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Dieser Artikel behandelt den mittelalterlichen romisch deutschen Konig Zu anderen Bedeutungen siehe Adolf von Nassau Begriffsklarung Adolf von Nassau vor 1250 2 Juli 1298 bei Gollheim in der Pfalz aus der Walramischen Linie des Adelsgeschlechts der Nassauer war von 1292 bis 1298 romisch deutscher Konig Er gilt als der zweite in der Reihe der sogenannten Grafenkonige und war der erste geistig und korperlich gesunde Herrscher des Heiligen Romischen Reiches den die Kurfursten ohne Bannspruch des Papstes absetzten Zu Tode kam Adolf in der Schlacht bei Gollheim im Kampf mit dem Gegenkonig Albrecht von Osterreich Kleines Thronsiegel Adolfs von Nassau aus dem Jahre 1298 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Nachkommen 1 2 Wirken als Graf von Nassau 1 3 Wahl zum Konig 1 3 1 Furstenallianz zugunsten Adolfs 1 3 2 Wahlversprechen Adolfs 1 4 Herrschaft 1 4 1 Bruch der Wahlversprechen 1 4 2 Bundnis mit England 1 4 3 Politik in Thuringen 1 5 Absetzung und Tod 1 5 1 Furstenallianz gegen Adolf 1 5 2 Juristische Winkelzuge 1 5 3 Wahl Albrechts und Tod Adolfs 2 Nachwirken 3 Oper 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben Bearbeiten nbsp Zeitnahes Portrat Konig Adolfs und seiner Gattin Imagina Wandgemalde im Kloster Klarenthal Mitte 14 Jahrhundert zerstort im 17 Jahrhundert abgezeichnet 1632Familie und Nachkommen Bearbeiten Adolf war der zweite Sohn des Grafen Walram II von Nassau und der Adelheid von Katzenelnbogen Er heiratete um 1270 Imagina von Isenburg Limburg Adolfs Bruder war Diether von Nassau der nach Adolfs Tod Erzbischof von Trier wurde Agnes von Isenburg Limburg die Schwester Imaginas war mit Heinrich von Westerburg verheiratet Dieser war der Bruder des Erzbischofs von Koln Siegfried von Westerburg Nach neueren Forschungen war auch die als Selige verehrte Mystikerin Christina von Retters sehr wahrscheinlich eine der Schwestern Adolfs 2 Adolfs Ehe mit Imagina entstammen mindestens acht Kinder Heinrich starb jung Imagina starb jung Ruprecht VI Graf von Nassau vor 1280 2 November 1304 Mechthild vor 1280 1323 heiratete Rudolf den Stammler Gerlach I Graf von Nassau vor 1288 7 Januar 1361 Adolf 1292 1294 Adelheid Abtissin von Kloster Klarenthal seit 1311 1338 Walram III Graf zu Nassau Wiesbaden 1294 15 Mai 1324 Wirken als Graf von Nassau Bearbeiten Adolf wurde 1277 Graf von Nassau Sein Erbe umfasste die nassauischen Lander sudlich der Lahn im Taunus Zu seiner Herrschaft gehorten als Lehen des Reiches Wiesbaden und Idstein sowie im Auftrag des Bistums Worms die Vogtei uber Weilburg Weiterhin hatte er Teil am Gemeinschaftsbesitz des nassauischen Stammlandes um die Burg Nassau und die Laurenburg Um 1280 war er in die Nassauisch Eppsteinische Fehde verwickelt in deren Folge die Eppsteiner die Stadt Wiesbaden und die Burg Sonnenberg zerstorten Nach drei Jahren kam es 1283 zu einem Vergleich Die Stadt Wiesbaden und die Burg Sonnenberg wurden wieder aufgebaut Sonnenberg wurde neben Idstein die Residenz von Graf Adolf Fur Idstein erlangte Adolf 1287 Stadtrechte und baute die Befestigungen aus Unter Vermittlung seines Onkels Eberhard I von Katzenelnbogen gelangte Adolf an den Hof Konigs Rudolf I von Habsburg in dessen Umgebung er mehrfach bezeugt ist Konig Rudolf belehnte 1286 Adolf mit dem Burghauptmannamt auf der Burg Kalsmunt