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Das Kloster Kaufungen war eine 1017 von Kaiserin Kunigunde gegrundete Benediktinerinnen Abtei in Kaufungen im nordhessischen Landkreis Kassel Stiftskirche KaufungenInneres der StiftskircheSchenkungsurkunde Heinrichs II 1019 fur Kaufungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Anfangsjahre 1 2 Umwandlung zum Stift 1 3 Reform 1 4 Aufhebung und Nachspiel 1 5 Liste der Abtissinnen unvollstandig 2 Anlage 3 Fussnoten 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung und Anfangsjahre Bearbeiten Im Mai 1017 hielt sich Kunigunde im Konigshof Kaufungen auf der ihr schon 1008 von ihrem Gemahl Kaiser Heinrich II als Witwengut geschenkt worden war Dort soll sie nach Thietmar von Merseburg wahrend einer schweren Krankheit gelobt haben ein Kloster zu stiften Sie gesundete und liess schon bald darauf mit dem Bau des Klosters beginnen Nach dem Tod ihres Mannes 1024 zog sich die spater heiliggesprochene Kunigunde am Tag der Weihe der Klosterkirche 1025 als einfache Nonne in das junge Benediktinerinnenkloster zuruck wo sie am 3 Marz 1033 starb Am 13 Juli 1025 dem ersten Todestag vo Kaiser Heinrich II wurde die im Jahre 1018 angefangene Klosterkirche geweiht Erste Abtissin war ab 1018 Oda Uta Nichte der Kaiserin Kunigunde ihr Tod im Jahre 1035 ist im Annalista Saxo verzeichnet Vogte der Reichsabtei Kaufungen waren beginnend 1024 mit Werner I die Gaugrafen von Maden bzw Gudensberg Umwandlung zum Stift Bearbeiten Bis 1089 blieb Kaufungen ein Reichskloster wurde dann aber von Kaiser Heinrich IV dem Bischof von Speyer unterstellt Aus dieser Abhangigkeit konnte es sich im 12 Jahrhundert wieder befreien Es verwandelte sich zunachst in ein allerdings kleines Kanonissenstift ohne Ordensgelubde und schliesslich in ein freiweltliches Stift zur Versorgung adliger Damen Reform Bearbeiten Im 16 Jahrhundert wurde das Stift auf Veranlassung von Landgraf Wilhelm II der Bursfelder Kongregation zugefuhrt Im Februar 1509 fuhrten die Abte Franz von Ketteler von Corvey und Dietrich II von Bredelar unter Mitwirkung des Dechanten Heinrich Ruland vom Kasseler Martinsstift und der Abte Heinrich Ohm von Bursfelde und Johann Meyer von Breitenau die erste Visitation durch Die Abtissin Elisabeth von Plesse wurde zum Amtsverzicht gezwungen Ob es zum Zeitpunkt der Visitation neben ihr noch weitere Stiftsdamen in Kaufungen gab ist nicht uberliefert Im 15 Jahrhundert waren es typischerweise immer nur funf oder sechs und bis 1509 mogen die letzten von ihnen das Stift bereits endgultig oder auf Urlaub verlassen haben sodass die Abtissin dort vielleicht nur noch allein residierte Ein neuer Konvent bestehend aus acht Nonnen aus dem seit 1474 der Bursfelder Kongregation angehorigen Benediktinerinnen Kloster Gehrden wurde eingesetzt Ehe der Mainzer Erzbischof Uriel von Gemmingen jedoch die Ernennung der neuen Abtissin Anna von der Borch 1512 anerkannte ordnete er eine zweite Visitation an Diese wurde im November 1509 durch die Abte von Corvey Bursfelde und Breitenau durchgefuhrt sowie durch Heinrich Ruland und zwei Kleriker vom Fritzlarer Petersstift Anna von der Borch wurde als Abtissin bestatigt Das Kloster war danach Mitglied der Bursfelder Observanz aber nicht mehr lange Aufhebung und Nachspiel Bearbeiten Nach der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen wurde das