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Slawonien auch Slavonien kroatisch Slavonija lateinisch Slavonia ungarisch Szlavonia das Slawenland ist eine historische Region im Osten Kroatiens und gilt als dessen Kornkammer Sie erstreckt sich in Ost West Richtung etwa 150 km zwischen Sudungarn und Bosnien Einen Grossteil der Flache Slawoniens nehmen die Ebenen zwischen den grossen Donau Nebenflussen Save und Drau ein Im Osten reicht es bis zur Donau und der serbischen Grenze Slawonien Slavonija kroatisch Wappen SlawoniensDas heutige Gebiet Slawoniens dunkelviolett weitere z T zu slawonien gerechnete Gebiete gestreift die kroatische Baranja hellviolettBasisdatenStaat en Kroatien historisch auch kleinere Teile von Serbien und Ungarn Amtssprache n kroatisch Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Bevolkerung und Nationalitaten 1 2 Grosste Stadte 2 Politische Gliederung 3 Geschichte 4 Wirtschaft und Tourismus 5 Beruhmte Slawonen 6 Literatur 6 1 Historische Topographie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten Karte von OstslawonienSlawonien besteht im Norden Suden und Osten uberwiegend aus dem Flachland der pannonischen Tiefebene im Westen und der Mitte erstreckt sich ein isoliertes Mittelgebirge mit den Gipfeln Papuk 953 m Dilj 461 m und Psunj 984 m Die Region erstreckt sich in Ost West Richtung zwischen der Drau Nordgrenze zu Ungarn und der Save sudliche Grenze zu Bosnien Herzegowina und reicht im Osten bis zur Donau der Grenze zu Serbien Die Westgrenze Slawoniens ist geografisch nicht eindeutig festgelegt Bevolkerung und Nationalitaten Bearbeiten Die Bevolkerung Slawoniens besteht zur grossen Mehrheit aus ethnischen Kroaten Die grosste nationale Minderheit sind Serben Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Nationalitaten darunter auch in Ostslawonien eine deutschsprachige Minderheit von etwa 3 000 Menschen Bevolkerung nach kroatischer GespanschaftDaten der Volkszahlung von 2011 fur die in Slawonien gelegenen Gespanschaften Gespanschaft Einwohnerzahl Volkszahlung 2011 davon Kroaten sonstige Volksgruppen Gespanschaft Virovitica Podravina Viroviticko podravska zupanija 84 836 100 00 1 77 897 91 82 1 6 939 8 18 davon 5 144 Serben 6 06 1 Gespanschaft Osijek Baranja Osjecko baranjska zupanija 305 032 100 00 2 262 004 85 89 2 43 028 14 11 davon 23 657 Serben 10 53 und 8 249 Magyaren 2 70 2 Gespanschaft Pozega Slawonien Pozesko slavonska zupanija 78 034 100 00 3 70 529 90 38 3 7 505 9 62 davon 4 680 Serben 6 00 3 Gespanschaft Brod Posavina Brodsko posavska zupanija 158 575 100 00 4 150 632 94 99 4 7 943 5 01 davon 4 124 Serben 2 60 und 1 178 Roma 0 74 4 Gespanschaft Vukovar Syrmien Vukovarsko srijemska zupanija 179 521 100 00 5 142 135 79 17 5 37 386 20 83 davon 27 824 Serben 15 50 1 746 Bosniaken 0 97 1 427 Russinen 0 79 und 1 185 Slowaken 0 66 5 Grosste Stadte Bearbeiten Die grossten Stadte Slawoniens sind Einwohnerzahlen nach der Volkszahlung von 2001 OsijekOsijek 114 616 Slavonski Brod 64 612 Vinkovci 35 912 Vukovar 31 670 Đakovo 30 092 Pozega 28 201 Virovitica 22 618 Nasice 17 320 Zupanja 16 383 Nova Gradiska 15 833Politische Gliederung BearbeitenDas Gebiet Slawoniens ist heute administrativ in funf Gespanschaften kroatisch zupanije eingeteilt Dies sind Flagge Wappen Kroatische Bezeichnung Zupanija Deutsche Bezeichnung Karte Flache