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Die Herrschaft Dagstuhl auch Dachstuhl geschrieben war ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation Sie war mit Sitz und Stimme auf den Oberrheinischen Kreistagen vertreten wo sie durch den Senior des Hauses Fleckenstein Dagstuhl vertreten wurde Territorium im Heiligen Romischen ReichHerrschaft DagstuhlWappenEntstanden aus KurtrierHerrscher Regierung HerrHeutige Region en DE SLReichsmatrikel 1 Mann zu Ross 1 Mann zu Fuss 16 GuldenReichskreis Oberrheinischer ReichskreisKreistag Bank der Grafen und HerrenHauptstadte Residenzen Dagstuhl ab 1758 WadernDynastien Fleckenstein Dagstuhl Oettingen BaldernSprache n deutschFlache 4 km 1801 Einwohner 4000 1801 Aufgegangen in franzosisches Departement de la Sarre 1801 preussische Rheinprovinz 1815 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Territorium 3 Abgaben an das Reich 4 Historische Entwicklung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Gebiet der spateren Herrschaft Dagstuhl kam durch eine Schenkung Karls des Grossen 802 an das Erzbistum Trier Im Streit zwischen den Herzogen von Lothringen und dem Erzbistum konnte es sich weitgehend verselbstandigen 1270 wurde erstmals ein Ritter Boemund aus der Familie der Edelherren von Saarbrucken erwahnt der sich auch von Dagstuhl nannte Er war trierischer Burggraf von Grimburg und erbaute die Burg Dagstuhl 1 Sie lag im heutigen Gebiet der Stadt Wadern im Saarland Wahrend die Burg ein trierisches Lehen war war die ubrige Herrschaft allodialer Besitz und reichsunmittelbar Die Nachkommen des Ritters Boemund starben 1375 in der mannlichen Linie aus Die Herrschaft wurde deshalb unter den Erbtochtern aufgeteilt und gelangte so zu je einem Viertel an die Familien der von Flersheim von Rollingen von Kriechingen und von Fleckenstein Die Herrschaft Dagstuhl befand sich ungeteilt im Besitz dieser Ganerben Territorium BearbeitenDie Herrschaft war in vier Hochgerichtsbezirke gegliedert 2 Hochgericht Wadern Bardenbach Dagstuhl Gehweiler Niederlostern Noswendel mit Batschweiler und Noswendelroth Oberlostern Obermorscholz Unterthailen Wadern Wedern Hochgericht Schwarzenberg Dorf Eiweiler Ober und Niederdorf Krettnich Lockweiler Mettnich Muhlfeld Uberroth Weierweiler Hochgericht Primsweiler Primsweiler Hochgericht Neunkirchen Neunkirchen Selbach Gonnesweiler Teil Abgaben an das Reich BearbeitenIn der Reichsmatrikel war die Herrschaft Dagstuhl seit 1559 veranlagt mit einem Mann zu Ross und einem zu Fuss oder 16 Gulden Zum Unterhalt des Reichskammergerichts trugen die Besitzer von Dagstuhl halbjahrlich 10 Reichsthaler 73 Kreuzer bei 1719 3 Historische Entwicklung BearbeitenDie Herren von Fleckenstein haben wegen ihres Anteils an Dagstuhl an den Reichstagen von 1551 1559 1566 und 1594 teilgenommen Seit 1600 ist eine Kurtrierischer Oberhoheit nachgewiesen Zwischen 1616 und 1625 erwarb die Familie von Sotern in mehreren Schritten die Anteile der Ganerben zuletzt das des letzten mannlichen Mitglieds der Familie Fleckenstein Dagstuhl Georg II Der 1623 zum Erzbischof und Kurfursten des Erzstifts Trier gewahlte Philipp Christoph von Sotern konnte als Lehnsherr seinen Familienangehorigen 1634 die Zustimmung dazu geben dass aus der Herrschaft ein Fideikommiss seiner Familie gebildet wurde In den Jahren 1690 bis 1697 fiel dieser Fideikommiss durch Heirat und Erbgang an die Grafen von Oettingen Baldern Dieser Zweig der Familie nannte sich dann von Oettingen und Sotern