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Die Gesellschaft des Rudenbandes auch Gesellschaft mit dem Rudenband oder Die Rudenbander war eine Adelsgesellschaft oder Turniergesellschaft des Spatmittelalters Sie wurde im ausgehenden 14 Jahrhundert gegrundet und vereinigte Adlige aus dem oberlausitzer bohmischen und niederschlesischen Raum Die Gesellschaft stellt im 15 Jahrhundert eine Art Hoforden der Liegnitzer und Glogauer Linien der schlesischen Piastenherzoge dar Vermittelt durch Herzog Ludwig II von Brieg und Liegnitz fand sie auch Mitglieder in Osterreich Franken Bayern und Schwaben Die alteste heraldische Abbildung des Rudenband Abzeichens am Wappen von Heinze Koppe von Zedlitz mit Rudenband im Wappenbuch von St Christoph auf dem Arlberg 1402 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Statuten 3 Mitglieder 4 Heraldik und Phaleristik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Zeitpunkt der Grundung der Gesellschaft mit dem Rudenband ist nicht bekannt Der erste Beleg fur ihre Existenz findet sich 1389 anlasslich eines Turniers in Gorlitz Herzog Johann von Gorlitz befiehlt damals der Stadt dy rodinbender mit Geschenken zu ehren 1 Die Grundung der Adelsgesellschaft konnte damit im Zusammenhang mit dem Ausbau Gorlitz zur Residenz Johanns stehen 2 Als heraldisches Zeichen der Gesellschaft ist das Rudenband erstmals 1402 im Wappenbuch der St Christoph Bruderschaft auf dem Arlberg dargestellt Damals teilten mehrere Gesellschaftsmitglieder die sogenannte Zweite Gefangenschaft Konig Wenzels IV in Wien 3 Einen umfassenderen Einblick in das Gesellschaftsleben der Rudenbander vermitteln die 1413 besiegelten Statuten der Gesellschaft 4 Ob es bereits im 14 Jahrhundert schriftlich niedergelegte Statuten gab ist unklar Turniere finden bereits 1388 89 in den Stadten Gorlitz und Liegnitz statt die auch in den spateren Statuten als Hofe der Gesellschaft festlegten werden Ausserdem treten prominente Teilnehmer des Turniers von 1389 oder wenigstens deren Familienmitglieder spater als Gesellschaftsalteste auf 5 Anlass dafur die Statuten 1413 zu besiegeln und moglicherweise auch anzupassen konnte der Erbstreit Ludwig II von Liegnitz und Brieg mit seinem Halbbruder Heinrich IX von Liegnitz und Luben gewesen sein Es werden auch die Schlacht bei Tannenberg die Pest des Jahres 1413 und die Oppelner Fehde erwogen 6 Moglicherweise diente der Neuformierung der Rudenbandgesellschaft der Drachenorden Konig Sigismunds als Vorbild Ludwig II von Brieg war 1413 wahrscheinlich bereits Mitglied dieses Ordens 7 Vielleicht durch die langere Anwesenheit Ludwigs II im Gefolge Sigismunds und auf dem Konstanzer Konzil verbreitete sich die Gesellschaft auch im oberdeutschen Raum Die dortigen Mitglieder verpflichteten sich zur Stiftung an das Kloster Langenzenn Der oberdeutsche Zweig der Gesellschaft wurde bei seinem Eintritt in die Gesellschaft 1420 dem jungen Markgrafen Johann von Brandenburg unterstellt Dieser wiederum befahl 1424 Hans von Seckendorff die Stiftungsgelder einzutreiben 8 Mit Albrecht von Neidberg findet sich Anfang des 15 Jahrhunderts auch ein Mitglied in Osterreich 9 Die zentrale Stellung Ludwigs II in der Gesellschaft Markgraf Johann bezeichnete ihn als deren Konig fuhrte nach dessen Tod 1436 offenbar schnell zum Verfall der Gesellschaft 10 Die letzte bisher bekannte Quelle fur das Wirken der Rudenbandgesellschaft in Schlesien datiert auf die erste Halfte der 1420er Jahre 11 Die Rudenbandgesellschaft hat moglicherweise die Grundung des Schwanenordens durch Kurfurst