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Der Breslauer Dom die Kathedrale St Johannes der Taufer polnisch Archikatedra sw Jana Chrzciciela des Erzbistums Breslau wurde in den Jahren von 1244 bis 1341 im Stil der Gotik errichtet Er ist eines der Wahrzeichen von Breslau Seine zwei Turme sind mit knapp 98 Metern die hochsten Kirchturme der Stadt und pragen wie in Brunn Prag und Wien das Strassenbild 1 Blick von der Katedralna Strasse auf den Dom Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bohmische Kirche 1 2 1 Dom des Tapferen 1 3 2 Dom des Erneuerers 1 4 3 Dom des Bischofs Walter 1 5 4 Dom 1 5 1 Gotischer Grundbau 1 5 2 Umbauten der Renaissance und des Barocks 1 5 3 Sanierungen und Restaurierungen des Klassizismus und Historismus 1 5 4 Zerstorung und Wiederaufbau 2 Architektur und Ausstattung 2 1 Chor und Chorumgang 2 1 1 Hochaltar des Bischofs Jerin 2 2 Langhaus 2 3 Kapellen 2 3 1 Chorkapellen 2 3 2 Seitenkapellen des Langhauses 2 4 Grabstatten 2 5 Orgelanlage 2 5 1 Entwicklung 2 5 2 Hauptorgel 2 5 3 Chororgel 2 6 Organisten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Breslauer Dom bei Nacht mit der Madonnastatue nbsp Blick auf die DominselUnter der Kathedrale befinden sich Mauerreste der Vorgangerkirchen Es wird vermutet dass sich vor der Errichtung der ersten christlichen Kirche am Standort des Doms eine heidnische Kultstelle in der Form eines Brunnens befand Bohmische Kirche Bearbeiten Fruhere Forscher der Kirche nahmen nach spatmittelalterlichen Erwahnungen als sicher an dass die erste Domkirche in Breslau im Jahr 1000 aus Holz gebaut wurde Die Ausgrabungen vor Ort die nach dem Zweiten Weltkrieg durch Marcin Bukowski durchgefuhrt wurden haben allerdings erwiesen dass man bereits bei dem Bau des ersten Doms Natursteinmauerkonstruktion verwendet hat Des Weiteren wurde bei den neuesten Ausgrabungen 1996 1997 Edmund Malachowicz et al eine noch altere Kirche entdeckt die in der polnischen Literatur als Bohmische Kirche oder Tschechische Kirche bezeichnet wird Diese gemauerte Kirche ist bereits in der Mitte des 10 Jahrhunderts entstanden als sich Schlesien noch unter der Herrschaft der bohmischen Premysliden befand Die Uberbleibsel der Kirchenfundamente wurden an der Stelle gefunden wo heute die Apsis und das breitere ostlichste Joch des Hauptschiffes aneinander treffen Diese alteste Breslauer Kirche bestand gemass der Rekonstruktion von Malachowicz aus einem Schiff mit einem kraftigen Querschiff und einer Apsis im ostlichen Teil so dass der Grundriss vermutlich ein Lateinisches Kreuz darstellte Die Mauern wurden aus Feldstein mithilfe von Kalkmortel errichtet Die Gesamtlange der Kirche betrug max 25 m Die Kirche weist einige Analogien mit der bohmischen Architektur ihrer Zeit auf 1 Dom des Tapferen Bearbeiten Nach dem Jahr 1000 als das Bistum Breslau gegrundet wurde wurde die Bohmische Kirche durch eine deutlich grossere Kathedrale ersetzt Es handelte sich um eine dreischiffige vorromanische Basilika Im ostlichen Teil befanden sich zwei Turme und eine Krypta mit Gewolbe auf vier Pfeilern Als Stifter dieser ersten Domkirche gilt der polnische Herzog Boleslaw der Tapfere der fur die Grundung des Bistums sorgte Die Domkirche war 33 5 m lang Die ausgegrabenen Details z B eine Basis einer Blendsaule bezeugen die Prasenz einer architektonischen Gliederung Der in der Nahe des heutigen Doms ausgegrabene Holzbalken mit grossem Querschnitt in dem man einen Bestandteil des Dachstuhls vermutet wurde auf das Jahr 1004 datiert Der erste Dom wurde wahrend des tschechischen Einfalls von 1038 1039 unter Bretislav I bzw des sogenannten Heidenruckfalls abgebrannt und vermutlich anschliessend durch die Bevolkerung abgebaut 2 Dom des Erneuerers Bearbeiten In den 50er und 60er Jahren des 11 Jahrhunderts wurde als Stiftung des polnischen Herzogs Kasimir I genannt Erneuerer eine neue Domkirche auf dem alten Ort errichtet Die Richtung der fruher nach Nordosten gerichteten Hauptachse wurde beim Neubau korrigiert Die neue Orientierung wurde durch Nachfolgebauten bzw bis zum heutigen Tag beibehalten Der 2 Dom war eine fruhromanische dreischiffige Basilika aus Bruchstein mit einem kurzen Querschiff einschiffigem Chor sowie einer Apsis Unter den letztgenannten befand sich eine dreischiffige gewolbte Krypta Wahrscheinlich gab es keine Turme und die Schiffe waren mit einer holzernen Decke gedeckt Nur wenige Details aus dem 2 Dom sind bis heute erhalten da mehrere Teile beim Bau des 3 Dom wiederverwendet wurden 3 Dom des Bischofs Walter Bearbeiten Der 2 Dom war eine relativ schlichte Kirche Eine prachtigere Domkirche in Stil der Romanik wurde ab 1158 durch den Bischof Walter von Malonne errichtet Teile der Aussenmauer des Vorgangerbaus wurden in die neue Konstruktion einbezogen jedoch von aussen verstarkt Eine Erwahnung von Walter als Erbauer des ersten gemauerten Dom in einer mittelalterlichen Chronik war indem ubertrieben und der Grund fur spatere Missinterpretationen in der Geschichtsschreibung des Doms Die dreischiffige Basilika mit Querschiff und zwei