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Brieg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Brieg Begriffsklarung aufgefuhrt Brzeg ˈbʒɛk deutsch Brieg schlesisch Brigg schlonsakisch Brzyg ist Kreisstadt im Powiat Brzeski der polnischen Woiwodschaft Opole Von 1311 bis 1675 war Brieg Residenzstadt des gleichnamigen Herzogtums und von 1907 bis 1945 kreisfreie Stadt im Deutschen Reich BrzegBrzeg Polen BrzegBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft OpolePowiat BrzegFlache 14 70 km Geographische Lage 50 52 N 17 29 O 50 866666666667 17 483333333333 Koordinaten 50 52 0 N 17 29 0 OHohe 134 150 m n p m Einwohner 35 226 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 49 300 bis 49 306Telefonvorwahl 48 77Kfz Kennzeichen OBWirtschaft und VerkehrStrasse Wiazow NamyslowEisenbahn Opole BreslauNysa BrzegNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 35 226 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 1601011Verwaltung Stand 2015 2 Burgermeister Jerzy WrebiakAdresse ul Robotnicza 12 49 300 BrzegWebprasenz www brzeg pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung der Kolonistenstadt 2 2 Residenzstadt eines piastischen Teilherzogtums 2 3 Blutezeit in der Renaissance 2 4 Italienische Kunstlerkolonie im 16 Jahrhundert 2 5 Die habsburgische und preussische Zeit 2 6 Zweiter Weltkrieg und Kriegsende 2 7 Einwohnerzahlen bis 1945 3 Religion 3 1 Die evangelischen Kirchen vor dem Zweiten Weltkrieg 3 1 1 Die evangelische Stadtpfarrkirche St Nikolai 3 1 2 Die evangelisch lutherische Sankt Lukas Kirche 3 2 Katholische Kirche vor dem Zweiten Weltkrieg 3 3 Judische Gemeinde bis 1945 4 Kulturelle Einrichtungen vor dem Zweiten Weltkrieg 4 1 Stadttheater 4 2 Musikpflege 4 3 Sportstatten 5 Industrie Gewerbe und Banken vor dem Zweiten Weltkrieg 5 1 Industriebetriebe 5 1 1 Zuckerfabrik Neugebauer 5 1 2 Geschaftsbucherfabrik W Loewenthal A G 5 1 3 Maschinenfabrik Pzillas 5 1 4 Maschinenfabrik Guttler amp Co 5 1 5 Lederfabrik F W Moll AG 5 1 6 Dachpappenfabrik Chemische Werke AG Brieg 5 1 7 T T Heinze Geschaftsbucherfabrik und Buchdruckerei 5 2 Gewerbebetriebe 5 3 Geldinstitute 6 Traditionelle Garnisonsstadt 7 Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg 8 Sehenswurdigkeiten 8 1 Piastenschloss 8 2 St Hedwig Schlosskirche 8 3 Nikolaikirche 8 4 Kreuzerhohungskirche 8 5 Rathaus 8 6 Piastengymnasium 8 7 Franziskanerkirche Petri und Pauli 8 8 Dreifaltigkeitssaule 8 9 Weitere Bauten 9 Verkehr 10 Personlichkeiten 11 Politik 11 1 Burgermeister 11 2 Stadtrat 11 3 Stadtepartnerschaften 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Die Oder in BrzegDie Stadt liegt in Niederschlesien am linken Oderufer 148 m uber dem Meeresspiegel 42 Kilometer sudostlich von Breslau etwa auf halbem Wege zwischen Breslau und Oppeln Die Stadt geht auf ein bereits um 1200 bestehendes Fischerdorf Wissoke Brzegh dt hohes Ufer zuruck das hochwassersicher am hohen Ufer eines alten Oderubergangs angelegt worden war in mittelalterlichen Urkunden wurde sie deswegen auch als civitas altae ripae bezeichnet Das Dorf wurde spater ebenso wie eine alte holzerne Burg in die Stadtbefestigung einbezogen Das Motiv fur die Neugrundung der Stadt an dieser Stelle durfte die gunstige Lage an einem wichtigen Strassenkreuz gewesen sein Von Nordwest nach Sudost fuhrte auf dem erhohten Sudufer der Oder eine wichtige Strasse die Verlangerung der Hohen Strasse auch Via Regia genannt von Breslau nach Oppeln die sich in Oberschlesien gabelte einerseits nach Krakau weiterfuhrte andererseits nach Wien und nach Ungarn durch die Mahrische Pforte abzweigte Diese Strasse kreuzte in Brieg den Sud Nord Weg der von Prag uber Glatz Nimptsch und Strehlen fuhrte und nach der Oderquerung bei Brieg weiter nach Gnesen und dann zur Ostsee verlief Geschichte BearbeitenGrundung der Kolonistenstadt Bearbeiten Die Stadt Brieg wurde im Zuge der mittelalterlichen Ostkolonisation vor 1250 nach deutschem Halle Neumarkter Recht gegrundet Grunder waren die vom regierenden Piastenherzog beauftragten Lokatoren Gerkinus von Goldberg Ortlif und Heinrich von Reichenbach Letzterer schenkte der jungen Stadt sein Familienwappen die Wolfssense als Stadtwappen Die Grundungsurkunde ist nicht uberliefert wohl aber die Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1250 die Herzog Heinrich III dem Lokator Konrad von Neisse ausstellte der den dritten noch lebenden Lokator Ortlif abloste Diese sogenannte Frankenberger Urkunde die durch einen Editionsfehler des bekannten Leipziger Historikers Kotzschke jahrelang fur die Grundungsurkunde gehalten wurde enthalt die wichtigsten Bestimmungen der Grundungsurkunde im Auszug 3 Das gitterformig angelegte Strassennetz mit dem Ring und dem Rathaus als Mittelpunkt wurde in ovaler Form von einer Stadtmauer umschlossen Die rechtwinklige Anlage der Innenstadt mit dem grossen Ring typisch fur eine ostdeutsche Kolonisationsstadt ist auf die sich kreuzenden bedeutenden Wirtschaftswege zuruckzufuhren Die Ummauerung wurde um 1300 erneuert und im Dreissigjahrigen Krieg vor allem aber nach der preussischen Besitzergreifung 1742 durch Bastionen verstarkt Siehe auch Wappen von Brzeg Residenzstadt eines piastischen Teilherzogtums Bearbeiten nbsp Das Piastenschloss nbsp Der Arkadenhof im PiastenschlossVon 1311 bis 1675 war das an der Hohen Strasse gelegene Brieg die Residenz der Herzoge von Brieg Liegnitz Brieg und Liegnitz Brieg Wohlau also von Teillinien der schlesischen Piasten und lag seit 1335 in den Grenzen des Heiligen Romischen Reichs Unter Herzog Ludwig I 1352 1398 wurden die wichtigsten