in Wetzlar Ein Jahr spater wurde Adolf mit dem Burghauptmannamt auf der Burg Gutenfels bei Kaub belehnt dadurch wurde er auch Lehnsmann des Pfalzgrafen bei Rhein Adolf war Anfang vierzig als er zum Konig gewahlt wurde Seine politischen Aktivitaten hatten sich bis dahin auf seine Rolle als Bundesgenosse des Kolner Erzbischofs beschrankt Adolf hatte zwar keine eigene Kanzlei durfte sich aber auf Grund seiner Beziehungen zu den Erzbischofen von Koln und Mainz in den politischen Verhaltnissen im Gebiet des Mittelrheins und von Mainz ausgekannt haben Er sprach Deutsch Franzosisch und Latein was fur die damalige Zeit bei Adeligen selten war Nach der Konigswahl war Adolf von Nassau nur noch selten in seinem Stammland Die Regierung dort hatte er an seine Burgmanner ubertragen Zu den wichtigsten Ereignissen gehorte am 17 Januar 1294 der Kauf der Herrschaft Weilburg fur 400 Pfund Heller vom Bistum Worms Dem Ort Weilburg verlieh er am 29 Dezember 1295 Stadtrechte Wahl zum Konig Bearbeiten Furstenallianz zugunsten Adolfs Bearbeiten Dem Vorganger Adolfs dem romisch deutschen Konig Rudolf I von Habsburg gelang es nicht den bohmischen Konig Wenzel II dafur zu gewinnen der Wahl seines Sohnes Albrecht zu seinem Nachfolger als Herrscher des Heiligen Romischen Reichs zuzustimmen Nach dem Tod Rudolfs blieben die Bedenken Wenzels und der anderen Kurfursten gegen Albrecht weiter bestehen Nur der Pfalzgraf Ludwig der Strenge versprach Albrecht ihn zu wahlen Die Ressentiments gegen Albrecht gingen nach einer Quelle aus dem 14 Jahrhundert so weit dass der Erzbischof von Koln Siegfried von Westerburg die Ablehnung zum Prinzip erhob indem er argumentierte dass es Unrecht sei wenn der Sohn dem Vater auf den Thron folge Weiterhin kamen Wenzel und Siegfried mit Gerhard II von Eppstein dem Erzbischof von Mainz uberein dass ein zukunftiger Konig hauptsachlich ihren Interessen dienen solle Wenzel gelang es auch den brandenburgischen und den sachsischen Kurfursten auf seine Seite zu ziehen Der sachsische Herzog verpflichtete sich am 29 November 1291 schriftlich er werde genauso abstimmen wie Wenzel Der brandenburgische Markgraf durfte eine ahnliche Verpflichtung abgegeben haben Der Pfalzgraf und der Trierer Erzbischof beugten sich daraufhin der Mehrheit des Kurfurstenkollegiums Wahlversprechen Adolfs Bearbeiten nbsp Intitulatio einer Urkunde Adolfs aus dem Jahr 1292 Adolphus dei gratia Romanorum rex semper augustus deutsch Adolf von Gottes Gnaden Romischer allzeit erhabener KonigDaher schlug wohl der Kolner Erzbischof dem Kurfurstenkollegium Adolf von Nassau als Konig vor Dieser erklarte sich fur den Fall seiner Wahl bereit den Kurfursten umfangreiche Zugestandnisse zu machen und ihren politischen Forderungen zu folgen Einige Tage vor der Wahl am 27 April 1292 liess sich als Erster der Kolner Erzbischof eine Urkunde ausstellen in der ihm Adolf fur den Fall seiner Wahl eine lange Liste von Besitzbestatigungen Verpfandungen von Reichsstadten und Reichsburgen sowie eine Summe von 25 000 Mark in Silber zusagte Weiterhin versprach Adolf den Beistand gegen konkret aufgefuhrte Gegner aber auch allgemeinen Beistand zudem sollte er keinen Feind des Erzbischofs in seinen Rat aufnehmen Nach der Wahl sollte Adolf dem Erzbischof hinreichende Sicherheiten fur die Erfullung der Versprechen geben andernfalls wurde er seines Throns