Westturmen wurde erst 1180 fertig gestellt und durch den Nachfolger Walters Bischof Siroslaus II eingeweiht Der Grundriss und die raumliche Form des Walterdoms ist nicht nur aus den Ausgrabungen bekannt Die Kirche wurde auch auf dem erhaltenen Siegel von Siroslaus II dargestellt das als alteste Abbildung des Breslauer Doms gilt Die Forscher sehen Ahnlichkeiten mit der damaligen Kathedrale von Plock die unter Alexander von Malonne dem Bruder Walters errichtet wurde Die Lange des 3 Breslauer Doms betrug 48 5 m und die Breite 24 5 m Die neuen Fassaden aus weissem Kalkstein waren reichlich und kontrastvoll mit buntem Sandstein verziert Mehrere Details aus diesem Kirchenbau sind erhalten und wurden derzeit im Museum der Erzdiozese aufbewahrt Unter dem heutigen Chor sind Reste der Krypta erhalten Der 3 Dom ahnlich wie die sonstige Bebauung der Dominsel uberstand im Jahr 1241 den Mongolenangriff vermutlich ohne grossere Zerstorungen 4 Dom Bearbeiten nbsp Stadtplan von Breslau aus dem Jahr 1562 oben rechts ist die bebaute Dominsel an der Oder zu erkennenGotischer Grundbau Bearbeiten In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde in mehreren Etappen die gotische Erweiterung bzw der Neubau vollzogen Als dessen Ergebnis ist der Grundbau der bis in die Gegenwart existierenden 4 Domkirche bzw der 5 Kirche an dieser Stelle entstanden In den Jahren 1244 1272 ersetzte man den fur das Domkapitel zu klein gewordenen Chorbau des Walterdoms durch einen wesentlich langeren und hoheren Chor mit Ambulatorium Der neue Chor mit einem orthogonalen Abschluss zur Ostseite entstand unter dem Bischof Thomas I im Stil der Kathedralgotik vermutlich durch eine Zisterzienserbauhutte Uber den Ecken des Ambulatoriums wurden zwei Ost Turme erbaut die jedoch unvollendet blieben Im Wettbewerb der Dombaumeister stiessen die damaligen handwerklichen Techniken oft an ihre Grenzen 1 Die zur Wallanlage der Dominsel gerichtete neue Ostfassade erhielt ein grosses farbiges Glasfenster und in den Giebel wurde ein relativ grosses funktionsloses dekoratives Fenster eingebaut das zum Dachstuhlraum fuhrte Die Ostfassade wurde zur reprasentativen Schaufassade des Baus der nunmehr aus den Schiffen des Walterdoms und dem neuen Hochchor bestand Der neue Chorraum wurde mit sechsgeteilten Spitzbogengewolben gewolbt Der Bau des neuen Chors wurde mit der Einweihung des Hauptaltars am 24 Marz 1272 abgeschlossen 2 Die nachsten ca 25 Jahre existierte eine romanisch gotische Domkirche 3 bestehend aus dem neuen Chor mit den Stumpfen der Ostturme sowie dem Langhaus Querschiff und Westturmen des romanischen Walterdoms nbsp Sudansicht mittlerer Bereich mit dem sudlichen Portal Versprung der Fassade im Obergaden zwischen dem Mittelschiff links und Hochchor rechts sichtbar nbsp Grab des Bischof Preczlaw von Pogarell im Breslauer DomAls Ersatz fur den verbleibenden Teil des Walterdoms liessen seit ca 1300 die Breslauer Bischofe Johann Romka Heinrich von Wurben und Nanker ein neues Langhaus mit zwei Westturmen errichten 4 Der Bau begann mit dem westlichen Teil der Schiffe und den Westturmen von den letzteren wurden bis zur 1319 1326 andauernden Bauunterbrechung die beiden unteren Turmgeschosse erbaut 5 Das im Jahre 1341 vollendete Langhaus und die ungefahr zur gleichen Zeit entstandene neue Sakristei im Sudosten des Chorbaus sind im Stil der Reduktionsgotik gehalten Die neuen Schiffe wurden von der westlichen Seite aus um die Gemauer des Walterdoms gebaut sodass dieser vermutlich erst dann abschnittsweise abgerissen wurde als die Arbeiten am Neubau fortgeschritten waren Infolge eines Vermessungsfehlers ist die Achse des Hauptschiffes um ca 15 cm nach Norden verschoben so dass die neuen Seitenwande nicht auf die bestehenden Chorwande trafen und bis in die Gegenwart ein Mauervorsprung im Obergaden der Sudfassade sichtbar bleibt Ausserdem soll das doppelbreite ostlichste Joch des Hauptschiffes erwahnt werden das an Stelle des fruheren romanischen Querschiffs vermutlich zuletzt errichtet wurde Einige Forscher vermuten sogar dass zunachst ein gotisches Querschiff geplant war 6 Mit der Einweihung des Langhauses wurde der gotische Bau in den Grundzugen vollendet wenngleich die vier Turme zwei Ostturme uber den Ecken des Ambulatoriums und zwei Westturme in der Westfassade nicht wesentlich uber die Gesimshohe hervorragten Von den Westturmen wurden bis dahin nur die jeweils vier untersten Geschosse erbaut 7 In der nachsten Bauetappe wurde allerdings zunachst vom Baumeister Peschel zwischen 1354 und 1368 ostlich des Hochchors der so genannte Kleinchor eine Marienkapelle hinzugefugt Die Kapelle wurde vom Bischof Preczlaw von Pogarell als dessen Grablege gestiftet Nachste Erweiterungen wurden im Laufe des 15 Jahrhunderts getatigt Dazu gehorten die seitlichen Kapellen und die Obergeschosse funftes bis siebtes Geschoss des Nordwestturmes samt bleigedeckten holzernen Turmspitze die am 20 Oktober 1416 fertiggestellt wurde 8 Der Sudwestturm blieb zu dieser Zeit und noch bis 1580 lediglich viergeschossig 9 In den Jahren 1465 1468 haben die