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Die Grafschaft Katzenelnbogen war eine reichsunmittelbare Grafschaft im Heiligen Romischen Reich die von 1095 bis 1479 am Mittelrhein bestand Ab 1479 waren die Landgrafen von Hessen Besitzer der Grafschaft und Trager des Grafentitels Der Titel Graf zu Katzenelnbogen ist bis heute Bestandteil des Familiennamens im Haus Hessen Weitere Trager des Titels sind die Vertreter zweier noch regierender Hauser namlich der Grossherzog von Luxemburg sowie der Konig der Niederlande Stammsitz der Grafen war die Burg Katzenelnbogen in der heutigen Stadt Katzenelnbogen Wappen der Grafen von KatzenelnbogenGrafschaft Katzenelnbogen um 1400 Selbst auf ihrem Hohepunkt war das Gebiet der Grafschaft in zwei Hauptgebiete geteilt die spater als Folge der 1567 erfolgten Teilung der Landgrafschaft Hessen jeweils zum Kern unterschiedlicher Territorien wurden die Niedergrafschaft um Katzenelnbogen und die Burg Rheinfels spater Kern der bald wieder erloschenen Landgrafschaft Hessen Rheinfels die Obergrafschaft um Darmstadt spater Kern der Landgrafschaft Hessen Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Teilung 1 2 Altere Linie 1 3 Jungere Linie 1 4 Vereinigung 1 5 Ende und Erbfall an Hessen 1 6 Wirtschaftliche Grundlagen 2 Herkunft des Namens 2 1 1 Version 2 2 2 Version 2 3 Siegel 3 Wappen 4 Vogte von Katzenelnbogen 5 Grafen von Katzenelnbogen 5 1 Altere Linie 5 2 Jungere Linie 6 Bekannte Mitglieder des Geschlechts 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Historische Forschung 8 2 Belletristik 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Katzenelnbogen Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655 nbsp Burg Katzenelnbogen in der Stadt Katzenelnbogen im heutigen Rhein Lahn Kreis in Rheinland PfalzDie Katzenelnbogener werden erstmals in den Siegburger Urkunden des 11 Jahrhunderts mit Diether I als Vogt der Abtei Prum ca 1065 1095 erwahnt 1066 1075 1 Erzbischof Anno II von Koln bekundet dass er die Nutzung der Guter zu Sulz Sulsa des von ihm zu Ehren der Heiligen Maria und Michael gegrundeten Klosters Siegburg unter Zustimmung und Mitwirkung des Abtes Erpho Kloster Siegburg dem Edlen Dietrich und dessen Frau Meinlindis 2 auf Lebenszeit ubergeben hat Hierfur haben Dietrich und seine Frau dem genannten Kloster ihren Besitz zu Kirchscheid Sceida mit 30 namentlich genannten Horigen ubereignet Anschliessend werden 49 Zeugen mit Vornamen genannt Et ut hoc stabile et inconvulsum permaneat istius cirografi et sigilli nostri approbatione confirmare curavimus 3 und scheinen ihren altesten Sitz im Einrich auf der Egenroth gehabt zu haben 4 1095 1096 5 Siegburg Erzbischof Hermann von Koln bekundet dass Heinrich und Diether Sohne Diethers des Alteren dem Abt Reinhard und Kloster Siegburg von ihren Erbgutern bei Lay heute ein Stadtteil von Koblenz den grosseren Teil ihres Salhofes mit Zubehor fur 100 Mark verkauft haben Die Vergabung donatio der Kirche welche auf diesem Allod erbaut ist soll allein dem Abt zustehen und diese nicht nur fur die zum Hofe gehorenden Leute sondern auch fur alle Bewohner eines vom Laubach Loip Konigsbach Cunge und Wacke begrenzten Bezirkes kirchlich zustandig sein 6 Die Ubergabe geschah auf den Altar