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Philipp IV von Nassau Weilburg Philipp III von Nassau Saarbrucken 14 Oktober 1542 in Weilburg 12 Marz 1602 in Saarbrucken aus der walramischen Linie des Hauses Nassau war von 1559 bis zu seinem Tode Graf von Nassau Weilburg und ab 1574 zugleich Graf von Nassau Saarbrucken Graf Philipp III von Nassau Saarbrucken Statue vom Grabmal in der Stiftskirche St ArnualDie unterschiedliche Zahlung resultiert daraus dass sein Vater Philipp III von Nassau Weilburg 1523 1559 im Gegensatz zu Philipp I 1371 1429 und Philipp II 1429 1492 von Nassau Weilburg nicht zugleich Graf von Nassau Saarbrucken war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilipp IV wurde als Sohn von Philipp III von Nassau Weilburg und dessen dritter Frau Amalie von Isenburg Budingen geboren In seiner Kindheit wurde er gemeinsam mit seinem Halbbruder Albrecht von Nassau Weilburg von Kasper Goltwurm auf Schloss Neuweilnau im evangelischen Glauben erzogen Danach studierte er an der Universitat Jena deren Rektor er zeitweilig war Am 4 Oktober 1559 starb sein Vater Philipp erbte gemeinsam mit seinem alteren Halbbruder Albrecht die Teilgrafschaft Nassau Weilburg Da Philipp erst sechzehn Jahre alt war ubernahm Johann IV von Nassau Saarbrucken als Senior des nassauisch walramischen Hauses die Vormundschaft Anfanglich regierten die Bruder Albrecht und Philipp gemeinsam Die hohen Schulden ihres Vaters schrankten ihre Handlungsfahigkeit ein Nur langsam gelang es ihnen die Haushaltslage zu verbessern nbsp Das unter Philipp errichtete Torhaus von Schloss NeuweilnauAm 15 Mai 1561 teilten die Bruder zum ersten Mal ihre Herrschaft Albrecht erhielt Schloss und Amt Weilburg Philipp Schloss und Amt Neuweilnau Der grosste Teil der Herrschaft und die Schulden des Vaters blieben jedoch gemeinsamer Besitz Philipp bezog das Schloss Neuweilnau das bereits seinem Vater als Residenz gedient hatte Zwischen 1564 und 1566 liess er hier erhebliche Ausbauarbeiten ausfuhren Philipp gehorte dem Wetterauischen Reichsgrafenkollegium an in dem sein alterer Bruder eine fuhrende Rolle einnahm 1567 68 traf Philipp sich mehrmals mit Wilhelm I von Oranien Er beteiligte sich an der Vorbereitung des niederlandischen Unabhangigkeitskrieges gegen Fernando Alvarez de Toledo Herzog von Alba Der Angriff auf die Niederlande scheiterte jedoch 1568 Philipp heiratete in erster Ehe Erika von Manderscheid Blankenheim 1 am 9 April 1563 ihr einziges Kind war Anna Amalia von Nassau Saarbrucken 1565 1605 die spatere Gattin von Georg von Nassau Dillenburg Im Jahr 1570 bestellte Johann IV von Nassau Saarbrucken die Bruder Albrecht und Philipp durch Testament zu seinen Erben Johann war ohne legitime Nachkommen und wollte sicherstellen dass gemass dem Erbvertrag von 1491 die Grafschaften Saarbrucken Saarwerden und Ottweiler dem walramischen Zweig des Hauses Nassau erhalten blieben Bereits 1571 ubernahm Philipp die Regentschaft uber Teile von Johanns Besitz Er verlegte seine Residenz von Neuweilnau nach Saarbrucken Im gleichen Jahr teilten Albrecht und Philipp die Herrschaftsrechte in der Grafschaft Weilburg vollstandig Mit der Landgrafschaft Hessen schlossen sie mehrfach Vertrage in denen sie den Gemeinschaftsbesitz von Nassau und Hessen schrittweise aufteilten Bereits ein Jahr spater 1572 gelang Philipp die Sakularisation des Klosters Rosenthal Das Kloster hatte zur Familie eine enge Beziehung und diente zeitweise als Grablege fur Philipps Ahnen Konig Adolf von Nassau dem einzigen deutschen Konig seiner Familie nbsp Jagdschloss Philippsborn Stich aus dem 16 Jahrhundert 1572 liess Philipp die Burg Wanborn eine Anlage aus dem 12 Jahrhundert in der Nahe von Saarbrucken abbrechen und eine im Renaissancestil gehaltene Vierflugelanlage das Jagdschloss Philippsborn errichten Aus dieser Zeit ist noch der Gewolbekeller erhalten Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Anlage zerstort und spater in veranderter Form als Gutshof neu gebaut Reste hiervon bilden heute das Forsthaus Neuhaus Mit dem Tod Johann IV von Nassau Saarbrucken fielen im Jahr 1574 die