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Die Kathedrale Saint Gervais et Saint Protais in Soissons im franzosischen Departement Aisne Region Hauts de France ist Sitz des Bischofs von Soissons und seit 1857 Basilica minor Sie ist den Hll Gervasius und Protasius geweiht Die Fassade der KathedraleDie ab 1180 errichtete Kirche ist der Gotik zuzuordnen Ihre Fassade stammt aus der Zeit um 1400 die Vollendung des Nordturms wurde durch den Hundertjahrigen Krieg verhindert Das Radfenster in der Mitte ist sehr viel spater eingesetzt worden Der plastische Schmuck der Portalzonen wurde bereits 1567 in den Hugenottenkriegen zerstort Spater hat vor allen Dingen der Erste Weltkrieg starke Schaden hinterlassen In der Nacht vom 12 13 Januar 2017 wurde die Fensterrose der Westfassade im Orkan Egon eingedruckt und verwustete die dahinterliegende Orgel 1 Seelsorgerisch wird die Pfarrgemeinde zu der die Kathedrale gehort seit 2011 von Priestern der Gemeinschaft Sankt Martin betreut Inhaltsverzeichnis 1 Fassade 2 Innenraum 3 Querhauser 4 Ausstattung 4 1 Orgel 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFassade Bearbeiten source source source Kathedrale von SoissonsIn der Gestaltung der Fassade hat Soissons das Pariser Beispiel von Notre Dame nachgeahmt mit der durchgehenden waagerechten Geschossgliederung und der nur wenig betonten Mittelzone Die Ansicht des Chores von aussen beweist wie fundamental und schnell sich die Pariser Erfindung des Strebewerkes auf die franzosische Architektur ausgewirkt hat Hier in Soissons ist das Strebewerk von vorneherein mit eingeplant worden da die Fenster des Mittelschiffes ansonsten nicht so hoch geworden waren Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum und ChorDer Innenraum ist wesentlich besser erhalten als die Fassade Auch die Fensterrose der Westfassade verliert von innen ihren behelfsmassigen Eindruck Die moderne Orgel hat man in Soissons auf das Masswerk abgestimmt Das Glas innerhalb des Masswerks ist neu Das Langhaus gehort schon einer spateren Entwicklungsphase der Gotik an Es wurde kurz nach 1190 gebaut und hat einen dreizonigen Wandaufriss wie zu Beginn der Gotik aber in ganz anderen Massverhaltnissen Das Arkadengeschoss ist sehr nach oben gezogen und die Fenster sind wesentlich vergrossert Dazwischen liegt ein vierteiliges Triforium Hier ist ein volliger Ausgleich erreicht worden zwischen den Arkaden und den Hochschifffenstern Beide haben die gleichen Abmessungen Nirgendwo in der gesamten Architekturgeschichte hatte es bisher Fenster von einer solchen Grosse gegeben 2 Die Fenster der Obergadens stehen direkt vor der Stufe zum Masswerk Noch sind es drei getrennte Fenstereinheiten auch wenn der Rest von Mauer zwischen ihnen sehr dunn geworden ist Aber um als Masswerk bezeichnet zu werden mussen sich diese drei Teile zu einer Einheit zusammenfinden was erst wenige Jahre spater 1215 20 in Reims geschehen wird Das Gewolbe ist jetzt schon vierteilig allerdings nicht zum ersten Mal sondern nach dem Vorbild in Chartres Querhauser Bearbeiten nbsp Der GrundrissDer alteste Bauteil von Soissons ist dieses sudliche Querhaus von 1180 Es hat einen runden Abschluss und noch den traditionellen vierteiligen Wandaufbau der des Langhauses war bereits dreiteilig Dieses Querhaus mit seiner sehr engen und leichten Saulenstellung wird in der Fachliteratur als eines der schonsten der Fruhgotik bezeichnet nbsp Nordliches QuerhausDie Fahigkeit der gotischen Baumeister aus den einstmals eher technischen Moglichkeiten des Kreuzrippengewolbes und des Spitzbogens asthetische Gebilde im Sinne des ordo Gedankens von brillanter Schonheit zu schaffen sind hier an der Schwelle zur Hochgotik schon sehr entwickelt Das nordliche Querhaus von Soissons steht auf einer ganz anderen Stilstufe Es wurde zu Beginn des 14 Jahrhunderts errichtet und besitzt noch die originalen Rayonnant Fenster also