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Die romisch katholische Kirche in Polen ist die grosste und einflussreichste christliche Gemeinschaft des Landes Sie ist in 14 Erzbistumer und 27 Bistumer sowie das Militarordinariat untergliedert Seit dem Beginn der Christianisierung Polens im Jahr 966 hatte die Kirche uber das Religiose hinaus stets einen starken Einfluss auf die gesellschaftliche und die politische Entwicklung des Landes Vor allem in Zeiten der Fremdherrschaft ubernahm sie eine wichtige Rolle fur den Zusammenhalt der polnischen Nation Die katholische Kirche ist die bei Weitem grosste Religionsgemeinschaft in Polen Das offizielle Statistische Jahrbuch gab fur das Jahr 2018 folgende Zahlen an 32 97 Millionen Einwohner sind Katholiken das sind mehr als 85 der Bevolkerung Polens 32 91 Millionen somit mehr als 99 der Katholiken Polens gehoren der lateinischen Kirche an 55 000 Einwohner gehoren der Ukrainischen griechisch katholischen Kirche an deren Bischofe ebenfalls Mitglieder der Polnischen Katholischen Bischofskonferenz sind 1 Einer Erhebung des Statistisches Instituts der katholischen Kirche Instytut Statystyki Kosciola Katolickiego zufolge nahmen im Jahre 2017 im Durchschnitt 38 3 der Katholiken an der Sonntagsmesse teil Am hochsten war die Beteiligung im Bistum Tarnow 71 7 am geringsten in den Erzbistumern Lodz und Stettin Cammin je 24 6 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Reformation und Gegenreformation 1 3 Teilungen Polens 1 4 II Republik 1 5 Zweiter Weltkrieg 1 6 Volksrepublik Polen 1 6 1 Briefwechsel der Bischofe 1 7 Nach der Wende von 1989 90 2 Position in der Gesellschaft 2 1 Sexueller Missbrauch 3 Diozesen 3 1 Lateinische Kirche 3 2 Katholische Ostkirchen 3 2 1 Ukrainische griechisch katholische Kirche 4 Nuntiatur 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Papstbesuch von Johannes Paul II in Sosnowiec 1999Mittelalter Bearbeiten Die Christianisierung Polens setzte um das Jahr 966 mit der Taufe des Fursten Mieszko I durch den unmittelbar Papst Johannes XIII unterstehenden Missionsbischof Jordanes ein Uber den Ort der Zeremonie haben mittelalterliche Chronisten unterschiedliche Angaben gemacht durchgesetzt hat sich die Auffassung dass die Taufe in der Nahe von Gnesen Gniezno vollzogen wurde 968 wurde Jordanes der erste Bischof der damaligen herzoglichen Residenz Posen es war das erste polnische Bistum 3 Doch unterstand der Posener Bischof zunachst dem Erzbistum Magdeburg Dies anderte sich mit dem Treffen des jungen deutschen Kaisers Otto III mit dem polnischen Herzog Boleslaw I in Gnesen im Jahr 1000 Otto III war zuvor in Rom gewesen und von Papst Silvester II ermachtigt worden im Akt von Gnesen dort ein Erzbistum zu errichten Diesem wurden das Bistum Posen sowie die neugegrundeten Bistumer Krakau Kolberg und Breslau unterstellt Somit hatte der deutsche Kaiser mit dem Segen Roms die erste Organisation der polnischen Kirche begrundet 4 Wie im Heiligen Romischen Reich entstanden auch in Polen Konflikte zwischen den weltlichen Herrschern und der Kirche die im 13 Jahrhundert eskalierten Als der schlesische Herzog Heinrich I Siedler aus den deutschen Landern von der Zehntenpflicht befreite protestierte der aus dem polnischen Adel stammende Breslauer Bischof Thomas I dagegen und verlangte uberdies die Immunitat der Kirche gegenuber der weltlichen Gerichtsbarkeit Der Herzog gab nicht nach der Bischof exkommunizierte ihn 1237 5 In einem Streit um den Beginn der Fastenzeit exkommunizierte Thomas I sogar samtliche