Friedrich II von Brandenburg inspiriert 12 Statuten Bearbeiten nbsp Heraldische Reprasentation der Hierarchie der Gesellschaft mit dem Rudenband auf dem Konstanzer Konzil Der Lilienschild des Bischofs von Breslau und das Banner Ludwigs II von Brieg am Beginn der Wappenreihe der Gesellschaft ca 1416 im Wappenbuch des portugiesischen Herolds Rylands Library Latin Ms 28 nbsp Aneinander gekettet folgen die Wappen von Mitgliedern der Gesellschaft ca 1416 im Wappenbuch des portugiesischen Herolds Rylands Library Latin Ms 28In den Statuten von 1413 13 tritt die Gesellschaft mit dem Rudenband als eine Adelsgesellschaft mit einem weiten Tatigkeitsfeld entgegen Nach aussen ein Beistandsbundnis wirkte die Gesellschaft nach innen als Friedensbundnis Konflikte unter Gesellen sollten durch das Schiedsgericht der Gesellschaftsaltesten oder von den Konfliktparteien selbst gewahlte Schiedsrichter gelost werden Gelang dies nicht sollte einer der Fursten den Streit entscheiden Mitglieder die dessen Schiedsspruch missachteten sollten aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden Kam ein Mitglied ohne eigene Schuld zu schaden oder wurde gefangen genommen verpflichteten sich die Rudenbander zur Unterstutzung Die Gesellschaft wird daher auch gelegentlich in den Kontext der schlesischen Landfriedensbunde gestellt 14 Wichtig war den Rudenbandern offenbar die Pflege einer standesgemasser bzw ritterlicher Lebensweise Zur Vorbereitung der jahrlichen Turniere werden Bestimmungen getroffen Ein Mitglied durfte bei Strafe des Ausschlusses keiner unehrenhaften Tatigkeit nachgehen Vergab ein Mitglied das Rudenband an Frauen niederen Standes hatte er es zuruckzufordern Adligen Frauen stand die Gesellschaft offen Nach dem Bericht Ghillebert de Lannoys stellten sie sogar die Halfte der Mitglieder 15 Die Ubergabe des Gesellschaftszeichens an eine Frau durfte im Kontext der hofischen Minne gestanden haben Wahrend Mannern die Gesellschaftsmitgliedschaft nur im Beisein der Gesellen auf Turnieren verliehen werden durfte durfte das Rudenband an Frauen auch ausserhalb der Turniere vergeben werden 16 Daruber hinaus verstanden sich die Rudenbander als religiose Gesellschaft die sich vor allem der Marienverehrung widmen wollte 17 Ihren ersten Jahresbeitrag planten sie gemeinsam zu einer ewigen Messe in Liegnitz zu stiften bevor sie im zweiten Jahr einen Hof Turnier in Liegnitz und darauf einen Hof in Gorlitz veranstalten wollten Diese Turniere sollten von den Mitgliedern kraftig beworben werden Den Abschluss eines jeden Turniers sollten Memorialgottesdienste fur die verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft bilden Fur ihre religiosen Stiftungen erhob die Gesellschaft des Rudenbandes jahrliche Mitgliedsbeitrage von 12 6 resp 2 Schock Groschen vom Bischof den Fursten resp den einfachen Rittern und Edelknechten 1420 betrug der Beitrag jedenfalls in Oberdeutschland nur noch 1 Schock Groschen der dem Kloster Langenzenn zugutekommen sollte 18 Als Oberhaupt der Gesellschaft wirkte in den 1420er Jahren Herzog Ludwig II von Brieg der von Markgraf Johann 1424 als Konig der Gesellschaft bezeichnet wird Selbst nannte er sich der geselleschaffte mit dem Rudenpand oberster Haubtmann und geber 19 Die Statuten von 1413 kennen diesen Rang noch nicht Aus dem Kollegium der Fursten ist lediglich Bischof Wenzel von Breslau durch einen hoheren Mitgliedsbeitrag herausgehoben An zweiter Stelle in der Hierarchie der Rudenbandgesellschaft stehen die Fursten die an allen Entscheidungen der Gesellschaft teilhatten und