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Die Flucht und Vertreibung Deutscher aus den deutschen Ostgebieten und aus Ostmittel Ost und Sudosteuropa wahrend und nach Ende des Zweiten Weltkrieges von 1945 bis 1950 umfasst grosse Teile der dort ansassigen deutschsprachigen Bevolkerungsgruppen Sie betraf rund 12 bis 14 Millionen Deutsche in den Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie in Ostmittel Ost und Sudosteuropa Sie war eine Folge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und Kriegsverbrechen in Ostmitteleuropa und Sudosteuropa wahrend der Zeit des Nationalsozialismus und der Gebietsverluste des Deutschen Reiches die die Siegermachte USA Sowjetunion Grossbritannien auf der Potsdamer Konferenz 1945 festlegten Handwagen deutscher Vertriebener Deutsches Historisches Museum Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Potsdamer Beschlusse 2 1 Grenzfragen 2 2 Zwangsaussiedlung 3 Zahlen zu Flucht und Vertreibung 3 1 Zahl der Vertriebenen 3 2 Zahl der Vertreibungsopfer 4 Flucht und Vertreibung aus der Tschechoslowakei 5 Neubesiedlung der Vertreibungsgebiete 5 1 Polen 5 2 Sowjetunion 5 3 Tschechoslowakei 6 Motive der Vertreibung 7 Aufnahme in Deutschland und Osterreich 7 1 Humanitare Situation 7 2 Verbande und Parteien 7 3 Integration 7 4 Erinnerung und Aufarbeitung 8 Bundesvertriebenengesetz 9 Die Debatte uber den Vertreibungsbegriff seit 1950 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichteAuf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 setzte Josef Stalin die Abtrennung der bereits 1939 bis 1941 sowjetisch besetzten polnischen Ostgebiete an die Sowjetunion durch Ostpolen war im Zuge des Friedensvertrags von Riga 1921 polnisch geworden Das Gebiet hatte bis 1793 zu Altpolen gehort Mit dem polnisch sowjetischen Geheimvertrag vom 27 Juli 1944 geschlossen mit dem Lubliner Komitee hatte die sowjetische Regierung anerkannt dass die Grenze zwischen Polen und Deutschland auf einer Linie westlich von Swinemunde zur Oder wobei Stettin auf polnischer Seite bleibt weiter den Lauf der Oder aufwarts zur Mundung der Neisse und von hier an der Neisse bis zur tschechoslowakischen Grenze festgelegt werden soll auch der zweite Grenzvertrag vom 16 August 1945 mit der Polnischen Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit enthielt diese Festlegung Mit diesem Plan einer Westverschiebung Polens bei gleichzeitiger ethnischer Sauberung der neuen sowjetischen und der sogenannten wiedergewonnenen Gebiete Polens stellte Stalin wie Timothy Snyder bemerkt den Generalplan Ost der Nationalsozialisten auf den Kopf Statt einer enormen Expansion des deutschen Siedlungsgebiets nach Osten wurde es nun im Westen zusammengedrangt 1 Die polnischen Ostgebiete waren ethnisch heterogen wobei in den Grossstadten wie Lemberg Lwow und Wilna Wilno die Polen dominierten auf dem Land ausser in der Gegend um Wilna Belarussen und Ukrainer Polen Belarussen und Ukrainer stellten die grossten Volksgruppen wobei um Wilna die Polen zwischen Njemen Memel und Pripjet die Belarussen sudlich des Pripjet die Ukrainer die Mehrheit stellten 2 Die burgerliche polnische Exilregierung in London erhob Anspruch auf Teile Ostpreussens und Schlesiens in denen es eine polnische Minderheit gab Die Forderung einer Oder Neisse Linie hatte eine bis 1917 zuruckreichende Geschichte 3 und erhielt Nahrung durch das Versprechen Stalins von 1941 gegenuber Wladyslaw Sikorski dass die kunftige Westgrenze Polens die Oder sein werde 4 In der polnischen Westforschung waren diese Vorstellungen in Entgegnung auf die deutsche Ostforschung auf eine bis ins 10 Jahrhundert zuruckreichende Argumentationsbasis gestellt worden Daraus ergab sich bei Kriegsende die Einrichtung des bis 1949 bestehenden Ministeriums fur die Wiedergewonnenen Gebiete 5 Bereits ab Sommer 1941 forderten die polnische und die tschechoslowakische Exilregierung in London Grenzkorrekturen nach dem Sieg uber das Deutsche Reich Dies sollte ausdrucklich die Entfernung der deutschen Bevolkerung aus diesen Gebieten und auch aus dem ubrigen Staatsgebiet einschliessen Die polnische Exilregierung begrundete ihre Forderung damit dass die deutschen Gebiete eine Entschadigung fur die Verluste an Gutern und Menschen wahrend der Besatzungszeit sein sollten und verwies dabei auf die Verbrechen der Nationalsozialisten im Generalgouvernement Stalin rechnete damit dass die Sowjetunion mit der Vertreibung und Enteignung von Millionen Deutschen gegenuber Polen und der Tschechoslowakei dauerhaft als Garantiemacht eines neuen Status quo werde auftreten konnen Mit diesem Kalkul hatten das zaristische Russland und spater die Sowjetunion bereits im Nordkaukasus Vertreibungen als Mittel der Politik angewandt Im Jahr 1944 liess Stalin einige Bergvolker Balkaren Tschetschenen Inguschen und andere nach Mittelasien deportieren Die geforderte Vertreibung der Deutschen wurde mit einem Verweis auf das Verhalten der deutschen Besatzer zu legitimieren versucht Hinzu kamen insbesondere in Polen soziookonomische Ziele Weite Gebiete Ostmitteleuropas galten damals als uberbevolkert In einem Rechtsgutachten das hinsichtlich der Sudetendeutschen im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung 1991 erstellt wurde kam der osterreichische Verfassungsrechtler und Menschenrechtsexperte Felix Ermacora zu folgendem Ergebnis Die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der angestammten Heimat von 1945 bis 1947 und die fremdbestimmte Aussiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg widersprach nicht nur der in der Atlantik Charta und dann in der Charta der UN verheissenen Selbstbestimmung sondern die Vertreibung der Sudetendeutschen ist Volkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit die nicht verjahrbar sind Potsdamer Beschlusse nbsp Aussenministerium der Vereinigten Staaten Potsdamer Konferenz Das mogliche Vertreibungsgebiet mit BevolkerungGrenzfragen Auf der Potsdamer Konferenz 1945 wurden die neuen Staatsgrenzen in Ostmitteleuropa von den Alliierten der Form nach erst vorlaufig festgeschrieben als die deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neisse polnischer und sowjetischer Verwaltung unterstellt wurden Von einer endgultigen Ubergabe an die Sowjetunion vorbehaltlich der endgultigen Bestimmung der territorialen Fragen bei der Friedensregelung ist explizit nur fur die Abschnitt VI Stadt Konigsberg und das anliegende Gebiet die Rede Laut Protokoll erklarten die Regierungen der USA und Grossbritanniens bei einer kommenden Friedenskonferenz den sowjetischen Anspruch auf das Gebiet um Konigsberg nordliches Ostpreussen unterstutzen zu wollen wahrend eine derartige Erklarung zugunsten Polens nicht dokumentiert ist In Abschnitt IX b Polen wird bestimmt dass die fruher deutschen Gebiete einschliesslich des Teiles Ostpreussens der nicht unter die Verwaltung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken gestellt wird und einschliesslich des Gebietes der fruheren Freien Stadt Danzig unter die Verwaltung des polnischen Staates kommen und