des Heiligen Michael durch die Hande des Erzbischofs und des Grafen Adalbert von Norvenich Vogt dieses Ortes und wurde durch den Eide zweier Diener derselben Ordunc und Hartbert bekraftigt wobei die beiden Ministerialen Wippizo und Dumelo als Machtboten missi des Pfalzgrafen Heinrich II zugegen waren 7 Die rechtsrheinisch etwa zwanzig Kilometer ostlich der Loreley im Taunus gelegene Burg Katzenelnbogen wurde ab 1094 von Diether I und seinem Sohn Heinrich I erbaut Vermutlich agierten sie dabei als Vogte des Klosters Bleidenstadt auf dessen Vogteigut die Burg entstand Kurz darauf gaben sie vermutlich Burg Egenroth auf grundeten aber um 1130 am Fuss deren Burgbergs Kloster Gronau das fur knapp zwei Jahrhunderte das Hauskloster des Geschlechts war Heinrich II von Katzenelnbogen war der erste politisch bedeutende Vertreter des Grafenhauses was wohl damit zusammenhangt dass sein Halbbruder Hermann von Stahleck der Schwager von Konig Konrad III war Konrad ubertrug Heinrich II 1138 die Grafschaft im Kraichgau sudlich Heidelberg und verlieh dem Haus dadurch die Grafenwurde 4 Zudem berief Konrad 1141 Heinrichs Bruder Philipp von Katzenelnbogen zum Bischof von Osnabruck Kaiser Friedrich I berief 1174 Hermann von Katzenelnbogen zum Bischof von Munster und setzte ihn mehrfach in diplomatischer Funktion ein unter anderem in Rom und Byzanz Hermann II machte Kloster Eberbach zum Hauskloster der Katzenelnbogener in dem sich von 1311 an im Sudteil des Querschiffes der Klosterkirche die Familiengrablege befand Hermann blieb auch unter Heinrich VI und Otto IV ein wichtiger Amtstrager Sein Bruder Diether war Kanzler von Heinrich VI und starb 1191 bei dessen Italienfeldzug 1190 erhielten die Grafen das Vogteirecht und erbauten zwischen 1190 und 1230 die Burg Hohenstein an der Aar den spateren Verwaltungssitz der Grafschaft 4 8 1219 erhielten die Katzenelnbogener erstmals das Zollprivileg von Sankt Goar nbsp Gedenktafel mit dem Katzenelnbogener Wappen im Pallas von Schloss AuerbachDiether IV von Katzenelnbogen baute Burg Lichtenberg zu einem territorialpolitischen Mittelpunkt aus und nannte sich comes de Lichtenberg Graf von Lichtenberg 9 Des Weiteren baute er Schloss Auerbach zum Schutz der Besitzungen Auerbach und Zwingenberg an der Bergstrasse Um die Mitte des 13 Jahrhunderts errichteten die Grafen von Katzenelnbogen in Darmstadt eine Wasserburg die den nordlichen Ausgangspunkt der als Verkehrsweg vielgenutzten Bergstrasse und damit den Handel zwischen Heidelberg und Frankfurt kontrollierte Im Jahr 1245 baute Diether V von Katzenelnbogen die linksrheinische Burg Rheinfels bei Sankt Goar und konnte damit sowohl von den rheinaufwarts als auch von den rheinabwarts fahrenden Schiffen Zoll erheben Sankt Goarer Doppelzoll Diether V vergrosserte 1249 seinen Besitz in der Rhein Main Spitze wesentlich da ihm der staufische Gegenkonig Wilhelm von Holland die Pfalz Tribur und den zugehorigen Reichsbesitz fur dessen Hilfe gegen die romische Kirche und gegen Kaiser Friedrich II und dessen Sohn Konrad IV ubertrug Trotz des Eintritts in den Rheinischen Stadtebund der unter anderem die Zollerhebung regeln sollte erhohte Diether V 1255 den Zoll und wurde deshalb von einem Heer des Stadtebundes angegriffen Die