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Das Herzogtum Brieg tschechisch Brezske knizectvi polnisch Ksiestwo brzeskie entstand im Jahre 1311 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Breslau und war ab 1329 ein Lehen der Krone Bohmen Es wurde bis 1675 von den Schlesischen Piasten regiert und fiel dann durch Heimfall an den bohmischen Landesherrn Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel das Gebiet an Preussen Residenzort war die gleichnamige Stadt Brieg Wappen der Herzoge von BriegHerzogliches Wappen Brieg und Liegnitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herzoge von Brieg 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenNach dem Tod des Herzogs Heinrich V der 1296 die Herzogtumer Liegnitz und Breslau hinterliess standen dessen Sohne zunachst unter der Vormundschaft ihres Onkels Bolko I von Schweidnitz Nach dessen Tod 1301 ubernahm ihr Onkel mutterlicherseits der bohmische Konig Wenzel die Vormundschaft Da er vier Jahre spater starb wurde sie dem Breslauer Bischof Heinrich von Wurben ubertragen Erst 1311 wurde das Erbe Heinrichs V geteilt Fur den altesten Sohn Boleslaw wurde aus dem Herzogtum Breslau das Gebiet von Brieg mit Grottkau ausgegliedert wahrend der zweitgeborene Heinrich VI das so verkleinerte Herzogtum Breslau erhielt Deren jungerer Bruder Wladislaus erhielt das Herzogtum Liegnitz Nachdem Boleslaw schon bald versuchte das Erbe seiner Bruder zu schmalern musste ihm Wladislaus das Herzogtum Liegnitz abtreten das er nun mit Brieg verband Mit seinem Schwager dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg stand Boleslaw in gutem Einvernehmen 1315 schloss er mit ihm ein Schutzbundnis und fuhrte 1321 fur diesen in Bohmen die Regentschaft Am 9 Mai 1329 schliesslich unterstellte er sich mit seinen Herzogtumern Liegnitz und Brieg unter die Lehenshoheit von Bohmen was 1335 mit dem Vertrag von Trentschin bestatigt wurde 1342 uberliess Boleslaw das Herzogtum Liegnitz seinen beiden Sohnen und behielt Brieg 1344 verkaufte er Grottkau und Umgebung dem Breslauer Bischof Preczlaw von Pogarell der damit sein Furstentum Neisse erweiterte Nach Boleslaws III Tod 1352 wurde das Herzogtum Brieg zunachst von dessen Witwe Katharina Subic regiert 1356 ubergab sie die Regentschaft an ihre Stiefsohne Ludwig I und Wenzel I Letzterer verkaufte halb Ohlau und halb Brieg dem Schweidnitzer Herzog Bolko II mit der Bestimmung dass beides an die Herzoge von Liegnitz Brieg zuruckzufallen habe falls Bolko ohne leibliche Nachkommen sterbe Nach einer neuerlichen Teilung 1359 behielt der altere Bruder Wenzel I Liegnitz mit Goldberg wahrend Ludwig I weiterhin im Besitz von Luben blieb und zusatzlich Haynau sowie die zweiten Halften von Ohlau und Brieg erhielt Nachdem 1368 Bolko II von Schweidnitz kinderlos starb fielen dessen Halften von Brieg und Ohlau an Herzog Ludwig I so dass ab 1368 ganz Ohlau und ganz Brieg in seinem Besitz waren Nach dem Tod Ludwigs I 1398 wurde sein einziger Sohn Heinrich VIII Erbe uberlebte jedoch seinen Vater nur um ein Jahr Dessen Sohne Heinrich IX und Ludwig II teilten den ererbten Besitz in der Weise dass Heinrich IX Luben Ohlau Nimptsch und halb Haynau erhielt wahrend Ludwig II Brieg mit Kreuzburg und Konstadt zufiel Dieser erbte um 1419 20 aufgrund einer 1379 vereinbarten und vom Konig genehmigten Gesamtbelehnung von seinem Grossonkel dem damals bereits resignierten Breslauer Bischof Wenzel mit dem die direkte Linie Liegnitz erlosch das Herzogtum Liegnitz das er wiederum mit Brieg verband nbsp Das Piastenschloss in Brieg 1885 nbsp Das Piastenschloss 2016 Ludwig II starb 1436 ohne mannliche Nachkommen Wegen des 1420 mit seinen Neffen den Sohnen seines 1419 verstorbenen Bruders Heinrich IX vereinbarten Erbvertrags dem die Zustimmung