in dieser Hinsicht nicht als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet werden sollen wobei die endgultige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zuruckgestellt werden soll Bereits einige Wochen zuvor hatte die Sowjetunion die Verwaltungshoheit dieser Gebiete an Polen ubertragen Sie sind in der Mitteilung uber die Dreimachtekonferenz von Berlin deutlich von den vier Besatzungszonen unterschieden die in Abschnitt III als ganz Deutschland bezeichnet werden das III B 14 als eine wirtschaftliche Einheit zu betrachten sei III A 2 Soweit dieses praktisch durchfuhrbar ist muss die Behandlung der deutschen Bevolkerung in ganz Deutschland gleich sein Dazu gehort auch in Abschnitt XIII Ordnungsmassige Uberfuhrung deutscher Bevolkerungsteile dass die Uberfuhrung der deutschen Bevolkerung oder Bestandteile derselben die in Polen Tschechoslowakei und Ungarn zuruckgeblieben sind vorubergehend unterbrochen werden soll und der alliierte Kontrollrat in Deutschland zunachst das Problem unter besonderer Berucksichtigung der Frage einer gerechten Verteilung dieser Deutschen auf die einzelnen Besatzungszonen prufen soll Die Knappheit der Formulierungen wurde ab dem Fruhjahr 1946 zu der Behauptung genutzt die Abtrennung sei nicht endgultig gemeint gewesen da die Regelung von Gebietsfragen wie der final delimitation of the western frontier of Poland einer Friedensregelung vorbehalten wurde 6 Versuchen der Sowjetunion die Potsdamer Beschlusse insoweit als endgultige Entscheidung zu werten waren die Vereinigten Staaten entgegengetreten 7 und die bereits laufende Vertreibung ist nicht durch das Abkommen akzeptiert worden Zwangsaussiedlung nbsp Vertreibungsbefehl an die deutsche Bevolkerung der niederschlesischen Stadt Bad Salzbrunn vom 14 Juli 1945 nbsp Planwagen im Braunschweigischen Landesmuseum Solche Wagen dienten den Familien bei der Evakuierung der Frontgebiete als Gefahrt fur Kinder Alte und Kranke sowie zur Mitnahme von BedarfsguternDie Umsiedlungen sollten in einer humanen Art geschehen im Bericht von Francis E Walter an das US Reprasentantenhaus wurde vermerkt dass die Transporte keineswegs dieser Bestimmung entsprachen 8 Tatsachlich fuhrte die internationale Kontrolle dazu dass die Zwangsaussiedlung ab Anfang 1946 in wesentlich geordneterer Form vor sich ging als in den sogenannten wilden Vertreibungen in den Wochen und Monaten vor und noch unmittelbar nach der Konferenz Dennoch kam es zu zahlreichen Verbrechen an der deutschen Zivilbevolkerung und sehr vielen Todesfallen in den Internierungslagern und Gefangnissen 9 Bei den Vertreibungsgebieten handelte es sich um den an Polen durch die Alliierten zuerkannten Teil der deutschen Ostgebiete wie das sudliche Ostpreussen Hinterpommern plus Stettin in Vorpommern die Neumark sowie Schlesien ostlich der Oder Neisse Linie das nordliche Ostpreussen das entsprechend dem Potsdamer Abkommen der Sowjetunion zugeschlagen und in die russische Sowjetrepublik eingegliedert worden war Gebiete die seit 1919 dem Deutschen Reich abgesprochen wurden in denen aber nach wie vor Deutsche lebten beispielsweise das Memelland Westpreussen Ost Oberschlesien und das Territorium des Freistaats Danzig die baltischen Staaten bereits 1939 40 vertraglich vereinbart das Sudetengebiet den sudlichen Bohmerwald sowie Sudbohmen und Sudmahren also die nordlichen sudlichen und westlichen Randgebiete der Tschechoslowakei Prag Brunn Olmutz und deutsche Sprachinseln beispielsweise den Schonhengstgau mit den Stadten Mahrisch Trubau Zwittau und Landskron in Zentralbohmen und mahren sowie Iglau mehrere Regionen in Sudosteuropa vor allem in Ungarn Rumanien Siebenburgen Banat Kroatien Slawonien Serbien Vojvodina und Slowenien Maribor Marburg a d Drau Ljubljana Laibach Celje Cilli die Gottschee Kocevje siehe auch Jugoslawien Eine nicht unerhebliche Zahl der Vertriebenen machten deutsche Siedler und Verwaltungsbeamte mit ihren Familien aus die erst im Zuge der deutschen Eroberungen des Weltkriegs gekommen waren Timothy Snyder schatzt ihre Zahl allein unter den aus Polen Vertriebenen auf 1 5 Millionen 1 Zahlen zu Flucht und VertreibungZahl der Vertriebenen Etwa 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutschstammige Angehorige verschiedener Staaten zwischen 1944 45 und 1950 waren von Flucht und Vertreibung betroffen 10 Mehrere hunderttausend Menschen wurden in Lagern inhaftiert oder mussten teilweise jahrelang Zwangsarbeit leisten Gebiet Fluchtlinge und Vertriebene Anteil an der GesamtbevolkerungSowjetische Besatzungszone 4 379 000 24 3 Amerikanische Besatzungszone 2 957 000 17 7 Britische Besatzungszone 3 320 000 14 5 Franzosische Besatzungszone 60 000 1 0 Aufnahme in den Besatzungszonen in Deutschland Stand Dezember 1947 11 Die Zahl derjenigen Deutschen die als vertrieben erfasst werden hangt zunachst von der Frage ab was unter dem Vertreibungsgebiet verstanden wird So wurden die ca 250 000 Deutsche die in den ersten Jahren nach Kriegsende aus Danemark nach Deutschland umgesiedelt wurden ebenso wie die ca 225 000 Menschen die 1946 als aus Osterreich der Schweiz Frankreich Italien und den Benelux Staaten stammend registriert wurden spater statistisch als Vertriebene gezahlt Etwa die Halfte aller als Vertriebene bezeichneten Menschen hatte ihre Heimat zu Kriegsende bereits verlassen Wie viele Deutsche dabei aus eigenem Entschluss gefluchtet waren ist unklar Die bundesdeutsche Statistik zahlt auch diejenigen als Vertriebene die in den Jahrzehnten nach Abschluss der Zwangsumsiedlungen freiwillig in die Bundesrepublik Deutschland auswanderten Durch die historisch ungenaue Verwendung des Begriffs Vertreibung resumieren Eva und Hans Henning Hahn lassen sich aus den Zahlen der in der Bundesrepublik registrierten Vertriebenen kaum Informationen daruber ableiten wie viele der Vertriebenen uberhaupt eine Vertreibung erlebt haben 12 Zahl der Vertreibungsopfer Die bekannteste Zahlenangabe in der Literatur zur Vertreibung besagt dass rund zwei Millionen Deutsche infolge der Vertreibung umgekommen seien 13 Hans Ulrich Wehler schatzt dass wahrend der Flucht Vertreibung oder Zwangsumsiedlung 1 71 Millionen Deutsche ums Leben kamen Dabei seien die Wolgadeutschen nicht einbezogen die unter Stalin mit riesigen Verlustziffern nach Kasachstan deportiert worden seien 14 Diese Zahl wurde von Historikern infrage gestellt Eva und Hans Henning Hahn sehen die Geburtsstunde der magischen Zwei Millionen Zahl in einem Bericht des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 1958 in welchem vermutet wurde dass Personen deren Schicksal zu diesem Zeitpunkt noch ungeklart war Opfer von Vertreibung Flucht und Verschleppung geworden seien 15 Dabei wurden alle unaufgeklarten Falle als Todesfalle und alle Todesfalle als vertreibungsbedingt gedeutet Da die Grundlage die rechnerische Differenz zwischen den statistischen Angaben von 1939 und Angaben von 1948 bildete enthielt diese Differenz auch die in den Vernichtungslagern getoteten Juden 16 Der Kirchliche Suchdienst und das Bundesarchiv kamen 1965 und 1974 