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Dieser Artikel behandelt das politische Amt Fur Informationen zur gleichnamigen Weinlage siehe Volkacher Ratsherr Ein Ratsherr im mittelalterlichen Deutschland auch Ratmann bzw Ratsherrin oder Ratsfrau ist Abgeordneter in der Stadtvertretung einer Kommune also in Deutschland meist im Stadtrat bzw Gemeinderat Ein geschlechtsneutraler Ausdruck ist Ratsmitglied Darunter fallt in Niedersachsen jedoch auch der Burgermeister da er kraft Amtes dem Rat angehort ohne jedoch Ratsherr im obigen Sinne zu sein Der Ratsherr ist in der Regel Mitglied einer Partei oder Wahlergruppe nur selten werden Ratsherren als Einzelbewerber gewahlt In der Ratsarbeit dient der Ratsherr in meist mehreren Ratsausschussen die dem gesamten Rat Entscheidungsvorlagen vorbereiten In Deutschland werden Ratsmitglieder in der Regel alle funf Jahre gewahlt Die Ratstatigkeit ist ein Ehrenamt Nur uber erweiterte Aufgaben bzw einen erweiterten Verantwortungsbereich ist es moglich das Ratsmandat als Vollzeitberufspolitiker auszuuben ohne sonstige Erwerbsarbeit als Fraktionsvorsitzender oder als hauptamtlicher Burgermeister Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Ubergang zur beginnenden Neuzeit 1 3 Neuzeit und Moderne 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ratsherren die herrn des rats in Bozen 1536Mittelalter Bearbeiten Das Amt des Ratsherren entstand mit der Ausbildung von Ratsverfassungen in den deutschen Stadten ab etwa 1200 Dieser Vorgang setzte etwa ein Jahrhundert spater als in den oberitalienischen Stadten ein wo die consules zu Tragern einer kommunalen die standesherrliche Organisation unterlaufende Verbandsgewalt wurden 1 Ubergang zur beginnenden Neuzeit Bearbeiten Gemeinsam ist den Ratsgremien dass ihre Vertreter von Mannern der Oberschicht aus grundbesitzenden spater auch kaufmannisch tatigen Familien gestellt wurden An ihrer Spitze standen seit dem 14 Jahrhundert ein oder mehrere Burgermeister Zu den Befugnissen des Rates gehorten Steuerangelegenheiten Munzwesen die Vertretung nach aussen Wie die Ratsherren ausgewahlt wurden ob und wie der Rat sich erneuerte meist nach dem Selbsterganzungsrecht in welcher Abhangigkeit er vom Landesherrn stand tendenziell abnehmend welchen Umfang er hatte oft 12 oder ein Vielfaches davon ob ihm auch Handwerksmeister angehorten im Spatmittelalter oft nicht mehr ob die Ratsmitgliedschaft lebenslang bestehen blieb oft ob die Ministerialen Zugang zum Amt hatten in der Fruhzeit eher ob es einen Turnus von aktiven und ruhenden Ratsamtern gab all das war von Stadt zu Stadt unterschiedlich geregelt und immer wieder Veranderungen unterworfen Nachdem gegen Ende des Mittelalters mit der Verdrangung der Handwerker auch die genossenschaftlichen Elemente aus den Ratsverfassungen verschwanden 2 nahm in der Neuzeit der Anteil an akademisch gebildeten Juristen in den oligarchischer werdenden Ratskollegien zu 3 Neuzeit und Moderne Bearbeiten Vielfach uberlebten diese Strukturen das Ende des Mittelalters und bestanden fort bis zu den konstitutionellen Umbruchen im 19 Jahrhundert Damals in Bremen zwischen 1810 und 1822 wurden in den Hansestadten die Begriffe Rat und Ratsherr von Senat und Senator abgelost Der Ubergang vom Selbsterganzungsprinzip zur Bestallung von Ratsherren durch mehr oder weniger demokratisch gewahlte Gremien entwickelte sich nicht immer kontinuierlich und nicht uberall in gleicher Weise Der deutlichste Unterschied zu modernen Ratsverfassungen besteht im Fehlen der Gewaltenteilung Ratsherren waren zugleich auch Gerichtsherren wobei die Blutgerichtsbarkeit haufig der Landesherrschaft vorbehalten blieb Siehe auch BearbeitenSenatLiteratur BearbeitenPaul Joachim Heinig Rat In Lexikon des Mittelalters Bd VII Munchen 1995 Sp 451 453 Klaus Militzer Ratsverfassungen und soziale Schichtungen In Hanse Stadte Bunde Magdeburg 1996 Bd 1 S 152 160 zu den norddeutschen Stadten Horst Rabe Der Rat der niederschwabischen Reichsstadte In Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte IV 1966 zu suddeutschen Verhaltnissen Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ratsherr Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Heinig Rat In Lexikon des Mittelalters Bd VII Munchen 1995 Sp 451 Heinig Lexikon des Mittelalters Bd VII Sp 453 Roman Schnur Hrsg Die Rolle der Juristen bei der Entstehung des modernen Staates Duncker amp Humblot Berlin Munchen 1986 Normdaten Sachbegriff GND 4177008 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ratsherr amp oldid 237302205