km Einwohnerzahl 2001 Verwaltungssitz geographische Lage Viroviticko podravska zupanija Gespanschaft Virovitica Podravina 2 021 93 389 Virovitica langs der Drau an der Grenze zu Ungarn Osjecko baranjska zupanija Gespanschaft Osijek Baranja 4 149 330 506 Osijek umfasst das nordostliche Slawonien um die Stadt Osijek herum und den kroatischen Teil der Baranja nordlich der Drau Pozesko slavonska zupanija Gespanschaft Pozega Slawonien 1 821 85 831 Pozega im mittleren Slawonien zwischen der Gespanschaft Virovitica Podravina und der Gespanschaft Brod Posavina Brodsko posavska zupanija Gespanschaft Brod Posavina 2 027 176 765 Slavonski Brod langs der Save an der Grenze zu Bosnien Herzegowina Vukovarsko srijemska zupanija Gespanschaft Vukovar Syrmien 2 448 204 768 Vukovar umfasst den ostlichsten Teil Slawoniens um Vukovar herum an der Grenze zu SerbienGeschichte BearbeitenIn Slawonien waren die ersten bekannten Bewohner die Skordisker spater die Pannonier welche von Kaiser Augustus unterworfen wurden Das Land gehorte anschliessend zur Provinz Pannonia inferior hatte aber auch den Namen Pannonia Savia Zum Schluss der grossen Volkerwanderung fullten Slawenstamme unter awarischer Oberhoheit das Land zwischen Drau und Save siehe hierzu Landnahme der Slawen auf dem Balkan und gerieten als pannonische mit Kroaten nochmals vermischte Slawen unter frankische Herrschaft von welcher spater das anschliessende Sirmien der einstige Gau der Romerstadt Sirmium bei den Byzantinern den Namen Frankochorion fuhrte Das Zwischenstromland der Drau und Save geriet seit dem Emporkommen der kroatischen Fursten unter deren Herrschaft und hiess ungarisch Totorszag Slavonia im lateinischen windisches Land im deutschen Sprachgebrauch zum Unterschied vom sudlich angrenzenden Altkroatien ung Horvatorszag Erst nach wiederholten Kampfen mit dem byzantinischen Kaiserreich blieb das Gebiet seit 1165 endgultig in ungarischem Besitz Seit Vladislav II 1491 1516 gesellte sich dann zum ungarischen Konigstitel rex Dalmatiae et Croatiae Dalmatien und Hochkroatien der Beisatz et Slavoniae Die Grenzen des historischen Territoriums auf das sich der Name Slawonien bezieht haben sich im Laufe der Zeit deutlich verschoben Im Mittelalter wurde der gesamte in der Donau und Savetiefebene gelegene Teil des damaligen Konigreiches Dalmatien Kroatien und Slawonien als Slawonien lateinisch Regnum Slavoniae bezeichnet Das politische Zentrum des mittelalterlichen Slawoniens war die heutige kroatische Hauptstadt Zagreb Slawonien war um 1606 von Turken erobertNachdem infolge der turkischen Eroberungen im 16 Jahrhundert der grosste Teil des Konigreiches Dalmatien Kroatien und Slawonien mit Ausnahme des Gebietes um Zagreb vom Osmanischen Reich erobert worden war wurde Kroatien von Slawonien im engeren Sinn Virovitica Pozega und Sirmien unterschieden Zagreb wurde infolgedessen politisches Zentrum des Restgebietes also des westlichen Teils des mittelalterlichen Slawoniens Der Name Slawonien bezeichnet seitdem nur noch den ostlichen Teil dieses Gebietes Unter Kaiser Leopold I wurde ganz Slawonien zuruckerobert Im Karlowitzer Frieden wurde es 1699 an Osterreich abgetreten und das Konigreich S c lawonien gebildet Wahrend der Suden Slawoniens als Militargrenze zum Osmanischen Reich eingerichtet wurde kam der Norden grossteils als Belohnung in den