Kloster 1527 aufgehoben 14 namentlich bekannte Laienschwestern verliessen das Kloster mit Abfindungen und 1528 liessen sich auch die beiden Kanonissen Anna von Dalwigk und Sophie von Hebel abfinden Die verbliebenen Mitglieder des Reformkonvents darunter die Abtissin Alfradis von der Borch Schwester der verstorbenen Anna die Priorin Elisabeth Hake und die Kellnerin Helena Freseken gingen 1531 zuruck ins Kloster Gehrden Der Besitz des Klosters wurde im Jahre 1532 von Landgraf Philipp dem Grossmutigen gemeinsam mit dem des Stifts Wetter der Hessischen Ritterschaft zur Versorgung weiblicher Angehoriger dieser adligen Korporation ubergeben Als Ritterschaftliches Stift Kaufungen existiert es bis heute Die vertriebenen Kanonissinnen betrieben von Gehrden aus die Rucknahme dieser Massnahmen Alfridis von der Borch starb zwar bereits 1534 aber die zur neuen Abtissin gewahlte Helena Freseken beharrte weiterhin auf Restitution und initiierte einen Prozess im Reichskammergericht gegen Landgraf Philipp zwecks Ruckgabe der Besitztumer und Rechte des Klosters Kaufungen Kaiser Karl V gebot dem Landgrafen im Marz 1537 ihnen ihr Kloster samt dessen Besitz zuruckzugeben was Philipp jedoch ablehnte Erst 1540 wurde der Streit beendet als Helena Freseken Elisabeth Hake und die Kanonissin Iseke von der Becke ihren Verzicht auf die Fortfuhrung des Prozesses gegen den Landgrafen erklarten 1 Helena Freseken starb im Jahre 1565 Liste der Abtissinnen unvollstandig Bearbeiten Oda Nichte der Kaiserin Kunigunde 1018 1023 als Abtissin erwahnt 1035 Hildegard 1040 1041 als Abtissin erwahnt Diemuda Dimuda Diameda 1102 als Abtissin erwahnt Gisela 1109 1132 als Abtissin erwahnt N is um 1150 als Abtissin erwahnt H an unbekanntem Datum zwischen 1150 und 1167 als Abtissin erwahnt Lutgardis I 1167 als Abtissin erwahnt Werentrudis 1167 1174 als Abtissin erwahnt Beatrix 1189 als Abtissin erwahnt Lucardis Lutgardis II 1198 1228 als Abtissin erwahnt M um 1250 als Abtissin erwahnt Bertrada von Rosdorf 1268 1279 als Abtissin erwahnt Luckardis Lutgardis III 1284 1309 als Abtissin erwahnt Jutta 1310 1326 als Abtissin erwahnt Jutta von Katzenelnbogen 1333 1378 als Abtissin beurkundet Adelheid von Ziegenhain 1378 1384 als Abtissin beurkundet 1388 Margarethe von Stein 1385 1397 als Abtissin erwahnt 1399 Bertha von Sayn 1399 1442 als Abtissin beurkundet 1442 Elisabeth von Waldeck 1442 1495 als Abtissin erwahnt 25 April 1495 Agnes von Anhalt 1495 1504 Abtissin 15 August 1504 Elisabeth von Plesse 1504 1509 Abtissin 1527 Anna von der Borch 1509 1512 Abtissin 25 November 1512 Alfradis von der Borch 1512 1534 Abtissin 27 April 1534 Helena Freseken 1534 1565 Abtissin im Exil nach Aufhebung des Klosters 1527 und Vertreibung 1531 nach Gehrden 1565 Anlage BearbeitenDie Stiftskirche Kaufungen gilt als das bedeutendste spatottonische Bauwerk in Nordhessen Der Chor der ursprunglichen romanischen Basilika die 1025 fertiggestellt und geweiht wurde musste nach schweren Beschadigungen um 1175 eingewolbt werden Im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts begann der Umbau zu einer gotischen Hallenkirche und im Jahre 1422 wurden die meisten Fenster und Turen erneuert und die Seitenschiffwande im gotischen Stil erhoht Ebenfalls im 15 Jahrhundert wurden die gotischen Wandmalereien geschaffen Nach einem weiteren Brand wurde die Kirche 1564 erweitert