Baumeister Hans Berthold und Peter Franczke das Portalhaus vor der Westfassade errichtet wobei sie entsprechend dem Vertrag zum Teil romanische Saulenschafte einsetzen 10 1517 stiftete der Bischof Johannes V das neue Portal der Sakristei am Ubergang zum sudlichen Ambulatorium das als erstes Beispiel der Renaissance in Schlesien gilt nbsp Breslauer Dom auf einer Darstellung aus der Mitte des 18 JahrhundertsUmbauten der Renaissance und des Barocks Bearbeiten Am 19 Juni 1540 zerstorte ein Grossbrand das Dach die Turmspitze des Nordwestturms und die Kirchenglocken Der Wiederaufbau des Helms auf dem Nordwestturm geschah im Renaissancestil Fertigstellung am 9 Juni 1556 11 Zwischen 1568 und 1580 wurde der bisher nur viergeschossige Sudwestturm zunachst auf die gleiche Hohe wie der Nordwestturm d h siebengeschossig aufgestockt dabei wurde die gotische Grundform des Nordwestturms wiederholt allerdings in vereinfachter Ausfuhrung mit Rundbogenfenstern und ohne Ornamente Der neu errichtete Turmhelm Fertigstellung am 29 Juli 1580 glich dem Renaissance Helm des Nordwestturms 11 Als weitere grossere Anderung gilt die Abtragung der stark durch den Brand in Mitleidschaft gezogenen Dachrinnernbalustrade sowie die Aufstockung der Chormauer um ca 1 m so dass seine Gesimshohe an das Langhaus angeglichen wurde Der Chorraum selbst wurde verputzt und mit Stuck gegliedert Bischof Andreas von Jerin stiftete 1590 einen silbernen Hochaltar im Renaissancestil Zu dieser Zeit vielleicht schon 1540 trug man den Lettner ab 1633 wurden wahrend der Belagerung Breslaus durch Schweden Sachsen und Brandenburger der Helm des Sudwestturms die sudliche Fassade und das Dach der Sakristei beschadigt Diese Zerstorungen konnten anschliessend beseitigt werden und der Turm erhielt wieder seinen Helm Der Bau der barocken Sakramentskapelle erfolgte 1672 der Elisabethkapelle zwischen 1680 und 1700 Dazu kamen u a 1716 1724 die Fronleichnamskapelle Kurfurstenkapelle und 1749 die Totenkapelle nbsp Blick auf Breslau im Jahr 1850 rechts der Dom nbsp Dom um 1900Sanierungen und Restaurierungen des Klassizismus und Historismus Bearbeiten Der nachste Grossbrand der am 9 Juni 1759 auf der Dominsel wutete zerstorte den Dom erheblich Die Westturme mit Helmdachern und Glocken die gotische Westfassade das Dach des Langhauses die Sakristei der Kleinchor und die Orgel fielen dem Brand zum Opfer Die Beseitigung der Schaden zog sich uber die nachfolgenden 150 Jahre Zunachst wurden die Westturme mit niedrigen Zeltdachern gedeckt Der eingesturzte Westgiebel wurde in einer einfacheren an Klassizismus angelehnten Form wiederaufgebaut Diese Arbeiten wurden vom bischoflichen Architekten Berger aus Neisse geleitet Im Jahre 1842 umgestaltete man unter der Leitung von Friedrich Wilhelm Erdmann den Innenraum indem man die Wande weiss strich und die bis dahin existierenden barocken Choremporen kurzte um den Einblick in den Chorraum zu verbessern Die grosste neugotische Restaurierung des 19 Jahrhunderts wurde 1873 1875 von Carl Johann Ludecke geleitet Der Innenraum des Hochchors wurde regotisiert u a die barocken Emporen durch neugotische ersetzt und neue Konsolen der Dienstbunde geschaffen ebenfalls das Portalhaus und der Giebel der Westfassade wobei man die letzte Arbeit schon nach kurzer Zeit als ungelungen empfand Der bis dahin existierende silberne Hochaltar von Jerins wurde durch eine neugotische Konstruktion ersetzt einige alte silberne Teile hat man wiederverwendet Der komplette Innenraum wurde mit einer Polychromie versehen Weitere Sanierungs und Wiederherstellungsarbeiten wurden am Anfang des 20 Jahrhunderts von Hugo Hartung durchgefuhrt Unter anderem wurden die 1759 zerstorten Natursteinverzierungen der oberen Partie des Nordwestturmes rekonstruiert und der bislang detaillose Sudwestturm erhielt der Symmetrie zuliebe eine gleiche Verzierung In den Jahren 1912 und 1926 wurden die Helmdacher in neugotischer Form errichtet wobei der spatere auf dem Sudwestturm durch Joseph Ebers und stark vereinfacht gestaltet wurde Zu der geplanten Fertigstellung der Ostturme und erneutem Umbau der Westfassade kam es nicht 1907 erhielt die Kirche durch Papst Pius X den Rang einer Basilica minor verliehen 1930 wurde das Bistum Breslau zum Erzbistum so wurde auch der Dom zur Erzbischofskirche Die folgende Renovierung des Innenraumes durch Gunther Grundmann umfasste u a die Entfernung der Wandfresken aus dem 19 Jahrhundert und des neugotischen Gesimses und Emporen im Chorraum ferner die vereinfachte Wiederherstellung des fruheren Aussehens des Hochaltars und die Offnung der seit ca 1580 vermauerten Arkaden zwischen dem Hochchor und dem Umgang jedoch nur im oberen Teil oberhalb des Gestuhls nbsp Blick auf die zerstorte Dominsel und den Dom 1945Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde der Dom durch die einruckende Rote Armee schwer beschadigt Besonders gravierend war der Bombenangriff am 2 April 1945 Den Einschatzungen zufolge wurden 70 der Bausubstanz zerstort unter anderem die Helm und Hauptdacher sowie die Gewolbe des Hauptschiffes