verlustig gehen Die letzte Klausel belegt den Umstand dass Ende des 13 Jahrhunderts die Kronung zum Konig als konstituierendes Moment der Herrschaft noch sehr entscheidend war Denn Adolf versprach dem Erzbischof erst um seine Kronung zu bitten wenn er die angesprochenen Sicherheiten beigebracht habe Die anderen Kurfursten liessen sich von Adolf ahnliche Zugestandnisse allerdings erst nach der Wahl bestatigen Am weitreichendsten waren die Zugestandnisse an den bohmischen Konig Wenzel vom 30 Juni 1292 Adolf versprach Wenzel dem Habsburger Albrecht die beiden Herzogtumer Osterreich und Steiermark wieder zu entziehen Dies solle auf die gleiche Weise geschehen wie der vorige Konig Rudolf dem bohmischen Konig Ottokar II dem Vater Wenzels Reichsterritorien abgenommen hatte Albrecht solle zunachst zu einer Gerichtsverhandlung geladen werden Wenn er sich nicht beuge sollten die Beschlusse des Gerichts innerhalb eines Jahres mit Gewalt vollzogen werden Wenzel werde anschliessend die ehemaligen Gebiete seines Vaters zuruckerhalten Dem Mainzer Erzbischof Gerhard II wurden die Reichsstadte Muhlhausen und Nordhausen ubertragen was den Interessen des Mainzers im Thuringer Raum entsprach Weiterhin erhielt der Erzbischof finanzielle Vergunstigungen Ahnlich wie sein Kolner Amtskollege verbot auch der Mainzer Kurfurst dass ihm unliebsame Personen in Adolfs Rat aufgenommen wurden Im Vergleich zu den Vergunstigungen die der Mainzer der Kolner und der bohmische Kurfurst erhielten waren die Zuwendungen an den Pfalzgrafen und den Trierer Erzbischof bescheidener Am 5 Mai 1292 kam es zur Wahl Adolfs und am 24 Juni zur Kronung in Aachen Allerdings waren seiner Macht wegen der eingegangenen Verpflichtungen von Anfang an enge Grenzen gesetzt 3 Herrschaft Bearbeiten Bruch der Wahlversprechen Bearbeiten Wie mit dem Kolner Erzbischof vereinbart blieb Adolf nach seiner Wahl vier Monate in dessen Herrschaftsgebiet Der Erzbischof erwartete vom Konig eine Revision der Ergebnisse der Schlacht von Worringen 1288 Er hatte die Hoffnung wieder grosseren Einfluss in der Stadt Koln zu gewinnen Trotz der engen Vorgaben emanzipierte sich Adolf rasch von seinen Wahlern und schloss Bundnisse mit ihren Gegnern So bestatigte er beispielsweise die Rechte von Adligen und der Stadt Koln die sich gegen ihren Landesherrn gewandt hatten und erweiterte diese Rechte sogar Auch die Versprechungen hinsichtlich der Herzogtumer Osterreich und Steiermark brach Adolf sehr schnell Albrecht vermied als kluger Diplomat eine Auseinandersetzung mit dem neuen Konig und erhielt gegen Herausgabe der Reichskleinodien die er von seinem Vater her noch in Besitz hatte im November 1292 eine formliche Belehnung mit Osterreich der Steiermark der Windischen Mark und der Herrschaft Pordenone Die Verfugung uber die prestigetrachtigen Insignien und Reliquien des Reiches war ein zusatzliches und wichtiges Indiz fur die Legitimitat der Herrschaft des Konigs aber keine zwingende Voraussetzung Mit jeder neuen Urkundenausfertigung ruckte Adolf von seinen Versprechungen ein Stuck weiter ab ohne dass man ihn des offenen Vertragsbruchs bezichtigen konnte Auch sonst agierte Adolf als selbstbewusster Herrscher Sein Hof war Anziehungspunkt fur alle die Schutz vor den machtiger werdenden Territorialherren des Reiches suchten Er hielt zahlreiche Hoftage ab erneuerte bereits zu