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Henryk Roman Kardinal Gulbinowicz 17 Oktober 1923 in Szukiszki bei Vilnius heute Litauen 16 November 2020 in Breslau 1 war ein polnischer Geistlicher und romisch katholischer Erzbischof von Breslau Seit 1985 war er Kardinal der romisch katholischen Kirche Wegen Missbrauchsvorwurfen und seiner Kontakte zum polnischen Geheimdienst SB verbot der Vatikan ihm zehn Tage vor seinem Tod seine bischoflichen Insignien zu verwenden und offentlich aufzutreten 2 Henryk Kardinal Gulbinowicz 2007 Wappen Kardinal Gulbinowicz Erzbischof von Breslau 1976 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kontroverse 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJahrzehntelang gab Gulbinowicz als Geburtsdatum den 17 Oktober 1928 an Erst Anfang 2005 wurde bekannt dass er funf Jahre alter als bisher angenommen ist Sein Geburtsdatum wurde 1942 geandert um die Verschleppung als Zwangsarbeiter durch das NS Regime nach Deutschland zu vermeiden 3 Gulbinowicz studierte Philosophie und Theologie am Priesterseminar Bialystok und empfing 1950 das Sakrament der Priesterweihe Anschliessend arbeitete er in Szudzialowo als Hilfsgeistlicher 1951 nahm er ein Promotionsstudium an der Katholischen Universitat Lublin auf wo er 1955 mit einer Dissertation aus dem Bereich der Moraltheologie den theologischen Doktorgrad erwarb Von 1956 bis 1959 wirkte er als Studentenseelsorger in Bialystok Anschliessend war er bis 1970 Dozent am Priesterseminar des Erzbistums Ermland und gleichzeitig fur die Diozesanverwaltung von Allenstein tatig Am 12 Januar 1970 ernannte ihn Papst Paul VI zum Titularbischof von Acci und zum Apostolischen Administrator des polnischen Bereichs der Erzdiozese Vilnius in Bialystok Die Bischofsweihe empfing er am 8 Februar 1970 von Primas Stefan Kardinal Wyszynski Mitkonsekratoren waren Jozef Drzazga Apostolischer Administrator und Weihbischof in Ermland sowie Kazimierz Majdanski Weihbischof in Wloclawek Sechs Jahre spater am 3 Januar 1976 wurde Gulbinowicz Erzbischof des bedeutenden schlesischen Erzbistums Breslau dem er bis zum 3 April 2004 4 vorstand Papst Johannes Paul II nahm Henryk Roman Gulbinowicz am 25 Mai 1985 als Kardinalpriester mit Immacolata Concezione di Maria a Grottarossa als Titelkirche in das Kardinalskollegium auf Gulbinowicz gehorte der Kongregation fur die orientalischen Kirchen an Gulbinowicz starb in Breslau und wurde unter Ausschluss der Offentlichkeit am 20 November 2020 auf dem Kommunalfriedhof in Olsztyn im Grab seiner Eltern beerdigt 5 Kontroverse BearbeitenIm Jahr 2019 teilte der Dichter Przemyslaw Kowalczyk mit dass Gulbinowicz ihn drei Jahrzehnte zuvor sexuell belastigt habe Die Staatsanwaltschaft sah wegen Verjahrung davon ab eine Untersuchung einzuleiten 6 Im Herbst 2020 wenige Tage vor dem Tod des Kardinals entschied der Apostolische Stuhl dass Gulbinowicz keine Gottesdienste mehr zelebrieren nicht an offentlichen Veranstaltungen teilnehmen und keine bischoflichen Insignien mehr benutzen durfte Gleichzeitig wurden fur den Fall seines Todes eine Trauerfeier und ein Begrabnis im Breslauer Dom ausgeschlossen 7 Auch wurde er vom Vatikan angewiesen eine in der Verlautbarung nicht bezifferte Summe an die polnische Heiliger Josef Stiftung Fundacja Sw Jozefa zu stiften die sich um Opfer sexueller Gewalt kummert allerdings ist zu seinen Lebzeiten dort keine Spende von ihm verbucht worden 8 2020 veroffentlichte das staatliche Institut fur das Nationale Gedenken in Warschau Auszuge aus den Akten die der Geheimdienst SB wahrend der Volksrepublik Polen uber ihn gefuhrt hatte 9 Demzufolge hatte der SB versucht ihn als jungen Priester der aktiver Homosexueller war zur Mitarbeit zu erpressen Auch in Klerikerkreisen sei bekannt gewesen dass Gulbinowicz dazu geneigt habe manchen jungen Amtsbrudern in den Schritt zu fassen 10 Einer Publikation in Polityka zufolge gab er bei regelmassigen Treffen mit SB Offizieren Auskunft uber andere Geistliche Er habe aber seit dem Ende der 1970er Jahre nachdem sein Landsmann Karol Wojtyla zum