und des Hochchors Ein Teil der Sudwand sturzte ab Von der Inneneinrichtung wurden das Chorgestuhl die Orgel mehrere Gemalde sowie der Hochaltar durch Brand vernichtet 12 Ein Teil der geretteten Einrichtung wurde durch die nunmehr polnische Verwaltung beschlagnahmt bzw in andere Teile Polens ausgelagert Unter anderem befindet sich ein Altar aus der Leopoldkapelle derzeit im Nationalmuseum Warschau und zwei der ursprunglich vier Darstellungen der Kirchenlehrer in einer Kirche in Stezyca 13 Der vorlaufige Wiederaufbau unter der Leitung von Marcin Bukowski wurde im Jahre 1951 abgeschlossen Man musste einen Teil der Innenausstattung wie den Altar durch Stucke aus anderen Kirchen ersetzen Am 29 Juli dieses Jahres wurde der Dom von Stefan Kardinal Wyszynski wiedereingeweiht nbsp Blick auf die Ruckseite des DombauwerksEnde der 1960er Jahre wurde die zweite Wiederaufbauphase unter der Leitung von Edmund Malachowicz aufgenommen Zunachst wurden die neugotische Verkleideung der Westfassade abgenommen und anhand der vorgefundenen Relikte das grosse Westfenster rekonstruiert Der Giebel ist eine moderne Kreation welche die wahrscheinlichen gotischen Formen vereinfacht wiedergibt Danach wurde ebenfalls der seit der Wiederherstellung nach dem Brand in 1540 vermauertes Dachraumfenster im Ostgiebel geoffnet sowie die provisorische keramische Dachdeckung gegen das dem historischen Vorbild entsprechende Kupferblech ausgetauscht Der Wiederaufbau konnte nach der Aufstellung neuer pseudogotischer Turmhelme erst im Jahre 1992 im Wesentlichen abgeschlossen werden Seitdem wurden weitere kleine Arbeiten im Inneren und Ausseren durchgefuhrt so die im Jahre 1759 zerstorte Totenleuchte am Kaiserchor nachgebaut Architektur und Ausstattung BearbeitenDer Dom ist eine geostete dreischiffige grundsatzlich gotische Basilika ohne Querschiff mit einem gerade abgeschlossenen Chor und einem Ambulatorium Chorumgang auf der Verlangerung der Seitenschiffe Zwei im Grundriss quadratische Turme flankieren die Westfassade zwei weitere befinden sich uber den Eckjochen des Ambulatoriums Die Kirche ist ca 44 5 m breit und ca 98 m lang etwa genauso hoch sind die beiden Westturme Aussen dem Haupteingang uber das Portalhaus im Westen verfugt der Dom uber einen Nord und einen Sudeingang die in die Seitenschiffe des Langhauses fuhren Bis auf das Detail wurde der Dom aus Backstein errichtet Erhebliche Teile der Innenausstattung wurden im Zweiten Weltkrieg zerstort diese wurde durch Ausstattung aus anderen Kirchen Rekonstruktionen und moderne Elemente ersetzt Chor und Chorumgang Bearbeiten nbsp Sudlicher ChorumgangDer fruhgotische Chor ist das alteste Teil der heute existierenden Domkirche Der Chor zeigt das gebundene System mit drei sechsteiligen Rippengewolben an die sich beidseitig jeweils sechs mit Kreuzgratgewolben uberwolbte Joche des Ambulatoriums anschliessen Entlang des geraden Chorabschlusses im Osten hat das Ambulatorium zwei Joche in den Eckbereichen des Grundrisses gibt es Eckjoche unterhalb der Ostturme Sehr niedrig angesetzte Strebebogen uberbrucken das Ambulatorium teilweise durch seine Dacher verdeckt und munden in die Wande des Chors etwa in der Hohe der Mitte der Obergadenfenster Im Bereich des Chorabschlusses ubernehmen die Turmgeschosse der Ostturme die horizontale Lastabtragung aus dem Chorgewolben Im Inneren sind die Anfang 1950er wiederaufgebauten Chorgewolbe auf Dienstbundeln aufgesetzt die jedoch nicht bis zum Boden gefuhrt werden sondern auf Konsolen ruhen Die letzteren weisen eine sehr vereinfachte Form und entstammen der puristischen Sanierung der 1930er Jahre unter der Leitung von Gunther Grundmann Das barocke Chorgestuhl das nebst dem Hauptaltar den Chorraum fullt wurde 1662 1665 von Franz Mots und Franz Zeller geschnitzt Es stammt aus der Vinzenzkirche und ersetzt das fruhere im Zweiten Weltkrieg verloren gegangene imposantere in Teilen noch gotische Domherrengestuhl Die Bleiglasfenster im Chor je sechs schmale Obergadenfenster seitlich und ein grosses Ostfenster uber zwei ostlichen Jochen des Chorumgangs sind Kreationen polnischer Kunstler der Nachkriegszeit Zygmunt Acedanski Irena Nowakowska Acedanska Stanislaw Pekalski und Antoni Michalak Der mit Marmorplatten ausgelegte Fussboden ist gegenuber dem Langhaus und dem Ambulatorium um drei Stufen erhoht Die im Original erhaltenen Kreuzrippengewolbe des Ambulatoriums sind mit skulptural verzierten Schlusssteinen ausgestattet Schwere Beichtstuhle aus der Nachkriegszeit unter den Bogen zwischen dem Chorumgang und Chorraum verdecken die Dorsalen Ruckenplatten des Chorgestuhls die zuvor im St Vinzenz in einem umgangslosen Chor standen und entsprechend keine ruckwartige Schauseite aufweisen Zwischen die Strebepfeiler sudlich und nordlich des Chorumgangs wurden noch im Mittelalter Seitenkapellen eingebaut nbsp Blick in den Altarraum noch vor dem Wiederaufbau des Jerinschen AltarsHochaltar des Bischofs Jerin Bearbeiten 1591 stiftete der 1585 1596 amtierende Bischof Andreas von Jerin fur 10 000 Taler einen neuen Hochaltar mit Silberskulpturen