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Caspar Ursinus Velius um 1493 in Schweidnitz Furstentum Schweidnitz 5 Marz 1539 in Wien war Humanist Dichter kaiserlicher Hofhistoriograph und Erzieher Titelseite Poematum libri quinque 1522 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenUrsinus hatte einen Bruder namens Conrad der spater in der Wiener Neustadt lebte und nachmals zum Stammvater des preussischen Adelsgeschlechts Ursin von Baer wurde 1 Ursinus studierte ab 1505 an der Universitat in Krakau die Humaniora und Griechisch Schon mit funfzehn Jahren verfasste er Gedichte in lateinischer Sprache und fiel dadurch dem Breslauer Bischof Johann V Thurzo auf Dieser holte ihn in seine Umgebung und forderte ihn finanziell 1508 wechselte Ursinus an die Universitat Leipzig wo er Griechisch lehrte Um 1510 wurde er Sekretar des Bischofs von Gurk Matthaus Lang von Wellenburg Zusammen mit diesem ging er 1511 erstmals nach Italien Seither nannte er sich auch Velius Er studierte in Bologna und Rom wo er den Dichterzirkel der sodalitas Coritiana kennenlernte Besonders eng verbunden war er mit dem Historiker Paulus Jovius In Rom schuf er zwei heroische Gedichte uber zwei Schlachten Im Jahr 1514 kehrte er nach Deutschland zuruck und trat wieder in die Dienste des Bischofs Lang Mit diesem nahm er 1515 an der Furstenzusammenkunft in Pressburg teil Ursinus lebte etwa ein Jahr in Wien und hatte Beziehungen zur dortigen Universitat und zur sodalitas Collimitiana 1517 wurde ihm von Kaiser Maximilian I der Dichterlorbeer verliehen Im selben Jahr veroffentlichte er die Gedichtsammlung Epistolarum et Epigrammatum liber 1518 erhielt er von seinem Forderer Johann V Thurzo ein Kanonikeramt in Breslau Dort begegnete er dem Theologen Valentin Krautwald den er vermutlich schon wahrend seiner Krakauer Studienzeit kennengelernt hatte Durch das Kanonikat war es ihm moglich seine Studien in Wien fortzusetzen Von dort fluchtete er 1521 vor der Pest nach Basel wo er Erasmus von Rotterdam kennenlernte In Freiburg im Breisgau kam er in Kontakt mit Ulrich Zasius 1522 gab er ein Basel eine Gesamtausgabe seiner Gedichte heraus und kehrte kurze Zeit spater nach Wien zuruck Unter anderem wegen des Vordringens der Reformation aber auch des inneren Verfalls der dortigen Universitat ging er erneut nach Italien Dort wandte er sich entschieden gegen die Reformation und warnte vor der Ausbreitung der lutherischen Lehre 2 Nachdem Kaiser Ferdinand I mit der Reform der Universitat Wien begonnen hatte erhielt Ursinus das Angebot fur den Lehrstuhl fur Rhetorik Er kehrte erst 1524 zuruck und hielt Vorlesungen uber romische und griechische Autoren Zuletzt lehrte er romisches Recht Im Winter 1525 26 war er in Ofen und fand auch dort Kontakt zu literarischen Kreisen Erzbischof Laszlo Szalkai um 1475 1526 nahm ihn unter seine Familiare auf Nach der Schlacht von Mohacs im Jahr 1526 und des Anspruchs Ferdinand I auf das Konigreich Ungarn wurde Ursinus kaiserlicher Hofhistoriograph Bei der Kronung Ferdinands in Stuhlweissenburg hielt er die Festrede 1529 gab er seinen geistlichen Stand auf und verheiratete sich in Wien an dem Tag als die erste osmanische Belagerung der Stadt begann Er konnte nach Linz fliehen und kehrte nach Ende der Belagerung nach Wien zuruck um