen Ende April 1312 zog er zur geplanten Kaiserkronung weiter nach Rom 79 Die Kaiserkronung und ihre Folgen Bearbeiten nbsp Codex Balduini Trevirensis Die Kaiserkronung Heinrichs VII durch die vom Papst entsandten Kardinale erkennbar an den roten Huten Als Heinrich Anfang Mai 1312 Rom erreichte war der Widerstand gegen ihn langst aufgebaut Dieser war inszeniert von Robert von Anjou der Soldner nach Rom geschickt hatte und ausgefuhrt von der guelfisch gesinnten Familie der Orsini Bald darauf kam es zu schweren Kampfen in der Stadt da die guelfischen Truppen Heinrich den Zugang nach St Peter versperrten wo die romisch deutschen Kaiser traditionell gekront wurden An den Kampfen waren auch neapolitanische Truppen unter dem Kommando von Roberts Bruder Johann von Gravina beteiligt Wiederholt versuchten die kaiserlichen Truppen den Zugang mit Gewalt zu erkampfen besonders verlustreich waren die erbitterten Gefechte am 26 Mai 1312 80 Ein Durchbruch gelang jedoch nicht Dennoch fand die Kaiserkronung Heinrichs durch die vom Papst entsandten Kardinale am 29 Juni 1312 statt Die drei in Rom anwesenden Kardinale zu denen auch der kaiserfreundlich eingestellte Nikolaus von Prato gehorte wollten zunachst Nachricht aus Avignon abwarten Als die Stimmung in der Stadt jedoch zunehmend gereizter wurde und es in der Umgebung der papstlichen Delegation zu Unruhen kam sahen sie sich zum Handeln gezwungen 81 Die Kaiserkronung wurde statt in St Peter in der Lateranbasilika vollzogen 82 Im Anschluss an die feierliche Kronung erliess Heinrich ein Ketzergesetz 83 Dies entsprach der normalen zeitgenossischen Erwartungshaltung der zufolge der Kaiser weltlicher Schutzherr der Christenheit war Anschliessend erliess er eine Kronungsenzyklika und liess diese mehreren weltlichen und geistlichen Fursten Europas zukommen Es ist ein regelrechtes von Heinrichs gelehrten Beratern anspruchsvoll verfasstes Pladoyer fur die kaiserliche Universalgewalt in der himmlische und irdische Ordnung als wesensahnlich gedeutet werden In der Arenga wird erklart dass so wie Gott uber alles im Himmel gebietet alle Menschen auf Erden dem Kaiser zu gehorchen haben es sei dessen Aufgabe die Zersplitterung der weltlichen Herrschaften zu uberwinden 84 Diese Erklarungen die in dieser Form ganz einmalig sind wurden in der Forschung teilweise als realitatsferner Versuch gedeutet die kaiserliche Weltherrschaft 85 zu formulieren doch sind Heinrichs Aussagen als Ausdruck seiner Kaiseridee zu verstehen 86 Heinrich VII war offenbar von der Wurde des Kaiseramts durchdrungen und versuchte das Kaisertum politisch wieder zur Geltung zu bringen nachdem es mehrere Jahrzehnte keine Rolle gespielt hatte 87 Dabei knupfte er an bekannte kaiserlich universale Ideen in der Art entsprechender Vorstellungen der Stauferzeit an Zwar wurde die papstliche Fuhrungsrolle in geistlichen Fragen betont doch in weltlichen Fragen beanspruchte der Kaiser den Vorrang Kaiser und Papst sollten gemeinsam zum Wohle der Christenheit agieren und den Frieden sichern Diese Zielsetzung legitimierte den keineswegs neuen kaiserlichen Weltherrschaftsanspruch 88 Dieser war in vieler Hinsicht nur formaler Art wurde aber von kaiserlichen Parteigangern unter den Gelehrten vehement verteidigt so im fruhen 14 Jahrhundert von Engelbert von Admont und Dante Alighieri Der franzosische Konig Philipp IV zeigte sich jedoch emport und reagierte abschatzig auf die Ausfuhrungen Heinrichs 89 Offenbar befurchtete Philipp einen kaiserlichen Vorranganspruch dem der selbstbewusste franzosische Konig entgegentreten wollte Ausserdem spielte auch der konkrete Interessengegensatz eine Rolle der wegen Heinrichs Bemuhen um Wahrung von Reichsrechten im Grenzraum zu Frankreich bestand Aus Neapel kamen spater ebenfalls beissende Reaktionen Ganz anders reagierte der englische Konig Eduard II der die Erklarung nur zur Kenntnis nahm und dem Kaiser zur Kronung gratulierte An der papstlichen Kurie war man inzwischen von Heinrich abgeruckt Ende Marz 1312 intervenierten franzosische und angiovinische Gesandte beim Papst und erhoben schwere Vorwurfe gegen den romisch deutschen Konig man wies auf die Gefahr hin die von diesem fur Robert von Anjou ausgehe Clemens V dem die Erneuerungspolitik Heinrichs politisch immer mehr missfiel und der zudem dem Druck des franzosischen Konigs nachgab liess sich davon beeinflussen und stellte sich ganz auf die Seite Roberts 90 Der Papst ordnete nur wenige Tage vor der Kaiserkronung einen Waffenstillstand zwischen Heinrich und Robert an ausserdem sollte Heinrich nach seiner Kaiserkronung Rom sofort verlassen Noch im Sommer 1312 verbot Clemens dann dem Kaiser das Konigreich Neapel anzugreifen 91 Dagegen protestierte Heinrich vehement denn die Waffenstillstandsverfugung implizierte einen papstlichen Anspruch auf weltliche Uberordnung uber ihn Einen solchen hatte Heinrich aber nie anerkannt Er hatte vor seinem Aufbruch nach Italien im Oktober 1310 bloss einen Eid zum Schutz von Papst und Kirche sowie zum Kampf gegen die Ketzer geschworen Heinrich verwahrte sich nun gegen jede Einmischung des Papstes wobei er auch Juristen zu seiner Unterstutzung heranzog Hinsichtlich des Konflikts mit Robert wies der Kaiser ausserdem darauf hin dass es Robert gewesen war der sich stets feindselig verhalten hatte und seine Lehnspflicht gegenuber Heinrich straflich vernachlassigt hatte 92 Darauf beabsichtigte Heinrich nun zu reagieren Es wurden sogar Traktate der kaiserlichen Seite angefertigt in denen die kaiserliche Universalgewalt in weltlichen Angelegenheiten betont wurde ganz so wie in staufischer Zeit 93 Von der Kaiserkronung bis zum Tod Heinrichs VII Bearbeiten nbsp Codex Balduini Trevirensis Tod Kaiser Heinrichs VII Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 fol 35 Heinrich VII war mit seiner Politik einer Erneuerung der Reichsgewalt endgultig in Konflikt mit Robert von Anjou dem Papst den guelfischen Kommunen insbesondere dem machtigen Florenz und dem Konig von Frankreich geraten Wenngleich die Lage in Oberitalien fur den Kaiser problematisch blieb und ein Teil seines Gefolges nach der Kaiserkronung wieder nach Deutschland aufgebrochen war verfugte er weiterhin uber einige