unabhangig voneinander mit Einzelfallrecherchen auf 500 000 bis 600 000 bestatigte Tote in unmittelbarer Folge der Verbrechen im Zusammenhang mit der Vertreibung 17 Die Differenz zu alteren Berechnungen geht auf deren Methode zuruck die Bevolkerungsstatistiken der Vorkriegszeit mit den statistischen Angaben der Vertriebenen der 1950er Jahre zu vergleichen Dabei wurden ungeklarte Falle einfach als Tote gezahlt Weil in den Jahren um das Kriegsende die Geburtenrate deutlich gesunken war rechnete man irrtumlich die ausgebliebenen oder genauer aufgeschobenen Geburten als ungeklarte Falle und damit als Vertreibungsopfer 18 Der Freiburger Historiker Rudiger Overmans fand zudem heraus dass die Zahl der gefallenen Wehrmachtssoldaten aus den Ostgebieten des Reiches lange um 300 000 zu hoch geschatzt worden war da man nicht beachtet hatte dass die Zahl der Kriegstoten in den letzten beiden Kriegsjahren deutlich hoher gewesen war als in den Jahren zuvor Die Differenz war den ungeklarten Fallen und somit ebenfalls den Vertreibungsverlusten zugerechnet worden 19 Fur die Tschechoslowakei wurde die Zahl der Todesopfer infolge von Flucht und Vertreibung lange mit 130 000 angegeben Dagegen kam die Deutsch Tschechische Historikerkommission auf 15 000 30 000 Vertreibungsopfer 20 Die vom Bundesarchiv und dem Kirchlichen Suchdienst ermittelte Zahl von etwa 600 000 Vertreibungsopfern wird heute auch vom LeMO des Deutschen Historischen Museums genannt 21 Der Bund der Vertriebenen aber halt bis in die Gegenwart an der uberhohten Opferzahl von zwei Millionen oder mehr fest Noch hohere Zahlen finden sich in der dem rechtsnationalen Spektrum zuzurechnenden Literatur wie etwa im Schwarzbuch der Vertreibungen Heinz Nawratils der behauptet die Zahl der Vertreibungsopfer liege mit sechs bis zehn Millionen uber der des NS Regimes 22 Ingo Haar sieht in diesem Narrativ eine Instrumentalisierung der Opfer zu Zwecken der Vermeidung von Reparationsverpflichtungen eine Delegitimierung der 1945 neu entstandenen Staaten Ostmitteleuropas oder der Revision des Potsdamer Abkommens und der durch dieses festgelegten europaischen Nachkriegsordnung 23 Flucht und Vertreibung aus der Tschechoslowakei nbsp Odsun Vertriebene Sudetendeutsche warten mit Handgepack auf ihren Abtransport Hauptartikel Vertreibung der Deutschen aus der TschechoslowakeiNeubesiedlung der VertreibungsgebietePolen In den von Deutschen verlassenen Gebieten des Nachkriegspolen wurden unter anderem ebenfalls zwangsumgesiedelte Polen aus dem ehemaligen Ostpolen der seit 1945 litauischen Region Vilnius dem westlichen Drittel des heutigen Belarus und der westlichen Ukraine Wolhynien und Galizien angesiedelt Ein Teil dieser nun zwangsumgesiedelten ca 1 2 Millionen Polen hatten sich dort ihrerseits erst nach dem Ersten Weltkrieg niedergelassen Die Zahl der Zuzugler in die nun an Polen gefallenen Gebiete war jedoch geringer als die von dort vertriebene deutsche Bevolkerung Den grossten Teil der Neusiedler in den Oder Neisse Gebieten bildeten Polen aus den traditionell polnischen Gebieten Zentralpolen Hinzu kamen rund 400 000 Ukrainer und nicht allzu viele Belarussen Die Ursache dafur war dass auch westlich der heutigen polnischen Ostgrenze von jeher eine bedeutende belarussische und ukrainische Minderheit lebte und lebt insbesondere in den Regionen Bialystok Belarussen und Przemysl Ukrainer Diese Gruppen galten der polnischen Regierung nach 1945 als potenziell unzuverlassig beziehungsweise als mogliche Argumente fur neue sowjetische Forderungen an Polen Deswegen wurde ein Teil von ihnen in Richtung Osten zwangsumgesiedelt also aus dem heute polnischen Gebiet in die in der Zwischenkriegszeit zu Polen gehorenden Gebiete ostlich des Flusses Bug ein anderer Teil jedoch nach Westen vor allem nach Niederschlesien und Hinterpommern Diese innerpolnische Zwangsumsiedlung dauerte von Ende April bis Ende Juli 1947 die verantwortlichen Politiker und Militars nannten sie Aktion Weichsel Zu den polnischen ukrainischen und belarussischen Neusiedlern kamen einige Zehntausend aus Ostpolen stammende polnische Zwangsarbeiter in Deutschland die nach 1944 45 durch die Westverschiebung ihres Heimatlandes heimatlos geworden waren und nun in fur sie fremden Regionen sesshaft werden mussten Heute wohnen in diesen etwas dunner besiedelten Gebieten nach dem Holocaust und der Zwangsumsiedlung der meisten Polen die dort oft die Oberschicht stellten fast ausschliesslich Belarussen Litauer Ukrainer und Russen Eine grossere polnische Minderheit lebt bis heute in der Umgebung von Wilna Sowjetunion In der an die Russische Sowjetrepublik gefallenen Oblast Kaliningrad bis 1945 das nordliche Ostpreussen mit Konigsberg wurden vorwiegend Russen aber auch Belarussen und Ukrainer angesiedelt Hinzu kamen ehemalige Soldaten sowie Strafgefangene und Zwangsarbeiter Das Gebiet wurde zu einem Militarsperrbezirk in den selbst Sowjetburger nur mit Sondergenehmigung einreisen konnten Rund 50 Prozent der Orte wurden nicht wieder besiedelt Der sudliche Teil von Ostpreussen wurde unter polnische Verwaltung gestellt Tschechoslowakei Im Sudetengebiet wurden vor allem Tschechen aus dem Landesinneren Slowaken Ungarn griechische Burgerkriegsfluchtlinge sowie sehr viele Roma aus der Slowakei angesiedelt Hinzu kamen als Repatrianten bezeichnete Tschechen die aus Familien stammten die fruher nach Frankreich die USA oder in andere Lander ausgewandert waren Insbesondere nach der Besiedlung der Grenzgebiete durch Roma entstanden viele soziale Konflikte welche sich vor allem nach der Samtenen Revolution verschlechterten Motive der VertreibungDie Vertreibungen von Deutschen aus dem Osten hatten mehrere Ursachen Vor dem Zweiten Weltkrieg liessen sich deutsche Volksgruppen in diesen Staaten fur nationalsozialistische Zwecke instrumentalisieren sie wurden schliesslich durchgehend nach dem Fuhrerprinzip organisiert Die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins betrieb separatistische Politik ausserdem erhielten Sudetendeutsche 1938 die Reichsburgerschaft Die nationalsozialistische Expansions Raub und Ausrottungspolitik wahrend des Zweiten Weltkrieges zerstorte die Beziehungen zwischen den deutschen Volksgruppen und der jeweiligen Mehrheitsbevolkerung in Mittel und Osteuropa massiv In den von deutschen Herrenmenschen teilweise als Untermenschen beziehungsweise als Menschen minderen Ranges angesehenen und behandelten Volkern begannen bald Partisanengruppen gegen die deutschen Besatzer zu agieren der NS Machtapparat reagierte darauf mit brutalster Harte oft gegen vollig Unbeteiligte In den osteuropaischen und sudosteuropaischen Landern ubernahmen die deutschen Volksgruppen Besatzungsaufgaben Die tschechoslowakische Exilregierung erhielt daher von den Alliierten schon wahrend des Krieges die Zustimmung zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei Die Vertreibung von Deutschen aus den heutigen polnischen Westgebieten steht in Zusammenhang mit der sogenannten Westverschiebung Polens der von Stalin angeordneten Zwangsumsiedlung