von der Hand des Breslauer Goldschmiedes Paul Nitsch 1548 1609 und Gemalden von Bartholomaus Fichtenberger tatig 1561 1592 Vor der Belagerung Breslaus am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Gemaldeflugel und die Silberfiguren ausgelagert der Schrein blieb in der Kathedrale und fiel der Bombardierung 1945 zum Opfer 2019 wurde der Schrein rekonstruiert und zunachst im Breslauer Nationalmuseum ausgestellt 14 im Dezember 2019 erfolgte die Wiederaufstellung im Chorraum des Doms Im Schrein befindet sich eine Kreuzigungsgruppe wahrend seitlich in den Nischen der Innenflugel die Figuren der Heiligen Johannes der Taufer Vinzenz Andreas und Hedwig von Schlesien auftreten Bei der ersten Wandlung des Altars erscheinen auf den Ruckseiten der Innenflugel und auf den Aussenflugeln acht Szenen aus dem Leben des Dompatrons Johannes der Taufer Bei Schliessung der Aussenflugel sieht man in gemalten Nischen die vier Kirchenvater Gregor der Grosse Hieronymus Ambrosius und Augustinus Langhaus Bearbeiten nbsp Mittelschiff des Langhauses Blick in Richtung WestenDas Langhaus hat sechs Joche wobei die funf westlichen etwa gleich breit sind und das ostlichste eine diesen gegenuber etwa doppelte Breite aufweist Das Mittelschiff ist mit einem Tonnengewolbe mit Lunetten uberwolbt welches nach dem Brand 1540 anstatt der ursprunglichen Kreuzgratgewolben eingezogen wurde und nach der Zerstorung am des Zweiten Weltkriegs in den 1950er Jahren rekonstruiert wurde Die Seitenwande sind durch auf Konsolen ruhende mit Dreipassmotiv und Wappenschildern verzierte schmale nicht betretbare Galerien horizontal gegliedert In den Seitenschiffen gibt es gotische Kreuzrippengewolbe ausser im doppelbreiten ostlichen Joch wo es Springgewolbe gibt Der erste Pfeilerpaar im Westen weist eine abweichende Grundrissform auf und ragt in das Mittelschiff jeweils ca 50 cm hinein Das Strebewerk ist deutlich hoher als im Chorraum gesetzt so dass dieses vollstandig oberhalb der Dacher der Seitenschiffe zur Geltung kommt Westlich schliessen sich dem Langhaus zwei Westturme an der Raum dazwischen ist mit der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellten Orgelempore uberbaut Kapellen Bearbeiten Entlang des Seitenschiffe und um den Chorumgang befinden sich zahlreiche Kapellen Es handelt sich uberwiegend um Zwischenpfeilerkapellen daruber hinaus um die im Grundriss polygonale gotische Johannes Evangelist Kapelle nordlich des Chorumgangs sowie funf im Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadigte grossere Kapellen die nachfolgend beschrieben sind Chorkapellen Bearbeiten Hinter dem Chor befinden sich drei Kapellen Die Elisabethkapelle im Suden aus den Jahren 1682 1700 wurde als Stiftung des Kardinals und Breslauer Bischofs Friedrich von Hessen Darmstadt als sein Mausoleum errichtet Gilt als schonster barocker Anbau und bildet das architektonische Pedant zur Kurfurstenkapelle Der Entwurf stammt vermutlich von Giacome Scianzi 1702 dem auch die Deckenmalereien in der Kuppel zugeschrieben werden Die Skulptur der Hl Elisabeth schuf Ercole Ferrata ein Schuler Gian Lorenzo Berninis Das Grabmal mit der dem Altar zugewandten knienden Stifterfigur schuf Domenico Guidi 1625 1701 ebenfalls ein Bernini Schuler Den Marmoraltar gestaltete Steinmetzmeister Giovanni Battista Passerini im Jahre 1682 Die gotische Marienkapelle direkt hinter dem Chor wurde vom Baumeister Peschel als Stiftung des Bischofs Preczlaw von Pogarell 1354 1365 errichtet Neben dem Grabmal fur den Stifter enthalt sie auch ein Tumbengrab fur Bischof Johann IV Roth das von Peter Fischer d A geschaffen wurde und andere Epitaphien Die barocke Kurfurstenkapelle im Norden gehort mit ihrem ovalen Grundriss zu den bedeutendsten Barockbauten in Polen Sie wurde 1716 1724 nach Planen von Johann Bernhard Fischer von Erlach als Mausoleum fur Bischof Franz Ludwig von Pfalz Neuburg errichtet Die Wandmalereien des Antwerpener Malers Franz de Backers stellen die typologisch aufeinander bezogenen Szenen Opfer des Melchisedech und Letztes Abendmahl einander gegenuber Das opulente Kuppelfresko mit dem Sturz der Engel von Carlo Carlone muss vor dem Hintergrund der gegenreformatorischen Polemik jener Zeit als Kampf zwischen Gut und Bose zwischen Katholizismus und Protestantismus gelesen werden Die Skulpturen schuf der Prager Bildhauer Ferdinand Maximilian Brokoff nbsp Deckengemalde im DomSeitenkapellen des Langhauses Bearbeiten Die Erloserkapelle am vierten Joch des sudlichen Seitenschiffs dient als Sakramentskapelle Sie wurde 1671 1672 aus der Stiftung des Kanonikers Johann Jacob Brunetti nach einem Entwurf von Carlo Rossi als barocker Backsteinbau errichtet Die Stuckdekoration schuf Domenico Antonio Rossi Epitaphien fur den Stifter und seinen Bruder Bischof Johann Brunneti Die Auferstehungskapelle am zweiten Joch des nordlichen Seitenschiffs die auch als Totenkapelle bezeichnet wird wurde 1749 als Stiftung des Domdechanten Johann Christoph von Rummerskirch vermutlich vom Baumeister Bartholomaus Wittwer errichtet Den Bildschmuck schuf Felix