Verbundete unter anderem Pisa und Konig Friedrich von Sizilien Trinacria Heinrich stand mit Friedrich einem erbitterten Feind Roberts bereits seit einigen Monaten in Kontakt Im Juli 1312 schlossen die beiden Herrscher entgegen dem ausdrucklichen Willen des Papstes ein Bundnis das sich in erster Linie gegen Robert richtete 94 Friedrich bot nicht nur seine militarische Unterstutzung an sondern sicherte dem Kaiser ausserdem hohe Geldzahlungen zu auf die Heinrich angewiesen war Das papstliche Verbot eines Angriffs auf das Konigreich Neapel sollte offenbar dazu dienen Robert als den wichtigsten papstlichen Verbundeten in Italien vor einem kaiserlich sizilianischen Angriff zu schutzen doch die Kriegsvorbereitungen liefen weiter Noch im Juli 1312 ergingen Weisungen Heinrichs an Genua und Pisa militarische Krafte bereitzustellen Sogar Venedig erhielt eine entsprechende Weisung die folgenlos blieb Ende Mai Anfang Juni 1313 kam es noch einmal zu letzten Verhandlungen zwischen kaiserlichen Gesandten und Venedig 95 Heinrich hatte Ende August 1312 Rom endgultig verlassen und sich auf Reichsterritorium nach Arezzo begeben Dort leitete er den Prozess gegen Robert von Anjou ein und bereitete den Angriff auf Florenz vor das Zentrum des guelfischen Widerstands in Reichsitalien Mitte September besiegte er die Florentiner bei Incisa in offener Schlacht anschliessend begann er die Belagerung der Arnostadt Das kaiserliche Heer war allerdings zu klein um die Stadt vollkommen einzuschliessen und zur Ubergabe zu zwingen In dieser Zeit erkrankte Heinrich an Malaria 96 Schliesslich brach er die Belagerung von Florenz im Oktober 1312 ab Er blieb die nachsten Monate jedoch noch in der Toskana und liess die von den Florentinern zerstorte kaisertreue und strategisch nicht unwichtige Stadt Poggibonsi unter dem bezeichnenden Namen Monte Imperiale Kaiserberg wiederaufbauen Der Kaiser begab sich im Anfang Marz 1313 nach Pisa 97 wo er Gesetze gegen Majestatsverbrechen crimen laesae maiestatis erliess Jede Auflehnung gegen den Kaiser wurde als Versundigung gegen die gottgewollte weltliche Ordnung aufgefasst Robert von Anjou wurde kurz darauf am 26 April 1313 vom Kaiser in Abwesenheit zum Tode verurteilt 98 Die Gesetze wurden in das spatantike Corpus Iuris Civilis eingefugt und spater noch von Bartolus de Saxoferrato kommentiert Ohnehin hatte der Konflikt zwischen dem Kaiser und dem Konig von Neapel hinter dem der Konig von Frankreich und der Papst standen Einfluss auf die Rechtsgeschichte Die Juristen Roberts und des Papstes dessen Vasall Robert fur das Konigreich Neapel war erhoben gegen die Verurteilung vehement Einspruch Der Kaiser ube keine unbegrenzte Gerichtsbarkeit aus In papstlichen Gutachten wurde jede gerichtliche Verfugungsgewalt des Kaisers hinsichtlich Robert bestritten 99 Wahrend der kaiserliche Universalanspruch mit Berufung auf den Souveranitatsanspruch anderer Herrscher geleugnet wurde wurde aber am papstlichen Universalanspruch festgehalten Dagegen argumentierten kaiserliche Juristen dass uberall dort wo das romische Recht herrsche auf das sich Heinrich in weiten Teilen stutzte der Kaiser wenigstens formal ein Weltkaiseramt ausube Es folgte von angiovinischer Seite eine wahre Flut antikaiserlicher Traktate in denen teils polemisch den Deutschen die Schuld fur Unruhe in Italien gegeben wurde und sogar die Institution des Kaisertums als obsolet dargestellt wurde 100 Der Kaiser war entschlossen Robert von Anjou militarisch auszuschalten Eine pisanisch sizilianische Flotte unter dem Kommando Friedrichs der zum Reichsadmiral ernannt worden war sollte das Konigreich Neapel von See her angreifen wahrend der Kaiser sich im August 1313 mit rund 4 000 Rittern auf dem Landweg nach Suden aufmachte und Verstarkungen aus Deutschland anforderte 101 Kurfurst Balduin war bereits im Marz 1313 nach Deutschland aufgebrochen um im Sommer zusatzliche Truppen nach Suden zu fuhren Der Papst war anscheinend uber die bevorstehende Invasion besorgt er drohte im Juni 1313 jedem der das Konigreich Neapel angreife mit Exkommunikation Heinrich zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und setzte die Vorbereitungen fort dem Papst teilte er mit der Angriff sei nicht gegen die Interessen der Kirche gerichtet sondern diene nur der Aburteilung eines Majestatsverbrechers und Reichsfeindes 102 Vor Beginn der Invasion kam es noch zur Belagerung von Siena wobei der Kaiser schwer erkrankte Kurz darauf verstarb er am 24 August 1313 in dem kleinen Ort Buonconvento 103 Es kamen bald falsche Geruchte auf der Kaiser sei von seinem Beichtvater vergiftet worden vielleicht sogar im papstlichen Auftrag Sein Tod war eine grosse Erleichterung fur Robert von Neapel der eine Invasion seines Reiches zu befurchten hatte daher wurde Robert ebenfalls mit den Mordgeruchten in Verbindung gebracht 104 Hinzu kam dass im Konigreich Neapel durchaus Sympathien fur den Kaiser vorhanden waren 105 Papst Clemens V machte bald darauf noch einmal deutlich dass er Heinrichs Vorgehen gegen Robert von Anjou offen missbilligte Das kaiserliche Urteil gegen Robert wurde vom Papst fur ungultig erklart und das Verbot eines Angriffs auf das Konigreich Neapel bekraftigt Der Kaiser wurde in papstlichen Gutachten sogar zu einem Vasallen des Papstes degradiert bezeichnenderweise geschah dies aber erst nach dem Tod Heinrichs 106 Heinrichs Leichnam wurde feierlich nach Pisa uberfuhrt und dort im Dom in einem spater errichteten prachtigen Grabmal beigesetzt 107 von dem heute aber nur Fragmente erhalten sind die damit zusammenhangende Rekonstruktion ist in der Forschung umstritten 108 Das Grabmal Heinrichs in Pisa und das seiner Ehefrau Margarete in Genua das ebenfalls nicht vollstandig erhalten ist spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der memoria der herrschaftlichen Erinnerungspflege Dies war fur das Haus Luxemburg von nicht zu unterschatzender Bedeutung da man im Rahmen der mittelalterlichen Erinnerungskultur nun auf einen Kaiser und eine Konigin verweisen konnte Der damit verbundene Prestigegewinn der Luxemburger aber auch der betreffenden Stadte vor allem im kaiserfreundlichen Pisa sollte durch die reprasentativen Grabmaler