Burg Rheinfels hielt ein Jahr und 14 Wochen der Belagerung von 8000 Fussknechten 1000 Reitern und 50 Schiffen stand ehe die Angreifer unverrichteter Dinge wieder abzogen 1259 kam das Erbe der Herren von Dornberg mit der Burg Dornberg nach deren Aussterben an die Katzenelnbogener Die Schwester Diethers V Adelheid heiratete vor 1250 Walram II von Nassau den Begrunder der Walramschen Linie des Hauses Nassau und war Mutter von Konig Adolf von Nassau sowie von Diether von Nassau Erzbischof zu Trier 1300 1307 Teilung Bearbeiten Mit dem Teilungsvertrag von 1260 teilte sich das Haus in eine altere vertreten durch Diether V und eine jungere Linie vertreten durch Eberhard I wobei die altere Linie vermehrt Besitzungen in der Niedergrafschaft und die jungere Linie vermehrt Besitzungen in der Obergrafschaft erhielten Beide Linien blieben jedoch durch Besitzungen und Rechte im Territorium der jeweils anderen eng miteinander verbunden anders als bei vielen vergleichbaren Aufspaltungen von Adelshausern Beispielsweise stimmten sie ihr umfangreiches und architektonisch ambitioniertes Burgenbauprogramm miteinander ab Altere Linie Bearbeiten Diether V hatte bereits um 1257 die Burg Dornberg erworben und seinen Hauptsitz dorthin verlegt Der Sohn Diethers V Wilhelm I von Katzenelnbogen heiratete 1284 Irmgard von Isenburg was ihm Besitz um Sankt Goarshausen einbrachte Zusammen mit der ab 1319 errichteten Burg Reichenberg und der um 1370 errichteten Burg Neukatzenelnbogen Burg Katz bildete dieser Besitz die Verbindung des linksrheinischen Sankt Goar Rheinfels mit den Herrschaftsgebieten auf dem Einrich Kaiser Ludwig IV der Bayer 1314 1347 verlieh Graf Wilhelm I von Katzenelnbogen am 23 Juli 1330 das Stadtrecht fur seinen Ort Darmstadt Dies bedeutete vor allem das Recht eine Mauer zu errichten von der heute noch Reste erhalten sind und einen Markt abhalten zu durfen Eberhard V erbaute vor 1368 die Burg Schwalbach Zuvor hatten Eberhard V und sein Bruder Wilhelm II ihren Herrschaftsbereich geteilt Die neue Burg diente Eberhard V als neue Residenz im nordlichen Bereich der Niedergrafschaft 1375 waren Wilhelm II und Eberhard V massgeblich an der Grundung des Lowenbundes beteiligt der sich durch seine stadtefeindliche Politik auszeichnet 1385 nach dem Tod von Wilhelm II wahlte Grafin Elisabeth von Katzenelnbogen das 1331 erstmals erwahnte Schloss Darmstadt als ihren Witwensitz und begrundet erstmals eine furstliche Hofhaltung in Darmstadt 1402 starb die altere Linie mit Eberhard V in der mannlichen Linie aus nbsp Burg Rheinfels 1607 nbsp Burg Katz uber Sankt Goarshausen 1655 nbsp Burg Schwalbach nbsp Burg Reichenberg 1655 nbsp Burg Hohenstein Taunus 1655 nbsp Kloster Gronau 1655 nbsp Chorherrenstift St GoarJungere Linie Bearbeiten Im Jahre 1260 grundeten die Katzenelnbogener die Stadt Reinheim Dort errichteten sie 1276 auch ein Wasserschloss Eberhard I der Begrunder der jungeren Linie trat 1275 in die Dienste des Konigs Rudolf von Habsburg und wurde einer seiner bewahrtesten Rate Ausserdem hatte er erheblichen Einfluss auf Konig Adolf von Nassau dessen Onkel er war und schliesslich auch auf Adolfs Gegner und Uberwinder Konig Albrecht I den Sohn Rudolfs von Habsburg Diesen Beziehungen entsprachen die