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Kloster Rosenthal auch Kloster St Maria im Rosenthal heute Rosenthalerhof oder Kerzenheim Ortsteil Rosenthal war eine der Muttergottes geweihte Zisterzienserinnenabtei Es liegt im Rodenbachtal in der Nordpfalz und ist heute eine sehr idyllisch gelegene Klosterruine mit Weiher und Gaststatte um die sich ein kleiner Ort gebildet hat der zu Kerzenheim im Donnersbergkreis gehort Kloster RosenthalKloster RosenthalLage Deutschland DeutschlandRheinland PfalzLiegt im Bistum ehemals Worms heute SpeyerKoordinaten 49 33 37 N 8 0 44 O 49 560277777778 8 0122222222222 Koordinaten 49 33 37 N 8 0 44 OPatrozinium BMVGrundungsjahr 1241Jahr der Auflosung Aufhebung 1572Jahr der Wiederbesiedlung 1646Jahr der Wiederauflosung 1651 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Grunderfamilie 2 Geschichte des Klosters 2 1 Heutiger Zustand 3 Galerie 3 1 Sage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelbelegeGrundung und Grunderfamilie BearbeitenDas Kloster wurde 1241 durch Graf Eberhard IV von Eberstein fruhere Zahlung Eberhard II Burgherr zu Stauf und seine Gemahlin Adelheid von Sayn gestiftet Eberhard von Eberstein war der Bruder des Speyerer Bischofs Konrad von Eberstein und ein Cousin der hl Hedwig Er stammte mutterlicherseits von den Andechsern ab und war uber seine beiden Schwestern mit den Leiningern und den Raugrafen verschwagert Sein Neffe Raugraf Eberhard I Bischof von Worms weihte am 22 Mai 1261 die fruhgotische Kirche des von seinem Onkel gestifteten Klosters Rosenthal Im Oktober des Jahres begrub man dort des Bischofs Bruder Raugraf Heinrich I 1261 die Grabplatte ist in der Kirchenruine erhalten Laut der Regensburger Chronik von Carl Theodor Gemeiner war er der Ritter der mit Herzogin Maria von Brabant einen Briefwechsel fuhrte weshalb diese aus unbegrundeter Eifersucht 1256 auf Befehl ihres Gatten Ludwig des Strengen von Bayern enthauptet wurde 1 Geschichte des Klosters Bearbeiten nbsp Die Kirchenruine von Suden 2014 nbsp Kirchenruine von innen nbsp Grabplatte des Klostergrunders Eberhard von Eberstein in der Rosenthaler KirchenruineViele Tochter des Landadels traten in das Kloster ein Im Jahre 1496 gehorten ihm 70 Personen an davon 31 Chorschwestern 14 Laienschwestern und 24 Dienstleute Die Nonnen brachten das ihnen zustehende Heiratsgut in die Klostergemeinschaft ein und es fielen ihr auch sonstige Schenkungen zu Dadurch hatte der Konvent nicht unerheblichen Besitz in der naheren und weiteren Umgebung besonders in Asselheim Bechtolsheim Breunigweiler Gollheim Guntheim Hillesheim Kerzenheim Lautersheim und in Sippersfeld In der Schlacht bei Gollheim am 2 Juli 1298 fiel Konig Adolf von Nassau und wurde hier beigesetzt Er war der Grossneffe des Klostergrunders und blieb elf Jahre lang in Rosenthal bestattet da ihm sein uberlebender Kontrahent Albrecht von Osterreich die Beisetzung im Speyerer Dom verweigerte Erst nach dessen Tod konnte er 1309 in die Kathedrale uberfuhrt werden Seine Gattin Imagina von Isenburg Limburg betete gemass der Uberlieferung in der Rosenthaler Klosterkirche wahrend unweit davon die Schlacht tobte Am Todesort ihres Mannes liess sie spater das fruhgotische Konigskreuz errichten und erlebte noch seine Uberfuhrung nach Speyer In der Mainzer Stiftsfehde 1461 62 wurde der Konvent unter der Abtissin Anna von Lustadt 1485 in Mitleidenschaft gezogen Ende des 15 Jahrhunderts liess