gotischen Bauten der Stadt errichtet oder zumindest begonnen die kath Schloss oder Hedwigskirche 1389 die der Sitz eines Kollegiatstiftes war und deren Gruft bis 1945 sieben prachtvolle Piastensarge barg heute im Schloss und die evang Stadtpfarrkirche St Nikolai 1370 1417 eine dreischiffige Pfeilerbasilika deren beide wuchtigen Turme 1885 neugotische Helme erhielten Ihre 1724 bis 1730 von dem Breslauer Michael Engler erbaute Barockorgel gehorte zu den schonsten und musikgeschichtlich zu den bedeutendsten ihrer Art in ganz Deutschland Blutezeit in der Renaissance Bearbeiten In den Jahren 1428 bis 1432 wurde Brieg mehrfach von Hussiten geplundert und gebrandschatzt Wesentlich starker als von der Gotik wurde das in diesen Hussitenkriegen stark zerstorte Brieg anschliessend durch die Renaissance gepragt vor allem unter Herzog Georg II 1547 1586 unter dem die Stadt wohl ihre Blutezeit erlebte Noch Herzog Friedrich II der die Reformation eingefuhrt hatte legte 1544 den Grundstein zum Schlossbau den Georg II mit grossem Eifer vorantrieb Unter Leitung oberitalienischer Baumeister Jakob Pahr oder Bavor Bernhard Niuron wurde im Brieger Schloss das reichste und durchgebildetste Beispiel der Renaissance im Osten G Grundmann geschaffen 4 Italienische Kunstlerkolonie im 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das Piastenschloss nbsp Das Rathaus in Brzeg wurde zwischen 1570 und 1577 im Renaissancestil erbaut Der florierende Furstenhof in Brieg zog seit der Mitte des 16 Jahrhunderts Kunstler und Bauhandwerker speziell aus Italien an Seit 1546 hielt sich nachweislich eine Vereinigung von oberitalienischen Architekten Maurern und Steinmetzen in Brieg auf zu denen auch die Niurons gehorten Gegrundet wurde die italienische Kolonie durch Antonio di Theodoro und Jakob Bavor d A Bavor oder deutsch Jakob Pahr der Altere leitete mit seinem Bruder Peter Bavor von 1544 bis 1549 den Bau des Brieger Schlosses Als Jacob Bavor d A 1576 Brieg in Richtung Mecklenburg verliess um den Wiederaufbau von Schloss Gustrow zu beginnen wurde Bernhard Niuron sein Nachfolger und Schwiegersohn Weiteres bekanntes Mitglied der italienischen Kunstlerkolonie in Brieg war der Maurer Hans Lucas Lugan Er stammte aus Lugano wurde dort um 1563 geboren Lugan scheint von Georg II aus Breslau abberufen worden zu sein um 1585 unter der Oberleitung von Bernhard Niuron den Bau des herzoglichen Schlosses in Nimptsch zu ubernehmen Auch der deutsche Baumeister Kaspar Khune bedeutendster deutscher Steinmetz in Brieg schloss sich der italienischen Kunstlerkolonie an wurde zum Hofsteinmetzmeister ernannt und arbeitete auch als Baumeister Auch der Bildhauer Giovanni Maria Nosseni 1544 in Lugano gehorte zur Kunstlerkolonie Er arbeitete spater mit Bernhard Niuron am Dresdner Schlossbau Nosseni wurde 1563 zum Brieger Hofsteinmetzmeister ernannt Er starb als kurfurstlich sachsischer Architekt 1620 in Dresden Die Koloniemitglieder verhalfen sich als fruhe selbstandige Unternehmer gegenseitig zu Arbeitsauftragen und Einkommen weit uber Schlesien hinaus Neben ihrer Bautatigkeit vor allem am Schloss und am Rathaus in Brieg waren fast alle nebenher kaufmannisch tatig So gelangten sie zu Ansehen und Vermogen und konnten sich mehr als funfzig Jahre in der Stadt gegen die wachsende deutsche Konkurrenz durchsetzen 5 Der herzogliche Baumeister Jakob Pahr oder Bavor leitete von 1564 bis 1569 auch den Neubau des unweit des Schlosses gelegenen Gymnasiums Dieses ging auf eine Lateinschule zuruck die wiederum auf einer 1290 gegrundeten Pfarrschule aufgebaut hatte Ebenso von Jakob Pahr und seinem Schwiegersohn Bernhard Niuron stammt das Rathaus das nach dem Stadtbrand von 1569 im Renaissancestil 1570 1577 erbaut wurde Den Dreissigjahrigen Krieg haben noch mehrere Burgerhauser im Renaissancestil und das einzig erhaltene Tor der Stadtmauer das Odertor 1596 uberstanden Die habsburgische und preussische Zeit Bearbeiten nbsp Brigk auf einer Landkarte Schlesiens von 1650Nach dem Tode des letzten Piasten Herzogs Georg Wilhelm im Jahre 1675 fiel Brieg zusammen mit dem Herzogtum als erledigtes Lehen an Bohmen dessen Konige seit 1526 die Habsburger waren Mit dem Absetzen und der Nichtanerkennung der Erbfolge von Georg Wilhelms unehelichem Sohn Martin ging sowohl die Piastendynastie als auch die grosse Zeit Briegs als Furstenresidenz zu Ende Brieg wurde wie ganz Schlesien osterreichisch Gegenuber den brandenburgischen Erbanspruchen die aus dem Vertrag von 1537 herruhren setzte sich Habsburg dem die Piasten lehnsuntertanig waren durch Die Stadt hatte damals rund 3600 Einwohner die fast durchgehend evangelisch waren Die wenigen Katholiken bekamen die Hedwigskirche zugewiesen 1680 liessen sich die ersten Jesuiten in der Stadt nieder und grundeten bald darauf ein eigenes Gymnasium das bis 1776 bestand Die Jesuiten begannen 1735 mit dem Bau der barocken Kreuzkirche die 1746 eingeweiht deren Turme aber erst 1856 vollendet wurden Die Jesuiten setzten weitere barocke Akzente durch die Errichtung der Dreifaltigkeitssaule 1731 und der Statue des Hl Nepomuk 1729 an der Oderbrucke In dem Masse wie Brieg seine Bedeutung als Residenz einbusste ging auch die Eigenart der Stadt verloren Im Jahre 1741 tobte vor den Toren der Stadt die Schlacht bei Mollwitz die erste Schlacht des Schlesischen Kriegs die der Graf Schwerin gegen ein osterreichisches Heer gewann Die Stadt wurde wie bis ins folgende Jahr 1742 das gesamte Schlesien in diesem Ersten Schlesischen Krieg von Preussen erobert wobei das Schloss durch Beschuss stark in Mitleidenschaft gezogen wurde Das Piastenschloss