Anton Scheffler Die Wandmalereien und Stuckarbeiten von 1851 stammen von Raphael Joseph Albert Schall und seinem Schwager Theodor Hamacher Grabstatten Bearbeiten Das Begrabnisrecht in der Domkirche wurde grundsatzlich den Erz Bischofen und Kanonikern vorbehalten hingegen wurde es dem restlichen Domklerus Altaristen und geweihten Kustern verwehrt Entsprechend sind nur sehr wenige Graber weltlicher Personen im Dom vorhanden 15 Unterhalb des Fussbodens der Domkirche gibt oder gab es mehrere Grabkammern Die grosste Grabkammer die Domherrengruft befindet sich unter dem nordlichen Seitenschiff Sie wurde 1682 angelegt oder erweitert und bestand ursprunglich aus zwei Raumen die im 18 Jh vereinigt wurden Danach war sie 32 m lang und bis zu 4 23 m breit Ihre Sohle liegt 2 5 m unter dem Fussbodenniveau des Seitenschiffs Die Gruft hat einen mit einer Marmorplatte verschlossenen Eingangsschacht der sich in der Nahe des nordlichen Domeingangs befindet Gegenwartig vorhandene Bestattungen entstammen dem 19 und dem fruhen 20 Jh nachdem die alteren Sarge 1830 1832 beseitigt wurden Am Anfang des 20 Jh wurde die Gruft an der Ostseite um ca 3 m verkurzt um Kanale fur die Unterflur Luftheizung des Ambulatoriums bauen zu konnen 16 Die Totenkapelle ist vollstandig mit einer Gruft unterkellert die uber die Domherrengruft zuganglich ist 16 nbsp Grabdenkmal des Kardinals KominekUnter dem ostlichen Teil des sudlichen Seitenschiffs befindet sich eine weitere grosse Grabkammer die ursprunglich ebenfalls als Grablege der Domherren gedient hat und gegenwartig als Bischofsgruft genutzt wird Die Sohle liegt ca 3 30 m unter dem Fussboden des Kirchenschiffs An beiden schmalen Enden des Raums befinden sich mehrere Grabnischen 16 In den ostseitigen Nischen wurden 1951 die unter dem Chorraum ausgegrabenen Uberreste der Bischofe begraben Dazu gehoren mehrere Breslauer Furstbischofe des Hochmittelalters Thomas I Thomas II Johann III Romka Heinrich von Wurben Konrad von Oels und Jodok von Rosenberg des Weiteren die Lebuser Bischofe Stephan II und Apeczco von Frankenstein und der 1886 verstorbene Robert Herzog 17 In dieser Krypta befindet sich ferner das Grab des Kardinals Adolf Bertram Er war der letzte deutsche Erzbischof von Schlesien Obwohl er bereits im Jahre 1945 gestorben war konnte er erst am 9 November 1991 18 in seiner Bischofskirche begraben werden Bereits 1974 wurde auch der erste polnische Nachkriegsbischof Kardinal Boleslaw Kominek dort begraben danach in 1976 infulierter Pralat und fruherer Apostolischer Administrator Karol Milik sowie 1983 Weihbischof und fruherer Kapitularvikar Wincenty Urban 18 In der Nahe des Eingangsschaftes dieser Gruft wurden im sudlichen Seitenschiff Grabdenkmaler beider Kardinale aufgestellt Mehrere uberwiegend individuelle Gruften befanden sich unter dem Chorraum Die an weitesten im Westen gelegenen wurden zwischen November 1950 und April 1951 im Rahmen der Trummerraumung 15 die zu einer grossen Erkundungsgrabung erweitert wurde aufgefunden und uberwiegend abgebaut Die Ausschachtung wurde danach mit einer Stahlbetondecke verschossen Der so entstandene Raum in dem die Uberbleibsel der Vorgangerkirchen und deren Krypten sichtbar gemacht wurden wurde 1996 uber eine Treppe aus dem nordlichen Chorumgang zuganglich gemacht und kann besichtigt werden 16 Folgende Graber gegliedert in funf Reihen wurden vorgefunden geoffnet und die entdeckten sterblichen Uberreste der Bischofe in andere Gruften verlegt Erste Reihe vom Westen aus gesehen einziger Grab etwa auf der Kirchenachse Heinrich VII Bischof von Leslau und Herzog von Liegnitz 1398 vorgefunden wurden nur Teile der Grabkammer die Uberreste des Bischofs wurden vermutlich am Anfang der Aufraumarbeiten entsorgt 15 Zweite Reihe Konrad von Oels 1447 in einer Grabkammer mit einem Tonnengewolbe 15 19 Nordlich davon wurden bei Grabungen 1996 zwei weitere tiefer liegende Grabkammern mit drei Kinderbegrabnissen vorgefunden die vermutlich den nicht nahern identifizierten Mitgliedern der schlesischen Piastendynastie zuzuordnen sind 19 20 Dritte Reihe vom Norden nach Suden Apeczco von Frankenstein Bischof von Lebus 1352 in einer Grabkammer mit einem Tonnengewolbe Grab eines Unbekannten 19 15 Vierte Reihe vom Norden nach Suden Stephan II Bischof von Lebus 1345 Robert Herzog 1886 in der letztgenannten Grabkammer ebenfalls Uberreste von Jodok von Rosenberg die bei der sekundaren Grabnutzung fur den Bischof Herzog geraumt und in eine Alba gewickelt neben der Kopfseite des Sarges Herzogs gelegt wurden leere Grabkammer in der bis 1719 der Bischof Nanker begraben wurde 19 15 Funfte Reihe vom Norden nach Suden Heinrich von Wurben 1319 in einer Grabkammer mit Tonnengewolbe Thomas I 1268 und Thomas II 1292 Johann III Romka 1301 unter der Grabkammer der beiden Thomas wurde eine weitere mit Uberresten der Bischofe Walter von Malonne 1169 Siroslaus II 1198 und Jaroslaus von Oppeln 1201 vorgefunden Diese funfte Grabreihe wurde 1951 nicht abgebrochen sondern nur geraumt und verschlossen Weiter ostlich unter dem Chorraum unmittelbar am Hochaltar