der Offentlichkeit dargestellt werden Auch in der Lebensbeschreibung Balduins von Trier wurde auf die kaiserliche memoria hingewiesen 109 Die Lage in Reichsitalien und in Deutschland nach Heinrichs Tod BearbeitenFur die Anhanger des Kaisers in Italien war sein unerwarteter Tod eine Katastrophe wenngleich die Ghibellinen am 29 August 1315 bei Montecatini noch einen grossen Sieg uber Florenz erringen sollten Dieser Erfolg zeigt dass die kaiserlich gesinnten Krafte immer noch ein militarisch ernstzunehmender Faktor in Reichsitalien waren Das kaiserliche Heer loste sich jedoch bereits Ende 1313 auf wenngleich einige der Teilnehmer des Heerzuges als Soldner in Italien verblieben Die kaiserliche Kanzlei blieb sogar in Italien zuruck Die politische Lage in Reichsitalien blieb verworren und die Kampfe zwischen den Kommunen gingen weiter einige betrieben in der Folgezeit weiterhin eine aggressive Expansionspolitik Die von vielen erhoffte Stabilisierung der Lage in Italien wurde durch den fruhen Tod des Kaisers der den damaligen Geschichtsschreibern als ein menschlich sympathischer Charakter erschien zunichtegemacht Stattdessen gewann die Signorie als Herrschaftsform in den Kommunen Reichsitaliens weiter an Auftrieb siehe etwa Castruccio Castracani nachdem Heinrich wiederholt auf ortliche Machthaber hatte zuruckgreifen mussen 110 Der Tod Heinrichs bedeutete das faktische Ende der traditionellen kaiserlichen Italienpolitik Die nachfolgenden Kaiser sollten sich mit deutlich niedriger gesteckten Zielen begnugen und waren damit zufrieden Gelder in Reichsitalien einzutreiben Der kaiserliche Herrschaftsanspruch blieb aber bis weit in die Fruhe Neuzeit zumindest formal bestehen In Deutschland herrschte nach dem uberraschenden Tod des Kaisers zunachst Verwirrung Die Grossen des Reiches hatten mit der Wahl des Luxemburgers keine schlechten Erfahrungen gemacht ganz im Gegenteil Heinrich hatte die Rechte der Fursten geachtet und im Konsens regiert umgekehrt hatten die Fursten die kaiserliche Italienpolitik sowie die Erneuerung des Kaisertums aktiv unterstutzt Nun stellte sich die Frage welcher Kandidat ahnlich handeln und nicht primar eigene Hausmachtsinteressen verfolgen wurde 111 Die Wahl von Heinrichs Sohn Johann schien nicht ausgeschlossen zu sein scheiterte aber an den unterschiedlichen Interessen der Kurfursten Einige wie Erzbischof Heinrich von Koln wollten eine luxemburgische Machtkonzentration verhindern Ein erneuerter franzosischer Wahlvorstoss lief ins Leere Der Habsburger Friedrich der Schone bot sich aber ebenfalls als Kandidat an Bald kam es zur Bildung von luxemburgischen und habsburgischen Wahlergruppen zu letzteren stiess Heinrich von Karnten der seinen Anspruch auf die bohmische Kurstimme erneuerte Die Situation war kompliziert und die Verhandlungen verliefen fast ein Jahr ergebnislos Johann wurde von Balduin von Trier und Erzbischof Peter von Mainz zum Verzicht auf seine Kandidatur uberredet Nun unterstutzte die luxemburgische Partei den Wittelsbacher Ludwig wahrend die habsburgische Wahlergruppe Friedrich wahlte Es kam im Oktober 1314 zur Doppelwahl die in einen offenen Thronkampf mundete der bis 1322 andauerte 112 Die unter Heinrich erzielte Einigkeit im Reich war fur mehrere Jahre zerbrochen Ideengeschichtlich hatte Heinrichs Kaiserpolitik bedeutende Auswirkungen speziell auf die Debatte um die Rolle des Imperiums Diese sollte noch die Regierungszeit Ludwigs des Bayern pragen Nachwirkung BearbeitenMittelalterliche Urteile Bearbeiten Der Italienzug Heinrichs VII fand bei den Zeitgenossen grosse Beachtung 113 Die zeitgenossischen Geschichtsschreiber lobten allgemein Heinrichs Personlichkeit und wiesen ihm alle mittelalterlichen Topoi eines gerechten Herrschers zu 114 In Italien erhofften sich manche Kreise von seinem Eingreifen vor allem ein Ende der standigen inneren und ausseren Kampfe der Kommunen und verbanden daher mit dem Italienzug durchaus positive Erwartungen Bischof Nikolaus von Butrinto begleitete den Kaiser auf dem Italienzug Er schrieb als einziger Teilnehmer einen Bericht daruber den er Papst Clemens V vorlegte Darin wird Heinrich sehr positiv beschrieben Der kaiserfreundliche Florentiner Dino Compagni pries das Erscheinen des zukunftigen Kaisers panegyrisch im dritten und letzten Buch seiner Chronik die jedoch im Jahr 1312 endet Compagni setzte hohe Erwartungen in Heinrich vor allem hinsichtlich der Befriedung Reichsitaliens und einer Eindammung der guelfischen Politik von Florenz Albertino Mussato aus Padua verfasste eine ausfuhrliche Geschichte des Romzugs in 16 Buchern De gestis Henrici VII Cesaris Mussato sympathisierte durchaus mit dem Kaiser und charakterisierte ihn sehr positiv warf ihm aber sein Vorgehen gegen die Guelfen vor Auch Giovanni da Cermenate wurde durch das Erscheinen des Kaisers in Italien dazu inspiriert eine Geschichte des Romzugs zu verfassen die wichtiges Material enthalt Ferreto de Ferreti aus Vicenza war wie Mussato und da Cermenate ein fruhhumanistischer Gelehrter Er behandelte den Romzug im Rahmen seines 1250 beginnenden Geschichtswerks recht ausfuhrlich und lobte Heinrichs Charakter wenngleich er der Erneuerung des Kaisertums eher distanziert gegenuberstand Giovanni Villani schildert Heinrichs Italienzug im 9 Buch 115 seiner bedeutenden Chronik Wenngleich selbst florentinischer Guelfe beurteilt er den Kaiser nicht abwertend sondern ebenfalls wohlwollend und weist auf die Bedrohung hin die Heinrich fur die Guelfen und Robert von Neapel darstellte Der Notar Giovanni di Lemmo aus Comugnori berucksichtigte in seinem bis 1319 reichenden Tagebuch Diario neben personlichen Ereignissen auch den Italienzug Er bietet dazu wertvolle Schilderungen Heinrichs Erscheinen hat Giovanni offenbar beeindruckt da er eigens nach Pisa reiste um den romisch deutschen Konig zu sehen Guglielmo Cortusi aus Padua schrieb ein von 1237 bis 1358 reichendes Geschichtswerk dessen Schwerpunkt auf den Ereignisse in der Lombardei liegt Heinrich wird darin nicht ohne Sympathie beschrieben wenngleich seine Eingriffe in die lokalen Angelegenheiten eher ablehnend vermerkt sind Die Chronisten aus dem deutschen Reichsteil mit Ausnahme des Romzugteilnehmers