als letztinstanzliche Schiedsrichter zwischen Mitgliedern tatig waren Noch uber den einfachen Mitgliedern der Gesellschaft standen Alteste in den sechs Landsmannschaften der Gesellschaft Jeweils vier Alteste standen 1413 der Mitgliedschaft in Bohmen im Herzogtum Liegnitz in den Herzogtumern Schweidnitz Brieg und Breslau in der Oberlausitz im Herzogtum Sagan und Glogau sowie im Herzogtum Oels und Cosel vor Sie wirkten zugleich als Schiedsrichter in Streitigkeiten zwischen Gesellschaftsmitgliedern Alteste lassen sich bereits auf dem Turnier 1389 erkennen Die Beziehung der anwesenden Fursten zur Rudenbandgesellschaft ist jedoch unklar Lediglich Herzog Johann von Gorlitz tritt als Forderer der Gesellschaft in Erscheinung 20 Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft mit dem Rudenband konnten adlige Manner nach den Statuten nur auf den Turnieren der Gesellschaft erwerben Vergab ein Mitglied das Rudenband als Zeichen der Mitgliedschaft ausserhalb der Turniere drohte der Ausschluss Fur die Fursten war die Strafe des Ausschlusses jedoch durch eine Geldstrafe ersetzt 1420 nimmt Herzog Ludwig II als Hauptmann fur sich in Anspruch das Rudenband selbststandig verleihen zu durfen Der Austritt aus der Rudenbandgesellschaft war mit einer Strafzahlung von 3 Schock Groschen verbunden Ausgeschlossen wurden nach den Statuten ferner solche Mitglieder die sich dem Schiedsspruch eines Fursten widersetzten unehrenhaften Tatigkeiten betrieben oder das Rudenband unbefugt verliehen Trug ein Mitglied das Rudenband nicht hatte er eine Strafe von sechs Groschen zu zahlen Mitglieder BearbeitenDie Zahl der Mitglieder gab Ghillebert de Lannoy 1414 mit 700 Rittern und Edelknechten und ebenso vielen weiblichen Mitgliedern an 21 Es konnte sich dabei aber um eine Ubertreibung handeln 22 Zwei weibliche Mitglieder sind namentlich bekannt Dorothea Ortchen die Tochter eines von Wiltberg und Heinze von Dornheims Ehefrau 23 Als Quellen fur die Mitgliedschaft der Gesellschaft mit dem Rudenband konnen neben den Statuten von 1413 24 das portugiesische Wappenbuch John Rylands University Library Latin Ms 28 und das Wappenbuch von Sankt Christoph auf dem Arlberg herangezogen werden 25 In den Gorlitzer Ratsrechnungen sind ferner Teilnehmern des Turniers von 1389 aufgefuhrt unter denen zum Teil ebenfalls Mitglieder der Rudenbandgesellschaft zu vermuten sind 26 Die furstlichen Mitglieder der Rudenbandgesellschaft gehoren mit Ausnahme Premysl I von Troppau und spater Johanns v Brandenburg alle der Liegnitzer und der Glogauer Linie der schlesischen Piasten an Es handelt sich um Bischof Wenzel von Breslau dessen Neffen Ludwig II von Brieg und Liegnitz Konrad IV Senior von Oels Konrad V Kanthner von Oels und Johann I von Sagan 27 Die namentlich bekannten nicht furstlichen Mitglieder der Gesellschaft waren in der Regel gut in die Hofgesellschaft ihrer jeweiligen Furstentumer integriert Oft trugen sie Hofamter oder waren Hauptleute von Weichbildern Einige standen in Dienst der bohmisch deutschen Konige Wenzel und Sigismund 28 Mehrere von ihnen gingen auf Preussenfahrt und nahmen zum Teil mit erheblichen Soldnerkontingenten 1410 an der Schlacht bei Tannenberg teil 29 Die Unterstutzung des Deutschen Ordens war allerdings nicht einheitlich 30 Heraldik und Phaleristik Bearbeiten nbsp Rudenband um das Wappen des Herzogtums Liegnitz links im Wappenbuch des Conrad Grunenberg Berliner Exemplar ca 1483Das Gesellschaftszeichen der Rudenbandgesellschaft war ein Stachelhalsband Das Tragen des Rudenband als Zeichen der Zugehorigkeit