an der Reform der Universitat mitzuwirken 1530 nahm er am Reichstag in Augsburg teil Als Ferdinand 1531 zum Romisch deutschen Konig gekront wurde hielt Ursinius erneut die Festrede Im selben Jahr wurde er Erzieher der Kinder Ferdinands Die Umstande seines Todes 1539 sind unklar Er ertrank in der Donau und hat moglicherweise Selbstmord begangen Werk BearbeitenDer 1522 erschienene Sammelband seiner Dichtungen enthalt Gelegenheitsgedichte zu familiaren Ereignissen im Haus Habsburg dem Konig von Polen und hochrangigen Gonnern Bemerkenswert ist ein Geburtstagsgedicht fur Erasmus von Rotterdam Hinzu kommen Gelegenheitsgedichte uber das Dichterleben in Rom oder Freundschaften in Wien Seine Epigramme enthalten Liebesgedichte und zeigen seine Beziehung zur Bildenden Kunst etwa durch die Erwahnung von Albrecht Durer oder Lucas Cranach Weitere Gedichtformen waren in der Gesamtausgabe enthalten Nur kleine Teile sind religios gepragt Dazu gehort ein langes Gedicht in Hexametern zur Verherrlichung der Muttergottes Nach 1522 wurden seine Amter wichtiger als die Dichtung Im Jahr 1524 gab er eine Sammlung seiner Epigramme heraus Darunter findet sich auch eine Schilderung der Laokoon Gruppe in Rom Als Gegner der Reformation dichtete er 1523 eine Ode an Papst Hadrian VI Im Jahr 1527 veroffentlichte er ein Epigramm an den Kaiser das sich gegen die Taufer richtete Er schrieb 1525 uber die Schlacht von Pavia und klagte 1530 32 in einem Gedicht uber die Turkengefahr Als Historiograph veroffentlichte er 1528 die Sammlung Monosticha regnum Italiae etc sowie Distichen auf romische Kaiser Ein von ihm in diesem Jahr geschriebenes Werk uber die Schlacht von Mohacs ist nicht erhalten Eine verkurzte Version seiner Arbeit uber die Schlacht von Mohacs wurde 2018 im Szechenyi Nationalbibliothek gefunden Zwei Jahre spater wurde sie ins Ungarische ubersetzt und veroffentlicht 3 Sein Hauptwerk ist eine Geschichte uber Kaiser Ferdinand I Die Schrift blieb unvollendet und endet mit dem Jahr 1531 Einzelnachweise Bearbeiten Theologische Realenzyklopadie Band 34 herausgegeben von Gerhard Muller Walter de Gruyter Berlin New York 2002 S 445 Manfred P Fleischer Der schlesische Spathumanismus In Quellenbuch zur Geschichte der evangelischen Kirche in Schlesien Munchen 1992 S 58 Caspar Ursinus Velius ubersetzt von Zsolt Szebeledi Lajos kiraly halalarol es Magyarorszag bukasarol Bearbeitet von Peter Kasza Bolcseszettudomanyi Kutatokozpont Budapest 2020 Literatur BearbeitenGustav Bauch Caspar Ursinus Velius der Hofhistoriograph Ferdinands I und Erzieher Maximilian II Budapest 1886 Digitalisat Gustav Bauch Ursinus Kaspar Velius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 367 369 Hans Rupprich Das ausgehende Mittelalter Humanismus und Renaissance 1370 1520 Munchen 1994 Geschichte der deutschen Literatur Bd IV 1 S 617f Weblinks BearbeitenDigitalisierte Schriften Kurzbiographie Universitat MannheimNormdaten Person GND 120768542 lobid OGND AKS LCCN no2008099597 VIAF 79441643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Velius Caspar UrsinusKURZBESCHREIBUNG Humanist Dichter HistoriographGEBURTSDATUM um 1493GEBURTSORT Schweidnitz Furstentum SchweidnitzSTERBEDATUM 5 Marz 1539STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Ursinus Velius amp oldid 220040614