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Konrad von Oels auch Konrad IV von Oels Konrad IV Senior 1384 in Oels 9 August 1447 in Jeltsch war Herzog von Oels und Bernstadt Furstbischof von Breslau und der erste Oberlandeshauptmann von Schlesien Leben BearbeitenKonrads Eltern waren der gleichnamige Oelser Herzog Konrad III und Jutta Gutha 1418 19 deren Herkunft nicht bekannt ist Konrad war der alteste von funf Brudern die alle auf den Vornamen Konrad getauft wurden weshalb sie zur Unterscheidung mit individuellen Beinamen bezeichnet werden Konrad Senior wurde bereits 1399 als Kleriker der Diozese Breslau erwahnt 1410 gehorte er dem Domkapitel an ein Jahr spater stieg er zum Domdekan auf und bekleidete zugleich das Amt des papstlichen Notars 1411 war er zusammen mit seinem Vater am Zustandekommen des Ersten Friedens von Thorn beteiligt Nach dem Tod des Vaters 1412 ubernahm er die Vormundschaft uber seine noch nicht volljahrigen Bruder sowie die Regierung uber die Herzogtumer Oels und Cosel wobei fur ihn das Herzogtum Bernstadt ausgegliedert wurde Auch nach der 1416 erfolgten Teilung des vaterlichen Erbes verwalteten die Bruder ihre Gebiete teilweise gemeinsam Zusammen mit seinem Bruder Konrad Kanthner war er spatestens seit 1413 ein fuhrendes Mitglied der Rudenbandgesellschaft 1 Nach der Resignation des Bischofs Wenzel von Liegnitz wurde Konrad mit Unterstutzung des Romisch deutschen Konigs Sigismund zum Bischof von Breslau gewahlt Papst Martin V bestatigte die Wahl am 17 Dezember 1417 die Bischofsweihe erfolgte am 22 Januar 1418 durch Weihbischof Johann Tylmann Wessel in Ottmachau 1419 verpfandete er das von seinem Vater geerbte Kanth dem Breslauer Domkapitel Im Kampf gegen die Hussiten war Konrad entschieden auf Seiten Sigismunds der nunmehr auch bohmischer Konig war Seit dem Breslauer Reichstag von 1420 organisierte Konrad den Widerstand gegen die Hussiten 1421 besetzte er mit bischoflichen Soldnern das Braunauer Land das er einige Jahre verteidigen konnte Wohl deshalb ernannte ihn Sigismund 1422 zum ersten schlesischen Oberlandeshauptmann In den folgenden Jahren wurden weite Teile Schlesiens und auch das Bistumsland von den Hussiten verwustet Die Kloster in Grussau Kamenz Wartha und Frankenstein wurden zerstort 1428 nahmen die Hussiten Ottmachau ein wo sie grosse Teile der Stadt plunderten und verbrannten und die auf Befehl Konrads dorthin verbrachten Wertsachen erbeutet hatten Nach Verhandlungen mit Konrad und Zahlung von 1000 Schock Bohmischer Groschen raumten sie 1435 die Stadt Die von den Hussiten geforderte Schleifung der bischoflichen Burg wurde jedoch von Kaiser Sigismund verboten Trotz dieser Niederlagen wurde Konrad 1435 von der Furstenvereinigung die zum Schutz des Landfriedens auf Anregung Kaiser Sigismunds zustande kam als Bundeshauptmann zu ihrem Sprecher gewahlt 1443 besetzten die Hussiten neuerlich das Ottmachauer Schloss das Konrad 1444 nach Zahlung von 2000 Goldgulden einlosen konnte Neben religiosem Eifer spielten bei Konrad vermutlich auch nationale Antipathien eine Rolle Als 1427 der Gnesener Bischof eine Visitation auch auf das Bistum Breslau ausdehnen wollte verbat sich das Konrad entschieden 1435 erliess er ein Statut das bestimmte dass kunftig Pfrunden und geistliche Amter in seinem Bistum nur an geborene Schlesier vergeben und andere Bewerber nur berucksichtigt werden durften wenn sie einen akademischen Grad in Theologie oder Kanonischem Recht vorwiesen Nach Sigismund Tod 1437 unterstutzte Konrad die Kandidatur von Herzog Albrechts von Osterreich gegen polnische Ambitionen auf den bohmischen Konigsthron Nachfolgend verwusteten polnische Soldner die ihren Kandidaten durchsetzen wollten mehrfach das Bistumsland Vermutlich wegen seiner antipolnischen Haltung zeichnete der Krakauer Chronist Jan Dlugosz ein negatives Personlichkeitsbild von ihm Durch die Hussitenkriege und die damit zusammenhangenden Verwustungen war das Bistum finanziell ruiniert Nachdem das Domkapitel vergeblich einen Zugriff auf die Ablassgelder forderte die Dompropst Nikolaus Gramis gesammelt hatte wurde Konrad gedrangt sein Bischofsamt niederzulegen Gleichzeitig wurde ihm ein ansehnliches Jahresgehalt zugesichert Da sich fur das herunter gekommene Bistum kein Nachfolger fand befahl Papst Eugen IV mit Bulle vom 21 Juli 1445 dem bisherigen Bischof Konrad die Bistumsleitung wieder zu ubernehmen Obwohl das Domkapitel gegen die Wiedereinsetzung heftig protestierte hielt Konrad am 27 Mai 1446 eine Diozesansynode ab starb jedoch schon ein Jahr spater auf der Burg Jeltsch Sein Leichnam wurde unter dem Chorraum des Breslauer Doms bestattet 1951 wurde seine Grabkammer abgerissen und die Gebeine in die fruhere kleine Kanonikergruft unter dem sudlichen Kirchenschiff umgebettet 2 Literatur BearbeitenJosef Joachim Menzel Konrad IV Herzog von Oels In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 502 f Digitalisat Colmar Grunhagen Konrad Bischof von Breslau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 572 576 Jan Kopiec Art Konrad von Oels 1388 1447 1417 1446 Bischof von Breslau In Erwin Gatz Hrsg Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches Bd 1 1198 1448 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 10303 3 S 113 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S XLVIII 216 und 389 sowie Stammtafel auf S 594 595 Gerhard Scheuermann Das Breslau Lexikon in zwei Banden Laumann Verlag Dulmen 1994 ISBN 3 87466 157 1 S 823 824 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Markgraf Uber eine schlesische Rittergesellschaft am Anfange des 15 Jahrhunderts Rudenband In Ders Hrsg Kleine Schriften zur Geschichte Schlesiens und Breslaus Breslau 1915 S 81 95 org pl Samuel Benjamin Klose Von Breslau Band 2 Nr 2 Korn Breslau 1781 S 62 urn nbn de bvb 12 bsb10013398 1 Magdalena Wojcieszak Nekropolie sredniowiecznego i wczesnonowozytnego Wroclawia PDF In Wratislavia Antiqua Nr 15 Breslau 2012 ISBN 978 83 61416 68 5 S 22 polnisch abgerufen am 20 Juli 2023VorgangerAmtNachfolgerWenzel von LiegnitzFurstbischof von Breslau 1417 1447Peter II NowagNormdaten Person GND 136409989 lobid OGND AKS VIAF 80758550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad von OelsALTERNATIVNAMEN Konrad IV von Oels Konrad IV SeniorKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Breslau Herzog von Oels und BernstadtGEBURTSDATUM zwischen 1380 und 1386GEBURTSORT OelsSTERBEDATUM 9 August 1447STERBEORT Jeltsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Oels amp oldid 235657564