zur Gesellschaft war den Mitgliedern vorgeschrieben Wurde ein Mitglied ohne Rudenband angetroffen wurde eine Geldstrafe erhoben 31 Wie das Rudenband als Abzeichen im Alltag getragen wurde ist unbekannt Vorgeschlagen wurde eine Trageweise wie eine Kette um den Hals 32 Bei in Rechnungen Inventaren und anderen Textquellen erwahnten Rudenbandern ist angesichts der hofischen Jagdkultur schwer zwischen Gesellschaftszeichen und tatsachlichem Hundehalsband zu unterscheiden So liess 1418 in Konstanz Konrad von Weinsberg im Auftrag Konig Sigismunds ein goldenes Rudenband mit Perlen und einer grossen Perle anfertigen 33 In der Altenburger Silberkammer Friedrichs des Streitbaren befand sich nach seinem Tod unter anderem eyn silberin vorgult rodenband und eyn swarcz Rodenband 34 In beiden Quellen sind zugleich andere Gesellschaftszeichen erwahnt In zeitgenossischen heraldischen Darstellungen wird das Rudenband als Zeichen der Mitgliedschaft zur Gesellschaft meist neben dem Wappenschild abgebildet Das portugiesische Wappenbuch John Rylands Library Latin Ms 28 spiegelt die Verwendung heraldischer Symbole auf dem Konstanzer Konzil im Jahr 1416 wider Es zeigt eine Anzahl von Wappen der Mitglieder der Gesellschaft die durch Ketten an goldene Ritter und silberne Edelknechte Rudenbander gebunden sind und damit einen Rangunterschied unter den nicht furstlichen Gesellschaftsmitglieder Bei Ludwig II am Beginn der Wappenreihe ist das Rudenband dagegen an sein Banner gekettet und umschliesst den Lilienschild des Bistums Breslau roter Wappenschild mit 6 silbernen Lilien 35 Conrad Grunenberg zeigt in seinem Wappenbuch das Wappen Herzogtums Liegnitz umgeben vom Rudenband Die Vorlage dieser problematischen Spatuberlieferung ist unbekannt 36 Literatur BearbeitenPaul Bretschneider Schlesische Gesellschaftsorden in Schlesische Monatshefte 2 Hft 7 1925 S 337 344 Digitalisat Romuald Kaczmarek Stowarzyszenie obrozy psa gonczego Z dziejow swieckich zakonow rycerskich na sredniowiecznym Slasku Die Rudenbandgesellschaft Zur Geschichte der weltlichen Ritterorden im mittelalterlichen Schlesien in Poznanskie Towarzystwo Przyjaciol Nauk Sprawozdania Wydzialu Nauk o Sztuce 108 1991 S 13 23 Holger Kruse Kirstin Kamenz Art Rudenband 1413 in Holger Kruse Werner Paravicini Andreas Ranft Hrsg Ritterorden und Adelsgesellschaften im spatmittelalterlichen Deutschland Kieler Werkstucke Reihe D Beitrage zur europaischen Geschichte des spaten Mittelalters 1 Frankfurt Main 1991 S 250 255 Hermann Markgraf Uber eine schlesische Rittergesellschaft am Anfange des 15 Jahrhunderts Rudenband in Ders Kleine Schriften zur Geschichte Schlesiens und Breslaus Breslau 1915 S 81 95 Digitalisat Werner Paravicini Von Schlesien nach Frankreich England Spanien und zuruck Uber die Ausbreitung adliger Kultur im spaten Mittelalter in Jan Harasimowicz Matthias Weber Hrsg Adel in Schlesien Herrschaft Kultur Selbstdarstellung Munchen 2010 S 135 205 Marianne Schumm Die Gesellschaft mit dem Rudenband in Jahrbuch des Historischen Vereins fur Mittelfranken 89 1977 1981 S 50 56 Philipp Ernst Spiess Von der Gesellschaft mit dem Rudenband in Ders Archivische Nebenarbeiten und Nachrichten vermischten Inhalts mit Urkunden Bd 1 Halle 1783 S 101 103 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gesellschaft des Rudenbandes Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Christian Carl Crudelius Excerpta aus denen alten Raths Rechnungen der Stadt Gorlitz Manuskript 1775 Bl 19r ehem Bibliothek der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Gorlitz