territorialen Gewinne Eberhards I Tribur Bopparder Reichszoll Burg Braubach Burg Stadeck 1283 kaufte Eberhard I die Burg Braubach Stadt und Zoll von Braubach am Rhein 1311 verstarb Eberhard I Sein ihm nachfolgender Sohn Gerhard von Katzenelnbogen starb bereits 1312 Daraufhin teilten sich der Bruder Gerhards Berthold III und Gerhards Sohn Eberhard II vertreten durch Eberhards Mutter Margarethe die Besitztumer 1318 Die Grafen Berthold und Eberhard v Katzenelnbogen beschliessen mit Zustimmung von Graf Bertholds Frau Adelheid und Graf Eberhards Mutter Margarethe folgendes Teilungsabkommen mutbescheit uber ihren Besitz das fur sieben Jahre vom kommenden 13 Juli an gerechnet gelten soll Die Burgen und das zugehorige Land mit Dorfern Leuten und Gutern sollen jedem zur Halfte zugeteilt werden Wahrend der sieben Jahre sollen die zu diesen Burgen gehorenden Burgmannen gemeinsam bleiben und ihnen gemeinsam huldigen Beide Grafen konnen ihre Frauen auf die ihnen bei der Teilung zugewiesenen Burgen bewittumen Wollen sie nach Ablauf der sieben Jahre Burgen und Land endgultig teilen deilen soll jeder sitzen bleiben wo er sitzt und das jetzige Teilungsabkommen mutbescheid als endgultige Teilung rechte deilunge anerkennen Dann sollen auch die Burgmannen geteilt werden Das jetzige Teilungsabkommen deilen uff ein recht Mutbescheid soll sich auch auf ihre Mannen und Kirchsatze erstrecken wenn die sieben Jahre um sind soll es als endgultige Teilung gelten und jeder die Mannen und Kirchsatze behalten die ihm bei der jetzigen Teilung in der vurgenantin mutschare zugefallen sind Wenn einer von ihren Leuten es sei Mann oder Frau Burger oder Bauer Kaufmann oder Jude von dem einen Grafen zu dem andern ubersiedeln will soll es ihm nicht verwehrt werden Eberhard soll falls Graf Berthold stirbt uber die diesem jetzt zugeteilten Burgen und Lande keine Verfugungsgewalt muntbarschaf haben Beide geloben Guter und Festen nicht an unrechtmassige Erben zu bringen und ermachtigen fur den Fall einer beabsichtigten Zuwiderhandlung ihre Burgmannen Mannen Pfortner Turmknechte und Wachter das zu verhindern Sie versprechen sich fur die genannte Zeit gegenseitige Hilfe wenn einem Unrecht zugefugt werden sollte Wenn einer von ihnen verpfandete Guter einlost soll dem anderen die Halfte davon zustehen sobald er die halbe Pfandsumme erlegt Wahrend der genannten sieben Jahre darf Eberhard nur mit Zustimmung Bertholds etwas von den ihm zugewiesenen Burgen Landen und Leuten versetzen verkaufen verleihen oder vergeben Die Aussteller und Graf Eberhards Mutter Margarethe verzichten auf alle Forderungen die sie bisher gegeneinander erhoben haben und geloben eidlich diese Teilung mutschare in allen Stucken zu halten 1 April 1318 10 1354 starb mit Eberhard IV der letzte mannliche Nachkomme Bertholds III und die jungere Linie wurde unter Diether VIII einem Sohn Johanns II wieder vereint Am 18 Oktober 1356 erschutterte ein schweres Erdbeben den Oberrheingraben Zahlreiche Stadte Dorfer und Burgen wurden davon betroffen vieles sturzte ein Hierbei sturzte auch auf dem Auerbacher Schloss der grosse Bergfried ein und fiel auf einige Gebaude In der Folgezeit ab 1370 wurde das Auerbacher Schloss durch erhebliche Umbau und Erweiterungsmassnahmen