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Die romisch katholische Kirche in Frankreich fr Eglise catholique korrekt aber selten verwendet Eglise catholique romaine ist die zahlenmassig grosste Konfession des Landes Die katholische Kirche hat in der Geschichte Frankreichs auch eine erhebliche kulturelle und politische Rolle gespielt Die Kathedrale Notre Dame de Paris Bischofskirche des Erzbistums ParisAbbe Pierre Priester und bis zu seinem Tod 2007 die bekannteste Personlichkeit des Landes Inhaltsverzeichnis 1 Katholiken in Frankreich 2 Struktur 3 Geschichte 3 1 Anfange des Christentums in Frankreich 3 2 Reformationszeit 3 3 19 Jahrhundert 3 4 20 Jahrhundert 3 5 Finanzen 3 6 Sonderstatus von Elsass Lothringen 3 7 Gegenwart 3 8 Missbrauch in der romisch katholischen Kirche in Frankreich 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKatholiken in Frankreich BearbeitenIn Frankreich bekannten sich 2012 etwa 40 000 000 Menschen zur katholischen Kirche Auf Grund sehr unterschiedlicher Befragungsresultate kann der Bevolkerungsanteil nur grob zwischen 54 1 und 66 2 geschatzt werden Struktur Bearbeiten nbsp Kirchenprovinzen und Diozesen in Frankreich Hauptartikel Liste der franzosischen Diozesen und Liste romisch katholischer Bischofe in Frankreich Der romisch katholischen Kirche unterstehen auf franzosischem Staatsgebiet kirchenrechtlich 23 Erzbistumer sowie 74 Bistumer nach lateinischem Ritus Das zentrale Organ der franzosischen Bischofe ist die Franzosische Bischofskonferenz Conference des eveques de France Besonderheiten stellen das gallikanische Ordinariat und die territoriale Pralatur dar Die in Frankreich beheimateten und mit der romisch katholischen Kirche unierten griechisch katholischen Christen armenischer und ukrainischer Herkunft werden in einer armenischen Eparchie und einem ukrainischen apostolischen Exarchat pastoral betreut 3 Geschichte BearbeitenAnfange des Christentums in Frankreich Bearbeiten Einer Legende zufolge soll Lazarus von Bethanien im ersten Jahrhundert der erste christliche Bischof von Marseille gewesen sein Tatsachlich wurden die dem Heiligen Lazarus zugeschriebenen Reliquien die ursprunglich aus Zypern stammen erst 1204 durch Kreuzfahrer nach Marseille gebracht Im Jahr 1146 wurden die Reliquien in die Kathedrale von Autun uberfuhrt wo sie heute noch verwahrt werden Der Kirchenvater Irenaus von Lyon berichtet uber Christenverfolgungen und den Martyrertod seines Vorgangers Pothinus im Jahr 177 im damaligen gallo romischen Lugdunum heute Lyon Trotz gelegentlicher Verfolgungen konnte sich das Christentum in der romischen Provinz Gallien immer weiter ausbreiten bis es im Jahr 313 unter Kaiser Konstantin dem Grossen mit der sogenannten Mailander Vereinbarung dauerhafte staatliche Duldung erhielt Unter Theodosius I 395 wurde das Christentum faktisch zur Staatsreligion des Romischen Reichs erhoben An der Ausbreitung hatten Missionare und Bischofe wie der Heilige Martin von Tours der heute als Schutzpatron Frankreichs gilt wesentlichen Anteil Nach dem Untergang des Westromischen Reichs wurde das Territorium des heutigen Frankreich durch die germanischen Volker der Franken im Nordosten der Westgoten im Sudwesten sowie der Burgunder im Sudosten in Besitz genommen Als einziges der grosseren germanischen Volker der Volkerwanderungszeit nahmen die Franken den katholischen Glauben an Taufe des Merowingerkonigs Chlodwig I etwa im Jahr 500 n Chr wahrend die anderen germanischen Volker zum arianischen Glauben konvertierten Dadurch sicherte sich Chlodwig die Unterstutzung der dominierenden christlichen Kirche Besiegelt wurde die enge Verbindung zwischen nunmehr romisch katholischer d h mit Dominanz des Bischofs von Rom Kirche mit der Kronung des Frankenkonigs Karl zum romischen Kaiser im Jahr 800 n Chr In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen gesamte Kirchengeschichte Frankreichs vom Hochmittelalter bis zur Franzosischen Revolution Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Reformationszeit Bearbeiten In der Reformationszeit wurde in Frankreich eigentlich nur eine neue religiose Gruppe gegrundet Diese waren die Hugenotten die sich jedoch besonders schnell in Sudost und Sudwestfrankreich ausbreiteten Grosse Hochburgen waren zum Beispiel die Gascogne Bearn und das Konigreich Navarra Die Hugenotten waren eine besondere Auspragung der Calvinisten deren Lehren in der spaten Herrschaftszeit Franz I nach Frankreich kamen Doch auch schon zuvor gab es viele Gelehrte die reformationsahnliche