Neusiedler die aus den deutschen Landern gekommen waren musste aber letztlich nachgeben 6 Der Streit um deutsche Siedler im damals zu Polen gehorenden Schlesien erreichte Anfang des 14 Jahrhunderts seinen Hohepunkt nachdem Heinrich von Wurben zum Bischof von Breslau geweiht worden war Dieser trat fur den Anschluss Schlesiens an das Konigreich Bohmen ein das zum Verband des deutschen Reichs gehorte der Konig von Bohmen war einer der sieben deutschen Kurfursten Heinrich von Wurben geriet damit in Konflikt mit dem Gnesener Erzbischof Jakub Swinka dem er unterstand Swinka verhangte den Kirchenbann uber Breslau Als sich uberdies der von deutschen Patrizier dominierte Breslauer Stadtrat weigerte den Peterspfennig an Rom abzufuhren wurde die gesamte Diozese exkommuniziert Doch nach betrachtlichen Geldzahlungen hob Papst Clemens V alle Kirchenstrafen auf 7 Reformation und Gegenreformation Bearbeiten Fur das Jahr 1518 ist erstmals fur Polen die Verbreitung protestantischer Ideen nachgewiesen erste evangelische Gemeinden entstanden Konig Sigismund I versuchte allerdings mit geringem Erfolg diese Entwicklung zu unterbinden Doch sein Sohn Sigismund II August zeigte sich tolerant gegenuber den religiosen Bekenntnissen so dass die katholische Kirche gegenuber den Protestanten zunehmend unter Druck geriet 8 Der Konig erliess mit der Konfoderation von Warschau 1573 ein Toleranzedikt 9 Doch nach dem Tod Sigismund II forderten seine Nachfolger die Gegenreformation Sie wurde energisch vorangetrieben in der Regierungszeit des Konigs Sigismund III aus dem schwedischen Hause Wasa Im Gefolge seiner beiden Ehefrauen aus dem Hause Habsburg erst Anna von Osterreich dann deren jungere Schwester Constanze von Osterreich war eine grosse Zahl von Jesuiten an die Weichsel gekommen die sich als Kampfer fur die Gegenreformation verstanden 10 In den Konflikten setzten sich die Parteiganger der katholischen Kirche mit Unterstutzung des Konigshauses durch Zu Beginn des 18 Jahrhunderts war der protestantische Einfluss in Polen weitgehend zuruckgedrangt 1717 erliess der Sejm ein Gesetz das Protestanten verbot neue Kirchen zu bauen und hohe staatliche Posten zu bekleiden 1724 wurden im Thorner Blutgericht zehn Protestanten hingerichtet die angeblich an Ausschreitungen gegen ein Jesuitenkloster teilgenommen hatten Fast alle evangelischen Gotteshauser in der Stadt wurden der katholischen Kirche ubereignet 11 Teilungen Polens Bearbeiten Mit dem Untergang des Konigreichs Polen nach der Dritten Teilung Polens 1795 mussten sich die romisch katholischen Bischofe des Landes mit den Behorden der drei Teilungsmachte arrangieren Die ebenfalls katholische Obrigkeit Osterreich Ungarns bereitete den Krakauer Erzbischofen wenig Probleme Dagegen sahen sich die Bischofe im preussischen Teilungsgebiet zunehmendem behordlichen Druck ausgesetzt So liess Eduard von Flottwell Oberprasident der Provinz Posen von 1830 bis 1841 Kloster aufheben und stellte Priesterseminare unter staatliche Aufsicht Das Erzbistum Gnesen und das Bistum Posen wurden zum Erzbistum Posen Gnesen vereinigt Gnesen war traditionell der Sitz des Primas von Polen nun wurde diese Funktion abgeschafft Die Neugliederung der Bistumer unter Flottwell sollte also auch symbolisch die Teilungen Polens unterstreichen Dagegen wandte sich der Primas Marcin Dunin der uberdies mit den preussischen Behorden in Konflikt geriet weil er verlangte dass in Mischehen aus Katholiken und Protestanten die Kinder katholisch erzogen werden mussten Flottwell liess