erste Bastion in Deutschland zu einer der modernsten Burganlagen seiner Zeit ausgebaut Durch die immensen Kosten der Baumassnahmen in der Obergrafschaft war Diether VIII 1384 gezwungen seine Dorfer und Gerichte Auerbach Hausen Biebesheim Pfungstadt Griesheim Buttelborn Dornheim Trebur Gerau Worfelden Schneppenhausen Arheilgen Rossdorf Gundernhausen Ramstadt Frankenhausen Ober Beerbach Uberau und seine Anteile an Bieberau Obern und Niedernhausen Nonrod Messbach Dudenhofen und alle anderen Dorfer Weiler Hofe Gerichte und Horige welche er zwischen Rhein Main und Neckar besass an den Erzbischof Adolf von Mainz zu verpfanden 11 nbsp Schloss Lichtenberg nbsp Schloss Auerbach nbsp Obere Burg Zwingenberg nbsp Marksburg uber Braubach nbsp Schloss Darmstadt 1676 nbsp Festung RusselsheimVereinigung Bearbeiten Beide Linien wurden 1402 durch Johann IV Sohn von Diether VIII durch Heirat mit Anna von Katzenelnbogen altere Linie wieder vereint Dabei wurde ungewohnlich fur die nordwestliche Reichsregion Primogenitur vereinbart um fortan eine erneute Teilung zu vermeiden Ende und Erbfall an Hessen Bearbeiten 1457 heiratete Anna von Katzenelnbogen Erbtochter Philipps des Alteren den Landgrafen Heinrich III von Hessen Marburg Mit Philipps Tod im Jahr 1479 fiel die Grafschaft Katzenelnbogen daher an die Landgrafen von Hessen Landgraf Heinrich III erhielt seinen Beinamen der Reiche aufgrund dieses Erbes Im hessischen Furstenhaus wird noch heute Graf zu Katzenelnbogen als einer der Titel gefuhrt Wirtschaftliche Grundlagen Bearbeiten Nach dem Erhalt eines ersten Zollprivilegs am Rhein in Sankt Goar im Jahr 1219 sicherte sich das Haus in den folgenden Jahrhunderten mehrere Zolle Zollbeteiligungen und Zollrenten am Rhein von Gernsheim im Hessischen Ried bis Lobith im Gelderland Die Einnahmen daraus bildeten eine wesentliche Machtbasis der Katzenelnbogener Daruber hinaus etablierte das Grafenhaus in den folgenden Jahrhunderten eine ungewohnlich stark durchorganisierte Bewirtschaftung umfangreicher Walder in Hunsruck Odenwald und Taunus der Schafzucht im Mai 1465 wurden alleine in der Obergrafschaft gut 10 500 Schafe geschoren im Gemuseanbau insbesondere im Gebiet rund um Gross Gerau und in der Getreidewirtschaft Zudem unterhielt das Adelshaus eine grosse Rheinflotte die die Landwirtschaftsguter zu den beiden wichtigsten Handelsplatzen Mainz und Koln transportierte Insbesondere im 15 Jahrhundert betrieb Katzenelnbogen im grossen Stil Geldverleih in erster Linie an die Erzbistumer Mainz und Trier Dieses Geschaft ermoglichte die Ubernahme grosser Territorien und Rechte der Schuldner In der Reichssteuerliste von 1422 standen die Katzenelnbogener in einer 86 Namen umfassenden Gruppe von Grafen und Herren an 4 Stelle und in der Liste von 1431 die 77 Namen umfasst wurden sie nur noch von den Wurttembergern ubertroffen Herkunft des Namens Bearbeiten1 Version Bearbeiten Der Name Katzenelnbogen stammt von lateinisch Cattimelibocus Die Chatten waren die Vorfahren der heutigen Hessen Mit Melibokus wurde in der Antike z B bei Ptolemaus ursprunglich ein Berg wie z B der Melibokus oder der Brocken bezeichnet Das Wort bedeutet mithin so viel wie Berg der Chatten 12 2 Version Bearbeiten Die Siedlung des Chazo an der