liegende Grabkammern wurden 1949 1951 nicht geoffnet Gemass den vorhandenen Grabplatten und Aufzeichnungen handelt es sich um folgende Graber Peter II Nowak 1456 Rudolf von Rudesheim 1482 Andreas von Jerin 1596 Sebastian von Rostock 1671 Philipp Ludwig von Sinzendorf 1747 Grab beschadigt durch den Bau des Grabes fur den Kardinal von Diepenbrock Melchior von Diepenbrock 1853 Kardinal Heinrich Forster 1881 21 und Kardinal Georg von Kopp 1914 In einer weiteren Gruft sudlich des Chorraums unter dem Eingang der Sakristei ist u a der Bischof Nanker begraben 21 nbsp Grabmal von Johann ThurzoWeitere Bischofe sind in den Kapellen des Doms begraben Preczlaw von Pogarell 1376 und Johann IV Roth 1506 im Kleinchor Marienkapelle Johann V Thurzo 1520 in der Johanneskapelle Friedrich von Hessen 1682 in der Elisbethenkapelle und Franz Ludwig von Pfalz Neuburg 1732 in der Kurfurstenkapelle 21 Orgelanlage Bearbeiten Entwicklung Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelIm Dom befindet sich der grosste Teil der ehemals grossten Orgel der Welt welche ursprunglich in der Breslauer Jahrhunderthalle aufgestellt war Das Instrument war 1913 von der Orgelbaufirma Wilhelm Sauer Frankfurt Oder erbaut worden die sich damals im Besitz des Orgelbauers Paul Walcker befand Die Orgel hatte 200 Register 15 133 Pfeifen auf funf Manualen und Pedal 187 Register waren auf Hauptorgel Manuale I III und Pedal und Gegenorgel V Manual verteilt die Gegenorgel war eine Fernorgel und hatte 31 Register Hinzu kam ein Hochdruckwerk mit 13 Registern das vom IV Manual aus anspielbar war Das Taschenladen Instrument hatte elektro pneumatische Trakturen Der Spieltisch war mit 911 Kombinationszugen 156 Druckknopfen zwischen den Manualen 25 Pedaltritten vier Schwelltritten und einer Registerwalze ausgestattet Die Orgel erstreckte sich auf eine Flache von 260 m war 22 m breit 15 m hoch und 15 m tief und wog insgesamt 51 Tonnen Eingeweiht wurde es im September 1913 1937 wurde die Orgel umgebaut und um 20 Register erweitert 1946 wurde das Instrument abgebaut 22 Nach 1946 erhielt die Orgel nicht mehr ihre ursprungliche Form Das Pfeifenmaterial wurde aufgeteilt und in drei neuen Instrumenten untergebracht Der grosste Teil ca 85 Register fand in der neuen Orgelanlage im Breslauer Dom Wiederverwendung Die Anlage besteht aus der Hauptorgel auf der Westempore und der Chororgel Die gesamte Orgelanlage hat 152 Register 13 207 Pfeifen und ist damit die grosste Orgel Polens 23 Hauptorgel Bearbeiten Auf der Westempore befindet sich die Hauptorgel Das Instrument hat 127 Register und ein Effektregister Glockenspiel auf funf Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektropneumatisch I Hauptwerk C c40 1 Prinzipal 16 0 2 Gedackt 16 0 3 Prinzipal 8 0 4 Gemshorn 8 0 5 Spitzflote 8 0 6 Wienerflote 8 0 7 Gedackt 8 0 8 Flauto Dolce 8 0 9 Quintaton 8 10 Salicet 8 11 Ged Quinte 5 1 3 12 Octave 4 13 Gemshorn 4 14 Octavflote 4 15 Rohrflote 4 16 Quinte 2 2 3 17 Octave 2 18 Spitzflote 2 19 Scharffquinte 1 1 3 20 Sedecima 1 21 Rauschpfeife II22 Quintmixtur III IV23 Mixtur III IV24 Mixtur IV V25 Scharff III26 Trompete 16 27 Trompete 8 28 Clarino 4 II Schwellwerk C c429 Quintaton 16 30 Prinzipal 8 31 Dulciana 8 32 Grossflote 8 33 Traversflote 8 34 Fernflote 8 35 Bordun 8 36 Quintaton 8 37 Octave 4 38 Octavflote 4 39 Zartflote 4 40 Quintaton 4 41 Dolce 4 42 Quinte 2 2 3 43 Superoctave 2 44 Waldflote 2 45 Schweizerpfeife 1 46 Sesquialtera II47 Mixtur III48 Zimbel III49 Englischhorn 8 50 Oboe 4 Glockenspiele 8 Tremulant III Schwellwerk C c451 Nachthorn 16 52 Principal 8 53 Gedackt 8 54 Gamba 8 55 Vox Celestis 8 56 Ital Principal 4 57 Rohrflote 4 58 Nasad 2 2 3 59 Blockflote 2 60 Terz 1 3 5 61 Quintflote 1 1 3 62 Sifflote 1 63 Mixtur IV64 Scharff IV65 Rauschzimbel II66 Vox Humana 8 IV Solowerk C c467 Principal 8 68 Grossflote 8 69 Gr Octave 4 70 Ged Pommer 4 71 Octavflote 4 72 Octave 2 73 Flachflote 2 74 Nachthorn 1 1 3 75 Gr Mixtur IV V76 Trompete 16 77 Basson 8 78 Oboe 8 79 Trompet 4 Tremulant V Schwellwerk C c480 Bordun 16 81 Prinzipal 8 82 Gedackt 8 83 Holz Gedackt 8 84 Quintade 8 85 Quintaton 8 86 Schwebung 8 87 Viola d Amore 8 88 Principal 4 89 Flote 4 90 Blockflote 4 91 Rohrflote 4 92 Rohrquinte 2 2 3 93 Octave 2 94 Superoctave 2 95 Terzflote 1 3 5 96 Superquinte 1 1 3 97 Septime 1 1 7 98 Schwiegel 1 99 Acuta IV100 Trompete 8 Pedal C g1101 Prinzipal 32 102 Kontra Violon 32 103 Prinzipal 16 104 Kontrabass 16 105 Violon 16 106 Gemshorn 16 107 Subbass 16 108 Quintbass 10 2 3 109 Octavbass 8 110 Gedecktbass 8 111 Gemshorn 8 112 Flotenbass 8 113 Cello 8 114 Quinte 5 1 3 115 Octave 4 116 Gemshorn 4 117 Starkflote 4 118 Octave 2 119 Flachflote 2 120 Sesquialtera II121 Kornett IV V122 Kornett V123 Mixtur IV124 Bombard 16 125 Posaune 16 126 Trompete 8 127 Clairon 4 nbsp Blick auf die Hauptorgel aus dem Chorraum nbsp SpieltischKoppeln Normalkoppeln II I III I IV I V I III II IV II V II IV III V III V IV I P II P III P IV P V P Superoktavkoppeln I I II I III I II II III II IV IV V V P P IV P Suboktavkoppel V V Spielhilfen Feste