ihre ubernachste Nachfolgerin Margaretha von Venningen 1505 die Klosterkirche im Stil der Spatgotik umbauen wobei auch der markante Fialturm entstand Im Pfalzischen Bauernkrieg wahrend der Amtszeit von Abtissin Barbara Goler von Ravensburg 1535 plunderte und verwustete man 1525 das Kloster es konnte jedoch weitergefuhrt werden bis schliesslich 1572 die 14 Abtissin Elisabeth von Geispitzheim im Zuge der Reformation alle Rechte an den damaligen Landesherrn Graf Philipp IV von Nassau Weilburg abtrat Dieser hatte schon vorher die Aufnahme neuer Schwestern untersagt und auf eine Schliessung des Konvents gedrangt Er loste das Kloster auf brachte den Besitz an sich und setzte einen weltlichen Schaffner zur Verwaltung und Bewirtschaftung des Grundbesitzes ein In der Folgezeit dienten die Klostergefalle den wechselnden Linien des regierenden Hauses Nassau als Einnahmequelle Gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges setzte Kaiser Ferdinand III den Zisterzienserorden wieder in seine Rechte ein Unter der Abtissin von Konigsbruck wurde Rosenthal im Fruhjahr 1646 wieder von Nonnen besiedelt und die Anlage renoviert Unter Berufung auf die im Westfalischen Frieden getroffenen Vereinbarungen vertrieben die Grafen von Nassau die Schwestern im Februar 1651 erneut aus dem Kloster Es blieb aufgelost und wurde als Staatsdomane verwaltet 1794 beschlagnahmten die Franzosen den Besitz und versteigerten ihn in Teilen Es siedelten sich dort Mennoniten an bewirtschafteten die ehemaligen Klosterguter weiter und bewohnten die Klostergebaude die sie unter den Familien aufteilten Die Kirche diente ihnen als Steinbruch und man begann sie im Chorbereich abzureissen Der Bayerische Staat gebot dem Zerstorungswerk Einhalt indem der Landrat des Bezirksamtes Kirchheim die Kirchenruine 1851 zugunsten des Historischen Vereins der Pfalz und der bayerischen Bezirksregierung in Speyer aufkaufte 1863 ging sie in den Besitz des damaligen Rosenthaler Vereins uber und heute betreut der Historische Verein Rosenthal und Umgebung e V die eindrucksvolle Anlage Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Wappen von Kerzenheim die rechte Halfte mit Rose und Kirche symbolisiert den Ortsteil RosenthalAuf dem Gelande ist ein kleines Museum eingerichtet Von der dachlosen einschiffigen Kirchenruine steht noch der grosste Teil des Langhauses und das Westwerk mit einem spatgotischen Glockenturmchen das inzwischen sogar wieder eine Glocke besitzt Dieses weithin sichtbare Glockenturmchen ist neben der Ebersteiner Wappenrose des Klosterstifters Eberhard von Eberstein zum Symbol von Rosenthal geworden Die Kirchensilhouette mit dem markanten Turmchen und die Ebersteiner Rose sind auch als Attribute in das Ortswappen von Kerzenheim ubergegangen wozu Rosenthal inzwischen als Gemeindeteil gehort Die bis 1990 noch teilweise landwirtschaftlich genutzten Klostergebaude bergen noch manches architektonische Kleinod Ein Teil davon beherbergt inzwischen eine Gaststatte mit rustikalem Ambiente Erst 1999 wurde auf dem Gelande der sehr gut erhaltene Grabstein der Abtissin Ursula von Venningen entdeckt und ausgegraben Die Ruine der Klosterkirche ist Privateigentum eines Vereins der den Zugang nur an Sonn und Feiertagen und nach Vereinbarung von April bis Oktober gewahrt Von der Anlage gilt noch immer was Domkapitular Franz Xaver Remling schon 1836 schrieb Dessungeachtet sind noch heute die Rosenthaler Klosterruinen