L I 98 jetzt UB Wroclaw Akc 1948 315 Online Die von dieser Vorlage gefertigte Edition hat falschlich dy rodin bender s Richard Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen bis 1419 Codex diplomaticus Lusatiae superioris III Gorlitz 1905 10 S 129 Z 3ff Online Zur Abschrift von Crudelius vgl Jecht Ratsrechnungen S VI und IX Zum Ausbaus von Gorlitz zur herzoglichen Residenz vgl Siegfried Hoche Herzogtum Gorlitz 1377 1396 in Lenka Bobkova Jana Konvicna Hrsg Rezidence a spravni sidla v zemich Ceske koruny ve 14 17 stoleti Residenz und Verwaltungssitze in den Landern der bohmischen Krone im 14 17 Jahrhundert Prag 2007 403 412 Bereits wahrend Johanns erstem langeren Aufenthalt 1380 1381 wurden drei Turniere mit Gasten aus Meissen und Schlesien veranstaltet vgl Richard Gelbe Herzog Johann von Gorlitz in Neues Lausitzisches Magazin 59 1883 S 1 201 hier bes S 31f 82 Da die Gorlitzer Ratsrechnungen fur die 1380er Jahre nur zur Halfte uberliefert sind und der Gorlitzer Rat 1389 einen Boten nach Prag senden musste scissitandum utrum hastiludium processum haberet annon anne deberemus edificare d h um zu erfragen ob die Turnierfolge fortgesetzt wird und man das nachste Turnier vorbereiten soll kann man annehmen dass in Gorlitz damals regelmassig Turniere stattfanden s Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen S 64 Z 22ff S 71 Z 11ff und S 77 Z 8ff sowie S 142 Z 14 vgl Eva Katharin Ledel Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg Diss Wien 2017 S 41 DOI 10 25365 thesis 48846 Die mit anderen Schlesiern Ende 1402 in das Stifterbuch eingetragenen Gesellschaftsmitglieder Ulrich und Heinze v Zedlitz weilten wahrscheinlich am Hof Wenzels IV wahrend dessen Wiener Gefangenschaft Weitere Schlesier darunter die Gesellschaftsmitglieder Clocriand von Rachenau waren 1403 bei Wenzels Flucht in Wien verblieben Sie finden sich in Quellen zur Geschichte der Stadt Wien Abt 1 Bd 4 S 183 Nr 4263 4265 4268 4272 4274 4276f Online Zu Wenzels Gefangenschaft allgemein vgl Ondrej Schmidt Druhe zajeti Vaclava IV z italske perspektivy in Studia Mediaevalia Bohemica 9 2 2017 S 163 214 Online Ivan Hlavacek Die Wiener Haft Wenzels IV der Jahre 1402 1403 aus diplomatischer und verwaltungsgeschichtlicher Sicht in Husitstvi Reformace Renesance hrsg v Jaroslav Panek Miloslav Polivka Noemi Rejchrtova Praha 1994 S 225 238 und Ivan Hlavacek Konig Wenzel IV und seine zwei Gefangennahmen Spiegel seines Kampfes mit dem Hochadel sowie mit Wenzels Verwandten um die Vorherrschaft in Bohmen und Reich in Quaestiones Medii Aevi Novae 18 2013 S 115 149 Online Memento des Originals vom 23 Oktober 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot qman com pl ed Markgraf 1915 S 91 95 Peter von Gusk von Gaussig cum suis sociis wird 1389 in der Woche des Turniers geehrt und erscheint 1413 als Altester der Oberlausitzer in der Stiftungsurkunde Ebenso ein Herr von Rechenberg cum Polonibus 1389 und Nickel von Rechenberg 1413 vgl Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen S 127 Z 20 S 128 Z 10 Markgraf 1915 S 95 vgl Kruse Kamenz 1991 251 Uber die Besieglung im Vorfeld eines Tages mit Heinrich IX sprechen wahrscheinlich folgende Eintragungen in den Gorlitzer Ratsrechnungen Zwischen 12 und 25 August weilt der Gesellschaftsalteste Christoph Rex von Gersdorff mit Freunden in Gorlitz Im September reitet er mit Gesellen und Freunden nach Bunzlau zu einem Tag mit Herzog Heinrich vgl Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen S 651 Z 5 S 652 Z 13 vgl Kaczmarek 1991 S 16 vgl Spiess 