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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schlussstein Begriffsklarung aufgefuhrt Als Schlussstein oder Scheitelstein wird der Keilstein am hochsten Punkt Scheitel eines Bogens einer Kuppel oder eines Rippengewolbes bezeichnet Hierbei ist zwischen den recht einfach konstruierten Bogen und den deutlich komplexeren Gewolben zu unterscheiden Bogen Schlusssteine werden immer als letzte gesetzt wohingegen Gewolbe Schlusssteine stets als erste auf einer holzernen Unterkonstruktion aufgesetzt werden In beiden Fallen entstehen Steine die nur schwer wiederverwendet werden konnen Schlussstein von 1788 in einem Torbogen des Wymeerer Glockenturms 10 strahliger Gewolbe Schlussstein in der Kathedrale von Soissons Inhaltsverzeichnis 1 Formen 2 Funktion 3 Dekor usw 4 Beispiele 5 Doppelter Schlussstein 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFormen BearbeitenIm Bogen oder in horizontalen zusammengesetzten Sturzen ist der Schlussstein stets keilformig in der Kuppel oder im Gewolbe dagegen rund meist mit Rippenansatzen er kann auch als Knauf ausgebildet oder aus mehreren Stucken ringformig zusammengesetzt sein wobei die Mitte auch freibleiben kann Opaion Als Sonderform findet man in einigen Gewolben der Spatgotik den hangenden Schlussstein bzw Hangeknauf siehe Abhangling Diese Sonderform lasst sich teilweise schon in romanischen Kirchen finden wie etwa in den Seitenschiffen von St Peter Bacharach Gelegentlich findet man an gotischen Gewolben Schlusssteine die als in der Mitte offener Ring geformt sind Sie dienten in den mittelalterlichen Passionsspielen dazu dass durch diese Offnungen Christusstatuen an einem Seil hinaufgezogen werden konnten um die Himmelfahrt Christi szenisch darzustellen 1 Funktion BearbeitenIm Gewolbebau spielt der Schlussstein eine entscheidende Rolle erst wenn er eingesetzt ist wird die Konstruktion selbsttragend und das beim Bau errichtete holzerne Lehrgerust kann entfernt werden Dekor usw BearbeitenAufgrund seiner besonderen Bedeutung und seiner zentralen Position wurde der Schlussstein von Bogen haufig bauplastisch verziert schon der Schlussstein der Porta all Arco einziges gut erhaltenes Tor der Stadtmauer von Volterra aus der Zeit der Etrusker tragt eine Kopf Plastik zur Schau Haufig tragt der Schlussstein das Wappen oder die Initialen des Erbauers manchmal auch das Baujahr des Gebaudes Reiche Verzierungen am Schlussstein von Gewolben waren besonders in der gotischen Baukunst ublich Beispiele Bearbeiten nbsp Justinuskirche Hochst nbsp Marienburg 14 Jh nbsp Leonhardskirche Frankfurt am Main nbsp Eichamt Flensburg nbsp Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes Bodingen nbsp Cluny III 1088 Doppelter Schlussstein BearbeitenIn seltenen Fallen sind Bogenscheitel aus zwei aneinanderstossenden trapezformigen Steinen gebildet die Mitte besteht aus einer Baufuge bei Gewolben kommt diese Konstruktionsweise nicht vor Siehe auch BearbeitenAgraffe Ornament EcksteinLiteratur BearbeitenEintrag Schlussstein In Meyers Enzyklopadisches Lexikon Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich 1973 Band 21 S 152 Wilfried Koch Baustilkunde Band 2 Burg und Palast Sonderausgabe fur Bassermann Verlag Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1998 ISBN 3 8094 5007 3 S 482 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlussstein Bogen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Schlussstein Gewolbe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schlussstein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Schlusssteine Bildbeispiele Fotos InfosEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Kiesow Kulturgeschichte sehen lernen Bonn Deutsche Stiftung Denkmalschutz Monumente Publ Bd 1 2001 S 70 Beispiele Freiburger Munster Predigerkirche Erfurt Normdaten Sachbegriff GND 4208519 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlussstein amp oldid 237889899