katholischen Grafschaften Saarbrucken Saarwerden und Ottweiler endgultig an Albrecht und Philipp von Nassau Weilburg Die Herrschaftsrechte wurden zwischen den Brudern verteilt Philipp erhielt Saarbrucken und Saarwerden und die Herrschaft Stauf Albrecht erhielt Ottweiler die Amter Homburg und Kirchheim und die Herrschaften Lahr und Mahlberg Die Saarbrucker Erbschaft wurde von verschiedenen Seiten angefochten Herzog Karl III von Lothringen forderte die Grafschaft Saarwerden als erledigtes Lehen zuruck Albrecht als Senior des walramischen Hauses Nassau konnte jedoch das nassauischen Recht vor dem Reichskammergericht durchsetzen Der Streit verlief uber Jahre und drohte zeitweise militarisch zu eskalieren Dies war der Hauptgrund dass Philipp seine Hauptresidenz nach Saarbrucken verlegte Als Wohnsitz diente dort das neu erbaute Sommerhaus zu Saarbrucken das die Grundlage des heutigen Schloss Saarbrucken bildete nbsp Grabmal Philipps und seiner Ehefrauen in der Stiftskirche St ArnualKurfurst Friedrich III von der Pfalz machte ebenfalls Anspruche auf Teile des Erbes geltend Auch hier gelang es dem Haus Nassau sich in den wesentlichen Punkten durchzusetzen Mehrere umfangreiche Vertrage in denen die genauen Rechte und Grenzen festgelegt wurden wurden geschlossen Bereits zum 1 Januar 1575 fuhrte Philipp in seinem Herrschaftsbereich die Reformation nach hessischem Vorbild ein Mit der Durchfuhrung wurde der Saarbrucker Hofprediger Gebhard Beilstein aus Wetzlar beauftragt Katholische Priester wurden aus dem Amt entfernt oder auf die neue Lehre verpflichtet Kirchenguter eingezogen Schulen eingerichtet und Kirchenpatronat erworben und das Feiern hergebrachter heidnischer Brauche wie das Johannesfeuer und das Tanzen an Sonntagen wurde bei Strafe verboten Philipp erliess hierfur eine umfangreiche Kirchenordnung Der Einsatz fur die Reformation verscharfte den Streit mit dem Herzogtum Lothringen das weiterhin katholisch war Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr 1581 heiratete Philipp am 3 Oktober 1583 Elisabeth von Nassau Dillenburg 2 alteste Tochter von Johann VI dem Alteren von Dillenburg Nach Philipps Tod heiratete Elisabeth Wolfgang Ernst von Isenburg Budingen Philipp III starb am 12 Marz 1602 in Saarbrucken Er wurde in der traditionellen Grablege des Hauses Nassau Saarbrucken der Stiftskirche St Arnual bestattet Philipp hatte keine Sohne sein Erbe war sein Neffe Ludwig II von Nassau Weilburg der den gesamten walramischen Besitz des Hauses Nassau in seiner Hand vereinigte Literatur BearbeitenEdith Brockel u a Weilburg Lexikon Hrsg Magistrat der Stadt Weilburg Magistrat der Stadt Weilburg Weilburg 2006 Christian Spielmann Geschichte der Stadt und Herrschaft Weilburg Stadt Weilburg Weilburg 2005 Erstausgabe 1896 F W Th Schliephake Karl Menzel Geschichte von Nassau Band 6 Kreidels Verlag Wiesbaden 1884 S 341 ff Joachim Conrad Philipp III von Nassau Saarbrucken In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 25 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 332 7 Sp 1059 1065 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Friederich Kollner Geschichte des vormaligen Nassau Saarbruck schen Landes und seiner Regenten Teil 1 Saarbrucken 1841 S 287 296 DigitalisatWeblinks BearbeitenNassau Saarbrucken Philipp III von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Zur Person vgl Nassau Saarbrucken Erika von in der Datenbank Saarland Biografien Zur Person vgl Nassau Saarbrucken Elisabeth von in der Datenbank Saarland Biografien VorgangerAmtNachfolgerPhilipp III Graf von Nassau Weilburg 1559 1602Ludwig II Johann IV Graf von Nassau Saarbrucken 1574 1602Ludwig II Normdaten Person GND 102323356 lobid OGND AKS VIAF 15158033 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp IV ALTERNATIVNAMEN Philipp IV von Nassau Weilburg Philipp III von Nassau SaarbruckenKURZBESCHREIBUNG Graf von Nassau Weilburg Saarbrucken und Saarwerden ReformatorGEBURTSDATUM 14 Oktober 1542GEBURTSORT WeilburgSTERBEDATUM 12 Marz 1602STERBEORT Saarbrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp IV Nassau Weilburg amp oldid 235527687