der Polen aus den von der Sowjetunion 1945 annektierten Gebieten Ostpolens die 43 Prozent des polnischen Staatsgebiets in der Zeit zwischen den Weltkriegen ausmachten Diese Gebiete waren teilweise erst als Resultat des Polnisch Sowjetischen Krieges zum 1918 wiedergegrundeten Polen gelangt Viele der in den neuen polnischen Westgebieten ab 1945 angesiedelten ethnischen Polen kamen aus diesen Gebieten Fur einige der ost und mitteleuropaischen Regierungen die oft im Rahmen eines Nationale Front oder Volksfront genannten Parteienbundnisses regierten in dem die Kommunisten auch ohne Mehrheit den Ton angeben konnten war die Vertreibung der Deutschen ein stabilisierender und motivierender Faktor Der Antikommunismus deutscher Wahler hatte es wesentlich schwieriger gemacht die Volksdemokratie nach Moskauer Planung durchzusetzen Die sowjetische Schutzmacht wurde nun auch dazu benotigt sich vor Revanchismus der vertriebenen Deutschen zu schutzen Der Besitz von Vertriebenen wurde zumeist spontan geplundert und oder letztlich entschadigungslos konfisziert Politiker die uber die Verteilung dieses Vermogens entschieden konnten fur ihre Parteien wie das Beispiel Tschechoslowakei zeigt Wettbewerbsvorteile lukrieren Mit der Vertreibung der Deutschen schufen einige Nachkriegsregierungen ausserdem in Anknupfung an altere keineswegs nur kommunistische Vorstellungen von ethnischer Homogenitat national weitgehend homogene Staatswesen Das Ziel war sich moglichst vieler Konflikte der Vorkriegszeit die auf dem multinationalen Charakter dieser Staaten als Vielvolkerstaaten beruhten zu entledigen Aufnahme in Deutschland und Osterreich nbsp Kinder aus den unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten kommen in einer der westalliierten Besatzungszonen an August 1948 Hauptartikel Heimatvertriebene 1944 45 kamen 12 bis 14 Millionen Ost und Sudetendeutsche nach Westdeutschland in die Sowjetische Besatzungszone und in das befreite Osterreich In der Nachkriegszeit flohen viele noch einmal aus der sowjetischen in die amerikanische Besatzungszone und die britische Besatzungszone Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik standen vor einer scheinbar unlosbaren Herausforderung Durch die Bevolkerungsverschiebungen verdoppelten einige Lander und DDR Bezirke wie Mecklenburg ihre Einwohnerzahl In vormals konfessionell homogenen Regionen mit starken eigenen Traditionen zum Beispiel Oberbayern und die Luneburger Heide lebten nun grosse Bevolkerungsgruppen mit anderem Lebensstil und fremder Konfession Mit Espelkamp Waldkraiburg Traunreut Geretsried Trappenkamp Neugablonz und anderen Orten entstanden reine Fluchtlingsgemeinden vielerorts eigene Siedlungen Siehe auch Fluchtlinge in Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg Humanitare Situation Zunachst ging es darum das Uberleben der Gefluchteten und Vertriebenen angesichts des schweren Mangels an Nahrung Wohnraum und Kleidung zu sichern Dies ist weitgehend gelungen obwohl es in den Jahren bis ca 1950 eine deutlich erhohte Sterblichkeit infolge von Unterernahrung und Infektionskrankheiten gab Uberschlagige Rechnungen gehen von einer zusatzlichen Sterblichkeitsrate von 3 bis 3 5 Prozent im Laufe von funf Jahren aus sie betraf vor allem Altere Kleinkinder und gesundheitlich vorbelastete Menschen Verbande und Parteien In allen Besatzungszonen unternahmen Vertriebene Versuche eigene Organisationen zur Artikulation ihrer Interessen zu grunden In der SBZ DDR wurden diese Organisationen von der Polizei unterdruckt Bis in die 1960er Jahre hinein fanden jedoch informell organisiert Mundpropaganda auch in der DDR Vertriebenentreffen statt 24 In den Westzonen und ab 1949 in der Bundesrepublik organisierten sich zahlreiche Vertriebene in Landsmannschaften die sich 1957 58 im Bund der Vertriebenen BdV zusammenschlossen 25 In den 1950er und fruhen 1960er Jahren bildeten die Vertriebenen eine vergleichsweise einflussreiche Interessengruppe die im Schulunterricht die sogenannte Ostkunde durchsetzte In der bundesdeutschen Politik waren Fluchtlinge und Vertriebene in samtlichen Parteien vertreten Eine Art besondere Vertriebenenpartei bestand in der Zeit von 1950 bis 1961 im Gesamtdeutschen Block Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten BHE Der BHE erreichte 1953 bei den Bundestagswahlen 5 9 Prozent der Zweitstimmen Er war im zweiten Kabinett Adenauers bis 1957 mit zwei Ministern vertreten Ab Mitte der 1960er Jahre nahm der Einfluss der Vertriebenenverbande auf die Bundespolitik deutlich ab Es gelang dem BdV nicht die faktische Anerkennung der Oder Neisse Linie als deutsch polnische Grenze durch den Warschauer Vertrag 1970 zu verhindern Als politische Kraft spielt in Deutschland seit den 1990er Jahren fast nur noch die von Bayern und der CSU unterstutzte Sudetendeutsche Landsmannschaft SL eine Rolle Integration nbsp Gedenkinschrift am Deutschen Haus in BremenDie wirtschaftliche und soziale Integration der Vertriebenen in die beiden deutschen Staaten vollzog sich in einem langen Prozess Es ist umstritten welche Faktoren fur die Integration ausschlaggebend waren Bis in die 1980er Jahre wurden vor allem die Bedeutung des Lastenausgleichsgesetzes in der Bundesrepublik und der Bodenreform in der DDR betont Neuere Forschungen u a von Michael Schwartz zeigen hingegen dass die allgemeinen wirtschaftlichen Aufwartsbewegungen wahrend der 1950er Jahre durch Wirtschaftswunder im Westen und Ausbau der Industrie im Osten einen erheblich grosseren Effekt auf die wirtschaftliche Eingliederung der Vertriebenen hatten 26 Es kam weder im Westen noch im Osten Deutschlands zu einer reibungslosen schmerzfreien und harmonischen Integration der Fluchtlinge Bei der Ankunft im Westen zwischen 1944 45 und 1948 50 waren sie teils mit Verachtung konfrontiert Fluchtlinge wurden wegen des rollenden r in der Aussprache oft einfach als Polacken beschimpft Fur die furchtbaren Erlebnisse der Fluchtlinge wie Misshandlungen und Vergewaltigungen interessierte sich niemand Die Probleme der Integration waren kein Thema in beiden Teilen Deutschlands 27 Mit der Integration der Vertriebenen und Fluchtlingen befassten sich insbesondere die Vertriebenenverbande und das Bundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte 28 Der Historiker Andreas Kossert bringt in seinem Buch Kalte Heimat im Kapitel Deutscher Rassismus gegen deutsche Vertriebene Beispiele von Spruchen uber Vertriebene Insbesondere in Schleswig Holstein wo die Bevolkerung von rund 1 59 Mio 1939 auf 2 65 Mio 1946 anstieg sind zahlreiche Beispiele uberliefert Beispielsweise Gesochse zuerst Saisonarbeiter zur Ernte dann Zwangsarbeiter und schliesslich das Fluchtlingspack oder sogar In de Nordsee mit dat Schiet Die Zeitschrift Slesvigeren der danischen Minderheit brachte 1947 die Karikatur Rattenfanger Darauf ist ein Flotenspieler mit der Beschriftung Ludemann zu sehen dem eine Vielzahl von Ratten Aufschrift Flygtninge Embedsmand nach Sydsleswig Schildaufschrift folgen Mit dem Flotenspieler war der sozialdemokratische Ministerprasident