Kombinationen pp p mf f ff tutti vier freie Kombinationen CrescendowalzeChororgel Bearbeiten Die Chororgel hat 25 Register auf zwei Manualen und Pedal Das Instrument ist an die Hauptorgel angebunden und hat insofern die Funktion eines Fernwerks Die beiden Manualwerke der Chororgel lassen sich von der Hauptorgel aus jedoch nur von einem Manual dem V Manual anspielen I Manual C c40 1 Nachthorn 16 0 2 Prinzipal 8 0 3 Gedackt 8 0 4 Salicet 8 0 5 Octave 4 0 6 Flote 4 0 7 Quinte 2 2 3 0 8 Octave 2 0 9 Spitzflote 2 10 Terz 1 3 5 11 Sifflote 1 12 Scharff V II Manual C c413 Fagottflote 16 14 Prinzipalflote 8 15 Flote 8 16 Rohrflote 8 17 Blockflote 4 18 Rohrquinte 2 2 3 19 Flote 2 20 Superquinte 1 1 3 Pedal C g121 Principal 16 22 Subbass 16 23 Octavbass 8 24 Octave 4 25 Flautino 2 Koppeln II I I P II POrganisten Bearbeiten unvollstandige Liste Franz Winckler von 1682 bis 1706 Johann Krause Joseph Friedrich Joseph Gottwald geb 1754 gest 1833 Franz Wolf von 1830 zweiter Organist von 1833 bis 1842 Moritz Brosig von 1842 bis 1870 Adolf Greulich von 1870 bis 1884 Emanuel Adler geb 1845 gest 1926 Gunther Nierte von 1935 bis 1945 Wladyslaw Ocwieja von 1951 bis 1955 Romuald Sroczynski von 1955 bis 1965 Ryniewicz von 1965 bis 1966 Klemens Kaminski von 1966 bis 2012 Maciej Maszkiewski von 2012Siehe auch BearbeitenListe der Breslauer Domprediger Jan Chrzciciel Johannes der Taufer Literatur BearbeitenZygmunt Antkowiak Koscioly Wroclawia Muzeum Archidiecezjalne Wroclaw 1991 ISBN 83 900018 1 1 Die Dom und Metropolitankirche zum Hl Johannes In Ludwig Burgemeister Hrsg Die Kunstdenkmaler der Provinz Niederschlesien Band I Die Stadt Breslau Erster Teil Kommissionsverlag v Wilh Gottl Korn Breslau 1930 S 55 162 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag 2005 ISBN 3 422 03109 X Izabella Gawin Dieter Schulze Reinhold Vetter Schlesien Deutsche und polnische Kulturtraditionen in einer europaischen Grenzregion DuMont Verlag Koln 1999 ISBN 3 7701 4418 X S 107 109 Jan Harasimowicz Katedra Sw Jana Chrzciciela In Jan Harasimowicz Hrsg Atlas architektury Wroclawia Tom I Budowle sakralne Swieckie budowle publiczne Wydawnictwo Dolnoslaskie 1997 ISBN 83 7023 592 1 Konstanty Kalinowski Barock in Schlesien Deutscher Kunstverlag 1990 ISBN 3 422 06047 2 S 95 Dom St Elisabeth Kapelle Edmund Malachowicz Katedra Wroclawska Dzieje i architektura Polska Akademia Nauk 2000 ISBN 83 910911 2 0 Edmund Malachowicz Wroclaw na wyspach Rozwoj urbanistyczny i architektoniczny ZNiO Wydawnictwo 1987 ISBN 83 04 02834 4 Breslauer Domchor Waldemar Matysiak Breslauer Domkapellmeister von 1831 1925 Dusseldorf 1934 Dissertation der Universitat Munchen Umfang III 51 S 34 S Notenbeisp 8 Waldemar Matysiak Die Breslauer Schule in Musica Sacra 1937 7 S 148 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Breslauer Dom Sammlung von Bildern Katedra Wroclawska Spherical Panorama Memento vom 20 Februar 2012 im Internet Archive polnisch Website der Diozese zur Kathedrale poln Einzelnachweise Bearbeiten a b Werner Muller Gunther Vogel dtv Atlas zur Baukunst Band 2 5 Auflage 1987 Seite 401 Malachowicz Katedra wroclawska S 40 Malachowicz op cit S 49 Malachowicz op cit S 50f Malachowicz op cit S 51 60 So z B Hans Lutsch und Ludwig Burgemeister zitiert bei Malachowicz op cit S 184 185 Malachowicz op cit S 60 Malachowicz op cit S 61 Malachowicz op cit S 60 Malachowicz op cit S 63 a b Malachowicz op cit S 194 Malachowicz Katedra wroclawska S 171 Beata Maciejewska Wracaj Piotrze Wroclaw czeka gazeta pl Wroclaw 11 Juli 2002 abgerufen am 6 Oktober 2008 Website des Nationalmuseums zur Ausstellung der Rekonstruktion 2019 a b c d e f Magdalena Wojcieszak Nekropolie sredniowiecznego i wczesnonowozytnego Wroclawia In Wratislavia Antiqua Nr 15 Breslau 2012 ISBN 978 83 61416 68 5 polnisch abgerufen am 9 Juli 2023 S 21 a b c d Malachowicz op cit S 242 Malachowicz op cit S 183 a b Marek Perzynski Grobowce wroclawskiej katedry In Niedziela Nr 46 2004 ISSN 25432346 polnisch abgerufen am 9 Juli 2023 a b c d Magdalena Wojcieszak Nekropolie sredniowiecznego i wczesnonowozytnego Wroclawia In Wratislavia Antiqua Nr 15 Breslau 2012 ISBN 978 83 61416 68 5 polnisch abgerufen am 9 Juli 2023 S 10 Magdalena Wojcieszak Nekropolie sredniowiecznego i wczesnonowozytnego Wroclawia In Wratislavia Antiqua Nr 15 Breslau 2012 ISBN 978 83 61416 68 5 polnisch abgerufen am 9 Juli 2023 S 26ff a b c Joseph Jungnitz Die Grabstatten der Breslauer Bischofe Breslau 1895 Nahere Informationen zur Sauer Orgel Memento vom 7 August 2013 im Internet Archive in der Jahrhunderthalle vgl auch die Die grosste Orgel der Welt Memento vom 11 Marz 2012 im Internet Archive des Deutschen Rundfunkarchivs Wroclaw Archikatedra Sw Jana Chrzciciela organy art pl archiviert vom Original am 16 April 2011 abgerufen am 24 Mai 2013 polnisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www organy art pl 51 114166666667 17 046111111111 Koordinaten 51 6 51 N 17 2 46 O Normdaten Geografikum GND 4331275 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breslauer Dom amp oldid 238296701