Wahrzeichen der alten Residenz ging in Flammen auf und wurde anschliessend ein Magazin Die nuchterne Zweckmassigkeit die den preussischen Staat pragte setzte sich auch in Brieg durch Die Stadt wurde eine fleissige Arbeiterin im preussischen Gesamtstaat denn es wurden nun Kasernen Magazine und Tuchfabriken gebaut Sie trat hinter Oppeln und Breslau deutlich zuruck das einstmals Illustre Gymnasium Bregense mit Hochschulverfassung wurde eine hohere Schule wie andere Brieg wurde jedoch im Zeitraum von 1756 bis 1807 Regierungshauptstadt von Oberschlesien und zahlte bis zu seiner Eroberung im Januar des Jahres 1807 durch bayerische und franzosische Truppen zu den starksten Festungen in Ostdeutschland Die Festungsanlagen wurden aber 1807 geschleift und es entstanden auf diesen Flachen spater uberwiegend Grun und Parkanlagen nbsp Brieg 1839 Lithographie von Heinrich Wilhelm TeichgraberVon 1819 bis 1850 war Brieg Sitz des Oberbergamts und erlebte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung durch den Bau der Eisenbahnen und dem Ausbau der Oder zu einer Grossschifffahrtsstrasse Bereits 1842 fuhr der erste Zug auf der neueroffneten Eisenbahnlinie nach Breslau die heute als die alteste Bahnlinie Polens gilt Es folgten die Strecken nach Oppeln Neisse und Wansen Die Einwohnerzahl stieg von 4 406 im Jahre 1757 auf 27 486 im Jahr 1905 Im Jahr 1907 wurde Brieg Stadtkreis In der Stadt verblieb weiterhin auch die Verwaltung des Landkreises Brieg Trotz der bedeutenden in den Aussenbezirken der Stadt angesiedelten Industrie Maschinen Leder Papierwaren Zucker Zuckerwaren z B Schokoladenfabrik Piasten von Anton Hofmann gegr 1923 war Brieg dank der Promenaden Garten und des Stadtparks eine Gartenstadt und auch eine Stadt der Schulen Zweiter Weltkrieg und Kriegsende Bearbeiten Im Jahr 1939 zahlte die Stadt 31 419 Einwohner 74 Prozent davon waren evangelisch Im Zweiten Weltkrieg wurde in Brieg ein Aussenlager des KZ Gross Rosen errichtet 6 7 Am 6 Februar 1945 wurde Brieg nach tagelangen Kampfen zur Halfte zerstort von sowjetischen Truppen erobert und besetzt Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt Die deutschen Bewohner wurden zwischen 1945 und 1947 grosstenteils von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben und durch Polen ersetzt Vorubergehend zur Woiwodschaft Breslau zugeordnet kam Brieg 1950 in die Woiwodschaft Opole Im Jahr 1961 hatte die Stadt 25 342 meist aus Ostpolen stammende uberwiegend katholische Einwohner im Jahr 1970 betrug die Einwohnerzahl schon wieder uber 30 000 Einwohnerzahlen bis 1945 Bearbeiten 1825 9 992 davon 2 670 Katholiken und 417 Juden 8 1875 16 438 9 1880 17 508 9 1885 18 899 9 1890 20 154 davon 12 595 Evangelische 7 187 Katholiken und 357 Juden 9 1910 29 095 davon 19 418 Evangelische und 9 110 Katholiken 9 1935 27 344 davon 19 259 Evangelische 7 496 Katholiken 18 sonstige Christen und 271 Juden 9 1933 29 816 davon 21 120 Evangelische 7 919 Katholiken neun sonstige Christen und 255 Juden 9 1939 29 580 davon 20 708 Evangelische 8 044 Katholiken 58 sonstige Christen und 125 Juden 9 Religion BearbeitenDie evangelischen Kirchen vor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Kirche St NicolaiZur evangelischen Kirche hatte die Stadt Brieg enge Beziehungen Sie ubte das Patronat nicht nur uber die evangelische Kirche der Stadt sondern als einstige Gutsherrin auch uber die Kirchen der ehemaligen Kammereidorfer Leubusch Gierdorf Kreisewitz hier gemeinsam mit dem Grafen Pfeil und Bohmischdorf aus Als Kirchenpatron hatte die Stadt nach Anhorung der Kirchengemeinde die Pfarrer zu berufen und sich andererseits an den Kosten der Unterhaltung von Kirche und Pfarrhaus zu beteiligen und zwar in der Stadt zu einem Drittel und in den Dorfern zu zwei Dritteln Die Stadt hatte damit auch Sitz und Stimme im Gemeindekirchenrat Kirchenrechtlich war Brieg in zwei evangelische Kirchengemeinden aufgeteilt namlich in die evangelisch reformierte Stadtpfarrgemeinde St Nikolai und in die evangelisch lutherische Gemeinde St Lukas auf der Logaustrasse Die Nikolai Kirche war auf der Lange Strasse gelegen Die evangelische Stadtpfarrkirche St Nikolai Bearbeiten Sie wurde in den Jahren 1370 bis 1417 im gotischen Stil als Basilika erbaut Das verhaltnismassig schmale Mittelschiff uberragt die beiden Seitenschiffe und empfangt durch die mit spatgotischem Masswerk gezierten Fenster von oben her ihr Licht Zwei machtige Turme recken ihre hochgefuhrten Helme in eine Hohe von 75 Metern sie wurden erst 1885 errichtet Das Hauptschiff war 29 Meter hoch Die nachreformatorische Zeit hatte die mittelalterliche Messopferkirche durch Aufstellung kunstvoll geschnitzter Stuhle und durch Einbau von Emporen in eine evangelische Predigtkirche umgebaut Der schonste Schmuck der Kirche ist die Orgel Sie wurde 1724 bis 1730 durch Michael Engler aus Breslau erbaut Sie gehort zu den schonsten musikgeschichtlich bedeutendsten Werken Deutschlands und ist noch eine der wenigen Bach Orgeln Die evangelisch lutherische Sankt Lukas Kirche Bearbeiten Die Kirche wurde im Jahr 1897 auf Grund einer Generalkonzession Konig Friedrich Wilhelms IV fur die von der preussischen Landeskirche sich getrennt haltenden Lutheraner erbaut Die Gemeinde bestand schon seit dem Jahr 1830 zu ihr gehorten zuletzt ca 650 Seelen Sie beschrankte sich nicht auf das Stadtgebiet von Brieg sondern umfasste auch die Brieger Kreisdorfer und die Stadte Neisse und Neustadt Katholische Kirche vor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Kirche Zum Heiligen KreuzZum Territorium der katholischen Stadtpfarrgemeinde Brieg