Gedankengange hatten z B Guillaume Bude Man ging seitens der Krone zunachst mit Gewalt gegen die Hugenotten vor Die Verfolgungen gipfelten zur Herrschaftszeit Karls IX mit der Bartholomausnacht angetrieben von der Mutter des Konigs Katharina de Medici die als strenge Katholikin die Hugenotten ausrotten wollte In dieser Zeit bekam die Katholische Kirche grosse Kritik seitens protestantischer Lander zu spuren Nach erbitterten Kampfen mit der protestantischen Opposition schlug Karls Nachfolger Heinrich III einen eher moderaten Kurs ein und verbundete sich sogar mit dem protestantischen Konig Navarras Heinrich Darauf reagierte die Katholische Kirche emport Konsequenzen fur Heinrich III waren Protest des Papstes die Bildung einer machtigen katholischen Opposition der Heiligen Liga unter der Fuhrung von Henri de Lorraine Herzog von Guise und seine Ermordung durch einen Dominikaner Es war erst Heinrich IV der fruhere Konig von Navarra der nach langen Kampfen und seiner Konversion zum Katholizismus die Mehrheit Frankreichs versohnte Trotzdem gab es eine Gruppe von Katholiken die Devots die gegen Heinrich IV agierten wie der Herzog von Biron Francois Ravaillac der dieser Gruppe hinzugerechnet wird ermordete ihn schliesslich 19 Jahrhundert Bearbeiten Am 15 Juli 1801 schlossen Papst Pius VII und Napoleon Bonaparte ein Konkordat das das Verhaltnis der katholischen Kirche in Frankreich zum franzosischen Staat erneut definierte und bis 1905 in Kraft blieb In den kommenden Jahren kam es zur Wieder und Neuerrichtung zahlreicher Bistumer Im Verlauf des 19 Jahrhunderts kam es zur Grundung zahlreicher Ordensgemeinschaften fur Krankenpflege Schule und Mission In die Orden traten viele Menschen der Landbevolkerung ein wo die Volksfrommigkeit stark war Es gab unter anderem wegen stark sinkender Kindersterblichkeit ein starkes Bevolkerungswachstum Die Zahl der vor allem in den Missionen der franzosischen Kolonien wirkenden Ordensleute war gross Besondere Bedeutung erhielt in der zweiten Halfte des Jahrhunderts der Wallfahrtsort Lourdes wo die hl Bernadette Soubirous 1858 mehrere Marienerscheinungen hatte Innerhalb weniger Jahre wurde Lourdes zum bedeutendsten Wallfahrtsort Europas In vielen katholischen Landeskirchen Europas gab es von etwa 1870 bis 1910 einen ausgepragten Antimodernismus Der Antimodernismus wendete sich ausgehend von Dekreten Pius IX Papst von 1846 bis 1878 gegen gesellschaftliche und politische Reformen zur Durchsetzung von Menschenrechten und Demokratie Ein Hohepunkt antimodernistischer Tendenzen in der katholischen Kirche war 1910 die Verpflichtung aller Priester auf das Ablegen des sogenannten Antimodernismus Eids ab dem 1 September 1910 waren sie ausdrucklich verpflichtet die im Syllabus errorum Liste der Irrtumer genannten Irrtumer abzulehnen Auch in Frankreich gab es einen gewissen Ultramontanismus 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Zusammenbruch des zweiten Kaiserreiches das von 1852 bis 1870 wahrte kam es immer wieder zu politischen Auseinandersetzungen da weite Teile der Bevolkerung einer Republik skeptisch gegenuberstanden Sie wurden oft als Royalisten bezeichnet und von vielen Bischofen gefordert Ein wachsender Antiklerikalismus und die Dreyfus Affare fuhrten die politische Linke 1902 zum Sieg der Parlamentswahlen Noch im Juli 1902 kam es zur Schliessung aller nicht vom Staat genehmigten Privatschulen wovon etwa 3 000 katholische Schulen betroffen waren Auch die Besoldung der Bischofe wurde eingestellt Im Marz und Juli 1902 wurden dann alle Ordensgemeinschaften aufgehoben und am 7 Juli 1904 ein Verbot von Neugrundungen erlassen Der 9 Dezember 1905 brachte dann das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat siehe auch Laizismus was zur einseitigen Kundigung des Konkordates durch den franzosischen Staat fuhrte Alle religiosen Symbole wurden nun aus den offentlichen Gebauden entfernt und der Religionsunterricht in den Schulen abgeschafft Samtliche Kirchenbauten kamen in den Besitz des Staates der seither fur ihre Unterhaltung zustandig ist Die staatliche Besoldung des Klerus endete Finanzen Bearbeiten Hauptartikel Kirchenfinanzierung in Frankreich In Frankreich wird keine Kirchensteuer erhoben Aufgrund der strikten Trennung von Kirche und Staat Laizismus finanziert sich die Kirche aus den freiwilligen Beitragen ihrer Mitglieder Zum Kirchenzehnt denier d eglise zu dem die Diozesen jahrlich aufrufen steuert aber nur eine Minderheit der Katholiken bei Beispielsweise spendeten 2012 rund 1 25 Mio Menschen einen