Hermann Ludemann gemeint 29 Manchen Vertriebenen gelang es an fruhere Berufe anzuknupfen Ein Eigenheim war fur einen Grossteil der Vertriebenen soziales Leitbild und Symbol fur Anerkennung und Ankommen in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft was zu reger Bautatigkeit beitrug 30 Die kulturelle Integration und die Erinnerung an Flucht und Vertreibung sind wie die wirtschaftliche Integration komplex und werden unter Historikern und Journalisten in den letzten Jahren diskutiert Zur kulturellen Integration zahlen die Durchmischung von Katholizismus und Protestantismus und die Eheschliessungen zwischen Einheimischen und Vertriebenen die schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorkamen oft aber erst in der folgenden Generation allgemein akzeptiert waren 31 Erinnerung und Aufarbeitung nbsp Vertriebenendenkmal Hauptfriedhof Erfurt nbsp Zentrales Denkmal Flucht und Vertreibung 1945 in Nurnberg errichtet 1999 vom Freistaat Bayern Entwurf Joachim Bandau Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung schlug sich in vielen Bereichen des offentlichen Lebens nieder von der Benennung von Strassen oder auch einer Patenschaftsubernahme zu Orten der deutschen Ostgebiete uber die Pflege von Dialekten Sitten und Gebrauchen in Vereinen und Landsmannschaften bis hin zu Denkmalern und Museen in Westdeutschland wahrend in der DDR derartige Ortsnamen getilgt und vergleichbare Aktivitaten verhindert wurden 32 Bundesverkehrsminister Hans Christoph Seebohm initiierte 1964 eine entsprechende Benennung von Autobahnparkplatzen 33 Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik und in der DDR sowie nach 1990 im vereinten Deutschland mehrfach gewandelt Die Entwicklungen und Phasen der Erinnerung werden in der Geschichtswissenschaft lebhaft diskutiert Nach Michael Grottendieck und weiteren Autoren war das Thema Flucht und Vertreibung in der DDR ein Tabu 24 34 Auch fur die Geschichte der Bundesrepublik wird stellenweise die These vertreten dass Flucht und Vertreibung spatestens seit den 1970er Jahren tabuisiert oder marginalisiert wurden 35 Diesen Thesen vom Tabu ist vielfach widersprochen worden Beispielsweise zeigen die literarischen Werke etwa von Christa Wolf in der DDR oder von Siegfried Lenz in der Bundesrepublik dass das Thema Flucht und Vertreibung sehr wohl behandelt wurde 36 Karl Schlogel verwies 2003 auf die zahlreichen Museen und Heimatstuben der Vertriebenenverbande in Westdeutschland die kontinuierlich das Thema bearbeitet hatten 37 Christian Lotz zeigte 2007 wie stark die Erinnerung an Flucht und Vertreibung politisch aufgeladen wurde durch den Streit um die Oder Neisse Grenze und wie intensiv die Diskussionen in der DDR und in der Bundesrepublik miteinander verflochten waren Er spricht daher von einem erinnerungspolitischen Sog in den die Erinnerungen an Flucht und Vertreibung gerieten 38 Jutta Faehndrich griff diese These vom erinnerungspolitischen Sog Anfang 2011 auf und zeigte in einer Untersuchung von Heimatbuchern von Vertriebenen die politische Formierung von Erinnerungen in Westdeutschland 39 Die unterschiedlichen politischen und wissenschaftlichen Positionen zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung spiegeln sich seit dem Jahr 2000 im Streit um ein Zentrum gegen Vertreibungen Die Absicht ein solches Museum zu errichten stellt ausserdem einen wesentlichen Konfliktpunkt zwischen Deutschland und seinen ostlichen Nachbarn Polen und Tschechien dar Die Stiftung Flucht Vertreibung Versohnung wurde 2008 durch die Bundesregierung als Gedenkstatte zur Erinnerung an die Vertreibung von 60 bis 80 Millionen Menschen beschlossen die in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts vertrieben wurden Die Benes Dekrete rechtliche Grundlage fur die Vertreibung Aussiedlung und Enteignung der Sudetendeutschen wurden explizit vom Anwendungsbereich des Lissabonvertrages ausgenommen um die Zustimmung Tschechiens zu gewinnen Grund dafur waren Befurchtungen vertriebene Sudetendeutsche konnten vor internationalen Gerichten Ruckgabe und Entschadigungsforderungen stellen Die Bemuhungen um eine deutsch tschechische Annaherung in der Vertriebenenfrage schreiten dennoch voran Am 3 Juni 2010 wurde auf dem Friedhof von Postoloprty Postelberg eine Gedenktafel fur das Massaker an der deutschen Bevolkerung im Juni 1945 enthullt Im Dezember 2010 reiste Horst Seehofer als erster bayerischer Ministerprasident seit 1945 zu einem offiziellen Besuch nach Tschechien 40 41 In der frankischen Stadt Hof setzt sich das Museum Bayerisches Vogtland differenziert mit der Thematik Flucht und Vertreibung Deutscher auseinander Bundesvertriebenengesetz Hauptartikel Vertriebener Bundesvertriebenengesetz und Heimatvertriebene Das Bundesvertriebenengesetz Langtitel Gesetz uber die Angelegenheiten der Vertriebenen und Fluchtlinge BVFG definiert den Begriff Vertriebener im 1 wie folgt Vertriebener ist wer als deutscher Staatsangehoriger oder deutscher Volkszugehoriger seinen Wohnsitz in den ehemals unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten oder in den Gebieten ausserhalb Anm ausserhalb der Grenzen des Deutschen Reiches ist der Hauptunterschied zur Definition der Heimatvertriebenen der Grenzen des Deutschen Reiches nach dem Gebietsstande vom 31 Dezember 1937 hatte und diesen im Zusammenhang mit den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges infolge Vertreibung insbesondere durch Ausweisung oder Flucht verloren hat Bei mehrfachem Wohnsitz muss derjenige Wohnsitz verlorengegangen sein der fur die personlichen Lebensverhaltnisse des Betroffenen bestimmend war Als bestimmender Wohnsitz im Sinne des Satzes 2 ist insbesondere der Wohnsitz anzusehen an welchem die Familienangehorigen gewohnt haben Vertriebener ist auch wer als deutscher Staatsangehoriger oder deutscher Volkszugehorigernach dem 30 Januar 1933 die in Absatz 1 genannten Gebiete verlassen und seinen Wohnsitz ausserhalb des Deutschen Reiches genommen hat weil aus Grunden politischer Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus oder aus Grunden der Rasse des Glaubens oder der Weltanschauung nationalsozialistische Gewaltmassnahmen gegen ihn verubt worden sind oder ihm drohten auf Grund der wahrend des Zweiten Weltkrieges geschlossenen zwischenstaatlichen Vertrage aus ausserdeutschen Gebieten oder wahrend des gleichen Zeitraumes auf Grund von Massnahmen deutscher Dienststellen aus den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten umgesiedelt worden ist Umsiedler nach Abschluss der allgemeinen Vertreibungsmassnahmen vor dem 1 Juli 1990 oder danach im Wege des Aufnahmeverfahrens vor dem 1 Januar 1993 die ehemals unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete Danzig Estland Lettland Litauen die ehemalige Sowjetunion Polen die Tschechoslowakei Ungarn Rumanien Bulgarien Jugoslawien Albanien oder China verlassen hat oder verlasst es sei denn dass er ohne aus diesen Gebieten vertrieben und bis zum 31 Marz 1952 dorthin zuruckgekehrt zu sein nach dem 8 Mai 1945 einen Wohnsitz in diesen Gebieten