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Die Mader Heide auch Maderheide unweit von Maden bei Gudensberg in Nordhessen war ein chattischer und ostfrankischer Versammlungs Gerichts und Thingplatz sowie bis in die Neuzeit Versammlungsort der hessischen Landstande Landtag Mader Heide bei Gudensberg in Nordhessen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Archaologische Funde 4 Literarische Erwahnung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Mader Heide seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt ist Teil der Gudensberger Kuppenschwelle und liegt nordostlich von Maden zwischen den Basalt kuppen Ittersberg Nordosten Schanzenkopf Sudosten Mader Stein Sudwesten und Lamsberg Norden Ein Wegweiser in Maden zeigt den Weg zur Mader Heide In Gudensberg erinnert ein Strassenname an die historische Statte Ostlich an der Mader Heide vorbei verlauft in allgemeiner Nordost Sudwest Richtung der Abschnitt Deute Niedervorschutz der Bundesstrasse 254 Von ihr zweigt sudlich des Schanzenkopfs die Kreisstrasse 9 in Richtung Westen nach Maden ab Geschichte BearbeitenFur die Gegend um die Mader Heide ist ab dem 5 Jahrtausend v Chr bis in das Endneolithikum eine menschliche Besiedelung anhand von Keramik Grabhugeln und Steinwerkzeugen belegt Fur die fruhe und mittlere Bronzezeit liegen keine Funde vor sie setzen jedoch am Ubergang zur Eisenzeit mit Nachbestattungen der Hallstatt und Latenezeit wieder ein 1 Auch nach dem Vordringen der Chatten nach Nordhessen war die Gegend wohl wegen ihrer Fruchtbarkeit ein wichtiges Siedlungsgebiet Die oft geausserte Annahme dass der von Tacitus in seiner Germania beschriebene von Germanicus im Jahre 15 n Chr zerstorte chattische Hauptort Mattium auf der Mader Heide lag oder mit ihr identisch war lasst sich nicht belegen Es wird jedoch angenommen dass die Mader Heide bereits zu germanischer Zeit bis zur Zeit des frankischen Hessengaus und der daraus hervorgegangenen spateren Grafschaft Maden als Kult und Thingplatz genutzt wurde 1247 liess Sophie von Brabant ihren dreijahrigen Sohn Heinrich Enkel der Heiligen Elisabeth von Thuringen auf der Mader Heide von Vertretern des Deutschen Ordens und des hessischen Adels als rechtmassigen Erben der ludowingischen Herrschaftsanspruche in Thuringen und Hessen bestatigen Sie loste damit den thuringisch hessischen Erbfolgekrieg aus 1397 wurde die Malstatte folgendermassen beschrieben tzwene Morgin in dem Velde zu Maden gelegin vor Gudinsberg beneden dem Burgiln Letzteres bezieht sich auf die nahe Basaltkuppe des Gudensberger Burgel Spater wurde der Platz wiederholt als Versammlungsort fur den Landtag genutzt 1627 erzwangen die auf der Mader Heide versammelten hessischen Landstande von Landgraf Moritz die Ubergabe der Regentschaft an seinen Sohn Wilhelm Der letzte hessische Landtag auf der Mader Heide fand 1654 statt 2015 wurde ein nachempfundener Thingplatz am Schanzenberg angelegt Archaologische Funde Bearbeiten nbsp Archaologische Funde der Grabung Landgraf Karls I auf der Mader Heide 17081709 liess Landgraf Karl Hugelgraber auf der Mader Heide offnen Die Grabungen wurden von Johann Hermann Schmincke sorgfaltig dokumentiert und in einer Dissertation beschrieben Gefunden wurden zahlreiche vor und fruhgeschichtliche Artefakte wie Steinbeile und Korpergraber aus dem 3 Jahrtausend v Chr sowie Nachbestattungen des 1 Jahrtausends v Chr in Form von Urnen und Korpergrabern mit Grabbeigaben Prof Bremer grub 1923 die Reste zweier Hauser aus Er fand auch zahlreiche Scherben sowie einige zertrummerte menschliche Schadel In einer Turschwelle befand sich das Skelett eines in Hockerstellung eingegrabenen Mannes 1925 entdeckte man die Reste einer dritten Hutte Sudlich der Mader Heide zwischen Gudensberg und Maden wurden 6 Skelette fruhbauerlicher Kulturen entdeckt Insgesamt erstreckt sich der Fundhorizont im direkten Umfeld der Mader Heide von der Rossener Kultur uber die Michelsberger Kultur bis zur Wartberg Gruppe und der endneolithischen Becherkultur Von der fruhen Bronzezeit bis zur alteren Eisenzeit Ha C setzen die Funde aus 1 Von der germanischen Zeit bis in die Gegenwart kann von einer ununterbrochenen Besiedlung ausgegangen werden Literarische Erwahnung BearbeitenWilhelm Ide erwahnt die Mader Heide in seiner Erzahlung Das Rote Haus Wo die alte Strasse die Hohe erreicht und die vierundzwanzig Deuter Tannen im Kreise stehen dehnt sich auf dem breiten Rucken des Wolfsberges die heilige Heide Aus Wilhelm Ide Das rote Haus Verlag C Bertelsmann Gutersloh 1933Literatur BearbeitenEduard Brauns Wander und Reisefuhrer durch Nordhessen und Waldeck Bernecker Verlag Melsungen 1971 S 299 u 285 Karl E Demandt Geschichte des Landes Hessen Barenreiter Verlag Kassel 1972 S 53 Ulf Dieterichs Hrsg Hessische Sagen Ullstein Verlag Frankfurt am Main 1986 S 104 Grieben Reisefuhrer Oberhessen Kurhessen und Waldeck Band 230 Thiemig AG Munchen 1981 S 119Weblinks BearbeitenWustung Maderheide Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Fiedler Kappel et al Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Bd 50 Teil 1 Aufsatze Verlag Philipp von Zabern Mainz 198251 171 9 398 Koordinaten 51 10 16 N 9 23 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mader Heide amp oldid 235023886