gehorten der gesamte Stadtkreis Brieg ferner 15 Dorfgemeinden bzw Gutsbezirke namlich Briesen Grabendorf Giersdorf Gross Neudorf Gruningen Hermsdorf Kreisewitz Linden Neu Briesen Pampitz Paulau Rathau Rothaus Schreibendorf und Schusselndorf Die Pfarrei Brieg gehorte zum Dekanat Brieg Es hatte seinen Sitz in Lowen Die Zahl der Gemeindemitglieder der Zivilgemeinde betrug 8500 davon wohnten ca 7000 in der Stadt Von der Gesamtbevolkerung waren etwa 23 katholisch Neben der Zivilgemeinde bestand auch noch eine sehr starke Standortgemeinde sowie eine kleine Gemeinde in der Strafanstalt Im Gebiet der Stadtpfarrei lag eine ganze Anzahl von Kirchen und Kapellen Die Stadtpfarrkirche Zum Heiligen Kreuz war in den Jahren 1735 bis 1741 von den Jesuiten als Kollegkirche fur den geplanten aber nicht verwirklichten Kollegbau im Barockstil erbaut worden Sie wurde 1746 feierlich konsekriert und 1819 zur Stadtpfarrkirche erhoben Die Turme wurden allerdings erst 1856 vollendet Die Schlosskirche Zur Heiligen Hedwig war die alteste Kirche der Stadt aber in ihrer jetzigen Gestalt nur ein kleiner Rest der einst prachtigen Kollegiatstifts Kirche die im Jahre 1741 wahrend der Belagerung durch die Preussen grosstenteils zerstort wurde Einige Jahrzehnte spater wurde sie dann in ihrer jetzigen Gestalt wieder aufgebaut Als besondere Kostbarkeit birgt sie neben der steinernen St Hedwigs Plastik aus dem 14 Jahrhundert die Metall Sarkophage der letzten Piasten Herzoge aus dem 17 Jahrhundert Judische Gemeinde bis 1945 Bearbeiten Hauptartikel Judische Gemeinde Brieg nbsp Das ehemalige Synagogengebaude in BrzegIn Brieg gab es seit 1799 eine Synagoge und seit 1816 einen Rabbiner Die Gemeinde war nicht gross ihre grosste Zahl erreichte sie mit 417 Kopfen wohl im Jahre 1825 8 Im Jahre 1933 zahlte die judische Gemeinde in Brieg 255 Kopfe Die Lage der Juden wurde unter dem Regime der Nationalsozialisten von Jahr zu Jahr schwieriger zumal nicht jeder die Moglichkeit hatte das Land zu verlassen was nicht selten unter Zurucklassung von Vermogen geschehen musste 1938 zahlte die judische Gemeinde in Brieg nur noch 160 Kopfe Von diesen waren 60 Manner und neun Frauen erwerbstatig darunter 37 Kaufleute neun Angestellte vier Handelsleute je drei Vieh und Pferdehandler Gastwirte und Verkaufer je zwei Schnittwarenhandler und Makler Nachdem sie zunachst von der Teilnahme an den Reifeprufungen ausgeschlossen worden waren wurde ihnen spater sogar der Besuch der hoheren Schulen uberhaupt untersagt Das Frontkampferprivileg schutzte zunachst judische Lehrer und Beamte die am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten und in zwei Schlachten nachweislich mitgekampft hatten Spater wurden alle Beamten ausnahmslos entlassen und ihnen auch ihre wirtschaftliche Tatigkeit beschnitten Dem anfanglichen Boykott judischer Geschafte folgten schliesslich die Enteignung ihrer Unternehmen und die sogenannte Reichskristallnacht vom 9 November 1938 Dass nach Verlassen der Wohnung zur Kenntlichmachung ein Judenstern zu tragen war kam einer Achtung gleich Auch in Brieg wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstort und fanden Ubergriffe auf das Eigentum judischer Burger statt doch blieb es bei Sachschaden Nach 1945 wurde in Brieg keine judische Gemeinde mehr wiedergegrundet Kulturelle Einrichtungen vor dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenStadttheater Bearbeiten Ein altes Kloster wandelten um das Jahr 1822 die Brieger Stadtvater in ein Stadttheater um Dieses Stadttheater hatte 500 Sitzplatze und war eine Pflegestatte deutscher Spielkunst des Lustspiels und der Operette Es wurde von der Schlesischen Landesbuhne bespielt Das Theater diente auch der Veranstaltung von Konzerten und zur Abhaltung wissenschaftlicher und kunstlerischer Vortrage Dichterlesungen und festlicher Veranstaltungen der verschiedensten Art Musikpflege Bearbeiten Brieg war eine sangesfreudige Stadt Der Grundstein dazu wurde schon in den verschiedenen Schulen gelegt Die Schulen verfugten uber eine verhaltnismassig grosse Anzahl an Lehrkraften die die Fahigkeiten besassen einen guten Musikunterricht zu erteilen Dieses rege Musikleben in den Schulen musste sich naturgemass auf das allgemeine Musikleben der Stadt gunstig auswirken So bestanden zahlreiche Gesangvereine Zeugnis von ihrer Arbeit legten die alljahrlichen auf beachtlichem Niveau stehenden Konzerte sowie das gute Abschneiden auf Kreis und Bezirkssangerfesten ab Eine besondere Stellung nahm die Singakademie ein pflegten die Gesangvereine hauptsachlich A cappella Gesang so vermittelte die Singakademie bedeutende Vokalwerke mit Orchesterbegleitung Sportstatten Bearbeiten Am Eingang des Stadtparks gab es ein schones geraumiges Stadion mit einer Kampfbahn Spielfeldern und Tennisplatzen Neben vielen Wettkampfen fanden dort auch Reitturniere statt Auch fur die grossen Volksfeste bot das Stadion den passenden Rahmen Dem Wassersport diente neben der Oder das neue Freibad im Suden der Stadt Es war aus einem Baggerteich entstanden Mit seiner Wasserflache von 23 Morgen bot es dem Wassersport alle Moglichkeiten Der breite Sandstrand und die ausgedehnten Liegewiesen konnten an schonen Sommertagen die Masse der Erholungssuchenden kaum fassen Neben dem Stadion standen den Schulen und Sportvereinen auch noch funf stadtische Turnhallen an der Bergelpromenade im Lyzeum in der neuen Volksschule sowie im Gymnasium und in der Piastenschule zur Verfugung Industrie Gewerbe und Banken vor dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenIndustriebetriebe Bearbeiten Brieg besass vor dem Zweiten