Krummung Ellenbogen des Dorsbach Bachlauf durch den Ort Katzenelnbogen Siegel Bearbeiten Die eigene Schreibweise des Namens erhalten auf Siegeln unterscheidet sich im Laufe der Zeit Diether V Datierung 1258 Umschrift SIGILLUM D ITERI COMITIS DE CA HCEN ELLENB OGEN Bild steigender gekronter Lowe Diether V Datierung 1267 Umschrift S DITHERI COMITIS DE KAZENELLEN BOGEN Bild steigender gekronter Lowe Eberhard I Datierung 1272 Umschrift S IGILLUM EBERHARDI CO MITIS DE KAZIN ELINBOGE N Bild steigender gekronter Lowe Eberhard I Datierung 1293 Umschrift S EBER HAR DI COM ITIS DE KAZINELINBO GEN Bild steigender gekronter Lowe Eberhard I Datierung 1311 Umschrift S EBERHARDI COMITIS D E KAZINELINBO GEN Bild steigender gekronter Lowe Wilhelm I Datierung 1311 Umschrift S WIL HEL MI COM ITIS DE KATZENELEN BOGEN Bild steigender gekronter Lowe Adelheid geb von Sayn Ehefrau des Berthold III Datierung 1318 Umschrift S IGILLUM ALHEIDIS COMI TISSE DE KACINEL IN BOG IN Bild nach rechts gewendete auf einem Pferd sitzende und hersehende Grafin auf ihrer Rechten ein sitzender Falke zwischen den Beinen des Pferdes ein Jagdhund Berthold III Sohn des Eberhard I Datierung 1318 Umschrift S IGILLUM BERTOLDI FILII EBER HARDI COM ITIS DE KAZINELINBOGE N Bild nach rechts gewendeter galoppierender geharnischter Reiter in der Linken gezucktes Schwert in der rechten vor der Brust gehaltenes Wappenschild steigender gekronter Lowe Wilhelm II Sohn des Wilhelm I Datierung 1335 Umschrift S IGILLUM SECRET UM WILHEL M I COMIT IS DE KAZZI NEL BOGEN Bild steigender gekronter Lowe Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold einen aufrechten blaubewehrten blaubezungten und blaugekronten roten gelowten Leoparden Auf dem Helm mit rot goldenen Decken ein geschlossener schwarzer Flug beiderseits belegt mit je einer wie der Schild tingierten Scheibe 13 nbsp Wappen der Grafen zu Nassau Catzenelnbogen Nassau Dillenburg im Siebmacher von 1605 nbsp Wappen der hessischen Landgrafen im Siebmacher von 1605Die Nachfahren des Grafen zu Nassau Dillenburg Johann VI Graf zu Nassau Katzenelnbogen und Diez 1606 zeitgenossisch wurde er u a auch kurz Graf zu Nassau Katzenelnbogen genannt fuhrten als katzenelnbogische Erben 1559 1739 uber dem gevierten Schild drei Helme der mittlere mit der katzenelnbogischen Helmzier der Symmetrie wegen jedoch mit offenem Flug 14 Die hessischen Landgrafen fuhrten ebenfalls als Erben der Grafen von Katzenelnbogen den Flug hingegen weiterhin geschlossen in ihrem Oberwappen Vogte von Katzenelnbogen BearbeitenDiether I 1065 1095 Vogt der Abtei Prum Diether II Heinrich I 1102 Grafen von Katzenelnbogen Bearbeiten nbsp Wappen im Ingeram CodexHeinrich II ca 1124 1160 Heinrich III ca 1179 Diether III ca 1160 ca 1219 Diether IV 1245 auch comes de Lichtenberg Graf von Lichtenberg genannt 15 9 16 Ab der Teilung 1260 Altere Linie Bearbeiten Diether V 1276 Wilhelm I 1276 1277 1331 Wilhelm II vor 1331 vor dem 23 Oktober 1385 17 18 Eberhard V ca 1322 1402 Jungere Linie Bearbeiten Eberhard I um 1243 1311 Gerhard 1312 Sohn von Eberhard I Eberhard II 1329 19 Johann II 1357 nbsp Grabplatte von Graf Johann II von Katzenelnbogen in der Basilika des Klosters EberbachDiether VIII Berthold III 1321 Sohn von Eberhard I 19 