Beginn seiner Herrschaft den allgemeinen Landfrieden Rudolfs I fur weitere zehn Jahre und stiftete mindestens zwei regionale Landfrieden Adolf nutzte das Lehnswesen als eines seiner wichtigsten Herrschaftsinstrumente Er verlangte von den geistlichen Reichsfursten fur die Belehnung mit Regalien eine Zahlung die sogenannte Lehnsware und steigerte dieses Verlangen bis zum Argernis Zeitgenossen sahen in diesem Vorgehen simonistische Tendenzen Von heutigen Historikern wird es jedoch eher als innovative Moglichkeit angesehen neue Staatseinnahmequellen zu erschliessen wie dies auch andere westeuropaische Konige taten Auch die Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes war ihm wichtig So gelang ihm durch geschickte Heiratspolitik ehemaliges Reichsgut wieder in die Verfugungsmacht des Reiches zu bringen Bundnis mit England Bearbeiten Im Jahre 1294 stand seine Herrschaft auf dem Hohepunkt Adolf schloss mit dem englischen Konig Eduard I ein Bundnis gegen Frankreich und erhielt dafur 60 000 Pfund Sterling das entsprach 90 000 Goldmark Das als Soldnertum aufgefasste Bundnis und die Tatsache dass Adolf seinen Verpflichtungen nicht nachkam schadeten zwar seinem Ansehen waren aber zunachst folgenlos Dem Vertrag waren Versuche Frankreichs vorausgegangen das Herzogtum Burgund und die Grafschaft Flandern zu erobern Als Folge des Flamischen Erbfolgekrieges versuchte Philipp der Schone Frankreich um Flandern zu erweitern Graf Guido von Dampierre vermittelte daher das Bundnis zwischen Eduard I und Adolf zu seinem Schutz Adolf liess im Reich Truppen fur einen Krieg gegen Frankreich werben Papst Bonifatius VIII befahl jedoch 1295 den Frieden und drohte Adolf fur den Fall des Kriegsbeginns mit der Exkommunikation Politik in Thuringen Bearbeiten Wenig spater griff er im von Kampfen zerrutteten Thuringen ein indem er die Landgrafschaft von Albrecht dem Entarteten kaufte Adolf nutzte dabei die Kampfe welche zwischen Albrecht und seinen Sohnen Friedrich und Dietrich ausgebrochen waren Den Kauf vollzog er in seiner Eigenschaft als Konig und wohl mithilfe der Zahlungen aus England Rechtlich gesehen war dies zulassig da Adolf den Lehnsinhaber bewog auf sein Lehen zu verzichten und das Land wieder dem Reich zufuhrte Weiterhin zog er die Markgrafschaft Meissen als Reichslehen ein da diese nach dem Aussterben einer Nebenlinie der Wettiner im wortlichen Sinne herrenlos und von einem Sohn Albrechts des Entarteten besetzt worden war Dieser Kauf und die Einziehung der Mark Meissen beruhrten aber die Interessen von gleich vier Kurfursten So konnte der Mainzer Erzbischof geltend machen dass ein Teil Thuringens kein Reichslehen sondern Mainzer Kirchenlehen sei Bohmen konnte uber den Machtzuwachs des Konigs an seiner nordlichen Grenze auch nicht begeistert sein zumal Adolf Wenzel II die Belehnung mit der Mark Meissen zugesagt hatte Auch hofften alle Kurfursten aus den Wirren in Thuringen Gewinn zu schlagen Neben der vordergrundigen Ruckfuhrung von Reichslehen zum Reich ist aber auch nicht auszuschliessen dass Adolf bestrebt war sich eine wenn auch kleine Hausmacht aufzubauen Zunachst gelang es Adolf seine Erwerbungen diplomatisch abzusichern und den brandenburgischen Markgrafen zum aktiven Handeln und den Mainzer Erzbischof sowie den Herzog von Sachsen zumindest zur Duldung des Kaufes zu bewegen Zwei blutige Feldzuge