begrundet hat Aussiedler ohne einen Wohnsitz gehabt zu haben sein Gewerbe oder seinen Beruf standig in den in Absatz 1 genannten Gebieten ausgeubt hat und diese Tatigkeit infolge Vertreibung aufgeben musste seinen Wohnsitz in den in Absatz 1 genannten Gebieten gemass 10 des Burgerlichen Gesetzbuchs durch Eheschliessung verloren aber seinen standigen Aufenthalt dort beibehalten hatte und diesen infolge Vertreibung aufgeben musste in den in Absatz 1 genannten Gebieten als Kind einer unter Nummer 5 fallenden Ehefrau gemass 11 des Burgerlichen Gesetzbuchs keinen Wohnsitz aber einen standigen Aufenthalt hatte und diesen infolge Vertreibung aufgeben musste Als Vertriebener gilt auch wer ohne selbst deutscher Staatsangehoriger oder deutscher Volkszugehoriger zu sein als Ehegatte eines Vertriebenen seinen Wohnsitz oder in den Fallen des Absatzes 2 Nr 5 als Ehegatte eines deutschen Staatsangehorigen oder deutschen Volkszugehorigen den standigen Aufenthalt in den in Absatz 1 genannten Gebieten verloren hat Wer infolge von Kriegseinwirkungen Aufenthalt in den in Absatz 1 genannten Gebieten genommen hat ist nur dann Vertriebener wenn es aus den Umstanden hervorgeht dass er sich auch nach dem Kriege in diesen Gebieten standig niederlassen wollte oder wenn er diese Gebiete nach dem 31 Dezember 1989 verlassen hat Die Debatte uber den Vertreibungsbegriff seit 1950 nbsp Briefmarken 1955 Zehn Jahre Vertreibung 1945 nbsp und 1965 Zwanzig Jahre Vertreibung waren Gegenstand von Postkriegen nbsp Wegweiser beim Bahnhof Elmshorn 2009 nbsp Gedenkstein als Vertriebenendenkmal fur die auf den Friedhofen der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete in Mittel und Osteuropa ruhenden Vorfahren im Zuckmayerweg in Nurnberg LangwasserIm deutschen Sprachraum bezeichnet der Begriff in einem verengten Verstandnis meist Ausweisung und Flucht deutschsprachiger Bevolkerung aus Grenzraumen mit nichteinheitlicher Bevolkerungsgeschichte oder isolierten mehrheitlich deutschen Sprachgebieten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten Polen dem heutigen Tschechien und anderen Staaten Osteuropas nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Der Begriff Vertreibung beziehungsweise Vertriebene setzte sich erst Ende der 1940er Jahre durch und wurde nur in der Bundesrepublik zur offiziellen in bestimmten Fallen auch gesetzlich fixierten Bezeichnung dieses Vorgangs Heimatvertriebener beziehungsweise der von ihm Betroffenen Bis dahin wurden zwangsumgesiedelte Deutsche begrifflich nicht von der Gesamtheit der Fluchtlinge siehe Displaced Persons unterschieden zuweilen auch wie im spaten nationalsozialistischen Sprachgebrauch als Evakuierte bezeichnet Verwendung und genaue Bedeutung des Vertreibungsbegriffs sind in Deutschland etwa seit den spaten 1980er Jahren strittig da die Abgrenzbarkeit zwischen gewaltsamer Vertreibung und gewaltloser Emigration zunehmend in Frage gestellt wurde Von einigen Politikern und Publizisten wurde die These aufgestellt der Begriff der Vertreibung bezeichne lediglich eine Form von Zwangsmigration und komme in der internationalen Forschung uberwiegend als deutsches Lehnwort im Englischen expulsion bzw expellees vor wahrend ausserhalb Deutschlands sonst eher von Deportierten oder Fluchtlingen refugees gesprochen wird Hinzu komme die Konfrontation des Kalten Krieges denn in jenen Nationen die Flucht und Vertreibung der Deutschen ab 1944 1945 veranlasst hatten wahle man eher verharmlosende Begriffe etwa das tschechische Wort odsun dt Abschiebung durch Abtransport und den Begriff Transfer Uberfuhrung Auch innerhalb Deutschlands sei der Begriff der Vertreibung und der Vertriebenen nicht immer selbstverstandlich gewesen Tatsachlich herrschte anfangs der Flucht und Fluchtlingsbegriff vor zudem wurde in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR offiziell gezielt von Umsiedlern bzw ehemaligen Umsiedlern und Neuburgern gesprochen 1950 waren dies dort etwa 4 3 Millionen Menschen Eine eigenstandige Benennung dieser Gruppe als Vertriebene sei so der Einwand weniger durch evidente Tatsachen gerechtfertigt gewesen sondern sie sei eher der Logik juristischer und politischer Zweckmassigkeit geschuldet Zum einen besassen sie aufgrund ihrer deutschen Staatsangehorigkeit bei den Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten und aus dem Sudetenland beziehungsweise als Volksdeutsche einen anderen Rechtsstatus als nichtdeutsche Deportierte und Fluchtlinge Zum anderen bot die Wahl dieses Begriffes mehrere politisch und sozial erwunschte Moglichkeiten Er schuf eine Distanz zwischen deutschen Deportierten und den von den Deutschen Deportierten Juden Polen Tschechen Russen usw Damit ermoglichte er in der Bundesrepublik einen Opferdiskurs der eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus erschwerte Einige fuhrende Vertreter der deutschen Vertriebenen namentlich der Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Herbert Hupka und der Prasident des Bundes der Vertriebenen Wenzel Jaksch Hupka bis 2000 Jaksch bis zu seinem Tode 1966 waren Sozialdemokraten Die SPD vertrat die Interessen der deutschen Vertriebenen bis etwa zum Jahre 1964 gleichermassen wie die CDU und CSU Insbesondere vertrat die SPD jahrelang die Uberzeugung nicht nur die Vertreibung selbst sei ein Verbrechen gewesen sondern die etwaige Anerkennung der Oder Neisse Linie als neue deutsch polnische Grenze ware als ein politisches Unrecht zu bewerten In diesem Zusammenhang steht auch der spater oft zitierte Aufruf Willy Brandts Herbert Wehners und Erich Ollenhauers zum Deutschlandtreffen der Schlesier im Jahre 1963 Verzicht ist Verrat wer wollte das bestreiten 100 Jahre SPD heisst vor allem 100 Jahre Kampf fur das Selbstbestimmungsrecht der Volker Das Recht auf Heimat kann man nicht fur ein Linsengericht verhokern Niemals darf hinter dem Rucken der aus ihrer Heimat vertriebenen oder gefluchteten Landsleute Schindluder getrieben werden Diese Politik der SPD anderte sich allerdings ab etwa 1965 als die neue Ostpolitik entwickelt wurde In seiner Regierungserklarung von 1969 gab Willy Brandt offen die Bereitschaft zur Anerkennung der Oder Neisse Linie als deutsch polnische Grenze zu erkennen In den 1950er Jahren liess sich durch die begriffliche Unterscheidung zwischen normalen Deportierten und deutschen Vertriebenen die Forderung nach Revision der Oder Neisse Linie leichter aufrechterhalten Die Forderung nach dieser Revision diente nicht zuletzt der Integration der Vertriebenen in die westdeutsche Nachkriegspolitik Es sollte verhindert werden dass die Vertriebenen sich in noch starkerem Ausmass Parteien zuwandten in denen sich damals ehemalige Nationalsozialisten sammelten wie in der SRP der DP und dem Gesamtdeutschen Block Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten Das Bundesverfassungsgericht hat hingegen eine andere Rechtsauffassung vertreten Danach wurden die Gebiete ostlich von Oder und Lausitzer Neisse weder durch die Beschlusse der Potsdamer Konferenz vom Juli August 1945 noch durch den Warschauer