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Die Landgrafschaft Hessen Marburg war eine kurzlebige hessische Landgrafschaft die 1567 aus der Landgrafschaft Hessen hervorging Ludwig IV Landgraf von Hessen Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Marburger Erbfolgestreit 3 Nachklang 4 Fruhere Landgrafschaften Oberhessen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLandgraf Philipp I von Hessen verfugte testamentarisch die Aufteilung seines Erbes unter seinen vier Sohnen aus erster Ehe Sein zweitgeborener Sohn Ludwig IV erhielt mit Oberhessen dem sogenannten Land an der Lahn etwa ein Viertel der Landgrafschaft Er residierte im Schloss Marburg und begrundete somit die Linie Hessen Marburg des Hessischen Furstenhauses die jedoch mit seinem Tod 1604 bereits wieder erlosch Ludwig IV konnte sein Herrschaftsgebiet durch Erbe und Ankauf erheblich erweitern Bis 1599 kamen die Herrschaft Itter die fehlenden Anteile der Gemeinschaft Bingenheim ohne Reichelsheim ein Viertel der Herrschaft uber die Stadt Butzbach Stadt und Amt Lissberg und Ulrichstein das Gericht Lollar die Dorfer Heuchelheim Rodheim Fellingshausen und Grossen Linden hinzu Des Weiteren Rosenthal Hessen Battenberg Eder Mellnau und die Halfte von Wetter Hessen ferner die Dorfer Moischeid Winterscheid Lischeid und Heimbach des Amtes Schonstein sowie die Ganerbschaft des Busecker Tals Marburger Erbfolgestreit BearbeitenAufgrund seiner Kinderlosigkeit gingen die Gebiete Ludwigs IV 1604 an seine beiden Neffen die Landgrafen von Hessen Kassel und Hessen Darmstadt jedoch unter der von ihm verfugten Bedingung dass der lutherische Bekenntnisstand erhalten bleiben solle Streitigkeiten um diese Aufteilung sowie der von Landgraf Moritz von Hessen Kassel vollzogene Wechsel zum reformierten Bekenntnis hatten einen jahrzehntelangen Erbstreit zwischen Hessen Kassel und Hessen Darmstadt zur Folge Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 kampften die beiden Landgrafschaften auf unterschiedlichen Seiten In diesem Kontext kam der unausgewogene Vergleich vom 24 September 1627 zustande 1 Hessen Darmstadt erhielt dadurch den uberwiegenden Teil der ehemaligen Landgrafschaft Hessen Marburg Das aber war nicht von Dauer fuhrte vielmehr zu weiteren militarischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden hessischen Staaten dem Hessenkrieg einem Krieg innerhalb des Dreissigjahrigen Kriegs Die Auseinandersetzung wurde erst mit einem Vertrag vom 14 April 1648 den der kurz darauf abgeschlossene Westfalische Friede bestatigte 2 beigelegt Hessen Kassel erhielt dabei etwa ein Viertel von Hessen Marburg mit der Hauptstadt Marburg das ubrige Erbe blieb bei Hessen Darmstadt dessen Hauptstadt Giessen wurde Nachklang BearbeitenIm 19 Jahrhundert entstanden auf dem ehemaligen Gebiet der Landgrafschaft Hessen Marburg in der Region Oberhessen zwei Provinzen die Provinz Oberhessen im Kurfurstentum Hessen und die Provinz Oberhessen im Grossherzogtum Hessen Fruhere Landgrafschaften Oberhessen BearbeitenSchon fruher war das Land an der Lahn das spatere Oberhessen zweimal eine von Niederhessen getrennte selbstandige Landgrafschaft 1308 hatten die Sohne des ersten hessischen Landgrafen Heinrich I das Erbe geteilt Otto I war Landgraf von Oberhessen in Marburg geworden sein Halbbruder Johann hatte als Landgraf von Niederhessen in Kassel regiert Nach Johanns Tod 1311 waren beide Landesteile jedoch wieder in Ottos Hand vereinigt worden 1458 war Hessen unter den Sohnen Ludwigs I Ludwig II und Heinrich III erneut zweigeteilt worden Ludwig II herrschte in Niederhessen sein Bruder Heinrich III in Oberhessen Nach dem erbenlosen Tod von Heinrichs III einzigem uberlebenden Sohn Wilhelm III gelangten beide Gebiete um 1500 unter Ludwigs II Sohn Wilhelm II wieder in eine Hand Literatur BearbeitenArthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 Weblinks BearbeitenHessen Marburg 1567 bis 1604 Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Schmidt S 7 Anm 13 Schmidt S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessen Marburg amp oldid 239288496