den Primas 1839 in der Festung Kolberg internieren Doch nach einem halben Jahr kam Dunin frei Neuer preussischer Konig war namlich 1840 Friedrich Wilhelm IV geworden der sich ein gedeihliches Miteinander der Volkerschaften und Religionen in seinem Reich wunschte In der Provinz Posen ubernahmen mit Genehmigung Berlins polnische Geistliche die Aufsicht uber die katholischen Schulen 12 Der Kulturkampf Bismarcks gegen die katholische Kirche richtete sich in der Provinz Westpreussen vor allem gegen den polnischen Klerus er weckte indes das Nationalbewusstsein der polnischsprachigen Landbevolkerung Die Massnahmen der preussischen Behorden wurden als Repression des Polentums verstanden Die Polizei verhaftete Geistliche die gegen den 1871 in Kraft getretenen Kanzelparagraphen verstiessen dieser verlangte von ihnen politische Enthaltsamkeit 13 Im Februar 1874 wurde der Erzbischof von Posen Gnesen Mieczyslaw Ledochowski zu 500 Talern Geldbusse und zwei Jahren Gefangnis verurteilt weil er offentlich gegen die Maigesetze protestiert hatte die die Kirche unter staatliche Aufsicht stellten Auch wurden rund hundert polnische Priester verhaftet die Priesterseminare von Posen und Gnesen wurden geschlossen 14 Kurz nachdem Papst Pius IX den inhaftierten Ledochowski im Marz 1875 zum Kardinal erhoben hatte wurde dieser aus der Haft entlassen die er unter komfortablen Bedingungen verbusst hatte Er fuhr sofort nach Rom und kehrte von seinen polnischen Landsleuten umjubelt im Kardinalspurpur nach Posen zuruck Doch Bismarck liess ihn wenig spater aus dem Deutschen Reich ausweisen Ledochowski liess sich in Rom nieder blieb aber formal weiterhin Erzbischof von Posen Gnesen 15 1886 einigten sich die preussische Regierung und der Heilige Stuhl auf ein Friedensgesetz genanntes Abkommen das den Kulturkampf beendete und somit auch die Versuche der Behorden die Personalangelegenheiten der Kirche zu bestimmen 16 1913 wandten sich die romisch katholischen Bischofe in Galizien dem osterreichischen Teilungsgebiet gegen eine geplante Reform des Galizischen Landtags die Reform sollte den Ukrainern die im Osten des Gebiets die grosse Mehrheit der Bevolkerung stellten mehr Rechte geben Doch der in der Presse veroffentlichte Brief der Bischofe fuhrte zu Spannungen zwischen ethnischen Polen und Ukrainern die uberwiegend der ebenfalls dem Vatikan unterstehenden griechisch katholischen Kirche angehorten Polnische Historiker sehen den Brief als Hinwendung des Episkopats zur nationaldemokratischen Bewegung Endecja die nationalistische und antisemitische Positionen vertrat 17 II Republik Bearbeiten 1925 vereinbarten Polen und der Vatikan ein Konkordat 18 In der Zwischenkriegszeit vertraten fuhrende Vertreter des Episkopats Positionen die Historiker als antisemitisch einstufen Der Primas Kardinal August Hlond fuhrte 1936 in einem Hirtenbrief unter dem Titel Uber die katholischen moralischen Grundsatze aus Es ist eine Tatsache dass die Juden die katholische Kirche bekampfen sie ergehen sich in Freimaurertum sie stellen die Avantgarde der Gottlosigkeit und der bolschewistischen Bewegung und umsturzlerischer Aktionen dar Es ist eine Tatsache dass der judische Einfluss auf die allgemeine Sittlichkeit negativ ist und ihre Verlage propagieren die Pornographie Es entspricht der Wahrheit dass Juden Betrugereien begehen Wucher und Menschenhandel treiben Weiter hiess es in dem Hirtenbrief Aber seien wir gerecht Nicht alle Juden sind so Doch rief er seine Landsleute dazu auf judische Geschafte und judische Stande auf