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Die Edelherren von Itter waren ein edelfreies Adelsgeschlecht mit Besitz im Itter und Hessengau und erschienen in zwei aufeinander folgenden Stammen Wappen der Herren von Itter Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Erstes Haus 3 Zweites Haus 4 Die Herrschaft Itter im 14 Jahrhundert 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBlasonierung des Stammwappens In Blau ein goldgekronter rot gezungter und bewehrter silberner Lowe Auf dem Helm mit blau silbernen Helmdecken ein naturlicher Hirschkopf mit Hals Erstes Haus BearbeitenDas erste Haus wird auf die Esikonen zuruckgefuhrt ein von Karl dem Grossen in diesem Raum eingesetztes sachsisches Grafengeschlecht das mit Hiddi bezeugt um 813 in die Geschichte eintritt Mit dem Aufkommen der Herkunftsnamen erscheinen deren Nachkommen in verschiedenen Zweigen als Grafen von Reinhausen und als Edelherren von Itter sowie vorubergehend auch von Warburg und von Kanstein Sie sind seit dem 9 Jahrhundert im Ittergau und auch im sachsischen Leinegau bezeugt Im Jahre 1126 ubertrugen die beiden Schwestern Riclind auch Riklind und Rilind und Frederun von Itter Nichten und nachste Erbinnen des 1123 verstorbenen Folkmar von Itter den von ihm geerbten Allodial besitz an der Burg und der Herrschaft Itter an den Abt Erkenbert von Corvey bzw an das Kloster Corvey bei der Ubertragung wurden sie von ihrem Mundiburgo Vormund Gumbert von Warburg ihrem nachsten agnatischen Verwandten und wohl einem Vetter ihres Onkels vertreten Gumberts Witwe Gepa von Arnsberg Werl bekam die Burg Itter nach 1127 als Witwensitz und benannte sich danach Gepa von Itter hatte vier Tochter Wiltrud wurde Nonne im Kloster Kaufungen Lutrud heiratete Widekind I von Schwalenberg den Stammvater der Grafen von Waldeck Berta oder Mechthild heiratete den Stammvater des zweiten Hauses Itter dem sie u a Burg und Herrschaft Itter einbrachte Gepa selbst grundete mit ihren Tochtern 1131 das Kloster Aroldessen ein Augustiner Chorfrauen Stift 1526 wurde das Kloster von den Grafen von Waldeck sakularisiert es ging in ihren Besitz uber und wurde spater zum Residenzschloss Arolsen umgebaut Zweites Haus BearbeitenAus der Ehe einer Tochter Gepas wohl Mechthild mit dem Grafen Konrad I von Everstein Inhaber der Gaugrafschaft Medebach und Vizevogt des Klosters Helmarshausen entsprangen vermutlich zwei Sohne Thietmar 1144 bezeugt begrundete die bei Paderborn gelegene Herrschaft Buren auf Allodialbesitz der Grafen von Arnsberg Werl wahrend Gerlach 1144 Vogt von Medebach 1167 von Itter Vizevogt von Helmarshausen zum Ahnherrn des zweiten Hauses Itter wurde welches im Mannesstamm mit Erasmus von Itter 1443 ausstarb Das heute im Edersee versunkene Kloster Berich geht moglicherweise auf eine Grundung der Herren von Itter zuruck Im Jahre 1196 grundete ein gewisser Egeloff in dem ein Herr von Itter vermutet wird dieses Kloster Hermann II von Itter war bei der Inschutznahme des Klosters durch den Mainzer Erzbischof als Zeuge zugegen Konrad I von Itter 1213 vor 1245 war ebenfalls Schutzvogt des Klosters Berich auch grundete er 1242 das Zisterzienser Nonnenkloster Butzebach bei Frankenberg Konrads I jungerer Bruder Hermann dictus Penceler Benzelere Penzeler 1201 1260 1 wurde zum Begrunder der noch heute bestehenden Nebenstamme Benteler und Bentler Ein weiterer Bruder Konrads I war Heinrich genannt Pampis der als Burgmann der Grafen von Ziegenhain fur den Zeitraum von 1215 bis 1240 mehrfach in einer Soester Urkunde von 1232 erwahnt wird Er ist der Vorfahre von Heinrich Pampus von Soenchenrode der nach seiner Heirat mit Grete von der Hoven den Namen von der Hoven mit dem Zusatz Pampus annahm Schultheiss zu Schonstein und Wissen wurde und von 1437 bis 1448 ein Burglehen zu Schonstein Graben in Wissen an der Sieg innehatte Konrad I hatte vier namentlich bekannte Kinder Reinhard I 1243 1267 Konrad II 1243 1250 Jutta und Heinrich II 1252 Ein Sohn Reinhards I Dietrich II von Itter 1321 war von 1310 bis 1321 Bischof von Paderborn 2 1356 starben der Edelherr Heinemann von Itter und sein Sohn Heinrich einer von beiden eines naturlichen Todes der andere wurde von einem Vetter von Itter Neffe bzw Onkel ermordet 3 Danach kam jeweils eine Halfte seines Haupt teils der Herrschaft Itter an Mainz und Hessen