Nikolaus von Butrinto schildern Heinrichs Regierungszeit wesentlich knapper als die italienischen Geschichtsschreiber wobei seine Tatigkeit nordlich der Alpen den Schwerpunkt bildet Erwahnung findet er bei zahlreichen Chronisten so bei Ottokar aus der Gaal in dessen Reimchronik Matthias von Neuenburg Johann von Viktring Peter von Zittau und Johannes von Winterthur Anonym uberliefert ist der sogenannte Imperator Heinricus ein Tatenbericht zugunsten der Italienpolitik Heinrichs den ein Mainzer Kleriker zeitnah zum Tod des Kaisers verfasste Alle Darstellungen beschreiben Heinrich vorteilhaft und beurteilen seine Regierungszeit positiv Auch in zahlreichen lokalen Werken wurde Heinrichs Regierungszeit rezipiert Besonders positiv geschah dies in der spatmittelalterlichen maas mosellandischen Literatur in der er einen recht hohen Stellenwert erhielt 116 Im Rahmen der Erinnerungspflege memoria des Hauses Luxemburg entstand im Auftrag Balduins von Trier um 1340 die beruhmte Bilderchronik der Romfahrt die das enge Zusammenwirken von Kaiser und Kurfurst betont wenngleich die Bedeutung des Kaisers deutlich hervorgehoben wird In dieser von vornherein tendenzgebundenen Darstellung erscheint Heinrich als gerechter Herrscher und guter Krieger 117 Einen beeindruckenden literarischen Nachhall fand das Wirken Heinrichs in Dantes De Monarchia und in der Gottlichen Komodie In letzterer tritt Heinrich als alto Arrigo in Erscheinung und wird von Dante stark glorifiziert In papstlichen und angiovinischen Stellungnahmen und Gutachten die im Rahmen des Prozesses Heinrichs gegen Robert von Anjou angefertigt wurden wurde hingegen deutlich gegen die Universalpolitik Heinrichs Stellung bezogen 118 Besonders heftig polemisierten die Verfasser zweier Memoranden aus Neapel gegen den Kaiser und schliesslich sogar gegen die Deutschen 119 Sie charakterisierten das Kaisertum als Faktor der Unruhe Beurteilung in der Forschung Bearbeiten Die deutsche Mittelaltergeschichtsschreibung des 19 und auch des fruhen 20 Jahrhunderts war primar an den grossen Dynastien orientiert den Ottonen Saliern und Staufern Unter ihnen habe das deutsche Reich im Mittelalter seinen Hohepunkt erreicht Der moderne deutsche Nationalstaat war spat geschaffen worden die sehr oft glorifizierende Betrachtung vor allem der hochmittelalterlichen Kaiserzeit sollte daher der geschichtlichen Sinnstiftung dienen Dagegen galt das Spatmittelalter als Verfallszeit des Reiches in der die Macht des Konigtums schwand und die der Fursten zunahm 120 Anachronistisch wurden moderne Vorstellungen auf das mittelalterliche romisch deutsche Reich projiziert und die hochmittelalterliche Sinnstiftung auf die Spitze getrieben Der spatmittelalterliche Niedergang des Kaisertums und die Uneinigkeit im Reich seien auf den Eigennutz der Fursten zuruckzufuhren Die Uneinigkeit habe bis zum Ende des Alten Reiches angedauert erst durch die zweite Reichsgrundung 1871 habe das Reich wieder zu alter Starke gefunden 121 Das Spatmittelalter wurde als Verfallszeit aufgefasst uber die selbst angesehene deutsche Mittelalterhistoriker im fruhen 20 Jahrhundert kaum etwas Gutes zu berichten hatten 122 Die neuere Forschung ist zu einer sehr viel differenzierteren und auch positiveren Bewertung des Spatmittelalters gekommen Dieses stellt heute einen Schwerpunkt der deutschen Mediavistik dar wenngleich das offentliche Interesse immer noch vor allem dem Hochmittelalter gilt 123 Peter Moraw der grossen Anteil an der Neubewertung des deutschen Spatmittelalters hat pragte dennoch 1985 den Begriff der kleinen Konige fur die Zeit von Rudolf von Habsburg bis Heinrich VII Damit sollte aber nur verdeutlicht werden dass diese Herrscher im Vergleich zu anderen Monarchen oft uber nur geringe Ressourcen verfugten und ihren Aufstieg nicht alten machtigen Dynastien verdankten 124 Leopold von Ranke urteilte am Ende des 19 Jahrhunderts Heinrich VII war kein grosser Mann aber gut standhaft barmherzig voll echter und glanzender Ideen 125 Wenngleich Heinrich VII auch in der alteren Forschung positiv gewurdigt wurde so z B von Robert Davidsohn in dessen monumentaler Geschichte von Florenz uberwog doch lange Zeit die Einschatzung Heinrichs als naiver Traumer der anachronistischen Ideen wie dem universalen Kaisertum nachgejagt und die politische Realitat nicht genugend beachtet habe Wahrend Friedrich Schneider den Kaiser in seiner bis heute nicht ersetzten Biographie ahistorisch zu einem Vertreter hoheren Menschentums stilisierte charakterisierte ihn William Bowsky in seiner grundlegenden Darstellung des Italienzugs als eher blauaugigen Schwarmer Bei der Beurteilung seiner Universalpolitik wurde oft ein angebliches Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit beklagt Vor allem warf man ihm Fehler bei der Einschatzung der italienischen Verhaltnisse vor 126 Diese Wertungen werden in der neueren Forschung in Frage gestellt Bereits Heinz Thomas und Hartmut Boockmann hatten sich in ihren Uberblicksdarstellungen zur Geschichte des deutschen Spatmittelalters recht vorteilhaft uber Heinrichs Politik geaussert und seine Realpolitik betont 127 In neuerer Zeit haben Kurt Ulrich Jaschke und Peter Thorau die die grundlegende Neubearbeitung der betreffenden Regesta Imperii begonnen hatten seit 2016 ist dafur Michel Margue zustandig 128 auf die Bedeutung der Politik Heinrichs VII hingewiesen Sie kommen zu einer wesentlich ausgewogeneren und recht positiven Gesamtbeurteilung 129 Nach dieser Einschatzung ist der Romzug nur durch den unerwartet fruhen Tod Heinrichs gescheitert Ob man allgemein von einem italienischen Fiasko 130 sprechen und dem Kaiser zudem irreale politische Ziele unterstellen kann ist angesichts der durchaus erzielten Erfolge fraglich aussichtslos war das Italienunternehmen keineswegs 131 Das wissenschaftliche Interesse an Heinrich VII ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen 2006 erschien nach jahrelanger Verzogerung die erste Lieferung der von Kurt Ulrich Jaschke und Peter Thorau vollstandig neu bearbeiteten Regesten Heinrichs 132 Sie werden zukunftig die Grundlage jeder Beschaftigung mit Heinrichs Regierungszeit darstellen da mit ihrer Erstellung die Auswertung