dem Jahrmarkt zu meiden Doch sei es verboten uber Juden herzufallen sie zu schlagen zu verstummeln und anzuschwarzen 19 Hlond verfasste gemeinsam mit dem Warschauer Erzbischof Aleksander Kakowski eine Denkschrift in der es als Aufgabe der Kirche bezeichnet ist die polnische Jugend davor zu bewahren dass sie verjude 20 In einem gemeinsamen Schreiben an das Ministerium fur religiose Bekenntnisse und offentliche Bildung beschwerten sich beide Bischofe dass judische Lehrer nicht positiv auf das Kind im Geiste der katholischen Moral einwirken 21 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wenige Tage vor dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen erklarte Hitler vor der versammelten Generalitat dass die polnischen Geistlichen ausgerottet werden mussten 22 Die Zeit der deutschen Besatzung bedeutete fur die Polen auch eine Christenverfolgung In den an das Reichsgebiet angeschlossenen Gebieten wurde der Gebrauch des Polnischen verboten polnische Priester wurden als Kulturtrager verhaftet 23 Nach den Gottesdiensten warteten oft Kommandos der SS vor den Kirchenturen um Kirchganger zur Zwangsarbeit ins Reichsgebiet zu verschicken Viele Kirchen wurden geschlossen oder zweckentfremdet etwa als Lagerraum oder Reitstall 24 Im Zweiten Weltkrieg kamen 2795 Priester und 6 Bischofe zu Tode die weitaus meisten von ihnen als Opfer der deutschen Besatzer die ubrigen als Opfer der sowjetischen Besatzer Ostpolens 25 28 aller katholischen Kleriker wurden zwischen 1939 und 1945 ermordet oder starben in der Haft von den polnischen Juden abgesehen gab es in keiner anderen gesellschaftlichen Gruppe einen annahernd hohen Anteil an Todesopfern 870 polnische Priester starben allein im KZ Dachau 25 Beim Vormarsch der sowjetischen Armee an der Ostfront siehe auch Weichsel Oder Operation und Ostpreussische Operation wurden viele Kirchen beschadigt oder zerstort Volksrepublik Polen Bearbeiten Am 20 Juli 1945 kehrte Primas Hlond in das Land zuruck Er war in den folgenden Jahren zusammen mit dem Krakauer Erzbischof Adam Stefan Sapieha die wichtigste Fuhrungsfigur der polnischen Katholiken Am 12 September 1945 kundigte die Regierung der Nationalen Einheit unter Edward Osobka Morawski das Konkordat von 1925 Vorerst verhielten sich die kommunistischen Machthaber aber zuruckhaltend gegenuber der Kirche Vorerst wurde vor allem die Wiederbelebung von breit aufgestellten Laienorganisationen verhindert Kurz nach der Befreiung legte die Kirche die Zeitschriften Tygodnik Powszechny und Tygodnik Warszawski Insbesondere letztere ausserte sich auch politisch mit christdemokratischer Ausrichtung Als dritte katholische Zeitschrift erschien Dzis i Jutro allerdings nicht in Herausgeberschaft der Kirche Die Wochenzeitschrift vertrat die Position einer Akzeptanz der kommunistischen Herrschaft 26 Die deutschen katholischen Kirchenstrukturen ostlich der Oder Neisse Grenze wurden 1945 nach dem Kriegsende durch eine polnische Kirchenverwaltung ersetzt Der Umgang der katholischen Kirche Polens mit der Oder Neisse Frage ist von der deutschen und der polnischen Seite unterschiedlich bewertet worden 27 Die romisch katholische Kirche war in der Zeit der kommunistischen Herrschaft eine Gegenmacht die viele Polen anzog Sie behielt unter der Fuhrung des Primas der Jahrtausendfeier Stefan Wyszynski ihre Autonomie und wurde 1978 durch die Wahl von Kardinal Karol Wojtyla zum Papst er wahlte den Namen Johannes Paul II in ihrer systemunabhangigen Stellung gestarkt Der erste Besuch des neuen Papstes in