des Konigs fehlte kam es jedoch zu Auseinandersetzungen die den bis 1469 andauernden Liegnitzer Lehnstreit zur Folge hatten Dieser wurde erst durch Georg von Podiebrads Gegenkonig Matthias Corvinus beigelegt der 1469 neben Mahren auch Schlesien eroberte Er verlieh im selben Jahr das Herzogtum Liegnitz an Herzog Friedrich I der ein Urenkel Heinrichs IX war Herzog Friedrich I gliederte das Herzogtum Brieg wieder von Liegnitz aus und ubertrug es seinem gleichnamigen Sohn Friedrich II Nach dessen Tod 1547 gelangte Brieg mit Wohlau an den zweitgeborenen Sohn Georg II wahrend seinem alteren Bruder Friedrich III das Herzogtum Liegnitz zufiel Nach Georgs II Tod 1586 erhielt dessen erstgeborener Sohn Joachim Friedrich das Herzogtum Brieg Er erbte nach dem Tod seines Bruders Johann Georg 1592 Herzogtum Wohlau das er nun mit Brieg vereinte Herzog Joachim Friedrich starb 1602 und hinterliess die Sohne Johann Christian der Brieg erbte und Georg Rudolf der Liegnitz und Wohlau erhielt Nach dem Tod des Herzogs Johann Christian 1639 erbten dessen Sohne Georg III Ludwig IV und Christian den hinterlassenen Besitz den sie zunachst gemeinsam regierten Eine Teilung lehnten sie vorerst ab da ihr relativ kleines Erbe zusatzlich mit einer Abfindung fur die von der Nachfolge ausgeschlossenen Geschwister aus der zweiten Ehe des Vaters belastet war Erst nachdem ihnen 1653 nach dem Tod ihres kinderlos verstorbenen Onkels Georg Rudolf das Herzogtum Liegnitz mit Wohlau zufiel erfolgte die Teilung Georg III erhielt Brieg Ludwig IV Liegnitz und Christian Wohlau sowie Ohlau Da beim Tod Christians 1672 seine beiden Bruder bereits ohne Nachkommen verstorben waren gelangten die Teilherzogtumer Brieg Liegnitz Wohlau und Ohlau alle an dessen einzigen Sohn Georg Wilhelm I mit dem der herzogliche Familienzweig der Liegnitzer Piasten 1675 im Mannesstamm erlosch Er war zugleich der letzte mannliche Nachkomme aller Schlesischen Piasten und der letzte Piast uberhaupt Seine verwaisten Lander fielen als erledigte Lehen an den bohmischen Landesherrn den seit 1526 die Habsburger stellten Aufgrund eines Erbvertrags den Herzog Friedrich II 1537 mit den Hohenzollern abgeschlossen hatte erhob Preussen 1681 Erbanspruche auf Liegnitz und dessen Teilfurstentumer Diese Forderung war letztlich einer der Grunde fur den Ausbruch des Ersten Schlesischen Krieges nach dessen Ende 1742 die Liegnitzer Herzogtumer mit fast ganz Schlesien an Preussen fielen 1813 wurde das Gebiet des Herzogtums Brieg in den Regierungsbezirk Breslau eingegliedert der ab 1815 zur neu gebildeten Provinz Schlesien gehorte Herzoge von Brieg Bearbeiten1311 1338 Boleslaus III 1338 1339 Wenzel I 1358 1368 98 Ludwig I 1398 1399 Heinrich VIII 1399 1436 Ludwig II 1436 1449 Elisabeth von Brandenburg Regentin 1449 1469 Liegnitzer Lehnstreit 1469 1488 Friedrich I 1488 1498 Ludmilla von Podiebrad Regentin 1498 1505 Friedrich II 1505 1521 Georg I 1521 1547 Friedrich II 1547 1586 Georg II 1586 1602 Joachim Friedrich 1602 1605 Anna Maria von Anhalt Regentin 1605 1609 Karl II von Munsterberg Vormund 1609 1639 Johann Christian 1639 1664 Georg III 1664 1672 Christian 1672 1675 Luise von Anhalt Regentin 3 September 1675 21 November 1675 Georg Wilhelm I mit ihm erlosch die herzogliche Linie Liegnitz die zugleich die letzte der Schlesischen Piasten war Literatur BearbeitenLudwig Petry u a Geschichte Schlesiens Band 1 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 145f 151 167 173 und 420f Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 54 58 sowie Stammtafeln auf S 591 592 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 412 414 Weblinks BearbeitenGenealogie Brieg und Luben Genealogie Brieg und Liegnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Brieg amp oldid 235594695