Eberhard III 1328 Eberhard IV 1354 Linie ausgestorben das Erbe fallt an Diether VIII Diether VIII 1340 1402 Nach der Vereinigung 1402 Johann IV 1444 heiratete 1385 Anna von Katzenelnbogen Altere Linie Philipp I 1402 1479 auch der Altere genannt verh 24 Februar 1422 mit Anna von Wurttemberg Philipp der Jungere 1427 27 Februar 1453 Vater der Ottilie von KatzenelnbogenBekannte Mitglieder des Geschlechts BearbeitenHermann II von Katzenelnbogen 1174 1203 Bischof von Munster Berthold II von Katzenelnbogen Ritter des vierten Kreuzzuges Lisa von Katzenelnbogen 1299 1357 Abtissin im Stift Nottuln Elisabeth von Hanau 1355 1396 Ehefrau von Wilhelm II Ottilie von Katzenelnbogen 1453 1517 Tochter von Philipp dem Jungeren Einhard II von Katzenellenbogen Bischof von Speyer Philipp von Katzenelnbogen Bischof von OsnabruckSiehe auch BearbeitenStammliste des Hauses Katzenelnbogen Knebel von Katzenelnbogen AdelsgeschlechtLiteratur BearbeitenHistorische Forschung Bearbeiten Karl E Demandt Geschichte des Landes Hessen 2 neubearbeitete und erweiterte Auflage Barenreiter Kassel u a 1972 ISBN 3 7618 0404 0 S 207 216 Karl E Demandt Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060 1486 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau 11 4 Bande Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1953 1957 Unveranderter Nachdruck ISBN 978 3 922244 14 1 Karl E Demandt Kultur und Leben am Hofe der Katzenelnbogener Grafen In Nassauische Annalen 1950 S 149 180 Karl E Demandt Die Anfange des Katzenelnbogener Grafenhauses und die reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges In Nassauische Annalen 1952 S 17 71 Karl E Demandt Die letzten Katzenelnbogener Grafen und der Kampf um ihr Erbe In Nassauische Annalen 1955 S 93 132 Karl E Demandt Das Katzenelnbogener Grafenhaus In Nassauische Annalen 1980 S 65 76 Klaus Eiler Politischer Umbruch an der unteren Lahn in den Grafschaften Katzenelnbogen und Diez im 16 Jahrhundert In Nassauische Annalen Wiesbaden 1989 S 97 114 Karl Wilfried Hamel Auerbacher Schloss Feste Urberg die bedeutendste Burganlage der Obergrafschaft Katzenelnbogen Beschreibung Information Gastlichkeit und Geschichte AAA Verlag Bensheim Auerbach 1997 ISBN 3 9803139 0 5 Michael Hollmann Michael Wettengel Nassaus Beitrag fur das heutige Hessen Hessen Einheit aus der Vielfalt 2 Hessische Landeszentrale fur Politische Bildung Wiesbaden 1992 ISBN 3 927127 09 4 S 15 18 26 27 Rainer Kunze Burgenpolitik und Burgbau der Grafen von Katzenelnbogen bis zum Ausgang des 14 Jahrhunderts Veroffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung 3 ZDB ID 258453 0 Verlag der Deutschen Burgenvereinigung Braubach 1969 Thomas Lange Hessen Darmstadts Beitrag fur das heutige Hessen Hessen Einheit aus der Vielfalt 3 Hessische Landeszentrale fur Politische Bildung Wiesbaden 1993 ISBN 3 927127 12 4 S 9 15 Margret Sanger Die Burgfrieden der Grafen von Katzenelnbogen in Blatter fur deutsche Landesgeschichte 116 1980 S 189 234 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 S 7 23 Ottraud Rozumek Fechtig Die Burgen der Grafen von Katzenelnbogen Schriftenreihe des Museums Schloss Lichtenberg Nr 9 ISBN 3 923 366 04 3 Verlag des Museums Schloss Lichtenberg 1995 Literatur uber Grafschaft