Vertrag von 1970 volkerrechtswirksam von Deutschland als Ganzem getrennt Von diesem staats und volkerrechtlichen Standpunkt aus ging es in den 1950er und 1960er Jahren nicht um deutsche Gebietsforderungen an Polen sondern um umstrittene polnische Gebietsforderungen aus der Vergangenheit an Deutschland In der DDR dagegen wurden die Zwangsumgesiedelten als Umsiedler bezeichnet ein gruppenspezifischer Sonderstatus im Sozialrecht wurde namentlich bei der Verteilung enteigneter Flachen bei der Bodenreform von 1946 und im Gesetz zur weiteren Verbesserung der Lage der ehemaligen Umsiedler in der Deutschen Demokratischen Republik vom 8 September 1950 fixiert blieb jedoch im Unterschied zum langfristig angelegten Vertriebenenrecht der Bundesrepublik nur bis in die fruhen funfziger Jahren relevant Des Weiteren erkannte die DDR bereits 1950 im Gorlitzer Abkommen die Oder Neisse Linie als Friedensgrenze zwischen der DDR und Polen an Samtliche im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der KPD legten gegen diesen Akt Rechtsverwahrung ein und bezeichneten ihn als null und nichtig Die zeitgeschichtliche Forschung differenziert zwischen aufeinander folgenden Ereignissen der Flucht Vertreibung und Zwangsumsiedlung Heute stellen einige Historiker das damit bezeichnete Phanomen unter den Oberbegriff Zwangsmigration Dieser Sprachgebrauch lehnt sich an die Formulierung des damaligen Bundesprasidenten Richard von Weizsacker an der in seiner Rede zum 40 Jahrestag des Kriegsendes am 8 Mai 1985 die Vertreibung der Deutschen als erzwungene Wanderschaft bezeichnet hatte Ein volliges Fallenlassen des Vertreibungsbegriffs ist aber angesichts seiner Verankerung im offentlichen nicht nur deutschen Bewusstsein auch aus Sicht der politischen Linken praktisch nicht moglich Wunschenswerter erscheint die Einordnung dieses Begriffs in den Gesamtzusammenhang von Zwangsumsiedlungen im 20 Jahrhundert so wie er in jungster Zeit verstarkt vorgenommen wird Lange Debatten um Begriffe haben die Wirkung politisch heikle Fragen wie die nach der Zahl der Morde und Vergewaltigungen bei diesem Geschehen an den Rand der Diskussion zu drangen Daruber hinaus erscheint der politischen Linken der Versuch fruchtbar Vertreibung und jede Form von Zwangsmigration im Rahmen des allgemeinen Migrationsgeschehens zu betrachten Denn angeblich konne eine klare Trennung zwischen Zwangsumsiedlung Flucht und freiwilliger Migration haufig nicht vorgenommen werden Zum anderen zeigen neuere Untersuchungen zur Integration der Vertriebenen angeblich dass der Umgang mit und das Verhalten von Vertriebenen mehr Parallelen als Unterschiede zu anderen Migrantengruppen aufweist Konkrete Unterschiede wie etwa die von den deutschen Vertriebenen bis zum heutigen Tage erhobenen Forderungen nach Aufklarung des Schicksals von mehreren Hunderttausend spurlos Vermissten Ruckkehrrecht Heimatrecht Eigentumsruckgabe und Anerkennung ihres Schicksals als eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit im Sinne der Statuten des Internationalen Gerichtshofs von Nurnberg durfen nach dieser Sichtweise nicht uber die grossen Parallelen zwischen deutschen Zwangsmigranten und auslandischen Zuwanderern in Deutschland hinwegtauschen Dennoch so diese Sichtweise werde man das Spezifikum der Zwangsmigration auch weiterhin zu berucksichtigen haben Die Vertreibungen der 1990er Jahre in Bosnien Kroatien und im Kosovo haben diese deutsche Diskussion in den Hintergrund rucken lassen Die Uberzeugung dass Vertreibung und Migration zwei grundlegend unterschiedliche Dinge sind gewann wieder die Oberhand Verbunden damit war die Ruckkehr zum eingangs definierten Vertreibungsbegriff So erklarte Bundeskanzler Gerhard Schroder in seinem Grusswort an den Tag der Heimat in Stuttgart vom 5 September 1999 Jeder Akt der Vertreibung so unterschiedlich die historischen Hintergrunde auch sein mogen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit Peter Glotz zitierte im September 2001 Roman Herzog Kein Unrecht und mag es noch so gross gewesen sein rechtfertigt anderes Unrecht Verbrechen sind auch dann Verbrechen wenn ihm andere Verbrechen vorausgegangen sind 42 Eine andere Sicht wird wohl uberwiegend in der polnischen Politik vertreten In einem Interview ausserte sich der mit der Wiederwahl gescheiterte und Donald Tusk unterlegene damalige Oppositionsfuhrer Jaroslaw Kaczynski dahingehend dass Deutschland zu hundert Prozent Schuld am eigenen Vertriebenenschicksal trage 43 Siehe auchVerwundeten und Fluchtlingstransporte uber die Ostsee 1945 betreffend die Ruckfuhrung von Deutschen aus noch nicht von der Roten Armee besetzten Gebieten Ost und Westpreussens durch die Kriegsmarine Fluchtlingslager in Danemark 1944 1949Zu Fragen der Enteignung und Vertreibung Bierut Dekrete hinsichtlich der Deutschen in den Ostgebieten des Deutschen Reiches ausgenommen in dem von Russland annektierten Teil Ostpreussens Benes Dekrete hinsichtlich der Sudetendeutschen AVNOJ Beschlusse hinsichtlich der Jugoslawiendeutschen sowie jugoslawischer Arbeits bzw Internierungslager Wolfskind Zweiter Weltkrieg VertriebenenstadtLiteraturR M Douglas Ordnungsgemasse Uberfuhrung Die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg Aus dem Englischen von Martin Richter 2 durchgesehene Auflage Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 62294 6 Originaltitel Orderly and Humane The Expulsion of the Germans after the Second World War Yale University Pres 2012 ISBN 978 0 300 16660 6 Erhard Schutz Elena Agazzi Hrsg Heimkehr Eine zentrale Kategorie der Nachkriegszeit Geschichte Literatur und Medien Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 53379 4 S 257 268 Dieter Blumenwitz Flucht und Vertreibung Heymanns Koln 1987 ISBN 3 452 20998 9 Micha Brumlik Wer Sturm sat die Vertreibung der Deutschen Aufbau Verlag Berlin 2005 ISBN 978 3 351 02580 9 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller Munchen 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Heike Amos Die Vertriebenenpolitik der SED 1949 1989 Schriftenreihe der Vierteljahrshefte 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Internationale Geschichte International History Band 1 3 Bande Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2013 ISBN 978 3 7001 7309 0 2 korrigierte Auflage 2014 Johannes Kaps Hrsg Die Tragodie Schlesiens 1945 46 in Dokumenten unter besonderer Berucksichtigung des Erzbistums Breslau Christ unterwegs Munchen 1952 Frank Grube Gerhard Richter Flucht und Vertreibung Deutschland zwischen 1944 und 1947 Hoffmann und Campe Verlag Frankfurt am Main und Wien 1980 ISBN 3 7632 2552 8Weblinks nbsp Commons Refugees of World War II in Germany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dokumentation der Bundeszentrale fur politische Bildung Dokumentation des Deutschen Historischen Museums Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa BKGE Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen fur Wissenschaft und Forschung Orte der Erinnerung an die Heimat im Osten Stiftung Flucht Vertreibung Versohnung SFVV