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Die Herrschaft Itter war eine im Hochmittelalter im Ittergau gebildete und bis 1356 selbstandige Herrschaft der Edelherren von Itter Sie lag im Nordwesten von Hessen und umfasste im Wesentlichen das Gebiet der heutigen Gemeinde Vohl und die beiden Exklaven Horinghausen und Eimelrod in der damaligen Grafschaft Waldeck 1356 starben Heinemann von Itter und sein Sohn Heinrich der Sohn eines naturlichen Todes der Vater durch Mord seitens eines Verwandten 1 Danach kam je eine Halfte seines Haupt teils der Herrschaft Itter an Kurmainz und die Landgrafschaft Hessen die Witwe Heinemanns Margarethe verkaufte ihnen ihre Rechte jeweils fur 900 Mark Silber Den mainzischen Anteil verpfandete der Erzbischof bereits 1359 an den Grafen Otto II von Waldeck der 1357 oder kurz danach Margarethe Heinemanns Witwe geheiratet hatte 2 Im Jahr 1408 leistete der letzte mannliche Spross des Geschlechts Erasmus von Itter endgultig Verzicht auf das Erbe Heinemanns und auch der ihm verbliebene kleine Teil der Herrschaft Itter kam nach seinem Tod 1443 durch Kauf an die Landgrafen von Hessen Nach lange wahrender Verpfandung des grossten Teils der Herrschaft ab 1381 1383 an Thile I Wolff von Gudenberg und dessen Nachkommen aus dem Geschlecht der Wolff von Gudenberg kundigten ihnen die Grafen von Waldeck 1542 die Pfandschaft uber den mainzisch waldeckschen Teil der Herrschaft Itter und 1562 kundigte Landgraf Philipp I von Hessen die auf den hessischen Teil Letzterer kam nach Philipps Tod bei der Teilung der Landgrafschaft Hessen 1567 an Philipp II von Hessen Rheinfels und nach dessen Tod 1583 an seinen Bruder Ludwig IV von Hessen Marburg der 1589 auch den waldeckschen Teil durch Kauf erwarb Nach Ludwigs Tod 1604 kam es zu schwerem und langwierigem Streit um sein Erbe zwischen Hessen Kassel und Hessen Darmstadt Erst 1650 fiel die Herrschaft Itter endgultig als Exklave Amt Itter an Hessen Darmstadt 1821 wurde im Zuge einer Verwaltungsreform aus dem Amt Itter der Landratsbezirk Vohl Am 6 Juni 1832 wurden die Landratsbezirke Battenberg Vohl und Gladenbach zum Kreis Biedenkopf vereinigt 3 Der Bezirk Vohl behielt dabei einen Sonderstatus und wurde nicht vollstandig in den Kreis Biedenkopf integriert 4 Nach der Marzrevolution 1848 wurde aus dem Kreis der Regierungsbezirk Biedenkopf aber schon vier Jahre spater 1852 wurde dieser wieder aufgelost und in die Kreise Biedenkopf und Vohl geteilt wobei letzterer wieder das Gebiet der ehemaligen Herrschaft Itter umfasste 5 Als Ergebnis des Deutschen Krieges von 1866 musste das Grossherzogtum Hessen die Kreise Biedenkopf und Vohl an Preussen abtreten Der Kreis Vohl kam am 12 Januar 1867 zum Regierungsbezirk Kassel der preussischen Provinz Hessen Nassau und erhielt zunachst einen Sonderstatus innerhalb des Kreises Frankenberg Der dem Landrat in Frankenberg untergeordnete Bezirksbeamte in Vohl fuhrte die Bezeichnung Amtmann Mit Wirkung vom 1 April 1886 wurde der gesonderte Verwaltungsbezirk Vohl aufgehoben und seine Gemeinden wurden dem Landrat in Frankenberg direkt unterstellt Fussnoten Bearbeiten Rainer Decker Verwandtenmord im Hause Itter in Westfalische Zeitschrift Band 34 1999 S 363 368 Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter Philipp Casimir Muller Marburg 1751 S 139 Mancherorts wird statt ihrer Kunigunde Tochter Heinemanns genannt Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1832 S 563 Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1832 S 564 Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Itter amp oldid 210177642