seiner Heimat im Juni 1979 28 weckte als nicht kommunistisches Massenereignis im Volk das Bewusstsein einer breiten Opposition gegen das Regime damals unter Edward Gierek das fur die fatale okonomische Entwicklung Polens verantwortlich war er bereitete den Boden fur die Entstehung der Gewerkschaft Solidarnosc und den Fall des Kommunismus 29 Briefwechsel der Bischofe Bearbeiten In Deutschland umstritten ist die Rolle des polnischen Klerus bei der Vertreibung deutscher Glaubensbruder und schwestern aus den Gebieten ostlich von Oder und Neisse in der Nachkriegszeit 30 31 32 Aus polnischer Sicht war die deutsche Kirchenverwaltung in den Oder Neisse Gebieten nach der Westverschiebung der deutsch polnischen Grenze handlungsunfahig um die seelsorgliche Betreuung der einstromenden polnischen Bevolkerung zu gewahrleisten und das Fortbestehen des Katholizismus in diesen Gebieten zu sichern habe die polnische Kirche handeln mussen 33 In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg herrschte Sprachlosigkeit zwischen den deutschen Katholiken und der polnischen Kirche Den Dialog nahmen die polnischen Bischofe im November 1965 auf Am Rande des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom ubergaben sie der deutschen Delegation einen Brief in dem sie sich mit der Konfliktgeschichte zwischen beiden Volkern auseinandersetzen Der Brief gipfelte in dem Satz Wir vergeben und bitten um Vergebung Der Briefwechsel der Bischofe durch den sich die kommunistischen Machthaber in Warschau provoziert fuhlten gilt als Meilenstein auf dem Weg zur deutsch polnischen Verstandigung 34 Nach der Wende von 1989 90 Bearbeiten Nach der Wende im Jahr 1989 verfugte Papst Johannes Paul II mit der am 25 Marz 1992 veroffentlichten Bulle Totus Tuus Poloniae Populus eine Neu und Umstrukturierung der katholischen Kirche in Polen 35 Position in der Gesellschaft BearbeitenDa es in Polen keine amtlichen Statistiken gibt die die Religionszugehorigkeit erfassen kann die Zahl der Katholiken in Polen nur grob geschatzt werden Im Jahr 2011 sollen rund 87 der polnischen Bevolkerung der romisch katholischen Kirche angehort haben 36 Die ubrigen knapp funf Millionen Polen gehorten keiner Religion oder einem von uber 40 anderen Bekenntnissen an Laut einer Erhebung des Instytut Statystyki Kosciola Katolickiego Statistisches Institut der katholischen Kirche nahmen im Jahre 2017 durchschnittlich 38 3 der Katholiken an der Sonntagsmesse teil Am hochsten war die Beteiligung im Bistum Tarnow 71 7 am geringsten in der Erzbistumern Lodz und Stettin Cammin je 24 6 37 Die katholische Kirche ist nach dem Staat der zweitgrosste Eigentumer von Immobilien Sie besass 2011 etwa 300 Presseorgane und 50 Radio oder Fernsehsender 38 Die katholische Kirche hat bis heute erheblichen politischen Einfluss Bei den Parlamentswahlen 2015 und 2019 erhielt die der Kirche nahestehende Partei PiS Partei eine absolute Mehrheit der Sitze im Sejm Die Tatsache dass viele Priester rechtskonservativen Parteien nahestehen hat den Einfluss der katholischen Kirche auf die Gesellschaft Polens allerdings geschwacht 39 insbesondere in den Grossstadten Eine kirchenkritische Partei Twoj Ruch erzielte bei den Parlamentswahlen 2011 10 der Stimmen und zog in den Sejm ein Bei der nachsten Wahl zum Sejm 2015 scheiterte sie und errang kein Mandat mehr Sexueller Missbrauch Bearbeiten Hunderte katholische Priester und Ordensleute haben in Polen Minderjahrige und Erwachsene sexuell missbraucht Den im September 2018 erschienenen polnischen Film Kler