Weltkrieg im Verhaltnis zu seiner Einwohnerzahl und seiner raumlichen Ausdehnung eine stattliche Anzahl grosserer Industriebetriebe In Zeiten wirtschaftlicher Konjunktur bestimmten diese Betriebe weitgehend das Wirtschaftsleben der Stadt Beispiele dafur sind Zuckerfabrik Neugebauer Bearbeiten Diese an der Schonauerstrasse gelegene Fabrik wurde bereits im Jahre 1876 gegrundet und ein Jahr darauf von den Gebrudern Neugebauer erworben Die zur Verarbeitung gelangenden Ruben kamen aus den Kreisen Brieg Strehlen Breslau Ohlau und Grottkau Im Jahre 1944 wurden noch drei Millionen Zentner Zuckerruben verarbeitet und 450 000 Zentner Rohzucker daraus gewonnen 220 000 Zentner Trockenschnitzel und 50 000 Zentner Melasse wurden ebenfalls hergestellt Geschaftsbucherfabrik W Loewenthal A G Bearbeiten Dieses Unternehmen wurde 1879 durch den 1922 verstorbenen Stadtaltesten Wilhelm Loewenthal und seinem Bruder Louis zur Herstellung von Notiz und Geschaftsbuchern gegrundet Nach kleinen Anfangen gab es seit 1886 auf eigenem Grundstuck am Guterbahnhof eine machtige Fabrikanlage Grundstucksgrosse 30 000 m Der Betrieb arbeitete seit 1924 mit 20 Buchdruckschnellpressen grossten Formats vielen modernen Liniermaschinen Heftmaschinen Schneidemaschinen Gesamtzahl der Maschinen 400 Hergestellt wurden Geschaftsbucher Notizbucher und Drucksachen aller Art Ausserdem wurden Alben Geldtaschen Schreibunterlagen Ordnungsmappen und andere Galanteriewaren produziert Es gab eine grosse Exportabteilung und Auslandsvertretungen in vielen Landern Maschinenfabrik Pzillas Bearbeiten Bereits im Jahre 1862 wurde durch den Brieger Ingenieur Robert Pzillas auf dem Gebiet des alten Brieger Hochgerichts an der Oder diese Maschinenfabrik mit Eisengiesserei Kesselschmiede usw errichtet Sie wurde spater zu einer modernen Schiffswerft mit Schiffbau erweitert Bis zu 200 Schiffe konnten jahrlich repariert werden Daneben wurden Auftrage fur neue Bauten ausgefuhrt Maschinenfabrik Guttler amp Co Bearbeiten Die Maschinenfabrik lag auf der Logaustrasse Sie besass auch eine Eisengiesserei und eine Kesselschmiede zur Herstellung von Lokomobilen Dampfmaschinen Ziegelei und Sagewerkmaschinen Exportiert wurde in fast alle osteuropaischen Staaten den Balkan und nach Ubersee Lederfabrik F W Moll AG Bearbeiten Im Jahre 1811 wurde die Lederfabrik Moll gegrundet Sie ist stets im Familienbesitz geblieben Der Betrieb war mit den modernen Maschinen ausgestattet und gehorte zu den grossten seiner Art in Deutschland Die Hauptfabrikation erstreckte sich auf Unterleder und Treibriemenleder Dachpappenfabrik Chemische Werke AG Brieg Bearbeiten Kurz nach Ersten Weltkrieg erwarb Urban Roth die bereits im Jahre 1851 gegrundete Brieger Dachpappenfabrik FALCH Etwas spater wurde eine Zweigstelle Industriebedarf zum Vertrieb aller Bedarfsguter fur die Industrie Ole Fette Gummischlauche angegliedert Im Jahre 1923 grundete Roth die Chemischen Werke AG Brieg Dieses Unternehmen befasste sich hauptsachlich mit der Teerdestillation und der Herstellung von Bitumenemulsion sowie der Aufbereitung von Teer Asphaltmischgut fur den Strassenbau Diesem Betrieb war eine schon damals namhafte Strassenbauabteilung angeschlossen die als eine der ersten Firmen Schlesiens Schwarzdecken herstellte T T Heinze Geschaftsbucherfabrik und Buchdruckerei Bearbeiten Die Firma wurde 1846 als Spezerei und Papierwarengeschaft gegrundet 1885 erfolgte eine Wandlung von der Deckung des Ortsbedarfs zur Erschliessung grosserer Absatzgebiete in Schlesien Sachsen und Berlin Den eigentlichen Auftrieb erhielt die OHG durch den Umbau der Fertigungsart und die Verlegung der Fabrikation in betriebseigene Neubauten auf der Dreiankerstrasse Der Umbau zur Grossfabrikation vollzog sich in knapp zehn Jahren von 1895 bis 1904 Das Wachstum der Firma dauerte fort so dass sie bei einer Stammbelegschaft von mehr als 1200 die bedeutendste Geschaftsbucherfabrik des Deutschen Reiches war Gewerbebetriebe Bearbeiten Einen Querschnitt durch das Wirtschaftsleben der Stadt aus dem Jahre 1934 ergeben folgende Zahlen der Handwerks und Gewerbebetriebe Anzahl Bezeichnung0 2 Likorfabriken0 2 Masseusen0 2 Zigarrenfabriken0 3 Geschafte fur Herrenartikel0 3 Pelzwarengeschafte0 4 Apotheken0 4 Destillationen0 4 Hut und Mutzengeschafte0 4 Naturheilkundige0 4 Seifenhandlungen0 4 Weinstuben0 4 Ziegeleien0 5 Tierarzte0 6 Installateure0 6 Schlossereien0 6 Schmiede0 7 Friseusen0 8 Fischhandlungen0 8 Konfektionsgeschafte0 8 Modewarengeschafte0 9 Dentisten0 9 Drogerien0 9 Konfiturengeschafte0 9 Zahnarzte10 Stellmachereien11 Sattlereien11 Tapezierergeschafte12 Putzgeschafte13 Klempner15 Topfer und Ofenbauer17 Schnittwarenhandlungen19 Kurz und Weisswarengeschafte19 Obst und Gemusehandlungen19 Schuhfabriken und geschafte19 Zigarrengeschafte23 Malermeister24 Arzte33 Wild und Geflugelhandlungen40 Friseure44 Fleischereien46 Backereien47 Schneiderbetriebe48 Schuhmachereien54 Schneiderinnen64 Gastwirtschaften78 KolonialwarengeschafteGeldinstitute Bearbeiten Ehemalige Banken und Sparkassen in der Stadt Brieg vor 1945 Reichsbank Nebenstelle Brieg Gartenstrasse Zweigstelle Brieg der Dresdner Bank Ring Bankverein Brieg Mollwitzer Strasse Bankhaus Eckersdorff amp Co Lange Strasse Bankhaus Eichborn amp Co Lange Strasse Kreissparkasse Brieg Piastenstrasse Stadtbank Brieg Stadtsparkasse BriegTraditionelle Garnisonsstadt BearbeitenBrieg war schon von jeher als Festung auch eine Garnisonsstadt Vor dem Ersten Weltkrieg lagen die Infanterieregimenter 156 und 157 in Brieg Ersteres wurde dann nach Oberschlesien verlegt Mit dem Infanterieregiment 157 zog