waren zur Sicherung der Erwerbungen notwendig ein Landfrieden sicherte die Errungenschaften Zwei Jahre spater im Sommer 1296 verkundete Adolf auf der Einladung zu einem Hoftag stolz dass er durch seine Massnahmen den Besitz des Reiches bedeutend vermehrt habe Absetzung und Tod Bearbeiten Furstenallianz gegen Adolf Bearbeiten Nachdem infolgedessen uber das zuvor Gesagte mit allen dabei anwesenden Kurfursten Bischofen Pralaten Herzogen Grafen Landherren und Weisen zuvor eine sorgsame Erorterung stattgefunden hat erklaren Wir auf allgemeinen Rat mit dem Willen aller und mit einhelliger Zustimmung der Anwesenden dass dem zuvor genannten Herrn Adolf der sich des Konigtums so unwurdig erwiesen hat und der wegen seiner Ungerechtigkeiten und der zuvor genannten Grunde von Gott vertrieben wurde damit er nicht weiter regiert vom Herrgott das Konigtum das er bisher innehatte entzogen wurde Wir verkunden dass es ihm entzogen wurde und uberdies entziehen Wir es ihm auf Veranlassung des einstimmigen Spruches der zuvor genannten Kurfursten indem Wir den Spruch anwenden und indem Wir alle die durch Treueid an ihn gebunden waren von diesem Eid auf immer losen verbieten Wir festiglich dass ihm etwa jemand kunftig als Konig gehorcht oder geneigt ist Aus der Urkunde uber die Absetzung Konig Adolfs 23 Juni 1298 4 Anlass fur die Auseinandersetzungen mit den Kurfursten war die zuvor hingenommene Thuringenpolitik Adolfs Zu Pfingsten 1297 schlossen sich die regierenden Markgrafen beider brandenburgischen Linien der sachsische Herzog und der bohmische Konig zusammen um ihre Interessen durchzusetzen Der Mainzer Erzbischof Gerhard II stand dieser Gruppe nahe Im Februar 1298 wurde die Lage fur Adolf bedrohlich denn Wenzel II und Albrecht von Osterreich legten ihre jahrelangen Streitigkeiten um Osterreich und die Steiermark bei und trafen Vereinbarungen fur den Fall dass Adolf abgesetzt und Albrecht an seiner statt gewahlt wurde Eventuell gab es bereits bei der jahrelang immer wieder verschobenen Kronung Wenzels zum bohmischen Konig am 2 Juni 1297 ein Treffen der Kurfursten Im Januar 1298 wurde durch den Mainzer Erzbischof Albrecht von Osterreich vor ein Reichsgericht zitiert um Albrecht und Adolf zu einem Kompromiss zu zwingen Dies gelang aber nicht es kam sogar zu verlustreichen Kampfen zwischen beiden im Oberrheintal die jedoch keine Entscheidung brachten Im Mai 1298 lud nun der Mainzer Erzbischof den Konig vor Gericht damit der Streit dort entschieden wurde Allerdings konnte der Konig als fehdefuhrende Partei nicht gleichzeitig Richter sein auf der anderen Seite musste er diese Ladung als Provokation empfinden da Albrecht gegen ihn den rechtmassigen Konig die Waffen erhoben hatte Das erste Treffen am 1 Mai und ein weiteres am 15 Juni auf denen die Streitigkeiten geklart werden sollten kamen dementsprechend nicht zustande Ein Treffen zwischen dem Mainzer Erzbischof dem Herzog von Sachsen und den Brandenburger Markgrafen Otto IV der mit dem Pfeil Heinrich ohne Land und Hermann der Lange am 23 Juni 1298 fuhrte dann zu einem Gerichtsverfahren gegen den Konig selbst Der Kolner Erzbischof und der bohmische Konig hatten den Mainzer Erzbischof zuvor ermachtigt in ihrem Namen zu handeln In diesem Verfahren wurde Adolf wegen zahlreicher Verbrechen angeklagt darunter des fortgesetzten Landfriedensbruchs in Thuringen