www.wikidata.de-de.nina.az
Johann es V T h urzo ungarisch Thurzo auch T h urzo von Bethlenfalva 16 April 1466 in Krakau 2 August 1520 in Neisse war 1506 1520 Furstbischof von Breslau Grabmal von Johann Thurzo im Dom zu BreslauWappen zweier Breslauer Bischofe an der Brustung der Orgelempore der Basilika auf dem Annaberg in Oberschlesien Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 1 1 Furstbischof von Breslau 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHerkunft und Werdegang BearbeitenJohannes entstammte der ungarisch deutsch slowakischen Patrizierfamilie Thurzo Er war der erstgeborene Sohn des gleichnamigen Bergwerks und Huttenunternehmers Johannes Thurzo aus Leutschau in der Zips der 1462 seinen Wohnsitz nach Krakau verlegt hatte wo ihm zwei Jahre spater das Burgerrecht verliehen wurde Johannes studierte ab 1478 an der humanistisch orientierten Universitat Krakau wo er 1484 das Bakkalaureat und 1487 den Magistertitel erwarb Anschliessend hielt er Vorlesungen am Krakauer Priesterseminar Collegium majus Zur Vorbereitung seiner geistlichen Laufbahn ging er 1490 zum Studium des kanonischen Rechts nach Italien wo er sich zeitweise auch am papstlichen Hof aufhielt Als Doktor der Rechte doctor decretorum kehrte er nach Krakau zuruck und bekleidete 1498 das Amt des Rektors der Universitat Um diese Zeit setzte auch sein Aufstieg in geistliche Amter ein Er wurde Scholastikus in Gnesen und in Posen Kanonikus in Krakau und bald darauf Domherr und Dechant des Breslauer Domkapitels 1501 ubernahm er mit Unterstutzung der Fugger das Amt eines papstlichen Kollektors im Konigreich Polen und in der Kirchenprovinz Gnesen Der polnische Konig Johann Albrecht beauftragte ihn mehrfach mit diplomatischen Missionen Furstbischof von Breslau Bearbeiten Gegen den Widerstand des Breslauer Kapitels und der schlesischen Fursten erhielt Johannes mit Einsatz von Geld und familiaren Beziehungen die Stelle eines Koadjutors in Breslau Zugleich wurde ihm die Nachfolge auf dem Bischofsstuhl zugesichert die 1503 auch vom Papst bestatigt wurde Obwohl der sogenannte Kolowratsche Vertrag vom 3 Februar 1504 bestimmte dass auf den Breslauer Bischofsstuhl kunftig nur geburtige Schlesier Mahrer Bohmen oder Lausitzer gewahlt werden durfen wurde Johannes Thurzo als Landfremder nach dem Tode des Bischofs Johann IV Roth am 2 Februar 1506 dessen Nachfolger Die Bischofsweihe erfolgte durch Johanns jungeren Bruder Stanislaus Thurzo der Bischof von Olmutz war Als Bischof von Breslau stand Johannes 1507 1509 als Oberlandeshauptmann an der Spitze der schlesischen Fursten Gemeinsam mit seinem Bruder Stanislaus ubernahm er die Einsammlung der fur den Neubau des Petersdoms in Rom bestimmten Ablassgelder in Bohmen Mahren und Schlesien Seine Amtsfuhrung war von dem schwierigen Verhaltnis zum Domkapitel das ihm Nachlassigkeit schlechte Verwaltung und kostspielige Hofhaltung vorwarf und von der kirchen und klerusfeindlichen Stimmung der Breslauer Burgerschaft und der schlesischen Landesfursten gepragt Es gelang ihm nicht die schwierigen kirchenpolitischen Aufgaben die sich aus der beginnenden Reformation ergaben zu losen Obwohl er mehrere Synoden berief und 1512 die Diozesanstatuten drucken liess konnte er das religiose Leben nicht entscheidend fordern und erneuern Als aufgeklarter Humanist forderte er junge Theologen und Humanisten wie Caspar Ursinus Velius Georg von Logau und Johann Hess den spateren Fuhrer der Reformation in Breslau 1 1515 berief er Valentin Krautwald zu seinem Sekretar Auch die Goldberger Schule wurde von ihm unterstutzt Thurzo besass eine ansehnliche Bibliothek und zahlreiche Kunstwerke darunter solche von Albrecht Durer und Lucas Cranach Durch seine rege Bautatigkeit forderte er die bildenden Kunste Wahrend seiner Amtszeit wurde die bischofliche Sommerresidenz Burg Johannesberg bei Jauernig zu einem Renaissanceschloss umgebaut und der Breslauer Dom erhielt einen kostbaren Reliquienschrein sowie ein Kupferdach Mit dem von ihm 1517 errichteten Portal zur Domsakristei mit der Enthauptung Johannes des Taufers hielt die Renaissancekunst Einzug in die Stadt Er erbaute die Johanniskapelle und fand dort seine letzte Ruhestatte Das Grabdenkmal aus weissem Marmor wurde 1537 von seinen Brudern Stanislaus und Hans gestiftet Literatur BearbeitenHermann Markgraf Johannes V Turzo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 188 f Josef Joachim Menzel Johannes V Turzo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 482 f Digitalisat Oskar Paulinyi Johann V Thurzo Bischof von Breslau In Schlesische Lebensbilder Band 4 S 1 5 Breslau 1931 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes V Thurzo Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Christian Erdmann Schott Art Schlesien I Kirchengeschichte In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 30 S 189 198 hier S 190 VorgangerAmtNachfolgerJohann IV RothFurstbischof von Breslau 1506 1520Jakob von SalzaNormdaten Person GND 119853558 lobid OGND AKS LCCN n2011003845 VIAF 167794322 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thurzo Johannes V ALTERNATIVNAMEN Thurzo von Bethlenfalva Johannes Johann TurzoKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von BreslauGEBURTSDATUM 16 April 1466GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM 2 August 1520STERBEORT Neisse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes V Thurzo amp oldid 203790294