Papst gewahlt worden war die Mitarbeit verweigert In der Zeit des Kriegsrechts in Polen 1981 1983 setzte er sich fur Inhaftierte aus den Reihen der Demokratiebewegung um die Gewerkschaft Solidarnosc ein 11 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenVerdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Grosses Verdienstkreuz mit Stern Orden Polonia Restituta Komtur mit Stern Orden des Weissen Adlers Orden des Lachelns Gloria Artis Medaille fur kulturelle Verdienste Ehrenburger von Bialystok Ehrenburgerschaft am 23 November 2020 vom Stadtrat aberkannt 12 Ehrenburger von Breslau Ehrenburgerschaft am 20 November 2020 vom Stadtrat aberkannt 13 Literatur Bearbeiten Dialog nalezy kontynuowac Rozmowy operacyjne Sluzby Bezpieczenstwa z ks Henrykiem Gulbinowiczem 1969 1985 Studium przypadku Red Rafal Latka Filip Musial Instytut Pamieci Narodowej Warschau Krakau 2020 ISBN 978 83 8098 339 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henryk Gulbinowicz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Henryk Roman Gulbinowicz auf catholic hierarchy org Eintrag zu Henryk Roman Gulbinowicz auf gcatholic org englisch Biografische Notiz zu Kardinal Gulbinowicz In Presseamt des Heiligen Stuhls Documentation The College of Cardinals abgerufen am 2 Juni 2023 englisch Ein Beigeschmack von Rufmord Nachruf auf Kardinal Gulbinowicz auf RADIOdienst POLSKAEinzelnachweise Bearbeiten Zweitaltester Kardinal der Welt Gulbinowicz mit 97 Jahren gestorben katholisch de 16 November 2020 abgerufen am 18 Dezember 2022 Kardinal Gulbinowicz mit 97 Jahren gestorben Keine Beisetzung in der Kathedrale domradio de abgerufen am 16 November 2020 Der funftalteste Kardinal der Welt wird heute 95 In katholisch de Allgemeine gemeinnutzige Programmgesellschaft 17 Oktober 2018 abgerufen am 5 Oktober 2023 Rinuncia dell Arcivescovo Metropolita di Wroclaw Polonia e Nomina del Successore In Tagliches Bulletin Presseamt des Heiligen Stuhls 3 April 2004 abgerufen am 18 Dezember 2015 italienisch Cezary Kawecki Pogrzeb kard Henryka Gulbinowicza owiany tajemnica Na grobie nie ma nawet tabliczki In gazeta pl 24 November 2020 Abgerufen am 24 November 2020 polnisch Katarzyna Kaczorowska Zmarl kardynal Henryk Gulbinowicz polityka pl 16 November 2020 abgerufen am 18 Dezember 2022 polnisch Missbrauch Vatikan bestraft polnischen Kardinal Gulbinowicz katholisch de 6 November 2020 abgerufen am 18 Dezember 2022 Sprawa kardynala Gulbinowicza Przed smiercia nie przekazal darowizny polsatnews pl 9 Januar 2021 abgerufen am 17 Januar 2021 polnisch Dialog nalezy kontynuowac Rozmowy operacyjne Sluzby Bezpieczenstwa z ks Henrykiem Gulbinowiczem 1969 1985 Studium przypadku Red Rafal Latka Filip Musial Warschau Krakau 2020 Aleksandra Pawlicka Glebokosc gangreny toczacej polski kosciol jest naprawde zatrwazajaca Polska Newsweek 15 November 2020 abgerufen am 1 November 2023 polnisch Katarzyna Kaczorowska Tajemnicy kardynala Gulbinowicza in Polityka 10 August 2020 S 29 31 Magdalena Bojanowska Bialystok odebral kard Gulbinowiczowi tytul honorowego obywatela Naturalna konsekwencja decyzji wladz Kosciola In gazeta pl 23 November 2020 Abgerufen am 23 November 2020 polnisch Kardynal Henryk Gulbinowicz pozbawiony tytulu Honorowego Obywatela Wroclawia In Pressemitteilung Stadt Wroclaw 20 November 2020 abgerufen am 20 November 2020 polnisch Kardinal Henryk Gulbinowicz die Ehrenburgerwurde von Wroclaw aberkannt VorgangerAmtNachfolgerPiotr MaziewskiApostolischer Administrator von Bialystok 1970 1976Edward KisielBoleslaw Kardinal KominekErzbischof von Breslau 1976 2004Marian GolebiewskiNormdaten Person GND 119452278 lobid OGND AKS LCCN no2009006986 VIAF 4765003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gulbinowicz Henryk RomanALTERNATIVNAMEN Gulbinowicz Henryk Roman Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG polnischer Geistlicher und romisch katholischer Erzbischof von BreslauGEBURTSDATUM 17 Oktober 1923GEBURTSORT Sukiskes LitauenSTERBEDATUM 16 November 2020STERBEORT Breslau 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