und des Bruches der Versprechungen an den Mainzer Erzbischof Adolf wurde seines Amtes fur unwurdig und seiner Konigswurde fur verlustig erklart Juristische Winkelzuge Bearbeiten nbsp Absetzung Adolfs von Nassau und Wahl Albrechts I zum Konig Darstellung aus der Chronik der Wurzburger BischofeBemerkenswerterweise wurde Adolf vor seiner Absetzung nicht vom Papst exkommuniziert Der Papst war wahrscheinlich nicht einmal in das Absetzungsverfahren einbezogen worden Die Fursten versuchten zwar ihre Argumente ahnlich zu formulieren wie Innozenz IV bei der Absetzungserklarung Friedrichs II dennoch war der Vorgang fur diese Zeit ungeheuerlich Denn Adolf war durch die Wahl und die Kronung nach dem zeitgenossischen Verstandnis durch Gott als Herrscher erwahlt worden und die Fursten brachen ihren Eid in welchem sie dem Konig Treue geschworen hatten Deshalb tauchen in der Liste der Anklagepunkte auch solche auf den ersten Blick eigenartigen Freveltaten auf wie die Schandung von Hostien und die simonistische Erpressung von Geldern Weiterhin gab es keine reichsrechtliche Regelung fur die Absetzung des Konigs Deshalb beriefen sich die Fursten auf ihr Wahlrecht aus dem sich auch das Recht zur Absetzung eines Konigs ableite Diese Argumentation war insofern problematisch da es ja mit der Absetzung Friedrichs II bereits einen Prazedenzfall gab Nach dieser kirchenrechtlichen Regelung war aber nur der Papst zur Absetzung befugt Wahl Albrechts und Tod Adolfs Bearbeiten Im Anschluss an die Absetzung wurde Albrecht von Osterreich zum neuen Konig gewahlt Wie die Wahl ablief ist heute nicht mehr genau zu klaren da die Chronisten kaum etwas daruber berichten So ist zum Beispiel die Frage offen ob Albrecht die Wahl tatsachlich zunachst nicht annehmen wollte wie er spater gegenuber Papst Bonifatius VIII behauptete Die Absetzung Adolfs war eine Sache eine andere die Durchsetzung der Entscheidung gegenuber Adolf Doch der Konflikt zwischen Konig Adolf und der furstlichen Opposition entschied sich bald auf dem Schlachtfeld Am 2 Juli 1298 trafen die Heere Adolfs und Albrechts in der Schlacht bei Gollheim aufeinander Der kleine Ort liegt in der Nordpfalz zwischen Kaiserslautern und Worms nahe dem Massiv des Donnersbergs Nach heftigen Angriffen fiel Adolf zusammen mit seinem Bannertrager und einigen Getreuen 5 Daraufhin wandte sich sein Heer zur Flucht und loste sich auf Albrecht verwehrte den Gefolgsleuten Adolfs den gefallenen Konig im Speyerer Dom beizusetzen Daher wurde Adolf zunachst nahe bei Gollheim im Zisterzienserinnenkloster Rosenthal beigesetzt und erst spater nach Speyer uberfuhrt An seinem Todesort in Gollheim erinnert das Konigskreuz an ihn 6 Es ist das alteste Flurkreuz der Pfalz nbsp Das sogenannte Konigskreuz von Gollheim nbsp Kapelle aus dem 19 Jahrhundert uber dem Konigskreuz erbaut nbsp Simon Meister historisierend Koblenz 1829 Adolfs Tod nbsp Hermann Pluddemann historisierend 1855 Schlacht bei GollheimNachwirken Bearbeiten nbsp Statue des Konigs auf dem Grabmal im Speyerer Dom geschaffen 1824 von Landolin Ohmacht nach einem Entwurf von Leo von KlenzeAm 29 August 1309 liess Konig Heinrich VII den Sarg Adolfs in den Speyerer Dom uberfuhren Hier wurde er neben Albrecht beigesetzt der 1308 einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war 7 Im Jahr 1824 stiftete Herzog Wilhelm von Nassau seinem