dessen letzter Friedenskommandeur Exzellenz Tiede in den Ersten Weltkrieg Nach ihm sind die Kasernen an der Moltke Sedan Roon und Bismarckstrasse im Jahre 1938 benannt worden Nach Beendigung des Krieges wurde aufgrund der Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles der Fliegerhorst in Gruningen abmontiert und zerstort Bis zum Jahre 1930 blieb die Stadt Brieg nach dem Ersten Weltkrieg ohne Garnison Am 4 August dieses Jahres ruckte dann die 5 Schwadron des Reiterregiments 8 aus Breslau Carlowitz in Brieg ein Weitere Schwadronen folgten aus Militsch und Oels in den folgenden Jahren Die Tiede Kasernen mussten zu diesem Zweck umgebaut werden Pferdestalle Reithallen Reitplatze usw waren neu zu schaffen Beruhmt geworden ist Rittmeister Freiherr von Wangenheim Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin verhalf er mit gebrochenem Schlusselbein der deutschen Equipe zum Sieg und zur Goldmedaille Im Jahre 1933 wurde der Flugplatz bei Hermsdorf neu erbaut und ein grosser Fliegerhorst errichtet Belegt waren Flugplatz und Fliegerhorst mit der Fliegeraufklarungsgruppe 113 Brieger Soldaten aller Dienstgrade und Dienstrange haben auf allen Kriegsschauplatzen zu Wasser zu Lande und in der Luft gekampft Eine Ruckkehr in die Heimat war nur wenigen fur kurze Zeit beschert die meisten sahen ihre alte Heimat und Garnisonstadt nicht wieder Unzahlige fielen oder wurden verwundet und Tausende teilten das Schicksal der anderen Vertriebenen Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Fontane im Stadtpark nbsp Die heutige Bebauung am RingDas durch den Angriff und die Belagerung im Februar 1945 schwer angeschlagene Brieg veranderte sich stark besonders in der Innenstadt Die ersten Arbeiten nach Beendigung der Kampfhandlungen bestanden in der Instandsetzung der vollig zerstorten Versorgungsnetze und der Ingangsetzung lebenswichtiger Industrie Handels und Handwerksbetriebe Die Stadt musste wieder lebensfahig gemacht werden Hinzu kam die standig hereinstromende polnische Bevolkerung der Arbeit und Brot gegeben werden musste Eine riesige Aufgabe war die Trummerbeseitigung Hierzu wurden in erster Linie die in Brieg verbliebenen Deutschen herangezogen soweit sie nicht als Spezialisten anderweitig benotigt wurden An Wohnungsbau war zunachst gar nicht zu denken Als erstes galt es die weniger beschadigten Hauser wieder instand zu setzen und bewohnbar zu machen Der Wohnungsbau begann relativ spat Entgegen der anfanglichen Absicht der polnischen Bauherren und anders als in Breslau und Oppeln wo man sich bemuhte die alten Hausformen mit den schonen Giebeln wiederherzustellen sind die infolge volliger Zerstorung neu errichteten Hauser an der Nord und Sudseite des Ringes und an einigen Strassen ganz modern d h ohne kronende Giebel und mit neuzeitlichen Loggien und Balkonen und mit ubergrossen Schaufenstern zur Ausfuhrung gekommen Neu war die kraftige farbige Behandlung der Hauserfronten Die Ostseite des Rings ist unverandert erhalten Die Nordseite wurde vollkommen neu bebaut und hat besonders komfortable Laden bekommen Das einzige Haus dieser Ringseite welchem man den malerischen alten Giebel wieder aufgesetzt hat ist das ehemalige Suss Haus und zwar wohl deswegen weil dieser Giebel der einzige in Brieg war der Kennzeichen alter polnischer Architektur aufwies Die Sudseite des Ringes ist ebenfalls in modernen Formen und mit grossen Geschaften wieder errichtet worden Die alten Hinter und Lagerhauser sind abgebrochen Breite schone Loggien schauen auf die ehemaligen finsteren Hinterhofe Die Ring Westseite ist vollig abgebrochen und als Grunplatz mit Springbrunnen und Sitzbanken angelegt worden Das Rathaus steht noch in alter Schonheit da Auch die Strassen rings um den Ring sind stark verandert So wurde die Langsseite des Stadttheaters freigelegt und konnte mit einem Eingang an der Seite architektonisch neu und ansprechend ausgebaut werden Die Synagoge ist erhalten geblieben dient aber als Wohnhaus Am Stiftsplatz mussten die abgebrochenen Stiftshauser einem grossen Grunplatz weichen So ist die sudliche Seite des Schlossflugels in ganzer Lange sichtbar Als grosster Neubau der Stadt nach 1945 ist das grosse aus vielen Einzelgebauden bestehende Krankenhaus zu nennen welches das ganze Areal des alten Friedhofs einnimmt Der alte katholische Friedhof an der Neuhauserstrasse ist aber noch in Benutzung wobei allerdings eine grosse Anzahl deutscher Graber ausgehoben und neu belegt worden ist Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Teilansicht des Schlossportals nbsp Das Renaissance Schlossportal nbsp Deckenmalerei in der KreuzkirchePiastenschloss Bearbeiten Hauptartikel Piastenschloss Brzeg Das Piastenschloss genannt schlesischer Wawel wurde an der Stelle einer gotischen Burg erbaut Seine heutige Form verdankt der Wawel dem Umbau im Renaissancestil der italienischen Architekten Jakub Pahr Franz Pahr und Bernhard Niuron Zerstort wurde er wahrend der Belagerung 1741 wiederaufgebaut in den Jahren 1966 1990 Erhalten geblieben ist die reich verzierte Fassade des Torhauses die zu den prachtvollsten Renaissance Bauten in Mitteleuropa gezahlt wird Der Hof schliesst rekonstruierte Drei Etagen Kreuzgange ein Im Erdgeschoss der Ostseite sind einige Sale erhalten geblieben Das Gebaude beherbergt das Piastenmuseum Die Geschichte der Stadt und der schlesischen Piastenlinie sowie schlesische Bildhauerkunst und Malerei vom 15 bis zum 18 Jahrhundert werden ausgestellt Sammlung des Nationalmuseums in Breslau Darunter befinden sich Gemalde des beruhmten schlesischen Malers der Barockzeit Michael Willmann