die schonsten und wohlerhaltensten des ganzen Kreises und sohin werth von jedem Alterthums Freunde besucht zu werden Remling Kloster und Abteien in Rheinbaiern 1836 S 294 Galerie Bearbeiten nbsp Rosenthal gotisches Turmchen der Klosterkirche nbsp Kirche innen Nordwand mit Grabsteinen nbsp Sudwand der Kirche mit Masswerkfenstern nbsp Grabplatte der Abtissin Barbara von Heppenheim genannt vom Saal 1567 nbsp Grabplatte von Raugraf Heinrich I 1261 Neffe des Klosterstifters nbsp Nischengrab in der Kirchenruine nbsp Gedenktafel in der Kirchenruine 1866 nbsp Spatgotischer Gewolbeschlussstein Spolie mit Wappen von Nassau Saarbrucken nbsp Konventsgebaude westlich der Kirche nbsp Gotische Pforte am Konventsgebaude nbsp Konventsgebaude Detail mit Kielbogenfenstern nbsp Kielbogenfenster am Konventsgebaude nbsp Wirtschaftstrakt mit gotischen Fenstern und Turen nbsp Wirtschaftstrakt Detail nbsp mittelalterliches Pflaster am WirtschaftstraktSage Bearbeiten nbsp Zierstein in Rosenthal mit dem Ortswappen der Ebersteiner Rose des KlostergrundersAuf der Landstrasse von Grunstadt nach Gollheim gelangt man bei Kerzenheim auf schmalem Waldwege in ein enges Thalchen in welchem etwa dreiviertel Stunden waldeinwarts das graue gothische Thurmlein des ehemaligen Klosters Rosenthal aus dem Schatten der Baume trauernd hervorragt Eberhard II Graf von Eberstein und seine Gattin Adelinde waren die Stifter desselben Der Name soll aus dem Wappenschilde der Grafen von Eberstein welche eine Rose in weissem Felde fuhrten entlehnt worden sein Dagegen hielten die Nonnen zu Rosenthal an der Sage es seien als man mit dem Baue des Klosters mitten im Winter beschaftigt war bluhende Rosen in den Gestrauchen gefunden und daher dem Kloster der Name beigelegt worden Es war im Jahre 1298 als der ungluckliche Kaiser Adolph von Nassau auf dem Felde bei Gollheim den Tod fand und darauf in dem Kloster Rosenthal beigesetzt wurde Der Sieger Albrecht von Osterreich der den Aufstieg des Hauses Habsburg begrundete verweigerte Adolf von Nassau das Begrabnis in Speyer so dass er elf Jahre im Kloster begraben war Erst nachdem Albrecht auch tot war genehmigte Kaiser Heinrich VII beider Begrabnis im Kaiserdom zu Speyer 1309 Als im Pfalzischen Erbfolge Krieg 1689 unter Ludwig XIV die Pfalz verwustet wurde erbrach die Soldateska die Sarkopharge und kegelte mit den Schadel und Gebeinen aller dort Bestatteten 2 3 Literatur BearbeitenRosenthal In Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Christmann sche Buchhandlung Neustadt a d Haardt 1836 S 275ff Reprint Richter Pirmasens 1973 ISBN 3 920784 11 1 Karl Heinrich Conrad Kloster Rosenthal Artcolor Verlag Hamm 1997 ISBN 3 89261 323 0 Pia Heberer Werth von jedem Alterthums Freunde besucht zu werden In Donnersberg Jahrbuch 2000 Kirchheimbolanden ISBN 3 926306 24 6 S 138 145 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Rosenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite Kloster Rosenthal bebildert Einzelbelege Bearbeiten Adolph Kollner Geschichte der Herrschaft Kirchheim Boland und Stauf Wiesbaden 1854 S 89 Digitalscan Schoppner Sagenbuch der Bayerischen Lande S 352 353 1 nach F X Remling Geschichte der Abteien und Kloster in Rheinbayern Teil I 1836 S 276 Conrad St Maria in Rosenthal In Nordpfalzer Geschichtsverein Beitrage zur Heimatgeschichte Sonderdruck S 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Rosenthal Pfalz amp oldid 232210841