Ahnen im Chor des Doms ein monumentales Grabdenkmal das heute in der Vorhalle platziert ist Es zeigt Konig Adolf in Rustung kniend im Gebet versunken Die Planung des Denkmals war Leo von Klenze ubertragen ausgefuhrt wurde der Entwurf durch den Bildhauer Landolin Ohmacht In einer Wandnische der Vorhalle steht zudem eine Grossstatue Adolfs von Nassau gefertigt 1858 von dem Bildhauer Anton Dominik von Fernkorn 8 Wahrscheinlich im 19 Jahrhundert entstand die Sage dass Adolf ein Graf aus dem Nurnberger Raum gewesen sei Dieser Irrtum beruhte wahrscheinlich auf der Verwechslung mit seinem Vetter Emich I von Nassau Hadamar der nach seiner Heirat mit Anna von Nurnberg um 1300 Inhaber der Burg Kammerstein geworden war Im Jahr 1841 liess Herzog Adolph zu Nassau vom Dusseldorfer Maler Heinrich Mucke ein Portrat Konig Adolfs anfertigen das 1843 im Frankfurter Kaisersaal im Romer aufgehangt wurde Das Bild zeigt Konig Adolf mit Brustharnisch und weissem Mantel Auf dem Kopf tragt er eine eiserne Krone mit angedeuteter Pickelhaube in der rechten Hand halt er ein Schwert in der linken einen Schild mit einem Adler Neben der Namensunterschrift zeigt das Bild den lateinischen Ausspruch Praestat vir sine pecunia quam pecunia sine viro Besser ein Mann ohne Geld als Geld ohne Mann Bei dem Portrat handelt es sich um eine idealisierte Darstellung im Geist des Historismus durch den Kunstler die sich nicht an vorhergehenden Bildnissen orientierte Heinrich Mucke standen keine zeitgenossischen Bilder des Konigs zur Verfugung andere Darstellungen zum Beispiel die Georg Friedrich Christian Seekatz zugeschriebene verwarf er als zu mittelmassig 9 Mit Bezug auf ihn ruhmt man in der 5 Strophe der niederlandischen Nationalhymne des Wilhelmus den Vater des Vaterlands Willem van Oranje er sei von kaiserlichem Stamm 10 nbsp Grabmal Adolfs in der Vorhalle des Speyerer Doms 1824 nbsp Ausschnitt des Bildes von Adolf im Frankfurter Kaisersaal 1841 nbsp Anton Dominik von Fernkorn Grossstatue Adolfs in der Vorhalle des Speyerer Doms 1858 nbsp Adolf Ehrhardt Beisetzung beider Konige 1309 im Speyerer Dom historisierend 1860 nbsp Plakette vom Konig Adolf Platz in Idstein Taunus nach dem Zweiten Weltkrieg Oper BearbeitenDer Komponist Heinrich Marschner bearbeitete Adolfs Lebensgeschichte 1844 in seiner Oper Kaiser Adolph von Nassau 11 op 130 nach einem Libretto von Heribert Rau Die Urauffuhrung erfolgte am 5 Januar 1845 am Koniglich Sachsischen Hoftheater Dresden Literatur BearbeitenFriedrich Baethgen Zur Geschichte der Wahl Adolfs von Nassau In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 12 1956 S 536 543 Digitalisat Wilhelm Baum Adolf von Nassau In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 50 53 von nassau shtml Artikel Artikelanfang im Internet Archive Pierre Even Das Bildnis Konig Adolfs von Nassau im Frankfurter Kaisersaal In Nassauische Annalen Band 109 1998 S 73 89 Adolf Gauert Adolf von Nassau In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 74 f Digitalisat Alois Gerlich Adolf von Nassau 1292 1298 Aufstieg und Sturz eines Konigs Herrscheramt und Kurfurstenfronde In Nassauische Annalen Band 105 1994 S 17 78 Neudruck in Alois Gerlich Territorium Reich und Kirche Ausgewahlte Beitrage zur mittelrheinischen Landesgeschichte Festgabe zum 80 Geburtstag Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 