bislang unerschlossenen Archivmaterials verbunden ist das ausfuhrlich berucksichtigt und kommentiert wird Dies betrifft vor allem Material aus italienischen Archiven zumal das kaiserliche Archiv in Italien verblieb und anderes Material bislang nicht systematisch registriert und bearbeitet wurde Die sorgfaltige Darstellung Malte Heidemanns untersucht die wichtigsten Dokumente und den primar diplomatischen Schriftverkehr Heinrichs sowie die politischen Traktate seiner Zeit blendet jedoch die historiographischen Quellen fast vollstandig aus 133 Der von Ellen Widder 2008 herausgegebene Sammelband bietet Einblicke in neuere Detailforschungen zu Heinrich 134 Des Weiteren beschaftigten sich zwei wissenschaftliche Tagungen 2008 in Luxemburg und 2012 in Rom mit dem Kaiser Beide Tagungen waren auf Jubilaen bezogen In der Konferenz in Luxemburg stand zum 700 Jahrestag der Wahl Heinrichs VII das Thema Governance im 14 Jahrhundert im Mittelpunkt d h die Organisation politischer Herrschaft bzw Regierungstatigkeit Die Ergebnisse dieser Tagung liegen bereits in gedruckter Form vor 135 Die internationale Konferenz in Rom wurde zum 700 Jahrestag der Kaiserkronung Heinrichs VII veranstaltet Sie stellte den Aufstieg und die Bedeutung der Luxemburger als Herrscherdynastie in den Blickpunkt 136 Diese Tagungsergebnisse wurden 2016 publiziert 137 Eine aktuelle fachwissenschaftliche Biographie des ersten Luxemburgers auf dem romisch deutschen Konigsthron fehlt bislang Zusammenfassend lasst sich festhalten dass Heinrichs erfolgreiche Hausmachtpolitik seine ausgleichende Haltung in Deutschland und sein vehementes Beharren auf Reichsrechten und der traditionellen Reichsidee seine Intelligenz und Tatkraft erkennen lassen Durch seinen fruhen Tod ist seine Politik zwar gescheitert doch war er keineswegs der naive Traumer als der er in Teilen der alteren Forschung dargestellt wurde Als Herrscher erwies sich der erste Konig aus dem Hause Luxemburg als gute Wahl was etwa in einer aktuellen deutschen Handbuchdarstellung hervorgehoben wird 138 Quellen BearbeitenZentrale Urkunden sind in den Constitutiones et acta publica imperatorum et regum von Jakob Schwalm gesammelt doch ist das urkundliche Material sehr verstreut wichtig ist vor allem Material in italienischen Archiven Eine Auswahl wichtiger historiographischer Quellen liegt in einer alteren Ubersetzung von Walter Friedensburg vor Nutzlich fur einen Uberblick uber die erzahlenden Quellen ist das Werk von Maria Elisabeth Franke Eine einzigartige Quelle ist die Bilderchronik der Romfahrt Sie ist auch kulturhistorisch bedeutsam unter anderem werden neben Kampfen die Herrschereinzuge Kronungen Feste Strafmassnahmen und Hofaktivitaten plastisch dargestellt Wilhelm von Donniges Acta Henrici VII 2 Bande Berlin 1839 Band 1 Band 2 Acta Aragonensia Herausgegeben von Heinrich Finke Band 1 Berlin 1908 Digitalisat MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Band 4 2 Teilbande Hannover 1906 1911 und Nachdrucke Teilband 1 Teilband 2 Das Leben Kaiser Heinrichs des Siebenten Berichte der Zeitgenossen uber ihn 2 Bde Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit 79 80 Herausgegeben von Walter Friedensburg Leipzig 1882 1883 Band 1 Band 2 Scans der 2 Gesamtausgabe beide Leipzig 1898 Michel Margue Michel Pauly Wolfgang Schmid Hrsg Der Weg zur Kaiserkrone Der Romzug Heinrichs VII in der Darstellung Erzbischof Balduins von Trier Publications du CLUDEM Band 24 Kliomedia Trier 2009 ISBN 978 3 89890 129 1 Edition der Bilderchronik mit Erlauterungen und begleitenden Fachaufsatzen Von zentraler Bedeutung sind die vollstandig neu erstellten Regesta Imperii hier in den Anmerkungen als Regest Imperii 6 4 abgekurzt die sukzessiv seit 2006 erscheinen Regesta Imperii Online Sie prasentieren auch bislang nicht erschlossenes Material das teilweise umfangreich kommentiert ist 139 Literatur BearbeitenUberblicksdarstellungen Jorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie von gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Urban Taschenbucher Band 407 Kohlhammer Stuttgart u a 2000 ISBN 3 17 015159 2 S 25 50 Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe 1273 1347 Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte Band 7a 10 vollig neu bearbeitete Auflage Klett Cotta Stuttgart 2012 ISBN 978 3 608 60007 0 S 138 153 aktueller Uberblick Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Von Heinrich VII bis Karl IV Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 ISBN 3 534 13148 7 Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters 1250 1500 Kohlhammer Stuttgart u a 1983 ISBN 3 17 007908 5 Gute Darstellung der politischen Geschichte des deutschen Spatmittelalters Biographien Alois Gerlich Heinrich VII In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 329 334 Digitalisat Friedrich Schneider Kaiser Heinrich VII 3 Hefte Bredt Greiz u a 1924 1928 Nur mit Vorsicht zu lesen Schneiders Werk gleicht einer Heldenverehrung des Kaisers und ist zudem auch sprachlich gewohnungsbedurftig Dennoch die bisher einzige ausfuhrliche deutschsprachige Biographie Peter Thorau Heinrich VII In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Portraits von Heinrich I bis Maximilian I 919 1519 C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50958 4 S 381 392 Spezialstudien William M Bowsky Henry VII in Italy The Conflict of Empire and City State 1310 1313 University of Nebraska Press Lincoln Nebraska 1960 Beste Darstellung des Romzugs in der Wertung allerdings teils uberholt Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Eine faktenkritische und quellenkundliche Untersuchung ausgewahlter Geschichtsschreiber der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte Band 9 Bohlau Koln u a 1992 ISBN 3 412 10392 6 Wichtiger Uberblick zu den erzahlenden Quellen Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Kaiseridee im Spannungsfeld von staufischer Universalherrschaft und fruhneuzeitlicher Partikularautonomie Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Band 11 Fahlbusch Warendorf 2008 ISBN 978 3 925522 24 6 zugleich Dissertation Munchen 2006 07 Marie Luise Heckmann Stellvertreter Mit und Ersatzherrscher Regenten