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Das Bistum Toul war ein Bistum in Lothringen Es bestand von der Mitte des 4 Jahrhunderts bis zur Aufhebung 1801 Kathedrale war Saint Etienne de Toul Der weltliche Herrschaftsbereich der Bischofe war das Hochstift Toul Es gehorte bis in die Fruhe Neuzeit zum Heiligen Romischen Reich und fiel danach an Frankreich Im Jahr 1817 wurde ein neues Bistum Toul errichtet und 1824 mit dem Bistum Nancy vereinigt zum Bistum Nancy Toul Kathedrale St Etienne Toul Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenUm die Mitte des 4 Jahrhunderts wurde das Bistum als Suffraganbistum von Trier aus gegrundet Das Bistum umfasste das Gebiet von den Vogesen bis in die Nahe der Marne Das Bistum umfasste 1402 sechs Archidiakonate mit 23 Dekanaten und insgesamt 680 Pfarreien Das weltliche Gebiet des spateren Hochstifts begann sich etwa seit dem 7 Jahrhundert zu entwickeln Es umfasste schliesslich sechs Vogteien Kennzeichnend war der grosse Unterschied zwischen dem recht grossen geistlichen Gebiet des Bistums und des kleinen weltlichen Herrschaftsgebiets des Hochstifts zunachst mit der Stadt Toul als Zentrum Ab 925 gehorte das Bistum als Teil des Herzogtums Lothringen zum Heiligen Romischen Reich Wie die beiden anderen Bistumer in Lothringen Metz und Verdun wurde Toul zu Lasten des neu gebildeten Herzogtums Lothringen reich ausgestattet Die drei Lothringer Bistumer wurden auch als Drei Bistumer bezeichnet Seit Bischof Gerhard I 963 994 bis zu Beginn des 12 Jahrhunderts kamen die meisten Bischofe aus dem Reich Bischof Brun von Toul der ein Vetter Konrads II war wurde als Leo IX im Jahr 1049 zum Papst gewahlt Die Kaiser versuchten kaum Einfluss auf die Bischofswahlen durch das Domkapitel zu nehmen Das Bistum war eingebunden in die Reichspolitik der Ottonen und Salier Allerdings hatte das recht kleine Hochstift nur ein vergleichsweise geringes eigenes Gewicht In geistiger Hinsicht war das Bistum im 10 und 11 Jahrhundert insbesondere unter Bischof Brun ein Zentrum der Kirchenreformbewegung Seit Mitte des 11 Jahrhunderts wurden insbesondere von Adeligen zahlreiche Priorate der Benediktiner gegrundet Seit Ende des Jahrhunderts entstanden dann Reformkloster Damit einher ging auch eine Verstarkung der geistlichen Tatigkeit der Bischofe in der Diozese Seit Anfang des 12 Jahrhunderts bis in die Mitte des 13 Jahrhunderts wahlte das Domkapitel hauptsachlich Bischofe aus den Reihen des lothringischen Adels Seit dem 12 Jahrhundert kam es zu einer wachsenden territorialen Konkurrenz zwischen dem Hochstift und den Herzogen von Lothringen Zum Schutz wurde ab 1178 der Burgort Liverdun zu einem bedeutenden bischoflichen Stutzpunkt ausgebaut Als es im 13 Jahrhundert mehrfach zu umstrittenen Wahlen gekommen war ubertrug Papst Nikolaus III das Bistum 1278 an den aus Tubingen kommenden Franziskaner Konrad Probus Dieser hat die Schirmvogtei an den Herzog von Lothringen ubertragen Damit gingen die weltlichen Herrschaftsrechte weitgehend auf die Herzoge uber Seit dieser Zeit spielte auch das Domkapitel bei der Bischofswahl kaum noch eine Rolle Vielmehr setzten die Papste meist Auswartige in das Amt ein Nachdem die Stadt Toul sich von der bischoflichen Herrschaft emanzipiert hatte verlegten die Bischofe ihre Residenz nach Liverdun 1552 jedoch besetzte der franzosische Konig Heinrich II der sich im Vertrag von Chambord mit einigen protestantischen Fursten daruber verstandigt hatte die Stadte Metz Toul und Verdun Karl V misslang im folgenden Jahr die Ruckeroberung von Metz wodurch auch die Stadt Toul faktisch bei der franzosischen Krone verblieb Das Bistum verblieb jedoch beim Reich zur Zeit des Kaisers Maximilian II hat der Bischof durch Zahlung von Abgaben an das Reich dessen Oberherrschaft noch einmal formal anerkannt Im Westfalischen Frieden von 1648 wurde Frankreich der Besitz der Stadt und des Hochstifts Toul bestatigt Seit 1668 bestimmte der Konig von Frankreich den Kandidaten fur das Bischofsamt Im Jahr 1777 wurden als neue Bistumer Saint Die und Nancy abgetrennt Das Bistum wurde 1801 infolge der Franzosischen Revolution aufgehoben Das weltliche Territorium der drei Hochstifte Verdun Toul und Metz bildeten bis zur Revolution die Provinz der drei Bistumer Im Jahr 1817 wurde das Bistum neu errichtet und 1824 mit dem Bistum Nancy zum Bistum Nancy Toul vereinigt Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Toul Romisch katholische Kirche in Frankreich Liste der ehemaligen franzosischen DiozesenLiteratur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S 629 Gerhard Taddey Bistum Toul In Ders Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 1240f Weblinks BearbeitenEintrag zu Bistum Toul auf catholic hierarchy orgVEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Toul amp oldid 216820576