Memento vom 18 Januar 2012 im Internet Archive Vertriebene Fluchtlinge Kriegsgefangene heimatlose Auslander 1949 1952 Bundesminister fur Vertriebene Bonn 1953 Fluchtlinge und Vertriebene in Ingolstadt nach 1945 Stadtmuseum Ingolstadt PDF Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung Zeitgeschichte online vom Zentrum fur Zeithistorische Forschung Potsdam Januar 2004 Helga Hirsch Kollektive Erinnerung im Wandel bpb 11 April 2005 Claudia Pinl Warthe im Westerwald auf digitale kulturanthropologie de Volkskunde in Rheinland Pfalz 20 2006 Jutta Wiedmann Erinnerungskultur an westdeutschen Autobahnen auf Polen pl 22 September 2013Einzelnachweise a b Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 320 Die grossten drei Sprachgruppen Polen Ukrainer und Belarussen stellten zusammen zwischen 80 und 85 der Population der Rest setzte sich zusammen aus Juden ca 9 Lemken Bojken Huzulen Poleschuken Russen unter 1 Litauern Tschechen Deutschen bis 2 u a Nach polnischer Volkszahlung 1931 und Maly rocznik statystyczny 1941 Kleines Statistikjahrbuch 1941 London 1941 Roland Gehrke Der polnische Westgedanke bis zur Wiedererrichtung des polnischen Staates nach Ende des Ersten Weltkrieges Genese und Begrundung polnischer Gebietsanspruche gegenuber Deutschland im Zeitalter des Nationalismus Herder Institut Marburg 2001 ISBN 3 87969 288 2 S 139 Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Plane und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus der Tschechoslowakei und aus Polen Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 56731 4 S 177 f Robert Brier Der polnische Westgedanke nach dem Zweiten Weltkrieg 1944 1950 Digitale Osteuropa Bibliothek Geschichte 3 2003 S 25 PDF 828 kB Mitteilung uber die Dreimachtekonferenz von Berlin IX b Vgl hierzu die Ausfuhrungen des amerikanischen Aussenministers George C Marshall auf der Moskauer Aussenministerkonferenz 1947 Documents on American Foreign Relations Vol IX January 1 December 31 1947 1949 S 49 Francis E Walter Expellees and Refugees of German ethnic Origin Report of a Special 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Flucht und die Jahre danach In Hans Erich Volkmann Hrsg Ende des Dritten Reiches Ende des Zweiten Weltkrieges Eine perspektivische Ruckschau Herausgegeben im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Munchen 1995 ISBN 3 492 12056 3 S 561 Eva und Hans Henning Hahn Die Vertreibung im deutschen Erinnern Legenden Mythos Geschichte Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 77044 8 S 40 42 zit 42 Eva Hahn Hans Henning Hahn Die Vertreibung im deutschen Erinnern Legenden Mythos Geschichte Schoningh Paderborn 2010 S 719 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 S 944 Eva Hahn und Hans Henning Hahn Die Vertreibung im deutschen Erinnern Legenden Mythos Geschichte Schoningh Paderborn 2010 S 720 Zur Kritik der Altangaben im Uberblick Ingo Haar Die deutschen Vertreibungsverluste Forschungsstand Kontexte und Probleme In Rainer Mackensen Jurgen Reulecke Josef Ehmer Hrsg 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Vertriebenenpolitik der SED 1949 bis 1990 Oldenbourg Munchen 2009 S 32 41 Matthias Stickler Ostdeutsch heisst Gesamtdeutsch Organisation Selbstverstandnis und heimatpolitische Zielsetzungen der deutschen Vertriebenenverbande 1949 1972 Dusseldorf 2004 Michael Schwartz Vertriebene im doppelten Deutschland Integrations und Erinnerungspolitik in der DDR und in der Bundesrepublik In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 2008 Heft 1 S 101 151 vgl ausserdem Dierk Hoffmann Marita Krauss Michael Schwartz Hrsg Vertriebene in Deutschland Interdisziplinare Ergebnisse und Forschungsperspektiven Munchen 2000 ders Umsiedler und Altersarmut Zur sozialen Notlage vertriebener alter Menschen in der SBZ und fruhen DDR In Hartmut Koschyk Vincent Regente Hrsg Vertriebene in SBZ und DDR be bra Verlag Berlin 2021 S 69 ff Hilke Lorenz Heimat aus dem Koffer Vom Leben nach Flucht und Vertreibung List Berlin 2011 ISBN 978 3 548 61006 1 Patrice G Poutros Zuflucht im Nachkriegsdeutschland Politik und Praxis der Fluchtlingsaufnahme in Bundesrepublik und DDR von den spaten 1940er Jahren bis zur Grundgesetzanderung im vereinten Deutschland von 1993 In Jochen Oltmer Hrsg Handbuch Staat und Migration in Deutschland seit dem 17 Jahrhundert de Gruyter 2015 ISBN 978 3 11 034539 1 S 853 ff hier S 877 Andreas Kossert Kalte Heimat Munchen 2009 Kapitel Deutscher Rassismus gegen deutsche Vertriebene S 71 86 Reinhold Weber Karl Heinz Meier Braun Kleine Geschichte der Ein und Auswanderung in Baden Wurttemberg Der Kleine Buch Verlag 2016 ISBN 978 3 7650 1414 7 S 113 Franz Josef Sehr Vor 75 Jahren in Obertiefenbach Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2021 Limburg 2020 ISBN 3 927006 58 0 S 125 129 Karin Schmidl Kunstaktion 93 Strassenschilder Polnische Strassennamen in Friedrichshain Berliner Zeitung 24 August 2015 Warthe im Westerwald PDF 113 kB Michael Grottendieck Egalisierung ohne Differenzierung Verhinderung von Vertriebenenorganisationen im Zeichen einer sich etablierenden Diktatur In Thomas Grossbolting u a Hrsg Die Errichtung der Diktatur Transformationsprozesse in der Sowjetischen Besatzungszone und in der fruhen DDR Munster 2003 S 191 221 Michael Schwartz Vertreibung und Vergangenheitspolitik Ein Versuch uber geteilte deutsche Nachkriegsidentitaten In Deutschland Archiv 1997 S 177 195 Herbert Czaja Unterwegs zum kleinsten Deutschland Marginalien zu 50 Jahren Ostpolitik Frankfurt am Main 1996 Siehe die Belege bei Louis Ferdinand Helbig Der ungeheure Verlust Flucht und Vertreibung in der deutschsprachigen Belletristik der Nachkriegszeit Wiesbaden 1988 Karl Schlogel Europa ist nicht nur ein Wort Zur Debatte um ein Zentrum gegen Vertreibung In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 2003 Heft 1 S 5 12 Christian Lotz Die Deutung des Verlusts Erinnerungspolitische Kontroversen im geteilten Deutschland um Flucht Vertreibung und die Ostgebiete 1948 1972 Koln 2007 Jutta Faehndrich Eine endliche Geschichte Die Heimatbucher der deutschen Vertriebenen Koln 2011 Terminhinweis Reise von Ministerprasident Horst Seehofer in die Tschechische Republik Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 27 Juni 2018 abgerufen am 26 Juni 2018 vom 17 Dezember 2010 Seehofer in Tschechien Freunde die voneinander nicht wussten Klaus Brill in Suddeutsche Zeitung vom 20 Dezember 2010 Rede von Peter Glotz 2001 Polen Rundschau de Kaczynski gegen Kompromiss in Sachen Vertreibung vom 8 Januar 2008 Memento vom 28 Marz 2009 im Internet Archive Dr Jutta Faehndrich Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz Institut fur Landerkunde Memento vom 27 Februar 2015 im Internet Archive Listen der Vertriebenendenkmale Deutschland Baden Wurttemberg A I K P R Z Bayern A L M Z Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen A F G K L P R Z Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen A H I W Nordrhein Westfalen A G H W Rheinland Pfalz Saarland 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