930221 15 8 Michael Menzel Die Zeit der Entwurfe 1273 1347 Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte 7a 10 vollig neu bearbeitete Auflage Klett Cotta Stuttgart 2012 ISBN 978 3 608 60007 0 S 110 121 Hans Patze Erzbischof Gerhard II von Mainz und Konig Adolf von Nassau Territorialpolitik und Finanzen In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Band 13 1963 S 83 140 Malte Prietzel Das Heilige Romische Reich im Spatmittelalter Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 15131 3 Christine Reinle Adolf von Nassau In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Portrats von Heinrich I bis Maximilian I Beck Munchen 2003 S 360 371 ISBN 978 3406509582 Winfried Speitkamp Hrsg Handbuch der hessischen Geschichte Band 3 Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 63 3 Historische Kommission fur Hessen Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters 1250 1500 Kohlhammer Stuttgart u a 1983 ISBN 3 17 007908 5 S 86 ff Fritz Trautz Studien zur Geschichte und Wurdigung Konig Adolfs von Nassau In Geschichtliche Landeskunde Veroffentlichungen des Instituts fur geschichtliche Landeskunde an der Universitat Mainz 2 1965 S 1 45 Franz Xaver von Wegele Adolf Graf von Nassau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 89 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf von Nassau Sammlung von Bildern Werke von und uber Adolf von Nassau in der Deutschen Digitalen Bibliothek Stefan Hirschmann Konig Adolf von Nassau 1292 1298 Bibliographie historik hirschmann de Anmerkungen Bearbeiten Eine Beschreibung des Siegels befindet sich auf Wikisource Die Siegel der deutschen Kaiser und Konige Band 5 von Otto Posse Echte Siegel Seite 33 34 Retters Christina von Hessische Biografie Stand 26 Februar 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zu Wahl und Kronung Adolfs siehe Andreas Buttner Rituale der Herrschererhebung im spatmittelalterlichen Reich Mittelalter Forschung 35 1 Band 1 Ostfildern 2012 S 223 236 online Zitiert nach Malte Prietzel Das Heilige Romische Reich im Spatmittelalter Darmstadt 2004 S 33 Die mittelalterlichen Quellen zu Adolfs Tod sind aufgearbeitet bei Manuel Kamenzin Die Tode der romisch deutschen Konige und Kaiser 1150 1349 Mittelalter Forschungen 64 Ostfildern 2020 S 332 351 online Zu Adolfs Bestattung in Rosenthal siehe Manuel Kamenzin Die Tode der romisch deutschen Konige und Kaiser 1150 1349 Mittelalter Forschungen 64 Ostfildern 2020 S 430 432 online Zur Umbettung Adolfs und Albrechts nach Speyer Manuel Kamenzin Die Tode der romisch deutschen Konige und Kaiser 1150 1349 Mittelalter Forschungen 64 Ostfildern 2020 S 453 457 online Franz Klimm Der Kaiserdom zu Speyer Speyer 1930 S 44 Pierre Even Das Bildnis Konig Adolfs von Nassau im Frankfurter Kaisersaal In Nassauische Annalen Bd 109 Wiesbaden 1998 S 73 89 Liedtext Edel und hochgeboren von keyserlichem stamm Irrtum im Titel der Oper Adolf war Konig aber nicht Kaiser VorgangerAmtNachfolgerRudolf I von HabsburgRomisch deutscher Konig 1292 1298Albrecht I von Osterreich nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118637606 lobid OGND AKS VIAF 89694697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adolf von NassauKURZBESCHREIBUNG romisch deutscher KonigGEBURTSDATUM vor 1250STERBEDATUM 2 Juli 1298STERBEORT 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