Klerus sahen in den ersten vier Wochen uber 4 3 Millionen Menschen Der Dokumentarfilm Tylko nie mow nikomu Sag es niemandem wurde im Mai 2019 bei YouTube mehr als 20 Millionen Mal abgerufen Der Film heizte eine seit langem schwelende Debatte uber die katholische Kirche und ihre Rolle in der Gesellschaft Polens auf Vor der Europawahl 2019 in Polen erfasste die Debatte auch die Politik 40 Von 2021 an veroffentlichte der Vatikan Informationen dass polnische Bischofe von Papst Franziskus wegen schwerer Verfehlungen bestraft worden seien was beispiellos in der Geschichte der polnischen Kirche war Die Grunde wurden nicht bekanntgegeben doch handelt es sich Presseberichten zufolge durchweg um die Vertuschung padophiler Verbrechen von Priestern aus den jeweiligen Diozesen Zu den betroffenen Bischofen gehorten Slawoj Leszek Glodz Henryk Gulbinowicz Edward Janiak Stanislaw Napierala Tadeusz Rakoczy und Stefan Regmunt 41 Diozesen BearbeitenLateinische Kirche Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte uber die polnischen Diozesen Die Nummerierung entspricht der Liste links Einer Erzdiozese sind jeweils ein bis vier Suffragandiozesen unterstellt so setzen sich die 14 Kirchenprovinzen zusammen Erzbistum Bialystok 1 Bistum Drohiczyn 2 Bistum Lomza 3 Erzbistum Krakau 4 Bistum Bielsko Zywiec 5 Bistum Kielce 6 Bistum Tarnow 7 Erzbistum Czestochowa 8 Bistum Radom 9 Bistum Sosnowiec 10 Erzbistum Danzig 11 Bistum Pelplin 12 Bistum Torun 13 Erzbistum Gniezno 14 Bistum Bydgoszcz 15 Bistum Wloclawek 16 Erzbistum Katowice 17 Bistum Gliwice 18 Bistum Opole 19 Erzbistum Lodz 20 Bistum Lowicz 21 Erzbistum Lublin 22 Bistum Sandomierz 23 Bistum Siedlce 24 Erzbistum Posen 25 Bistum Kalisz 26 Erzbistum Przemysl 27 Bistum Rzeszow 28 Bistum Zamosc Lubaczow 29 Erzbistum Szczecin Kamien 30 Bistum Koszalin Kolobrzeg 31 Bistum Zielona Gora Gorzow Wielkopolski 32 Erzbistum Ermland 33 Bistum Elblag 34 Bistum Elk 35 Erzbistum Warschau 36 Bistum Plock 37 Bistum Warschau Praga 38 Erzbistum Breslau 39 Bistum Legnica 40 Bistum Swidnica 41 Polnisches MilitarordinariatKatholische Ostkirchen Bearbeiten Ordinariat fur die byzantinischen Glaubigen in PolenUkrainische griechisch katholische Kirche Bearbeiten Erzeparchie Przemysl Warschau Eparchie Breslau Koszalin Eparchie Olsztyn DanzigNuntiatur BearbeitenDie diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhls in Polen war nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst eingeschrankt Seit 1975 war ein Apostolischer Delegat in Polen tatig Ab 1986 vertrat Erzbischof Francesco Colasuonno und von 1989 bis 2010 der Pole Jozef Kowalczyk den Heiligen Stuhl als Apostolischer Nuntius Bis zum 28 Mai 2016 war Celestino Migliore Nuntius in Polen zu dessen Nachfolger am 6 August desselben Jahres der bisherige Nuntius in Indien Salvatore Pennacchio ernannt wurde der im Januar 2023 zum Prasidenten der Papstlichen Diplomatenakademie ernannt wurde Sein Nachfolger ist seit dem 8 August 2023 Erzbischof Antonio Filipazzi Literatur BearbeitenJohann Severin Vater Anbau der neuesten Kirchengeschichte im Konigreiche Polen 1820 Volltext auf Archive org Klaus Ziemer Die Rolle der katholischen Kirche beim politischen Systemwechsel 1988 bis 1990 In Hans Joachim Veen Peter Marz Franz Josef Schlichting Hrsg Kirche und Revolution Das Christentum in Ostmitteleuropa vor und nach 1989 Bohlau Koln 2009 ISBN 978 3 412 20403 7 S 75 100 Theo Mechtenberg Polens katholische Kirche zwischen Tradition und Moderne Neisse Verlag Dresden 2010 ISBN 978 3 940310 96 5 Viktoria