und dabei wurden bemalte Holzdecken eingezogen Die Kaiserempore im Westwerk wurde 1938 wieder freigelegt Fussnoten Bearbeiten Robert Peters Sprachliches Handeln zwischen benediktinischer Reform und Reformation Niederdeutsch im hessischen Stift Kaufungen In Niederdeutsches Wort Aschendorff Verlag Munster ISSN 0078 0545 Band 57 2017 S 7 34 hier 16 19 lwl org PDF Literatur BearbeitenIngrid Baumgartner Christian Presche Das Stift Kaufungen Von den Anfangen bis zur Reformation In Udo Schlitzberger Hrsg Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen Kassel 2018 ISBN 978 3 933617 72 9 1 PDF Ingrid Baumgartner Fursprache Rat und Tat Erinnerung Kunigundes Aufgaben als Kaiserin In Mittelalterstudien des Instituts zur Interdisziplinaren Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens Paderborn 2004 S 5 47 69 ISBN 3 7705 3923 0 nicht eingesehen Petra Brodner Eck kan mek nycht toffrede geven eck mot to Koffungen Kloster und Damenstift Kaufungen im Mittelalter In Kunigunde Eine Kaiserin an der Jahrtausendwende Kassel 1997 S 77 112 ISBN 3 927327 41 7 nicht eingesehen Alois Holtmeyer Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Cassel Band 4 Kreis Cassel Land Text Elwertsche Verlagsbuchh Marburg 1910 S 123 188 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der Deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollst uberarb Aufl Beck Munchen 1988 S 329 Hermann von Roques Hrsg Urkundenbuch des Klosters Kaufungen in Hessen 1 Band Drewis amp Schonhoven Cassel 1900 und 2 Band Siering Cassel 1902 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Kaufungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www foerderverein stiftskirche kaufungen de Artikel von 1788 uber das Ritterstift Ritterschaftliches Stift Kaufungen Homepage Territorien und Stande des Oberrheinischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Bank der geistlichen Fursten Hochstift Worms Hochstift Speyer Hochstift Strassburg Furstbistum Basel Hochstift Fulda Furstentum Heitersheim Furstpropstei Weissenburg Abtei Prum Fruhere Mitglieder Erzstift Besancon Hochstift Sitten Hochstift Lausanne Hochstift Genf Hochstift Metz Hochstift Toul Hochstift Verdun Stift Hersfeld bis 1606 1648 Bank der weltlichen Fursten Furstentum Pfalz Lautern Furstentum Pfalz Simmern Furstentum Pfalz Veldenz Furstentum Pfalz Zweibrucken 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Grehweiler Wild und Rheingrafen Grafschaft Leiningen Hardenburg Grafschaft Leiningen Westerburg Grafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Grafschaft Sayn Wittgenstein Berleburg Grafschaft Kriechingen Grafschaft Hanau Lichtenberg Grafschaft Salm Dhaun Wild und Rheingrafen Grafschaft Falkenstein Herrschaft Reipoltskirchen Grafschaft Wartenberg Herrschaft Bretzenheim Herrschaft Dagstuhl Herrschaft Olbruck Schloss und Dorf MensfeldenBank der Stadte Reichsstadte Frankfurt am Main Friedberg Wetzlar Speyer Worms Fruhere Mitglieder Strassburg Strasbourg Colmar Oberehnheim Obernai Kaysersberg Turkheim Turckheim Rosheim Benfeld Schlettstadt Selestat Hagenau Haguenau Weissenburg Wissembourg Munster im Gregoriental Landau in der Pfalz 51 2801 9 6343 Koordinaten 51 16 48 4 N 9 38 3 5 O Normdaten Korperschaft GND 507241 4 lobid OGND AKS LCCN nr94022626 VIAF 127117707 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Kaufungen amp oldid 234882142