Die Witwe Heinemanns Margarethe verkaufte ihnen ihre Rechte jeweils fur 900 Mark Silber Den mainzischen Anteil verpfandete der Erzbischof 1359 an den Grafen Otto II von Waldeck der 1357 oder kurz danach Margarethe Heinemanns Witwe geheiratet hatte 4 Im Jahr 1408 leistete der letzte mannliche Spross des Geschlechts Erasmus von Itter 1443 endgultig Verzicht auf das Erbe Heinemanns und auch der ihm verbliebene kleine Teil der Herrschaft Itter kam nach seinem Tod durch Kauf an die Landgrafen von Hessen die spater auch die Mainzer und Waldecker Teile erwarben Als Territorium der spateren Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde Itter mehrfach als Paragium an nachgeborene hessische Prinzen gegeben Die Herrschaft Itter im 14 Jahrhundert BearbeitenNeben seinem Hauptterritorium an der Eder das sich von Dorfitter im Norden bis vor Altenlotheim im Suden und von der Orke im Westen bis zur Werbe im Osten erstreckte besass das Haus Itter im Norden die Exklave Horinghausen im Nordwesten die Exklave Eimelrod und um die Herrschaft herum eine Menge Streubesitz Ausserdem lasst sich weiterer Streubesitz um Arnsberg Soest Erwitte Lippstadt und Paderborn nachweisen Moglicherweise gab es noch weiteren Besitz im Bereich der Grafschaften Nassau und Diez Der nordliche Teil der Herrschaft gehorte zum sachsisch westfalischen Raum der sudliche Teil zum frankisch hessischen Der nordliche grossere Teil gehorte kirchlich zum Bistum Paderborn der sudliche zum Erzbistum Mainz Lehnsherr war der Abt von Corvey auf Grund der Lehensauftragung des allodialen nordlichen Teils der Herrschaft durch das erste Haus Itter im Jahre 1126 Weitere Lehnsherren waren die Grafen von Arnsberg die Landgrafen von Hessen die Grafen von Nassau die Grafen von Wittgenstein und Battenberg die Grafen von Ziegenhain die Grafen von Waldeck die Bischofe von Paderborn die Erzbischofe von Mainz und Koln moglicherweise auch die Grafen von der Mark und von Berg sowie das Stift Busdorf und das Abdinghofkloster in Paderborn Das Haus Itter hatte selbst einen Lehnshof und somit freie Vasallen aus dem Ritterstand sowie ritterliche Dienstleute unfreie Ministeriale Aufgrund dieser Stellung in der Lehnsordnung gehorte das Haus Itter dem mittelalterlichen Stand der Edelfreien an Weblinks BearbeitenPhilipp Dieffenbach Geschichte von Hessen Heyer Darmstadt 1831 S 82 Michael Bentler Bent e ler des Stammes der Edelherren von Itter Lexikon edelfreier Geschlechter 2004Literatur BearbeitenKarl Bosch Das Kloster Aroldessen In Geschichtsblatter fur Waldeck und Pyrmont Bd 1 1901 ISSN 0342 0965 S 1 115 D Anton Friederich Busching Neue Erdbeschreibung Band 3 Verlag Joh Carl Bohn Hamburg 1771 Eintrag Itter Seite 1263 Digitalisat online Johann Georg Estors Reisegeographie 4 Band Verlag Siegmund Ehrenfried Richer Dresden Leipzig 1755 Eintrag Itter Seite 776 Digitalisat online Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter einem uralten Adelichen Hause in Hessen Herausgegeben von Carl Philipp Kopp Philipp Casimir Muller Marburg 1751 Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Neue Folge Band 8 West mittel und nordeuropaische Familien Klostermann Frankfurt am Main 1980 S 105 Johann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogtum Westfalen Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Bd 1 Abt 2 Ritter Arnsberg 1855 S 390 ff digitalisierte Fassung in Seibertz Landes und Rechtsgeschichte Helfrich Bernhard Wenck Hessische Landesgeschichte Varrentrapp amp Wenner Frankfurt am Main u a Band 2 Abt 1 1789 Band 3 Urkundenbuch 1803 Konrad Wiederhold Die Grundung des Klosters Aroldessen 1131 In Geschichtsblatter fur Waldeck und Pyrmont Bd 71 1983 S 11 30 Niederdeutsche Studien LWL Die H Lar Namen Sichtung und Deutung von Heinrich Dittmaier S 3 5 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter Philipp Casimir Muller Marburg 1751 S 46 Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter Philipp Casimir Muller Marburg 1751 S 81 Rainer Decker Verwandtenmord im Hause Itter in Westfalische Zeitschrift 34 1999 S 363 368 Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter Philipp Casimir Muller Marburg 1751 S 139 Mancherorts wird statt ihrer Kunigunde Tochter Heinemanns genannt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Itter Adelsgeschlecht amp oldid 226164116