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Die Landgrafschaft Hessen war ein Furstentum des Heiligen Romischen Reiches Ihr historisches Kerngebiet befand sich im Norden und in der Mitte des heutigen deutschen Bundeslandes Hessen Die Residenz der Landgrafen war zunachst kurzfristig in Gudensberg und in Marburg aber schon von 1277 an in Kassel Schon vor 1500 war die Landgrafschaft Hessen territorial bis an Rhein und Neckar gewachsen Regiert wurde das Furstentum durch das Haus Hessen 1526 erfolgte der Ubertritt Hessens zum lutherischen Glauben Landgrafschaft Hessen um 1400 hellblau Das Wappen der Landgrafschaft Hessen aus Johann Siebmachers New Wappenbuch erschienen 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung 1 3 Teilungen 2 Territorium 3 Herrscher 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der Name Hessen geht auf den germanischen Stamm der Chatten sprich ˈxaten mit ch wie in ach zuruck der sich etwa zur Zeitenwende im Bereich der Flusse Fulda und Eder sowie zwischen den Oberlaufen von Lahn und Werra ansiedelte Etymologisch entwickelte sich der Begriff im Verlauf der zweiten Lautverschiebung von lat Chatti uber Hatti Hazzi Hassi um 700 zu Hessi 738 Hessen und Friesen sind die einzigen germanischen Stamme die sowohl ihren Namen als auch ihr Siedlungsgebiet bis in die Gegenwart beibehalten haben wobei eine direkte stammesgeschichtliche Nachkommenschaft von Chatten und heutigen Hessen nicht belegbar ist Nach dem Ende der Vorherrschaft der Konradiner bis 918 in Hessen entstand auf der Basis von Amtsgrafschaften eine Reihe von graflichen Territorialherrschaften Unter ihnen erlangten im nordlichen und mittleren Hessen die der Grafen Werner im frankischen Hessengau Grafschaft Maden der Gisonen an der oberen und mittleren Lahn der Grafen von Ziegenhain der Grafen von Waldeck und der Bilsteiner an der mittleren Werra herausragende Bedeutung Durch Erbschaft und Heirat fielen diese Grafschaften mit Ausnahme der von Ziegenhain und Waldeck zwischen 1122 und 1247 unter die Herrschaft der Ludowinger Grafen von Thuringen die 1131 zu Landgrafen von Thuringen erhoben wurden Wahrend dieser Periode wurden die hessischen Gebiete meist direkt von jungeren Brudern der Landgrafen als Grafen von Gudensberg oder Grafen in von Hessen regiert ohne jedoch eigentliche Selbstandigkeit zu haben Namhafte Grafen von Gudensberg Hessen aus dem Hause der Ludowinger waren Heinrich Raspe I Heinrich Raspe II Heinrich Raspe III und Konrad Raspe der spatere Hochmeister des Deutschen Ordens Grundung Bearbeiten Nach dem Aussterben der Ludowinger erstritt im thuringisch hessischen Erbfolgekrieg 1247 1264 die Landgrafentochter Sophie verheiratete Herzogin von Brabant den hessischen Besitz der Ludowinger fur ihren Sohn Heinrich I von Hessen Heinrich das Kind und sicherte damit erneut die Unabhangigkeit Hessens vom an die sachsischen Wettiner gefallenen thuringischen Erbe der Ludowinger Heinrich wurde 1247 auf der Mader Heide zum Landgrafen von Hessen ausgerufen Am 12 Mai 1292 trug Heinrich die Stadt Eschwege dem Konig Adolf zu Lehen auf und erhielt sie zusammen mit der Burg Boyneburg von diesem als erbliches Reichslehen zuruck Damit wurden die hessischen Landgrafen Reichsfursten Heinrich verlegte seine Residenz 1277 von Marburg und Gudensberg nach Kassel und begrundete das Hessische Furstenhaus Unter Landgraf Philipp I wurde die Landgrafschaft Hessen 1526 infolge der Homberger Synode protestantisch Hessen gehorte neben Sachsen und Wurttemberg zu den machtigen Vorkampfern der Reformation im Deutschen Reich Teilungen Bearbeiten Die hessischen Landgrafen teilten ihr Gebiet wiederholt innerhalb der Familie auf diese Teilungen hatten jedoch keinen dauerhaften Bestand Die erste Teilung erfolgte bereits nach dem Tod des ersten Landgrafen 1308 als Heinrichs Sohne Otto I und Johann Landgrafen im Land an der Lahn Marburg bzw Niederhessen Kassel wurden Da Johann jedoch schon 1311 starb wurden beide Landesteile wieder unter Otto vereint Erst die Erbteilung durch Landgraf Philipp den Grossmutigen der 1567 die Landgrafschaft unter seine vier Sohne aufteilte verursachte schliesslich die beinahe vierhundert Jahre anhaltende Trennung in die Landgrafschaft Hessen Kassel deren Regent 1803 zum Kurfursten erhoben wurde 1 und die Landgrafschaft Hessen Darmstadt das spatere Grossherzogtum Hessen Die bei der Erbteilung geschaffenen Landgrafschaften Hessen Marburg und Hessen Rheinfels fielen schon bald wieder durch Aussterben der regierenden Hauser und Erbschaft an Hessen Kassel und Hessen Darmstadt Der bis zu dieser Teilung von 1567 starke Einfluss Hessens auf die Reichspolitik nahm in der Folgezeit deutlich ab Territorium BearbeitenDurch den Anfall der Grafschaft Ziegenhain im Jahre 1450 wurde die Verbindung der beiden grossen Landesteile Ober und Niederhessen die bis dahin voneinander getrennt waren erreicht Mit dem Erbe der Grafschaft Katzenelnbogen 1479 erreichte das Territorium der Landgrafschaft den Mittelrhein mit der linksrheinischen Stadt St Goar und der oberhalb liegenden Burg Rheinfels sowie ferner das heutige Sudhessen um Darmstadt bis an den damaligen Lauf des Neckars Herrscher Bearbeiten1247 1308 Heinrich I 24 Juni 1244 21 Dezember 1308 1308 1311 Johann I von Niederhessen 1311 1308 1328 Otto I von Oberhessen ab 1308 von Ober und Niederhessen ab 1311 um 1272 1328 1328 1376 Heinrich II vor 1302 3 Juni 1376 1376 1413 Hermann II um 1341 10 Juni 1413 1413 1458 Ludwig I 6 Februar 1402 17 Januar 1458 1458 1471 Ludwig II von Niederhessen 7 September 1438 8 November 1471 1458 1483 Heinrich III von Oberhessen 15 Oktober 1440 oder 1441 13 Januar 1483 1471 1493 Wilhelm I von Niederhessen 4 Juli 1466 8 Februar 1515 1493 1509 Wilhelm II von Niederhessen ab 1493 von Ober und Niederhessen ab 1500 29 Marz 1469 11 Juli 1509 1483 1500 Wilhelm III von Oberhessen 8 September 1471 17 Februar 1500 1509 1567 Philipp der Grossmutige 13 November 1504 31 Marz 1567 Siehe auch BearbeitenHaus Hessen fur die komplette Stammliste der Landgrafen und ihrer Nachkommen Landstande der Landgrafschaft HessenWeblinks BearbeitenHessen 1247 1567 Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Daher burgerte sich in der Folge die staatsrechtlich falsche Bezeichnung Kurfurstentum Hessen ein Normdaten Geografikum GND 4240073 9 lobid OGND AKS VIAF 239084663 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landgrafschaft Hessen amp oldid 235012981