www.wikidata.de-de.nina.az
Stanislaus Thurzo auch Thurzo von Bethlenfalva Turzo Turzo 1470 in Krakau 17 April 1540 in Olmutz war Bischof von Olmutz Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Als Diplomat in Rom 1 2 Bischofsamt 2 Humanistenkreis 3 Konfessionelle Probleme 4 Ehrenvolle Aufgaben 5 Ausgaben 6 LiteraturWerdegang BearbeitenStanislaus entstammte der Patrizierfamilie Thurzo aus der oberungarischen Zips die im Bergbau reich geworden war und deren Mitglieder am ungarischen Hof und in der Bergbauverwaltung hohe Amter bekleideten Sein Vater Johannes Thurzo liess sich 1462 in Krakau nieder wo Stanislaus acht Jahre spater geboren wurde Stanislaus wurde am Hof des Konigs Matthias Corvinus in Buda erzogen und studierte ab 1485 in Krakau Mit dem Studium von Theologie und Rechtswissenschaften an der Universitat Padua erwarb er den Grad eines Doktor decretorum Nach seiner Ruckkehr wurde er Domherr in Krakau und Olmutz Als Diplomat in Rom Bearbeiten 1495 wurde Stanislaus vom Olmutzer Domkapitel beauftragt in Rom den Verzicht des von Papst Alexander VI 1493 zum Olmutzer Administrator ernannten Bischofs von Monreale Johannes Juan Borgia der zudem seit 1494 auch Bischof von Ferrara war zu erwirken Da der ernannte Administrator niemals nach Olmutz kam musste das Bistum vom Domkapitel unter der Leitung von Domdekan Konrad Altheimer verwaltet werden Mit einem zweiten Auftrag sollte Stanislaus beim Papst die Ruckgabe des Bischofswahlrechts erreichen damit das Domkapitel einen neuen Bischof wahlen konnte nachdem sich Papst Innozenz VIII und sein Nachfolger Papst Alexander VI trotz der Bitte des Konigs und der Stande weigerten den 1490 gewahlten Bohuslaus Lobkowitz von Hassenstein zu bestatigen Nach zahen Verhandlungen und unter Einsatz von Geld gelang es Stanislaus den Rucktritt des Administrators und die Anerkennung des Wahlrechts durchzusetzen Bischofsamt Bearbeiten Nachdem die Wahl Bohuslaus Lobkowitz von Hassenstein vom Papst fur nichtig erklart worden war wahlte das Domkapitel Stanislaus Thurzo noch wahrend seines Romaufenthaltes am 30 Januar 1496 zum Bischof von Olmutz Da am 30 Januar 1497 auch Juan Borgia schliesslich offiziell gegen eine Jahresrente von 500 Dukaten auf das Amt des Administrators verzichtet hatte erhielt Stanislaus am selben Tag die papstliche Bestatigung so dass er nach einer siebenjahrigen Sedisvakanz das Amt des Olmutzer Bischofs antreten konnte Schon am 3 Mai 1498 hielt Stanislaus in Wischau seine erste Diozesansynode ab durch deren Beschlusse das religiose Leben des Bistums gefordert werden sollte Im selben Jahr liess er in Brunn und Nurnberg ein Missale und ein Psalterium des Olmutzer Ritus sowie verschiedene Rechtsvorschriften drucken 1501 erliess er fur das Domkapitel ein Statut mit dem u a festgelegt wurde dass Kanonikate nur an Personen vergeben werden durfen die eine theologische Promotion oder ein Lizentiat vorweisen konnen Auch durch rechtliche und wirtschaftliche Massnahmen sollte sein Bistum konsolidiert werden Mit Hilfe seines finanzkraftigen Vaters und Unterstutzung durch Konig Vladislav II loste er 1499 das verpfandete Kremsier und 1507 die Herrschaft Hochwald ein deren Burg eine neue Befestigung erhielt In Olmutz liess er einen neuen Bischofspalast errichten und den gotischen Chor der Kathedrale ausbauen Die Diozesanverwaltung wurde angewiesen Kopialbucher und Register anzulegen Ausserdem liess er das Olmutzer Lehnsrecht und das Landrecht drucken und bestimmte Kremsier zum Sitz des bischoflichen Lehenshofes und des Lehensgerichts Ab 1531 war nur der Bischof und sein Lehensgericht fur die bischoflichen Lehensleute und guter zustandig und nicht mehr das Land und das Landrecht Auch der Bischof sollte kunftig nicht mehr dem Landrecht sondern unmittelbar dem Konig von Bohmen unterstellt sein Humanistenkreis BearbeitenStanislaus war wie sein Bruder der Breslauer Furstbischof Johann Thurzo ein grosser Forderer des Renaissance Humanismus Seinem Domkapitel das zu einem geistigen Mittelpunkt