Katzenelnbogen nach Register nach GND In Hessische BibliographieBelletristik Bearbeiten Kathe Papke Frei von Ketten Historische Erzahlung Christl Verlagshaus 3 Auflage 1986 ISBN 3 7675 3274 3 Geschichte der Katzenelnbogen zur Zeit des Ubergangs der Krone von Rudolf I von Habsburg auf Adolf von Nassau 1292 in Form von Tagebuchaufzeichnungen Alexander Nix Loreley Roman Econ Verlag 420 S ISBN 978 3 547 77164 0 Fantastische Erzahlung aus der Grafschaft Katzenelnbogen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Katzenelnbogen Sammlung von Bildern Strassenkarte der Grafschaft Katzenelnbogen Geschichte und Karte der Grafschaft Katzenelnbogen 1789 Wappen Katzenelnpogen im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Wappen 2 Katzenelnbogen im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Artikel bei historicum net Teilungsvertrag Katzenelnbogen 26 August 1318Einzelnachweise Bearbeiten Das Datum bestimmt sich einerseits durch die Bestatigung der Stiftung Siegburgs durch Papst Alexander II vom 15 Mai 1066 Lacomblet I 206 andererseits durch den Tod Erzbischofs Annos am 4 Dezember 1075 So wird sie in einer undatierten Urkunde Erzbischof Friedrichs I von Koln uber den Siegburger Besitz mit Bezug auf diese Prekarie genannt Knipping Kolner Regesten I 125 Uber die ausgedehnte Literatur zu dieser Urkunde ihre Echtheit ihre heraldisch sphragistische Bedeutung und ihre genealogische Einreihung in das katzenelnbogeische Haus vgl Karl E Demandt Anfange und Aufstieg Nassauische Annalen 63 1952 Kap 1 a b c Karl E Demandt Geschichte des Landes Hessen S 207 Die Urkunde ist datiert Acta sunt hec confirmata Sigeberg anno archiepiscopatus nostri VII Da Hermann seit Juni 1089 Erzbischof war fallt die obige Rechtshandlung in das Jahr von Juni 1095 1096 Nach Gunther Cod Dipl II S V sind Laubach und Konigsbach zwei Waldbache in den oberhalb Lays liegenden Waldungen Vgl dazu Karl E Demandt Anfange und Aufstieg Nassauer Annalen 63 Kapitel 1 wo diese Urkunde nach der genealogischen und ortsgeschichtlichen Seite eingehend behandelt ist mit dem Ergebnis dass der Rechtsvorgang selbst nicht zu bezweifeln ist und Diether der Altere und seine beiden Sohne ins katzenelnbogische Haus gehoren Hohenstein Taunus In Wikipedia Stand 31 Dezember 2006 a b Museum Schloss Lichtenberg Ausstellungstafel HStAM Bestand Urk 54 Nr 122 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 5 Mai 2008 Karl Wilfried Hamel Auerbacher Schloss Feste Urberg die bedeutendste Burganlage der Obergrafschaft Katzenelnbogen Beatus Rhenanus Rerum Germanicarum libri tres 1531 Bernhard Peter Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 11 Wappen in der Philippsburg in Braubach am Rhein AD 1568 abgerufen am 26 Oktober 2015 Bernhard Peter Wappensammlung 27 Mittelrhein und Mosel Nassau abgerufen am 26 Oktober 2015 Rainer Turk Wanderung zu den schonsten Burgen und Schlossern im Odenwald Lorsch April 2006 Geschichte von Schloss Lichtenberg URL Schloss Lichtenberg im Internet Demandt Regesten Bd 1 S 49 Suchier a b Karl E Demandt Regesten der Grafen von KatzenelnbogenNormdaten Geografikum GND 4030052 3 lobid OGND AKS LCCN n85182483 VIAF 243420936 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Katzenelnbogen amp oldid 232532770