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Johann VI von Nassau Dillenburg genannt der Altere 22 November 1536 in Dillenburg 18 Oktober 1606 1 ebenda war Statthalter von Gelderland von 1578 bis 1581 Er war der Sohn des Grafen Wilhelm des Reichen von Nassau Dillenburg und dessen Ehefrau Juliana von Stolberg Er regierte ab 1559 die nassau dillenburgischen Stammlande Graf Johann VI von Nassau Dillenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann VI studierte in Strassburg Sein alterer Bruder Wilhelm der Schweiger war Erbe des Furstentums Orange in Sudfrankreich geworden und so folgte Johann in den deutschen Besitztumern des Vaters als dieser 1559 starb Er wurde dadurch Graf von Nassau Dillenburg Katzenelnbogen Dietz Siegen und Hadamar Als 1561 mit dem Grafen Johann III die Linie Nassau Beilstein ausstarb erbte Johann auch Beilstein Seinen Bruder Wilhelm unterstutzte er nicht nur politisch sondern auch finanziell erheblich bis an die Grenze seiner Zahlungsfahigkeit Er gab dessen Familie Zuflucht als diese vor Ausbruch des Achtzigjahrigen Kriegs aus den Niederlanden fliehen musste Nach der Stabilisierung der Lage in den Niederlanden forderte Johann die gewahrten Kredite fur den Krieg gegen Spanien zuruck 1594 wurde diese Ruckzahlung vereinbart aber erst nach 30 Jahren konnte sie abgeschlossen werden Im Auftrag seines Bruders wirkte er an der Gefangenhaltung und Auslieferung von Wilhelms zweiter Ehefrau Anna von Sachsen und der Inhaftierung ihres Anwalts Jan Rubens mit dem eine Liebesaffare mit Anna vorgeworfen wurde Spater war er der Einzige der Verantwortung fur die Tochter aus dieser Affare Christine von Diez ubernahm die ihn als einen Ersatzvater betrachtete Rubens kam in Dillenburg in zweijahrige Haft und anschliessend in Siegen unter Hausarrest wo 1577 sein beruhmter Sohn Peter Paul Rubens zur Welt kam Jan Rubens Ehefrau Maria Pypelinckx hielt stets loyal zu ihrem Mann Drei seiner Sohne und seine vier Bruder fielen im Kampf um die Niederlande Als Einziger unter seinen Brudern starb er 69 jahrig eines naturlichen Todes Werk Bearbeiten nbsp Denkmal Johanns in UtrechtJohann bemuhte sich um eine umfassende Verwaltungsorganisation 1562 regelte er durch die Holz und Waldordnung die Haubergwirtschaft des Siegener Landes 2 Seit 1572 und endgultig 1577 ging das Land vom lutherischen zum calvinistischen Bekenntnis uber 1582 erliess er auf Drangen seiner Untertanen ein Hexenmandat das vergleichsweise zuruckhaltend war genaue Untersuchung auch entlastender Tatsachen forderte und keine eigenstandige lokale Prozessfuhrung zuliess 3 Der Graf selbst war kein Befurworter der Hexenverfolgungen hielt Zauberei aber fur moglich Wahrend seiner fast 50 jahrigen Regierungszeit wurden 70 Hexenprozesse gefuhrt die zu 40 Hinrichtungen einschliesslich dreier Selbstmorde fuhrten diese Gesamtzahl liegt deutlich unter den umliegenden Herrschaften 4 1584 grundete Johann VI die Hohe Schule Herborn als geistiges Zentrum des Calvinismus Er belebte das Wetterauische Reichsgrafenkollegium neu dessen Fuhrer er wurde Er initiierte ein Landrettungswerk Miliz das auf die umliegenden Lander ausgedehnt werden sollte wie er auch eine politische Union aller evangelischen Stande zu erreichen suchte Er unterstutzte entscheidend seinen Bruder Wilhelm den Schweiger in den Niederlanden wo er 1577 bis 1580 als Statthalter der Provinz Gelderland tatig war und 1579 die Utrechter Union zustande brachte Ehen und Nachkommen Bearbeiten nbsp Wilhelm Ludwig von Nassau Dillenburg nbsp Johann VII von Nassau Siegen nbsp Ernst Casimir von Nassau Dietz nbsp Johann Ludwig von Nassau HadamarJohann VI heiratete 1559 in Dillenburg in erster Ehe Elisabeth von Leuchtenberg 1537 1579 Tochter des Landgrafen Georg von Leuchtenberg Elf Kinder wurden in dieser Ehe geboren Wilhelm Ludwig 1560 1620 Statthalter von Friesland Groningen Graf von Nassau Dillenburg 1587 Prinzessin Anna von Oranien Nassau Johann 1561 1623 der Mittlere Graf von Nassau Siegen 1 1581 Grafin Magdalene von Waldeck 1558 1599 2 1603 Prinzessin Margarethe von Schleswig Holstein Sonderburg 1583 1658 Georg 1562 1623 Graf von Nassau Beilstein ab 1620 Graf von Nassau Dillenburg 1 1584 Grafin Anna Amalie von Nassau Saarbrucken 1565 1605 2 1605 Grafin Amalie von Sayn Wittgenstein 1585 1633 Elisabeth 1564 1611 1 1583 Graf Philipp von Nassau Saarbrucken 1542 1602 2 1603 Graf Wolfgang Ernst I von Isenburg Budingen 1560 