Pollmann Untermieter im christlichen Haus die Kirche und die judische Frage in Polen anhand der Bistumspresse der Metropolie Krakau 1926 1939 Harrassowitz Verlag 2001 ISBN 978 3 447 04506 3 Dissertation FU Berlin Dominik Hierlemann Lobbying der katholischen Kirche Das Einflussnetz des Klerus in Polen VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 Robert Zurek Die katholische Kirche Polens und die Wiedergewonnenen Gebiete 1945 1948 Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 2014 ISBN 978 3 631 64622 9 Joanna Staskiewicz Katholische Frauenbewegung in Polen Zum Wandel der Geschlechterverhaltnisse in der katholischen Kirche in Polen nach 1989 transcript Bielefeld 2018Siehe auch BearbeitenListe der romisch katholischen Diozesen Geschichte Polens Dritte Polnische Republik Botschaft der polnischen Bischofe an ihre deutschen Amtsbruder zur VersohnungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Roman Catholic Church in Poland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchganger gezahlt Seite der katholischen Bischofskonferenz Polens polnisch Tagung zum Thema Die Kirche in den postkommunistischen Transformationsprozessen in Osnabruck im Oktober 2000 Vortrage von Bischof Tadeusz Pieronek Krakau PDF 104 kB und Irena Lipowicz Botschafterin der Republik Polen in Osterreich PDF 73 kB Irena Borowik Religion und Politik in Polen Bundeszentrale fur politische Bildung 2 Juli 2009Einzelnachweise Bearbeiten Glowny Urzad Statystyczny Maly rocznik statystyczny Polski 2018 Zaklad Wydawnictw Statystycznych Warszawa 2018 S 114 gov pl PDF abgerufen am 28 Juni 2019 Annuarium Statisticum Ecclesiae in Polonia Instytut Statystyki Kosciola Katolickiego Warschau 2019 S 27 PDF Bernhard Stasiewski Jordan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Berlin 1974 S 597 ISBN 3 428 00191 5 Gerd Althoff Otto III Darmstadt 1996 S 152 Josef Joachim Menzel Heinrich I Herzog von Schlesien 1168 70 1238 In Joachim Bahlcke Hg Schlesische Lebensbilder Bd 9 2007 S 15 22 Werner Marschall Geschichte des Bistums Breslau Stuttgart 1980 S 29 Joachim Rogall Im Land der grossen Strome Von Polen nach Litauen Berlin 1996 S 53 Thomas Wunsch Der weisse Adler Geschichte Polens vom 10 Jahrhundert bis heute Wiesbaden 2019 S 219 Gottfried Schramm Ein Meilenstein der Glaubensfreiheit Der Stand der Forschung uber Ursprung und Schicksal der Warschauer Konfoderation von 1573 In Zeitschrift fur Ostforschung 24 1975 S 711 736 doi 10 25627 19752443304 Thomas Urban Von Krakau bis Danzig Eine Reise durch die deutsch polnische Geschichte Munchen 2003 S 201 Martina Thomsen Der Thorner Tumult 1724 als Gegenstand des deutsch polnischen Nationalitatenkonflikts In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 57 2009 S 293 314 Helmut Neubach Grossherzogtum und Provinz Posen In Land der grossen Strome Hrsg J Rogall Berlin 1996 S 428 Helmut Gluck Die polnisch preussische Sprachenpolitik Hamburg 1979 S 263 286 Martin Broszat 200 Jahre deutsche Polenpolitik Frankfurt a M 1972 S 137 Mieczyslaw Ledochowski prymaspolski pl abgerufen am 14 Januar 2022 Karl Erich Born Der preussische Staat von der Reichsgrundung zur Entlassung Bismarcks In Handbuch der preussischen Geschichte Bd III Hrsg Wolfgang Neugebauer Berlin New York 2001 S 104 Nastepstwa pewnego listu biskupow gazeta pl Ale Historia 22 Dezember 2021 domradio de zitiert nach Prymas Hlond bez retuszu in Tygodnik Powszechny 17 Juni 2018 S 32 zitiert nach Dariusz Libionka Polska hierarchia koscielna wobec eksterminacji Zydow proba krytycznego