Beitrag zum Kirchenzehnt 4 Im Jahr 2012 nahm die katholische Kirche in Frankreich 613 4 Mio Euro ein Die Einnahmen stutzten sich auf funf Einnahmequellen 2012 betrug der Kirchenzehnt durchschnittlich 40 der Einnahmen der Kirche die sie zur Bezahlung ihrer Priester und ubrigen Mitarbeiter sowie zur Deckung der anderen Kosten verwendet Kollekten in den Messen trugen zu 25 bei Stolgebuhren 13 Messstipendien 8 und Vermachtnisse 14 4 Sonderstatus von Elsass Lothringen Bearbeiten Die katholische Kirche in den Departements Bas Rhin Haut Rhin und Moselle also in den Gebieten die 1871 1918 als Reichsland Elsass Lothringen zum Deutschen Reich gehorten geniesst gewisse Vorrechte Dies ruhrt daher dass diese Territorien von der Trennung von Kirche und Staat nicht betroffen waren Auch nach der Wiederangliederung an Frankreich ubertrug man das Gesetz nicht auf diese Gebiete sondern beliess es beim schon vor 1871 gultigen Recht das auf dem napoleonischen Konkordat aus dem Jahr 1801 beruhte Daher werden in diesem Gebiet katholische Priester protestantische Pfarrer und Rabbiner vom Staat bezahlt an offentlichen Schulen wird katholischer und protestantischer Religionsunterricht erteilt Siehe auch Wiederangliederungen Elsass Lothringen und Departement Moselle Gegenwart Bearbeiten Statistische Angaben zur katholischen Kirche in Frankreich 5 94 Bistumer plus ein Militarbistum ein Bistum der Mission de France und acht Bistumer in den franzosischen Uberseegebieten 12 054 Pfarreien 2018 11 606 Priester 2016 24 971 Ordensschwestern 2015 249 921 Taufen 2016 44 009 Firmungen 2016 54 402 kirchliche Heiraten 2016 ungefahr 80 der Beerdigungen sind katholische Begrabnisfeiern 125 Priesterweihen 2018 Der Heilige Stuhl und Frankreich unterhalten volle diplomatische Beziehungen Vertreter des Heiligen Stuhls ist der Apostolische Nuntius in Frankreich Seit Januar 2020 ist dies Erzbischof Celestino Migliore Missbrauch in der romisch katholischen Kirche in Frankreich Bearbeiten Eine unabhangige Kommission deren Grundung franzosischen Bischofe im November 2018 in Auftrag gegeben hatten kam in einem im Oktober 2021 veroffentlichten Untersuchungsbericht zu dem Fazit dass in Frankreich seit den 1950er Jahren 216 000 Priester Ordensleute und andere Mitarbeiter der romisch katholischen Kirche Kinder und Jugendliche missbraucht haben Unter Einbeziehung von weiteren Einrichtungen die von der Kirche in Frankreich betrieben werden geht die Studie der Kommission von insgesamt 330 000 Opfern aus Die Kommission selbst habe etwa 2700 Opfer identifiziert Der 2500 Seiten umfassende Bericht zahlt zwischen 2900 und 3200 potenzielle Tater zwei Drittel sollen Priester oder ehemalige Priester gewesen sein 80 Prozent der Opfer seien Jungen im Alter zwischen zehn und 13 Jahren gewesen 20 Prozent Madchen unterschiedlicher Altersgruppen Fast ein Drittel der Taten seien Vergewaltigungen gewesen 6 7 8 Siehe auch BearbeitenPartikularkircheWeblinks BearbeitenOffizielle Website der romisch katholischen Kirche in Frankreich franzosisch Eintrag zu Romisch katholische Kirche in Frankreich auf catholic hierarchy org Eintrag zu Statistik nach Kirchenprovinz auf catholic hierarchy org Eintrag zu Statistik nach Diozese auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Discrimination in the European Union in 2012 S 98 99 The World Factbook Archiviert vom Original am 24 Dezember 2018 abgerufen am 28 Mai 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cia gov Vorlage Cite web temporar vgl Erzbistumer Bistumer Eparchien und Exarchate in Frankreich auf Seiten der Catholic Hierarchy org abgerufen am 17 Februar 2008 a b La Vie Economique des Dioceses et leurs campagnes denier de l eglise PDF 1 1 MB In eglise catholique fr Conference des eveques de France 12 Marz 2014 abgerufen am 29 Februar 2016 franzosisch Statistiques de l Eglise catholique en France abgerufen am 18 Marz 2019 216 000 Missbrauchsopfer in Frankreichs katholischer Kirche seit 1950 In zeit de Abgerufen am 5 Oktober 2021 Frankreich Studie zahlt etwa 330 000 Missbrauchsopfer in katholischer Kirche In Der Spiegel 5 Oktober 2021 spiegel de abgerufen am 5 Oktober 2021 siehe aucxh Michaela Wiegel Gott sei Dank Kommentar 7 Januar 2022 Romisch katholische Kirche in Europa Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Faroer Finnland Frankreich Gibraltar Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vatikan Vereinigtes Konigreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romisch katholische Kirche in Frankreich amp oldid 233599560