Die Sammlung des Museums umfasst auch die Sarge der Liegnitz Wohlau Brieger Fursten und den in der Mleczna Strasse ausgegrabenen Jagerbogen 14 Jahrhundert der als einziges in Polen erhalten gebliebenes Exemplar einer derartigen Waffe gilt St Hedwig Schlosskirche Bearbeiten Chor der ehemaligen im 14 Jahrhundert errichteten und im 16 Jahrhundert zum Mausoleum der Liegnitz Brieg Wohlauer Piastenlinie umgebauten ehemaligen Stiftskirche Auf die Zerstorung der Kirche Stiftskirche und umliegenden Bauten im Jahr 1741 folgte 1783 der weitere Umbau Der Schlossaufbau im 20 Jahrhundert vollzog sich im Rahmen der Regotisierung In der Kirchengruft blieben 22 Kupfer und Zinksarge mit sterblichen Uberresten der Piasten von der Linie Liegnitz Brieg Wohlau erhalten Besonders die aus dem 16 und 17 Jahrhundert stammenden Sarge werden als sepulkrale Kunst hochgeschatzt Sie werden im Museum ausgestellt Nikolaikirche Bearbeiten Hauptartikel St Nikolaus Brzeg Gotische dreischiffige in den Jahren 1370 bis 1417 an der Stelle der damaligen Pfarrkirche errichtete Basilika 1884 85 erhohte man die Turme und baute die Kirchenvorhallen um Die 1945 zerstorte Kirche baute man in den 1960er Jahren wieder auf Kennzeichnend fur sie ist eines der hochsten Hauptschiffe Schlesiens etwa 30 m Vom alten reich ausgestatteten Innenraum blieben burgerliche Gedenktafeln von der Renaissance bis zum Barock erhalten Im Chor befindet sich das gotische im Jahr 1500 entstandene Triptychon Flugelaltar Wahrend des Wiederaufbaus entdeckte man in der Sakristei gotische Polychromie deren Entstehungszeit auf 1418 bis 1428 datiert wird In der Nikolaikirche nimmt der Wanderweg der mittelalterlichen Polychromie blaue Markierung seinen Anfang Den Chor wie auch die Raume hinter der Orgel und in den Seitenschiffen schmucken moderne Buntglasfenster Kreuzerhohungskirche Bearbeiten Hauptartikel Kreuzerhohungskirche Brzeg Kirche der Erhebung des Heiligen Kreuzes einschiffige barocke Kirche die an der Stelle des 1545 zerstorten dominikanischen Klosters und der zerstorten dominikanischen Kirche errichtet wurde Die Idee zum Aufbau der Kirche am Ort des ehemaligen Gotteshauses stammt von den 1681 nach Brieg gezogenen Jesuiten Den Aufbau der Kirche in Jahren 1734 bis 1739 fuhrte man nach dem Entwurf von Jozef Frisch durch In Jahren 1739 bis 1745 verzierte der Jesuit Johannes Kuben den Innenraum der Kirche mit uppiger Monumentalmalerei In den Jahren 1856 und 1857 erhohte man die Kirchturme nach dem Entwurf des Grafen von Wilczek zusatzlich wurde die Fassade verputzt Rathaus Bearbeiten Hauptartikel Rathaus Brzeg Errichtet im Renaissancestil nach dem Entwurf von Jakob Pahr und Bernhard Niuron in den Jahren 1570 bis 1577 wieder aufgebaut an der Stelle des gotischen 1569 abgebrannten Rathauses Der Innenraum enthalt den Grossen Deckensaal mit Larchendecke aus dem Jahre 1648 und auf der Nordseite den Fruhrokoko Ratsherrensaal aus dem Jahre 1746 An der Sudseite befindet sich das eingebaute Renaissance Portal das vom 1926 in der Zamkowa Strasse abgerissenen Altbau hierher verlegt wurde Piastengymnasium Bearbeiten Das ehemalige Gymnasium Illustre Bregense wurde in den Jahren 1564 bis 1569 von Jakob Pahr errichtet 1741 wurde es zerstort danach einige Male umgebaut Nach der Zerstorung 1945 wurde es von 1963 bis 1967 wiederaufgebaut Erhalten geblieben sind das im Renaissancestil errichtete gewolbte Tor und das Portal Franziskanerkirche Petri und Pauli Bearbeiten Die erste Erwahnung der Klosterkirche der Franziskaner stammt aus dem Jahre 1285 Die Bruder des 1210 gegrundeten Bettelordens gehorten zur Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia Ausgebaut wurde die Kirche bis 1338 Der Konvent wurde infolge der Reformation 1534 von Herzog Friedrich II aufgehoben 10 In den nachsten Jahren diente die Kirche als Arsenal seit 1930 als Lager Im Innenraum blieb das Netzgewolbe des Hauptschiffes aus dem Jahre um 1500 erhalten Der Kirchturm sturzte nach der Uberschwemmung im Jahre 1997 ein Dreifaltigkeitssaule Bearbeiten Gestiftet 1731 vom Baumeister der Kreuzkirche Johann Christoph Melchior aus Neustadt entworfen wahrscheinlich von Karl Schlein aus Neisse Weitere Bauten Bearbeiten nbsp Der Ring in BrzegAltbau Rynek 2 mit enthullten gotischen Fragmenten Renaissance Altbau ul Chopina 4 aus dem Jahre 1597 restauriert in den Jahren 1883 und 1929 im 18 Jahrhundert errichtete Altbau in der ul Jablkowa 5 und 7 Oder Stadttor Fragment der ehemaligen im Renaissancestil errichteten Befestigungsanlage der Stadt 1595 von Bernhard Niuron aufgebaut 1895 in den Oderpark versetzt Das judische Kulturgut Friedhof in der ul Ksiedza Makarskiego sowie das Gebaude der ehemaligen Synagoge Strassenecke ul 3 Maja ul Dlugie Stahlerne Gitter Brucke uber die Oder aus dem Jahre 1891 versetzt nach Brieg 1954 aus Fordon bei BydgoszczVerkehr BearbeitenIm Bahnhof Brzeg zweigt die Bahnstrecke Nysa Brzeg von der Bahnstrecke Bytom Wroclaw ab Die Bahnstrecke Brzeg Lagiewniki Dzierzoniowskie wird nur noch einige Kilometer bis zum Flughafen genutzt Personlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt BrzegPolitik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Burgermeister Derzeit ist dies Jerzy Wrebiak PiS Die turnusmassige Wahl im Oktober 2018 fuhrte zu folgendem Ergebnis 11 Jerzy Wrebiak Prawo i Sprawiedliwosc 48 9 der Stimmen Grzegorz Chrzanowski Wahlkomitee Nein zum Gefangnis Ja zu Anschlussen 29 0 der Stimmen Jacek Niesluchowski Koalicja Obywatelska 22 2 der StimmenIn der damit notwendigen Stichwahl konnte sich Wrebiak mit 53 1 der Stimmen durchsetzen und wurde damit wiedergewahlt