1633 Juliana 1565 1630 1 1588 Wild und Rheingraf Adolf Heinrich von Salm Dhaun 1557 1606 2 1619 Graf Johann Albrecht I von Solms Braunfels 1563 1623 Philipp 1566 1595 gefallen Maria 1568 1625 1588 Graf Johann Ludwig I von Nassau Wiesbaden 1567 1596 Anna Sibylla 1569 1576 gestorben an der Pest in Dillenburg Mathilde 1570 1625 1592 Graf Wilhelm V von Mansfeld Arnstein 1555 1615 Ernst Casimir 1573 1632 gefallen Statthalter von Friesland und Groningen Graf von Nassau Dietz 1607 Herzogin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbuttel 1592 1642 Ludwig Gunther 1575 1604 gefallen vor Sluis 1601 Grafin Anna Margarethe von Manderscheid Gerolstein 1575 1606 Johanns zweite Ehefrau wurde 1580 in Dillenburg Prinzessin Kunigunde Jakobaa von der Pfalz 1556 1586 mit der er zwei Tochter hatte Amalia 1582 1635 1600 Graf Wilhelm I zu Solms Greifenstein 1570 1635 gestorben an der Pest in Greifenstein Kunigunde 1583 1584 Seine dritte Ehe schloss er 1586 in Berleburg mit Grafin Johannetta von Sayn Wittgenstein 1561 1622 mit der er folgende sieben Kinder hatte Georg Ludwig 1588 1588 Johann Ludwig 1590 1653 Furst von Nassau Hadamar 1617 Grafin Ursula zur Lippe 1598 1638 Johannetta Elisabeth 1593 1654 1616 Graf Konrad Gumprecht von Bentheim Limburg 1585 1618 oder 1619 Anna 1594 1660 1619 Graf Philipp Ernst von Isenburg Birstein 1595 1635 gestorben an der Pest in Hanau Magdalena 1595 1633 1624 Graf Georg Albert I von Erbach 1597 1647 Anna Amalia 1599 1667 1648 Graf Wilhelm Otto von Isenburg Birstein 1597 1667 Juliane 1602 1602 Literatur BearbeitenRolf Glawischnig Niederlande Kalvinismus und Reichsgrafenstand 1559 1584 Nassau Dillenburg unter Graf Johann VI Schriften des Hessischen Landesamtes fur geschichtliche Landeskunde 36 Elwertsche Verlagsbuchhandlung Marburg 1973 Rolf Glawischnig Johann VI In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 500 f Digitalisat Pieter Lodewijk Muller Johann VI Graf von Nassau Dillenburg oder Nassau Katzenelnbogen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 254 258 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 39 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 550 Karl E Demandt Die Siegener und Dillenburger Regierungsprotokolle Graf Johanns VI von Nassau 1561 1562 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1986 ISBN 978 3 922244 69 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann VI von Nassau Dillenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann VI im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nassau Dillenburg Johann VI der Altere Graf von Hessische Biografie Stand 9 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Johann VI von Nassau Siegen Gestorben 6 Oktober 1605 nach Europ Stammtaf NF I 116 Esser 1933 S 25f 08 10 1606 Adolf Muller Meilensteine aus der Siegerlander Vergangenheit In Siegerlander Heimatkalender Bd 41 1966 ZDB ID 529717 5 S 96 Grafen Johanns zu Nassau Mandat die der Zauberey und Hexerei beschuldigte Personen betr In Friedrich Wilhelm Cuno Johann der Aeltere von Nassau Dillenburg Georg Schwabe Halle an der Saale 1869 S 121 123 vgl S 101 Google Books Vgl im Einzelnen Johanna Koppenhofer Hexenverfolgungen in der Grafschaft Nassau Die Reichsgrafschaft Nassau und ihr Regent 2003 In Gudrun Gersmann Katrin Moeller Jurgen Michael Schmidt Hrsg Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung Online bei historicum net abgerufen am 22 Oktober 2014 Statthalter von Gelderland Wilhelm I von Egmond Philipp von Croy Wilhelm II von Egmond Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein Johann V von Nassau Dietz Philipp der Schone Floris van Egmond Renatus von Oranien Nassau Philip de Lalaing Philipp II von Montmorency Karl von Brimeu Gilles de Berlaymont Maximilien de Henin Lietard Johann VI von Nassau Dillenburg Wilhelm IV von Bergh s Heerenberg Adolf von Neuenahr Moritz von Oranien Friedrich Heinrich von Oranien Wilhelm II von Oranien Wilhelm III von Oranien Wilhelm IV von Oranien Wilhelm V von Oranien Normdaten Person GND 119521296 lobid OGND AKS LCCN n86037549 VIAF 28548571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann VI ALTERNATIVNAMEN Johann der Altere Johann VI Graf von Nassau DillenburgKURZBESCHREIBUNG Graf von Nassau DillenburgGEBURTSDATUM 22 November 1536GEBURTSORT DillenburgSTERBEDATUM 18 Oktober 1606STERBEORT Dillenburg Abgerufen von https de 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