Der letzte Graf Josef Anton von Ottingen Sotern starb 1778 Das Erbe der nach den Hausgesetzen erbberechtigten Fursten von Oettingen Wallerstein wurde aber von einer Verwandten des letzten Grafen von Ottingen Sotern der Grafin Colloredo bestritten Es kam zu einem Prozess vor dem kaiserlichen Reichshofrat Die den Fursten von Oettingen Wallerstein gunstigen Entscheidungen des Reichshofrats ergingen erst 1791 und 1799 Inzwischen war Dagstuhl 1793 im Zuge des Ersten Koalitionskriegs vom revolutionaren Frankreich besetzt worden und ging dem Deutschen Reich 1801 durch den Frieden von Luneville an Frankreich verloren Die Linie Oettingen Wallerstein erhielt im Reichsdeputationshauptschluss 1803 ehemaliges Kirchengut in Bayern als Entschadigung fur ihre an Dagstuhl verloren gegangenen Rechte Infolge des Wiener Kongresses fiel das Gebiet der Herrschaft Dagstuhl 1815 als Teil der spateren Rheinprovinz an Preussen 1947 wurde es Teil des Saarlands Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Teil I 1 1859 Teil II 1 1862 Ferdinand Hahnzog Georg II von Fleckenstein Freiherr zu Dachstuhl Ein Hanauer Administrator in der Endphase des Dreissigjahrigen Krieges In Hanauer Geschichtsblatter 18 1962 S 223 242 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Literatur zu Herrschaft Dagstuhl in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Website der Burg Dagstuhl Stand 19 Januar 2009 Wilhelm Fabricius Erlauterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz 2 Band Die Karte von 1789 Bonn Hermann Behrend 1898 S 481 ff Heinrich S Gumpelzhaimer Die Reichs Matrikel aller Kreise Regensburg 1796 S 131 Territorien und Stande des Oberrheinischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Bank der geistlichen Fursten Hochstift Worms Hochstift Speyer Hochstift Strassburg Furstbistum Basel Hochstift Fulda Furstentum Heitersheim Furstpropstei Weissenburg Abtei Prum Fruhere Mitglieder Erzstift Besancon Hochstift Sitten Hochstift Lausanne Hochstift Genf Hochstift Metz Hochstift Toul Hochstift Verdun Stift Hersfeld bis 1606 1648 Bank der weltlichen Fursten Furstentum Pfalz Lautern Furstentum Pfalz Simmern Furstentum Pfalz Veldenz Furstentum Pfalz Zweibrucken Landgrafschaft Hessen Darmstadt Landgrafschaft Hessen Kassel Herzogtum Savoyen Furstentum Hersfeld ab 1648 Markgrafschaft Nomeny gefurstete Grafschaft Sponheim gefurstete Grafschaft Waldeck gefurstete Grafschaft Salm Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft Salm Kyrburg Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft Nassau Usingen gefurstete Grafschaft Nassau Saarbrucken gefurstete Grafschaft Nassau Weilburg gefurstete Grafschaft Solms Braunfels gefurstete Grafschaft Isenburg Birstein Fruhere Mitglieder Herzogtum Lothringen Herzogtum SavoyenRheinische Pralaten Kloster und Ritterstift Odenheim Fruhere Mitglieder Kloster KaufungenBank der Grafen und Herren Grafschaft Hanau Munzenberg Grafschaft Solms Hohensolms Grafschaft Solms Lich Grafschaft Solms Laubach Grafschaft Solms Rodelheim Grafschaft Konigstein Grafschaft Ysenburg Budingen Budingen Grafschaft Ysenburg Budingen Meerholz Grafschaft Ysenburg Budingen Wachtersbach Grafschaft Salm Grumbach Wild und Rheingrafen Grafschaft Salm Stein Grehweiler Wild und Rheingrafen Grafschaft Leiningen Hardenburg Grafschaft Leiningen Westerburg Grafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Grafschaft Sayn Wittgenstein Berleburg Grafschaft 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