Stadtrat Bearbeiten Der Stadtrat besteht aus 21 Mitgliedern und wird von der Bevolkerung direkt in Einpersonenwahlkreisen gewahlt Die Stadtratswahl 2018 fuhrte zu folgendem Ergebnis 12 Prawo i Sprawiedliwosc PiS 35 6 der Stimmen 8 Sitze Koalicja Obywatelska KO 31 1 der Stimmen 8 Sitze Wahlkomitee Nein zum Gefangnis Ja zu Anschlussen 15 9 der Stimmen 4 Sitze Wahlkomitee Vereinigung fur die Entwicklung des Brzeskier Gebietes 12 8 der Stimmen 1 Sitz Porozumienie Jaroslaw Gowin 4 5 der Stimmen kein SitzStadtepartnerschaften Bearbeiten Von der deutschen Stadt Goslar wurde 1950 fur die aus Brieg vertriebenen Deutschen eine Patenschaft ubernommen Diese wurde am 7 Mai 2000 in eine Partnerschaft umgewandelt Seit 1989 besteht eine Stadtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Eckernforde seit dem 21 Marz 2002 mit der tschechischen Stadt Beroun seit 2006 mit der franzosischen Stadt Bourg en BresseLiteratur BearbeitenJohann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 917 919 Karl Friedrich Schonwalder Geschichtliche Ortsnachrichten von Brieg und seinen Umgebungen Band 1 Einleitung Vorstadte Umgegend Brieg 1846 Digitalisat Band 2 Befestigung der Stadt Schloss und Stifts Platz Brieg 1847 Digitalisat Karl Friedrich Schonwalder Die Piasten zum Briege oder Geschichte der Stadt und des Furstenthums Brieg Band 1 Von den altesten Nachrichten bis zum Jahre 1521 Mit der Genealogie des Furstenhauses Brieg 1855 Digitalisat Band 2 Band 3 Brieg 1856 Colmar Grunhagen Urkunden der Stadt Brieg Breslau 1870 Digitalisat Urkunden Inventarium der Stadt Brieg In Diplomatische Beytrage zur Untersuchung der Schlesischen Rechte und Geschichte Band 1 Berlin 1770 S 9 34 Karl Friedrich Schonwalder Ehemalige Verfassung der Stadt Brieg In Einladung zur Oster Prufung des Konigl Gymnasiums zu Brieg Brieg 1850 S 1 14 Karl Friedrich Schonwalder und J J Guttmann Geschichte des Koniglichen Gymnasiums zu Brieg Zur Dreihundertjahrigen Jubelfeier Breslau 1869 Digitalisat Siegismund Justus Ehrhardt Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens Teil II 1 Hauptabschnitt Protestantische Kirchen und Prediger Geschichte der Stadt und des Furstenthums Brieg Liegnitz 1782 Digitalisat Friedrich Gottlieb Eduard Anders Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien Glogau 1848 S 83 91 Kurt Bimler Das Piastenschloss zu Brieg Schlesische Burgen und Renaissanceschlosser Band 2 Breslau 1934 Kurt Bimler Die schlesischen massiven Wehrbauten Band 2 Furstentum Brieg Kreise Brieg Ohlau Strehlen Breslau 1941 Werner Irrgang Altere Geschichte der Stadt Brieg in ihrem schlesischen Umfeld Band 1 Goslar 1988 Werner Irrgang Neuere Geschichte der Stadt Brieg 1740 1980 Band 2 Goslar 1980 Ernst Gunther Illustrierter Fuhrer durch Brieg Unter besonderer Berucksichtigung heimatlicher Kunstdenkmaler Mit einem Plan der Stadt Brieg 1929 Hermann Kunz Das Schloss der Piasten zum Briege Ein vergessenes Denkmal alter Bauherrlichkeiten in Schlesien Brieg 1885 Hermann Kuhne Brieg Sein Gymnasium und seine Lehrer Historisches und Anekdotisches Nienhagen 2001 Sigrid Nitschke Brieg Brzeg und was bleibt ist nicht nur die Erinnerung a to co pozostanie nie tylko jest wspomnieniem Brzeg 1998 deutsch und polnisch Andrzej Peszko Christian Parma Brzeg Miasto z kotwicami w herbie Stadt mit Ankern im Wappen Marki 2009 deutsch und polnisch Max Pietruszka Die letzten Tage von Brieg Ein Tatsachenbericht aus den Februartagen 1945 Hannover 1952 Heinrich Schoenborn Hrsg Brieg Ein Fuhrer fur Einheimische und Fremde Mit einem Plane der Stadt Brieg 1910 Heinrich Schoenborn Geschichte der Stadt und des Furstentums Brieg Ein Ausschnitt aus der Geschichte Schlesiens Brieg 1907 Maria Szypowska Andrzej Szypowski Brzeg Warszawa 1969 polnisch Dorothea Tscheschner Eine schlesische Perle Brieg Bauten erzahlen Berlin 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brzeg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Brig in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Website der Stadt deutsch polnisch englisch Geschichte der Stadt Brieg Stadt und Landkreis Michael Rademacher Brieg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 14 Mai 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Stadt Wladze miasta abgerufen am 20 Januar 2015 https wiki genealogy net Brieg Stadt und Landkreis 1964 Zur Geschichte der Stadt Brieg Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 54 ff Oda Michael Die Werkmeisterfamilie Bernhard Peter und Franz Niuron Ihr Wirken in Schlesien Brandenburg Sachsen und im Furstentum Anhalt im Spiegel historischer Quellen Dissertation Universitat Halle 2006 S 10 ff online Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Verlag C H Beck Munchen 9 Bande 2005 2009 Isabell Sprenger Gross Rosen Ein Konzentrationslager in Schlesien Bohlau Verlag 1997 ISBN 3 412 11396 4 a b Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 917 a b c d e f g h Michael Rademacher Brieg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 14 Mai 2023 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Chronologischer Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 77 279 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 30 August 2020 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 30 August 2020 Stadte und Gemeinden im Powiat Brzeski Brzeg Brieg Stadt Grodkow Grottkau Stadt Lewin Brzeski Lowen Stadt Lubsza Leubusch Olszanka Alzenau Skarbimierz Hermsdorf Normdaten Geografikum GND 5031491 9 lobid OGND AKS LCCN n81125556 VIAF 140259876 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brzeg amp oldid 236390342