Generalstatthalter Kurfursten und Reichsvikare in Regnum und Imperium vom 13 bis zum fruhen 15 Jahrhundert Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Band 9 1 Fahlbusch Warendorf 2002 ISBN 3 925522 21 2 S 373 432 Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Gouvernance europeenne au bas moyen age Henri VII de Luxembourg et l Europe des grandes dynasties Publications de la Section Historique de l Institut G D de Luxembourg Band 124 Publications du CLUDEM Band 27 Actes des 15es Journees Lotharingiennes 14 17 octobre 2008 Universite du Luxembourg Linden Luxemburg 2010 ISBN 978 2 919979 22 6 Sabine Penth Peter Thorau Hrsg Rom 1312 Die Kaiserkronung Heinrichs VII und die Folgen Die Luxemburger als Herrscherdynastie von gesamteuropaischer Bedeutung Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 40 Bohlau Koln u a 2016 ISBN 978 3 412 50140 2 Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Neue Forschungen zu Heinrich VII Publications du CLUDEM Band 23 Unter Mitarbeit von Wolfgang Krauth Centre Luxembourgeois de Documentation et d Etudes Medievales Luxemburg 2008 ISBN 2 919979 19 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich VII HRR Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Heinrich VII Quellen und Volltexte Eintrag in der Residenzen Kommission Literatur von und uber Heinrich VII im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offnung des Sarkophags Heinrichs VII in PisaAnmerkungen Bearbeiten Vgl etwa Heinz Thomas Heinrich VII In Lexikon des Mittelalters Bd 4 Sp 2047 und Regesta Imperii 6 4 Regest a Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Koln u a 1992 S 38f Vgl Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Koln u a 1992 S 301 Allgemein siehe Carl D Dietmar Die Beziehungen des Hauses Luxemburg zu Frankreich in den Jahren 1247 1346 Koln 1983 S 59ff Vgl Regesta Imperii 6 4 Regest e Vgl Kurt Ulrich Jaschke Reichsgrenzen und Vasallitaten zur Einordnung des franzosisch deutschen Grenzraumes im Mittelalter In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 22 1996 S 113 178 Zu diesem Konflikt siehe etwa Michael Prestwich Edward I Berkeley Los Angeles 1988 S 376ff Zu Heinrichs Grafenzeit siehe Klaus Klefisch Kaiser Heinrich VII als Graf von Luxemburg Diss Bonn 1971 Giovanni Villani Nuova Cronica 9 1 Winfried Reichert Landesherrschaft zwischen Reich und Frankreich Teil 1 Trier 1993 S 228 230 Regesta Imperii 6 4 Regest o Zum Folgenden siehe allgemein Michael Richard Brabander Die Einflussnahme auswartiger Machte auf die deutsche Konigswahlpolitik vom Interregnum bis zur Erhebung Karls IV Frankfurt a M 1994 S 126ff Vgl auch Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 139 141 Zu Clemens siehe Sophia Menache Clement V Cambridge 1998 zum Verhaltnis zu Philipp IV ebd S 174ff Vgl Regesta Imperii 6 4 Regest p Regesta Imperii 6 4 Regest ao online Zu Wahl und Kronung siehe Andreas Buttner Rituale der Herrschererhebung im spatmittelalterlichen Reich Mittelalter Forschung 35 1 Band 1 Ostfildern 2012 S 269 294 online Regesta Imperii 6 4 Nr 8 MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 1 Hannover 1906 Nr 262 Zu Heinrichs Politik im deutschen Reichsteil siehe neben den entsprechenden Regesten 6 4 neu bearbeitet von Jaschke Thorau zusammenfassend Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 142 144 Ellen Widder Orte der Macht In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 69ff Regesta Imperii 6 4 Nr 171ff Zu Heinrichs diesbezuglicher Politik siehe Thomas Gross Heinrich VII und der Schweizer Raum In Friedrich Bernward Fahlbusch Peter Johanek Hrsg Studia Luxemburgensia Festschrift Heinz Stoob zum 70 Geburtstag Warendorf 1989 S 1 18 Regesta Imperii 6 4 Nr 275 Alois Niederstatter Die Herrschaft Osterreich Furst und Land im Spatmittelalter Wien 2001 S 117 Karl Friedrich Krieger Die Habsburger im Mittelalter Stuttgart 1994 S 112f Bernd Schneidmuller Konsensuale Herrschaft Ein Essay uber Formen und Konzepte politischer Ordnung im Mittelalter In Paul Joachim Heinig Hrsg Reich Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit Festschrift fur Peter Moraw Berlin 2000 S 53 87 Uberblick zu den materiellen Grundlagen des spatmittelalterlichen Konigtums bei Ernst Schubert Konig und Reich Studien zur spatmittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte Gottingen 1979 S 147ff Zum Wirkungsbereich des Konigtums im Spatmittelalter siehe etwa Ernst Schubert Konig und Reich Studien zur spatmittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte Gottingen 1979 S 66ff Zu den Aufenthalten Heinrichs in dieser Zeit siehe Ellen Widder Orte der Macht In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 76 78 Vgl Marcus Thomsen Heinrich VII In Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Ein dynastisch topographisches Handbuch Residenzenforschung Bd 15 I Ostfildern 2003 hier S 290f Vgl zusammenfassend Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 142f Regesta Imperii 6 4 Nr 252 Vgl Peter Thorau Heinrich VII 1308 1313 In Bernd Schneidmuller und Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Munchen 2003 S 381 392 hier S 385 Vgl Regesta Imperii 6 4 Nr 600f Zum Erwerb Bohmens vgl Jorg K Hoensch Die Luxemburger Stuttgart u a 2000 S 37 40 Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 143f Joachim Binder Heinrich VII von Luxemburg zwischen Frankreich und dem Reich Doppelvasall Realpolitiker Kaiser In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 15 43 speziell S 38ff Vgl Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 125f Regesta Imperii 6 4 Nr 158 Vgl etwa Joachim Binder Heinrich VII von Luxemburg zwischen Frankreich und dem Reich In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 hier S 41f MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 1 Hannover 1906 Nr 353 vgl dazu auch Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 100ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 106f Vgl dazu Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 107ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 111 Regesta Imperii 6 4 Nr 201 Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 25ff Vgl zusammenfassend Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 