eine strahlenformige Version zwischen 1270 und 1380 Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelIm Chorende der Kathedrale befindet sich Glasmalerei des 13 Jahrhunderts Ausserdem gibt es Tapisseriearbeiten des 15 Jahrhunderts welche das Leben der Patrone der Kathedrale den Martyrern Gervasius und Protasius zeigen Des Weiteren hangt eine Anbetung der Hirten von Rubens im nordlichen Querhaus sowie ein Bild Philippe de Champaignes Orgel Bearbeiten Die Orgel die 1918 im Ersten Weltkrieg zerstort wurde geht auf ein Instrument des franzosischen Orgelbauers Crepin Carlier aus dem Jahr 1619 zuruck Dieses Instrument wurde 1690 von Robert Clicquot neu aufgebaut und 1725 von Thierry erstmals restauriert Francois Henri Clicquot restaurierte die Orgel 1766 erneut und verwendete dabei auch Pfeifen eines Instruments aus dem Kloster Saint Jean des Vignes Reparaturen wurden 1803 von John Abbey und 1830 von N Somer durchgefuhrt Die Schaden die durch deutschen Artilleriebeschuss entstanden waren wurden 1870 durch Claude Ignace Callinet behoben Joseph Merklin erbaute zwischen 1870 und 1892 ein neues Werk wobei er auf den grossten Teil der Pfeifen aus der Crepin Carlier Orgel zuruckgriff Im Jahr 1949 wurde Victor Gonzalez mit dem Neubau beauftragt Die Orgel wurde 1956 fertiggestellt sie war Gonzales letztes Instrument Die Orgel hat 67 Register auf drei Manualen erweiterter Manualumfang c4 und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch und mit Barkermaschinen ausgestattet Die Registertrakturen sind elektrisch Die Disposition des Pedals setzt sich teilweise aus Extensionen zusammen Das Instrument hat einen Freipfeifenprospekt Mitte der 1980er Jahre hauften sich die technischen Probleme bei der Registertraktur Gonzales riet zu einer vollstandigen Restauration letztlich wurden jedoch nur Reparaturen und eine Reinigung vorgenommen 3 Im Januar 2017 wurde die Orgel schwer beschadigt als die unmittelbar daruberliegende Fensterrose durch den Orkan Egon eingedruckt wurde und die Trummer in das Instrument sturzten I Positif de Dos C c4Montre 8 Bourdon 8 Flute creuse 8 Salicional 8 Prestant 4 Flute douce 4 Nazard 2 2 3 Quarte de Nazard 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Plein Jeu IIICymbale IITrompette 8 Cromorne 8 Clairon 4 II Grand Orgue C c4Montre 16 Quintaton 16 Montre 8 Diapason 8 Flute harmonique 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute a cheminee 4 Quinte 2 2 3 Doublette 2 Fourniture VCymbale IVCornet VBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 III Recit expressif C c4Bourdon 16 Principal 8 Flute harmonique 8 Gambe 8 Voix celeste 8 Cor de nuit 8 Principal 4 Flute 4 Nazard 2 2 3 Flageolet 2 Tierce 1 3 5 Piccolo 1 Plein Jeu VCymbale IVBombarde 16 Trompette 8 Hautbois 8 Regale 8 Clairon 4 Tremblant Pedale C g1Flute 32 Soubasse 32 Principal 16 Flute 16 Soubasse 16 Principal 8 Flute 8 Bourdon 8 Principal 4 Flute 4 Flute 2 Cornet IVPlein Jeu VBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Clairon 2 Koppeln I II III II III I I P II P III PSiehe auch BearbeitenListen von Domen und Kathedralen Romanische und fruhgotische ChorumgangeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Soissons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 360 Blick durch die KathedraleEinzelnachweise Bearbeiten Jennifer Alberts franceinfo La cathedrale de Soissons endommagee par la tempete Abgerufen am 14 Januar 2017 Kurmann Peter Kathedralarchitektur in Frankreich Von der monumentalen Hochgotik zum preziosen style rayonnant In Kunsthistorische Arbeitsblatter 11 00 S 6 musiqueorguequebec ca Cathedrale Saints Gervais et Protais Abgerufen am 14 Januar 2017 49 380805555556 3 3251944444444 Koordinaten 49 22 50 9 N 3 19 30 7 O Normdaten Geografikum GND 4218559 2 lobid OGND AKS LCCN n82037631 VIAF 148942375 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Soissons amp oldid 225414493