Mahrens wurde gehorten u a die Celtis Schuler Gregor Nitsch und Martinus Sinapinus an die den Humanistenkreis Sodalitas litteraria Meierhofiana gegrundet haben dem auch Olmutzer Burger angehorten Ursinus Velius Bohuslaus Lobkowitz von Hassenstein Jan Slechta von Vsehrd u a Humanisten standen mit dem Olmutzer Kreis in Verbindung Konfessionelle Probleme BearbeitenIn religioser Hinsicht fiel die lange Amtszeit von Stanislaus Thurzo in eine schwierige Zeit in der Mahren ein mehrkonfessionelles Land war Die Glaubensrichtungen der Bohmischen Bruder der Waldenser der Lutheraner der Utraquisten und der Taufer breiteten sich unter der Bevolkerung stark aus Gegen sie unternahm Stanislaus Massnahmen die nur aus der Sicht der damaligen Zeit verstanden werden konnen Auf sein Betreiben wurde die Bruderunitat die weitgehend unter dem Schutz des Adels stand auf dem Prager Landtag von 1508 verboten Der Klosterneuburger Augustinerchorherr und kaiserliche Hofkaplan Jakob Pamperl wurde als papstlicher Delegat und der als Inquisitor bekannte Dominikaner Heinrich Kramer als Prediger eingesetzt Haretische Schriften sollten aufgespurt und verbrannt Bucher zensiert und nur mit bischoflicher Genehmigung gedruckt werden Gegen den ehemals Wurzburger Hofprediger Paul Speratus der in Iglau und Olmutz als lutherischer Prediger auftrat erwirkte Stanislaus 1523 einen koniglichen Haftbefehl Ehrenvolle Aufgaben BearbeitenSeine politischen Funktionen fuhrte Stanislaus in enger Verbindung zu den bohmischen Konigen Vladislav und Ludwig aus Bei den bohmischen Landtagen stand er meistens an der Spitze der koniglichen Gesandtschaft vertrat die Interessen des Konigtums und glich Konflikte zwischen den Standen aus 1509 kronte er Konig Ludwig und 1522 dessen Gemahlin Maria von Ungarn 1527 wurden Ferdinand I und dessen Gemahlin Konigin Anna von Bohmen und Ungarn von Stanislaus gekront Auf papstliche Weisung weihte er 1506 seinen Bruder Johann zum Furstbischof von Breslau Ausgaben BearbeitenMartin Rothkegel Der lateinische Briefwechsel des Olmutzer Bischofs Stanislaus Thurzo Eine ostmitteleuropaische Humanistenkorrespondenz der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Hamburger Beitrage zur Neulateinischen Philologie Band 5 Lit Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 8258 9868 7 kritische Edition Literatur BearbeitenWinfried Eberhard in Erwin Gatz Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches Bd 2 S 714 717 ISBN 3 428 08422 5 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 VorgangerAmtNachfolgerJohannes XV BorgiaBischof von Olmutz 1497 1540Bernhard Zoubek von ZdetinBischofe von Olmutz 1497 1776 Vorganger Protasius von Boskowitz und Cernahora dann mehrere Administratoren Stanislaus Thurzo von Bethlenfalva Bernhard Zoubek von Zdetin Johannes XVI Dubravius Marek Khuen Wilhelm Prusinovsky von Vickov Johannes XVII Grodetzky von Brod Thomas Albin von Helfenburg Johannes XVIII Mezoun Stanislaus Pavlovsky von Pavlovitz Franz Seraph von Dietrichstein Johannes XIX Ernst Plateis von Plattenstein Leopold Wilhelm von Osterreich nicht geweiht Administratoren Andreas Orlik von Lazisko Kaspar Karas von Rhomstein Johannes Kaspar Stredele von Montani Kaspar Karas von Rhomstein 2 Roderich von Santhilier Karl I Joseph von Osterreich Karl II von Liechtenstein Kastelkorn Karl III Joseph von Lothringen Wolfgang Hannibal von Schrattenbach Jakob Ernst von Liechtenstein Kastelkorn Ferdinand Julius von Troyer Leopold II Friedrich von Egkh und Hungersbach Maximilian von Hamilton Nachfolger Anton Theodor von Colloredo Waldsee Mels Normdaten Person GND 132974312 lobid OGND AKS LCCN no2011180420 VIAF 35631755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thurzo StanislausALTERNATIVNAMEN Thurzo von Bethlenfalva Turzo StanislausKURZBESCHREIBUNG Bischof von OlmutzGEBURTSDATUM 1470GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM 17 April 1540STERBEORT Olmutz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stanislaus Thurzo amp oldid 183445104