ujecia in Zaglada Zydow studia i materialy 5 2009 S 23 zitiert nach Prymas Hlond bez retuszu in Tygodnik Powszechny 17 Juni 2018 S 33 Fabian von Schlabrendorff Offiziere gegen Hitler Frankfurt a M Hamburg 1959 S 47 48 Stefan Samerski Priester im annektierten Polen Die Seelsorge deutscher Geistlicher in den an das Deutsche Reich angeschlossenen polnischen Gebieten 1939 1945 Bonn 1997 S 23 24 Hilarius Breitinger Als Deutschenseelsorger in Polen und im Warthegau 1939 1945 Mainz 1984 S 69 148 a b Katholische Nachrichten Agentur Polens Priester und Bischofe gedenken in Dachau ihrer Ermordeten 30 April 2015 Andrzej Friszke Antoni Dudek Geschichte Polens 1939 2015 Brill Schoningh Paderborn 2022 S 156f Robert Zurek Die katholische Kirche Polens und die Wiedergewonnenen Gebiete 1945 1948 Verlag Peter Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2014 ISBN 978 3 631 64622 9 S 11 Hansjakob Stehle Noch ist Polen nicht verloren Die Zeit 24 1979 Wlodzimierz Borodziej Geschichte Polens im 20 Jahrhundert C H Beck 2010 ISBN 978 3 406 60648 9 S 358f Robert Zurek Die katholische Kirche Polens und die Wiedergewonnenen Gebiete 1945 1948 Verlag Peter Lang 2014 S 11 ff Lothar Groppe SJ Predigt bei der Wallfahrt der Heimatvertriebenen am 17 Oktober 1999 im Kolner Dom In Theologisches Jg 29 Nr 11 12 November Dezember 1999 S 614 Stanislaw Zimniak Diener Gottes August Hlond 1881 1948 Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos 2010 erreichbar uber 1 Robert Zurek Die katholische Kirche Polens und die Wiedergewonnenen Gebiete 1945 1948 Verlag Peter Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2014 ISBN 978 3 631 64622 9 S 12 13 Piotr Madajczyk Annaherung durch Vergebung Die Botschaft der polnischen Bischofe an ihre deutschen Bruder im Hirtenamt vom 18 November 1965 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1992 Heft 2 S 223 Volltext polnisch Glowny Urzad Statystyczny Maly rocznik statystyczny Polski 2012 Zaklad Wydawnictw Statystycznych Warszawa 2012 S 117 134 135 gov pl PDF abgerufen am 15 Januar 2013 Annuarium Statisticum Ecclesiae in Polonia Instytut Statystyki Kosciola Katolickiego Warschau 2019 S 27 PDF Alice Kohli Zuerst ignorieren sie dich dann lachen sie uber dich nzz ch vom 3 November 2011 abgerufen am 22 Februar 2012 Kirche nicht mehr das Mass aller Dinge n tv 26 August 2012 abgerufen am 14 Oktober 2021 Jan Puhl Polens Kampf um die Kirche spiegel de 25 Mai 2019 Polscy biskupi zaczynaja wizyte w Watykanie Przypominamy ktorzy z nich byli pod lupa Stolicy Apostolskiej onet pl 4 Oktober 2021 VRomisch katholische Kirche in PolenErzdiozesen und Suffragandiozesen Erzbistum Bialystok Bistum Drohiczyn Bistum Lomza nbsp Erzbistum Krakau Bistum Bielsko Zywiec Bistum Kielce Bistum TarnowErzbistum Czestochowa Bistum Radom Bistum SosnowiecErzbistum Danzig Bistum Pelplin Bistum TorunErzbistum Gniezno Bistum Bydgoszcz Bistum WloclawekErzbistum Katowice Bistum Gliwice Bistum OpoleErzbistum Lodz Bistum LowiczErzbistum Lublin Bistum Sandomierz Bistum SiedlceErzbistum Posen Bistum KaliszErzbistum Przemysl Bistum Rzeszow Bistum Zamosc LubaczowErzbistum Szczecin Kamien Bistum Koszalin Kolobrzeg Bistum Zielona Gora Gorzow WielkopolskiErzbistum Ermland Bistum Elblag Bistum ElkErzbistum Warschau Bistum Plock Bistum Warschau PragaErzbistum Breslau Bistum Legnica Bistum SwidnicaPolnisches Militarordinariat immediat Siehe Liste der romisch katholischen DiozesenRomisch katholische Kirche in Europa Albanien Andorra 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