1783 S 102f Albrecht von Neidberg lasst sich ca 1413 mit goldenem Rudenband in das Arlberger Wappenbuch eintragen vgl Ledel Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg S 41 DOI 10 25365 thesis 48846 Zu Albrecht vgl Fritz Posch Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg Neitberg Neuberg seine steirischen und osterreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld in Festschrift fur Friedrich Hausmann hrsg v Herwig Ebner Graz 1977 S 409 440 hier S 419f vgl Kruse Kamenz 1991 S 250 Markgraf 1915 S 90 Wenig uberzeugend nehmen Kaczmarek 1991 S 17 und Alwin Schultz Deutsches Leben im XIV und XV Jahrhundert 2 Band Wien 1892 S 378 Online an die Rudenbandgesellschaft habe bis in die Mitte des 15 Jahrhunderts fortbestanden als ein Grossfurst und her von der grossen Glogau dem Sebastian Ilsung in ainer stat ist nit fer von Rom ein siden Band als Zeichen seiner Gesellschaft verlieh vgl Peter Hausleutner Auszug aus dem Ilsung Ehrenbuch in Schwabisches Archiv 2 Hft 3 1793 S 338 343 hier S 341 Online Es durfte sich hier aber um Wladislaus von Teschen handeln der 1452 Kaiser Friedrich III auf seinem Romzug begleitete Damit fehlt jeder Bezug zur Rudenbandgesellschaft da weder die Herzoge von Teschen als Mitglieder belegt noch ein Seidenband Gesellschaftszeichen war Samuel Benjamin Klose Von Breslau 2 Band 2 Teil Korn Breslau 1781 S 62 Digitalisat vgl Kruse Kamenz 1991 S 254 ed Markgraf 1915 S 92 95 vgl Martin Capsky Der Briefverkehr Sigismunds von Luxemburg mit schlesischen Fursten und Stadten in Karel Hruza und Alexandra Kaar Hrsg Kaiser Sigismund 1368 1437 Wien Bohlau 2012 S 255 266 hier S 258 Online Markgraf 1915 S sah darin noch eine zeitubliche Verbramung der zu ritterlichen Lustbarkeiten gegrundeten Vereinigung vgl Kruse Kamenz 1991 S 250 Anm 1 ed Oeuvres de Ghillebert de Lannoy voyages diplomate et moraliste hrsg v Charles Potvin und Jean Charles Houzeau Louvain 1878 S 48 Digitalisat Zur Bedeutung der Formulierung weder frawin noch jungfrawin vgl Art weder in Deutsches Worterbuch Bd 27 Sp 2834 Online Eine literarische Parallele im Titurel fand Schumm 1977 1981 S 52 Auch der Breslauer Bischof Konrad von Oels vergab das Rudenband an Frauen vgl Samuel Benjamin Klose Von Breslau 2 Band 2 Teil Korn Breslau 1781 S 62 Digitalisat Spiess 1783 S 102 f vgl Spiess 1783 S 102 vgl Spiess 1783 S 102 f s Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen S 127f ed Oeuvres de Ghillebert de Lannoy voyages diplomate et moraliste hrsg v Charles Potvin und Jean Charles Houzeau Louvain 1878 S 48 Digitalisat vgl Kruse Kamenz 1991 S 253 vgl Markgraf 1915 S 89 ed Klose Von Breslau Bd 2 Tl 2 S 62 Online ed Markgraf 1915 S 95 s John Rylands Library Latin MS 28 Digitalisat S 117ff Seite des Digitalisats n145 Ledel Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg S 41 DOI 10 25365 thesis 48846 s Jecht Die altesten Gorlitzer Ratsrechnungen S 127f vgl Markgraf 1915 S 91 95 Fur das Herzogtum Liegnitz Brieg vgl Paravicini 2010 S 164 In der Oberlausitz Christoph Rex von Gersdorff als Diener Wenzels und Sigismunds Peter von Gusk ebenfalls als Diener Wenzels sein Bruder Ulrich ist Landesaltester und Hauptmann in der Oberlausitz der Vater Christophs von Gersdorff auf Konigshain Heintze war ebenfalls Landesaltester vgl Walter Boetticher Der Adel des Gorlitzer Weichbildes um die Wende des 14 und 15 Jahrhunderts in Neues Lausitzisches Magazin 104 1928 S 58f 77 86f S a die einschlagigen Kurzbiographien in Sven Ekdahl Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410 1411 2 