102 105 Vgl etwa Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters Stuttgart 1983 S 138 140 Mogliche Motive fur den Romzug diskutieren unter anderem auch Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 5 7 Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 46f Jorg K Hoensch Die Luxemburger Stuttgart u a 2000 S 36 Allgemein dazu siehe Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 36ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 47f Vgl auch Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 141 Manfred Hellmann Kaiser Heinrich VII und Venedig In Historisches Jahrbuch 76 1957 S 15 33 Zum Italienzug allgemein siehe vor allem William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 54ff Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 56ff Vgl Peter Thorau Herrschaftsdurchsetzung als Krieg Moglichkeiten und Mittel Konig und Kaiser Heinrichs VII Finanzen Allianzen Armeen In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 83 98 hier S 88f Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Koln u a 1992 S 25ff Alterer aber immer noch wichtiger Uberblick bei Fritz Trautz Die Reichsgewalt in Italien im Spatmittelalter In Heidelberger Jahrbucher 7 1963 S 45 81 Zum Heiratsplan siehe Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 136ff Zur Politik von Florenz gegenuber Heinrich siehe William Bowsky Florence and Henry of Luxemburg King of the Romans In Speculum 33 1958 S 177 203 Samantha Kelly The New Solomon Robert of Naples 1309 1343 and Fourteenth Century Kingship Leiden 2003 S 227 Allgemein zur Politik Roberts gegenuber Heinrich VII siehe Samantha Kelly The New Solomon Robert of Naples 1309 1343 and Fourteenth Century Kingship Leiden 2003 S 194ff Allgemein zur Friedenspolitik wenngleich in der Wertung wohl zu negativ Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 59ff Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 62 Christoph Dartmann Friedensschlusse im kommunalen Italien offentliche Interaktion und schriftliche Fixierung In Fruhmittelalterliche Studien 38 2004 S 355 369 hier S 363 366 Vgl Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 69f Mark Mersiowsky Die Rechnungen Heinrichs VII als Spitze des Eisbergs Rechnungsuberlieferung und Rechnungswesen des Reiches im fruhen 14 Jahrhundert In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 225 268 speziell S 241ff Mark Mersiowsky Die Rechnungen Heinrichs VII als Spitze des Eisbergs Rechnungsuberlieferung und Rechnungswesen des Reiches im fruhen 14 Jahrhundert In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 225 268 hier S 268 Vgl dazu auch Christoph Friedrich Weber Italiens Stadte und die Italienpolitik der europaischen Fursten In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 429 444 Giovanni da Cermenate Historia 13 William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 96ff Vgl Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 147 William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 112ff Albertino Mussato De gestis Henrici VII Cesaris III 4 Jean Marie Moeglin Henri VII et l honneur de la majeste imperiale les redditions de Cremone et de Brescia 1311 In Dominique Boutet Jacques Verger Hrsg Penser le pouvoir au moyen age VIIIe XVe siecle Paris 2000 S 211 245 hier S 214ff mit den Quellenbelegen Dino Compagni Cronica III 28 Vgl Jean Marie Moeglin Henri VII et l honneur de la majeste imperiale les redditions de Cremone et de Brescia 1311 In Dominique Boutet Jacques Verger Hrsg Penser le pouvoir au moyen age VIIIe XVe siecle Paris 2000 S 211 245 hier S 232ff Vgl etwa Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 298f Zusammenfassend zu den Ereignissen vom Fall Brescias bis zur Ankunft Heinrichs in Rom siehe Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 83ff Zu diesem Bund vgl zusammenfassend Roland Pauler Die deutschen Konige und Italien im 14 Jahrhundert Darmstadt 1997 S 90 96 Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 127ff William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 153 158 William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 159ff Vgl allgemein William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 165f Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters Stuttgart 1983 S 146f Vgl Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 92 Vgl zum Zeremoniell Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 167 170 MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 2 Hannover 1911 Nr 799f MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 2 Hannover 1911 Nr 801 803 Vgl dazu auch Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 170 177 Zu diesem Aspekt siehe Othmar Hageneder Weltherrschaft im Mittelalter In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 93 1985 S 257 278 Malte Heidemann Die Kaiseridee Heinrichs VII In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 45 65 Bernd Schneidmuller Kaiser sein im spatmittelalterlichen Europa Spielregeln zwischen Weltherrschaft und Gewohnlichkeit In Claudia Garnier Hermann Kamp Hrsg Spielregeln der Machtigen Darmstadt 2010 S 265 290 hier S 284 Vgl etwa Heike Johanna Mierau Kaiser und Papst im Mittelalter Koln 2010 S 114f Vgl Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 180ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 85ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 193ff Vgl Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters Stuttgart 1983 S 149 Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 200ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 185ff Manfred Hellmann Kaiser Heinrich VII und Venedig In Historisches Jahrbuch 76 1957 S 15 33 hier S 29 31 Zur Belagerung von Florenz siehe ausfuhrlich Robert Davidsohn Geschichte von Florenz Bd 3 Berlin 1912 S 488ff Zu Heinrichs Aufenthalt dort siehe William Bowsky Henry VII in Italy Lincoln 1960 S 192 203 Zum Prozess vgl ausfuhrlich Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 227ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 267ff Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 292ff Peter Thorau Herrschaftsdurchsetzung als Krieg Moglichkeiten und Mittel Konig