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Johann Hermann Schmincke 23 August 1684 in Kassel 18 Juli 1743 ebenda war ein deutscher Historiker und Professor an der Universitat Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Wissenschaftlicher Werdegang 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSchmincke stammte aus einer evangelisch reformierten Familie Sein Vater war Johannes Schmincke 1658 1725 Pfarrer in Dornhagen und Lohne 1 Seine Mutter war Martha Elisabeth geborene Weizel 1744 Tochter des Henrich Weizel Koch am landgraflichen Hof in Kassel und der Anna Jacobine Leuner 2 Seine Vorfahren stammten aus den Dorfern Besse und Gleichen 3 Er war verheiratet mit Katharina Elisabeth 1688 1743 Tochter des Wilhelm Muldner 1649 1701 Burgermeister von Kassel sein Sohn Friedrich Christoph Schmincke wurde Bibliothekar bei Landgraf Friedrich II in Kassel Wissenschaftlicher Werdegang BearbeitenAb 1700 studierte er Sprachen Philosophie und reformierte Theologie in Marburg und anschliessend sechs Jahre an den niederlandischen Universitaten Franeker Utrecht und Leiden 4 auch Geschichte Kirchengeschichte Altertumswissenschaft und Staatsrecht 5 1708 begleitete er als Hauslehrer den Sohn eines Kasseler Regierungsrates zu Studien an die Universitaten Utrecht und Leiden 6 Bei seinen Aufenthalten in den Niederlanden kam er in Kontakt mit Georg von Eccard Johann Albert Fabricius und Gottfried Wilhelm Leibniz 7 1712 wurde er Professor der Geschichte und Beredsamkeit an der Universitat Marburg die Antrittsvorlesung fand am 2 November 1713 statt 1715 erhielt er zusatzlich einen Lehrauftrag fur Heraldik 8 Bei seinen Publikationen verwendete er auch die latinisierten Namensformen Johann Hermann Schminckius und Johannes Hermannus Schminckius Ein Schwerpunkt seiner Forschungen lag in der fruhmittelalterlichen Geschichte und der Urgeschichte Hessens 1722 leitete er bis Oktober als Rektor die Universitat 1714 erschien die Abhandlung De urnis sepulchralibus et armis lapideis veterum Cattorum Deren Autorenschaft ist umstritten Die grundlichste Untersuchung dazu weist sie Schmincke zu Anm 1 9 Diese Dissertation war ein Meilenstein in der Geschichte der Archaologie Thema der Dissertation waren die Funde der Ausgrabung auf der Mader Heide von 1708 Der Bearbeiter ging erstmals uber den Ansatz hinaus diese an bekannte Textquellen anzuhangen Vielmehr versuchte er die Funde selbst als Quelle zu nutzen so wie das die Archaologie als Wissenschaft noch heute tut 10 Der Autor erkannte klar eine Stratigraphie der Befunde und deutete sie als zeitliche Abfolge Er schloss daraus auf die Kontinuitat des gefundenen Bestattungsplatzes von den Chatten uber die Christianisierung hinaus 11 Dies war ein erheblicher methodischer Fortschritt auch wenn die Deutung der Befunde nach damaligem Kenntnisstand heutigen Massstaben nicht mehr standhalt Die Ausgrabung auf der Mader Heide und Schminckes Dissertation gelten wegen dieses damals neuen methodischen Ansatzes als Ursprung moderner hessischer Urgeschichtsforschung 12 Die Arbeit wurde deshalb in der Fachliteratur vielfach rezipiert 13 Anm 2 Der auch historisch sehr interessierte Landgraf Karl von Hessen Kassel berief Schmincke 1717 als Historiograph von Hessen zum Nachfolger von Karl Ludwig Tollner Schmincke wechselte spatestens 1722 nach Kassel wo er zum Rat Bibliothekar und Inspektor des Kunsthauses ernannt wurde Dabei blieb er aber Honorarprofessor und Mitglied der Philosophischen Fakultat der Universitat Marburg bis zu seinem Tod Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDe urnis sepulchralibus et armis lapideis veterum Cattorum Leipzig 1714 Digitalisat De antiqitatibus Friteslariensibus 1715 Anm 3 Dissertatio historiae secunda de antiqitatibus Friteslariensibus 1715 Anm 4 Dissertatio historiae tertia de antiqitatibus Friteslariensibus 1715 Anm 5 De episcopatu Buraburgensi in Hassia 1717 Digitalisat In vitatis ad academiae proceus et cives ut intersint orationi de origine et fatis academiae Marburgensis quam habebit Johann Wilhelm Kraftius Anm 6 De origine et migratione Turedrum Anm 7 Dissertatio historica De Wenceslao Rege Romanorum 1719 Digitalisat De Aldarico seu Athico duce Alsatiae num fuerit Lendesti Majoris Domus filius 1720 Anm 8 De Pereximiis commedis quae in Ecclesiam et Rem publ Hassiacam et Reformativae Sacrorum redundarunt 1722 Anm 9 Programma quo invitat ad audiendem Inauguratem de insenia atheorum qua munus suum rite auspicabitur Franciscus Ulricus Ries 1722 Anm 10 De cultu religioso arboris Jovis praesertium in Hassia 1740 Anm 11 Historische Untersuchung Von Des Otto Schutzen Gebohrnen Printzen von Hessen Begebenheiten am Clevischen Hof Aus noch nie gedruckten Urkunden erlautert und mit vielen Anmerckungen versehen worinnen zugleich verschiedene Chronologische und Genealogische Irrthumer entdeckt werden Kassel 1746 Digitalisat Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Bd 13 1802 S 127 130 Georg Winter Schmincke Johann Hermann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 34 36 Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis Bd 1 1927 Nr 568 Wilhelm Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation uber die Graburnen und Steinwaffen der alten Chatten vom Jahre 1714 250 Jahre Vorgeschichtsforschung in Kurhessen Kurhessische Bodenaltertumer Bd 4 Marburg 1964 Wilhelm Niemeyer Nachwort des Herausgebers In ders Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation uber die Graburnen und Steinwaffen der alten Chatten vom Jahre 1714 250 Jahre Vorgeschichtsforschung in Kurhessen Kurhessische Bodenaltertumer Bd 4 Marburg 1964 S 58 68 Thomas Fuchs Schmincke Johann Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 231 Digitalisat Weblinks Bearbeiten Schmincke Johann Hermann Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Auch Johann Osterling 1691 1751 ein Student von Schmincke wird als Autor genannt Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 66f listet 29 Werke mit den Erscheinungsjahren 1719 bis 1960 die darauf Bezug nehmen Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VII a B 7n 7 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur XVIII a B 2325 783 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VIII B 1186 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VIII B 1065g 1717 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VII 1 b Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VIIa 137n 1 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur XVIIIa B 2325 898 Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur VII B Vorhanden in Universitatsbibliothek Marburg Signatur XVIIIa B 2325 783 Einzelnachweise Bearbeiten Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 60 LAGIS Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 60 LAGIS Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 60 Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 60 Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 60 LAGIS Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 59 Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 63 Schmincke De urnis sepulchralibus S 11 24f Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 63 Niemeyer Hrsg Johann Hermann Schminckes und Johannes Osterlings Dissertation S 66f Normdaten Person GND 116795344 lobid OGND AKS LCCN n85191890 VIAF 57375773 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmincke Johann HermannALTERNATIVNAMEN Schminckius Johann Hermann Schminckius Johannes HermannusKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und Professor an der Universitat MarburgGEBURTSDATUM 23 August 1684GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 18 Juli 1743STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Hermann Schmincke amp oldid 222941000