Teil Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren Koln 2010 Eine besondere Nahe der Mitglieder der Rudenbandgesellschaft zum romisch deutschen Konig Sigismund attestiert Martin Capsky Der Briefverkehr Sigismunds von Luxemburg mit schlesischen Fursten und Stadten in Kaiser Sigismund 1368 1437 hrsg v Karel Hruza und Alexandra Kaar Wien 2012 S 255 266 hier S 258 Online vgl Sven Ekdahl Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410 1411 Tl 2 Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren Koln 2010 passim zu Friedrich Fritsche von Landeskrone Nickel und Hans von Zedlitz Martin von Busewoy Christoph Rex von Gersdorff Nickel von Kittlitz Franz von Warnsdorf Heinrich von Dohna Friedrich Schaff Clocriand von Rachenau Lorenz v Rohr vgl Marian Pelech Die Auseinandersetzung zwischen dem schlesischen Ritter Thomschik von Tannenfeld und dem Deutschen Orden nach dem grossen Krieg von 1410 1411 in Beitrage zur Geschichte Westpreussens 11 1989 S 87 106 Martin Capsky Vevoda Premek Opavsky 1366 1433 Ve sluzbach poslednich Lucemburku Herzog Premek von Opava 1366 1433 Im Dienste der letzten Luxemburger Olomouc 2005 S 163 vgl Markgraf 1915 S 93 vgl Kaczmarek 1991 S 15 der sich nur auf die Darstellung bei Grunenberg beziehen konnte Ohne Kenntnis von der bildlichen Uberlieferung hat Schumm 1977 1981 S 54 eine in der Hand getragene Kette auf dem Grabmal des Hans von Seckendorffs Abb Wikimedia Commons in Langenzenn als Rudenband identifiziert Wahrscheinlicher ist dass es sich hier um einen Rosenkranz als Zeichen des Stifters handelt vgl Schumm 1977 1981 S 50f Brigitte Streich Die Itinerare der Markgrafen von Meissen Tendenzen der Residenzbildung in Blatter fur deutsche Landesgeschichte 125 1989 S 159 188 hier S 185 Online Latin MS 28 S 127 Digitalisat S n145 Zum Wappenbuch ausfuhrlich Werner Paravicini Signes et couleurs au concile de Constance Le temoinage d un heraut d armes portugais in Denise Turrel u a Hrsg Signes et couleurs des identites politiques de Moyen Age a nos jours Rennes 2008 S 155 187 hier S 158ff Gold und Silber finden sich auch im Wappenbuch von Sankt Christoph Bl 33r 165v und 166r Digitalisat Zur Kette siehe auch die Beschreibung eines Auszugs aus Konstanz am 15 April 1417 in der Richental Chronik Edition Zum Lilienschild Paul Bretschneider Das Breslauer Bistumswappen in Zeitschrift des Vereins fur Geschichte Schlesiens 50 1916 S 225 256 hier S 234f Online Ewald Walter Der Lilienschild des Breslauer Bistumswappens und das Wappen der Stadt Breslau im Wappensaal der Burg des Kaisers Karl IV zu Lauf an der Pegnitz in Archiv fur schlesische Kirchengeschichte 50 1992 S 271 278 Rudolf von Stillfried Alcantara Adolf Matthias Hildebrandt Hrsg Des Conrad Grunenberg Ritters und Burgers zu Constenz Wappenbuch Volbracht am nunden Tag des Abrellen do man zalt tusend vierhundert dru und achtzig jar Faksimile Band Starke Gorlitz 1884 S 2 Digitalisat Leonhard Dorst Schlesisches Wappenbuch 1 Band Gorlitz 1842 legte auf dieser Grundlage er war an der ersten gescheiterten Herausgabe des Grunenbergischen Wappenbuchs Ende der 1830er Jahre beteiligt spater das Rudenband um das Wappen des Herzogtums Schlesien 1911 malte ferner der Maler Joseph Krachwitz eine entsprechende Abbildung im Burgermeisterzimmer des Rathauses in Paczkow vgl Christof Rolker Konrad Grunenberg IX Die Editionen in heraldica nova veroffentlicht am 4 Mai 2015 Online und Bretschneider Gesellschaftsorden 1925 S 339 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesellschaft des Rudenbandes amp oldid 239568659