und Kaiser Heinrichs VII Finanzen Allianzen Armeen In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 83 98 hier S 96 MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 2 Hannover 1911 Nr 1003 1005 Die mittelalterlichen Quellen zu Heinrichs Tod sind aufgearbeitet bei Manuel Kamenzin Die Tode der romisch deutschen Konige und Kaiser 1150 1349 Ostfildern 2020 S 194 219 online Vgl Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Koln u a 1992 S 313 Peter Thorau Heinrich VII 1308 1313 In Bernd Schneidmuller und Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Munchen 2003 S 381 392 hier S 391 Zur papstlichen Reaktion nach Heinrichs Tod siehe Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 315 326 Zur Beisetzung vgl Manuel Kamenzin Die Tode der romisch deutschen Konige und Kaiser 1150 1349 Ostfildern 2020 S 433 435 online Gert Kreytenberg Das Grabmal von Kaiser Heinrich VII in Pisa In Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 28 1984 S 33 64 Johannes Tripps Kunst als politisches Medium zur Zeit Heinrichs VII In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 227 248 mit weiterer Literatur Zur memoria im Hinblick auf Heinrich VII siehe Wolfgang Schmid Neuere Forschungen zu Kaiser Heinrichs Memoria In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 489 530 Wolfgang Schmid Kaiser Heinrichs Memoria In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 269 307 Vgl etwa Fritz Trautz Die Reichsgewalt in Italien im Spatmittelalter In Heidelberger Jahrbucher 7 1963 S 45 81 hier S 57ff Vgl Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 153f Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 157ff Heinz Thomas Ludwig der Bayer Regensburg 1993 S 43ff Vgl zum Folgenden vor allem Maria Elisabeth Franke Kaiser Heinrich VII im Spiegel der Historiographie Eine faktenkritische und quellenkundliche Untersuchung ausgewahlter Geschichtsschreiber der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Koln u a 1992 Vgl zusammenfassend Jorg K Hoensch Die Luxemburger Stuttgart u a 2000 S 48f 10 Buch nach der neuen Edition von Giovanni Porta Nuova Cronica 3 Bande Parma 1991 Michel Margue Hanrey de Lucembour emperour plus eureus que August et meilleur que Trayan Konstruktion und Rezeption des Kaiserbildes Heinrichs VII in der maas mosellandischen Literatur zum Italienzug In Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 S 131 180 Vgl dazu die diversen Beitrage in Michel Margue Michel Pauly Wolfgang Schmid Hrsg Der Weg zur Kaiserkrone Trier 2009 Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 S 267ff MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum Bearbeitet von Jakob Schwalm Bd 4 2 Hannover 1911 Nr 1252 und Nr 1253 Vgl zur Entwicklung dieses Geschichtsbilds Bernd Schneidmuller Konsens Territorialisierung Eigennutz Vom Umgang mit spatmittelalterlicher Geschichte In Fruhmittelalterliche Studien 39 2005 S 225 246 Bernd Schneidmuller Konsens Territorialisierung Eigennutz Vom Umgang mit spatmittelalterlicher Geschichte In Fruhmittelalterliche Studien 39 2005 hier S 231f Bernd Schneidmuller Konsens Territorialisierung Eigennutz Vom Umgang mit spatmittelalterlicher Geschichte In Fruhmittelalterliche Studien 39 2005 hier S 233 236 Bernd Schneidmuller Konsens Territorialisierung Eigennutz Vom Umgang mit spatmittelalterlicher Geschichte In Fruhmittelalterliche Studien 39 2005 hier S 239 Peter Moraw Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung Das Reich im spaten Mittelalter 1250 1495 Frankfurt a M Berlin 1985 S 211 Leopold von Ranke Weltgeschichte Band 9 Leipzig 1888 S 28 Uberblick zu alteren Forschungsurteilen bei Rainer Gruhlich Stefan Seiler Zwischen romantischer Verklarung und europaischer Vision Moderne Geschichtsbilder zu Heinrich VII In Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Luxemburg 2008 S 309 358 Vgl Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters Stuttgart 1983 S 140 Hartmut Boockmann Stauferzeit und spates Mittelalter Berlin 1987 S 211 Projektubersicht Vgl grundsatzlich etwa Peter Thorau Heinrich VII 1308 1313 In Bernd Schneidmuller und Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Munchen 2003 S 381 392 So Jorg K Hoensch Die Luxemburger Stuttgart u a 2000 S 40 Vgl Sabine Penth Peter Thorau Kein italienisches Fiasko Kaiser Heinrich VII In DAMALS Das Magazin fur Geschichte und Kultur Heft 6 2006 S 14 20 Kurt Ulrich Jaschke Peter Thorau Bearbeiter Die Regesten des Kaiserreichs unter Rudolf Adolf Albrecht Heinrich VII 1273 1313 4 Abteilung Heinrich VII 1288 1308 1313 1 Lieferung 1288 1308 August 1309 Wien 2006 Malte Heidemann Heinrich VII 1308 1313 Warendorf 2008 Vgl dazu die Besprechung von Peter Thorau in Historische Zeitschrift 289 2009 S 749f Ellen Widder Hrsg Vom luxemburgischen Grafen zum europaischen Herrscher Neue Forschungen zu Heinrich VII Luxemburg 2008 Michel Pauly Hrsg Europaische Governance im Spatmittelalter Heinrich VII von Luxemburg und die grossen Dynastien Europas Luxemburg 2010 Rom 1312 Die Kaiserkronung Heinrichs VII und die Folgen Die Luxemburger als Herrscherdynastie von gesamteuropaischer Bedeutung Roma 1312 L incoronazione imperiale di Enrico VII e le sue conseguenze Il significato europeo della dominazione dinastica Sabine Penth Peter Thorau Hrsg Rom 1312 Die Kaiserkronung Heinrichs VII und die Folgen Koln u a 2016 Siehe die sehr vorteilhafte Beurteilung bei Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe Stuttgart 2012 S 138ff und S 154 Projektseite mit Ubersicht aller Publikationenen VorgangerAmtNachfolgerAlbrecht I von OsterreichRomisch deutscher Konigab 1312 Kaiser 1308 1313Ludwig IV der BayerHeinrich VI Graf von Luxemburg 1288 1313Johann von Bohmen nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Juni 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118548301 lobid OGND AKS LCCN n86041196 VIAF 262646875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich VII ALTERNATIVNAMEN Heinrich VII von LuxemburgKURZBESCHREIBUNG romisch deutscher KaiserGEBURTSDATUM 1278 oder 1279GEBURTSORT ValenciennesSTERBEDATUM 24 August 1313STERBEORT Buonconvento bei Siena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich VII HRR amp oldid 234921342