Besitz von Generalen und Adligen die sich an den Turkenkriegen beteiligt hatten Um das fruchtbare aber durch standige Kriege im Grenzbereich zum Osmanischen Reich weitgehend entvolkerte Land zu stabilisieren wurden Wehrbauern und Siedler aus der gesamten Habsburgermonarchie aber auch aus Sudwestdeutschland Donauschwaben und aus den von den Osmanen kontrollierten Teilen Sudosteuropas ins Land geholt Daher hat Slawonien seit Jahrhunderten eine sehr gemischte ethnische Zusammensetzung 1849 wurde das Konigreich Kroatien und Slawonien gebildet das nach 1867 als autonomes Land Teil der ungarischen Reichshalfte wurde wahrend Dalmatien zu Cisleithanien geschlagen wurde und damit bei Osterreich verblieb Als Teil des Ungarisch Kroatischen Ausgleichs erhielt das dreieinige Konigreich Kroatien Dalmatien und Slawonien zwar einen historischen Status erlaubt wurden beiden Entitaten eine gemeinsame Flagge und Symbole Entgegen dem Wunsch der kroatischen Bevolkerungsmehrheit blieb jedoch eine formelle Vereinigung des Konigreichs Kroatien und Slawonien mit Dalmatien aus Nach dem Ersten Weltkrieg entstand der jugoslawische Staat aus den vorher unabhangigen Konigreichen Serbien und Montenegro sowie dem Konigreich Kroatien und aus Slawonien und Dalmatien Der ostliche Teil Srijems wurde von Slawonien abgetrennt und gehort heute zur Vojvodina Der Osten und Westen Slawoniens der dem jugoslawischen Teilstaat Kroatien zugeordnet worden war war im Kroatien Krieg hart umkampft und wurde im Rahmen der UNTAES Mission United Nations Transitional Administration for Eastern Slavonia Baranya and Western Sirmium wieder nach Kroatien eingegliedert Die Ortschaft Cigoc wurde 1994 zum europaischen Storchendorf erklart Wirtschaft und Tourismus BearbeitenBeruhmte Spezialitaten Slawoniens sind der Kulen eine pikante Hartwurst und die Weissweine von Kutjevo Ilok und Đakovo Im Naturpark Kopacki rit befinden sich Auen und Eichenwalder Bekannt ist auch die slawonische Eiche die weltweit exportiert wird Die weiten Ebenen die Auen der Save und die waldreichen Hange des Papuk und der Bilogora bieten Lebensraum fur Hoch und Niederwild und werden von zahlreichen Jagdtouristen besucht Beruhmte Slawonen Bearbeiten Denkmal vor dem Krankenhaus in Vukovar Slavonski Brod Schloss Pejacevic in NasiceJosip Juraj Strossmayer 1815 1905 Bischof katholischer Theologe sowie Politiker Dora Pejacevic 1885 1923 Komponistin Miroslav Skoro 1962 Musiker Moderator und Politiker Davor Suker 1968 Fussballspieler Mirko Filipovic CroCop 1974 MMA sowie K 1 Kampfer Vladimir Seks Lavoslav Ruzicka 1887 1976 Chemiker und Hochschullehrer Matija Petar Katancic Luka Ibrisimovic Josip Kozarac Antun Gustav Matos 1873 1914 Schriftsteller Franjo Kuhac 1834 1911 Musikpadagoge Musikhistoriker und Volksmusikkundler Franjo Hanaman 1878 1941 Erfinder Ingenieur und Chemiker Ivan Mestrovic 1883 1962 Bildhauer und Architekt Dobrisa Cesaric 1902 1980 Dichter Josip Hamm Bratoljub Klaic Pavao Pavlicic 1946 Schriftsteller Verfasser Essayist Autor Szenarist Ubersetzer Literaturtheoretiker und Universitatsprofessor Sinisa Glavasevic 1960 1991 Journalist Fabijan Sovagovic Vanja Radaus Stipe Mesic 1934 Politiker August Harambasic 1861 1911 Dichter Schriftsteller Publizist Ubersetzer und Politiker Isidor Krsnjavi Grigor Vitez Franjo Fuis Ivica Olic 1979 Fussballspieler und trainer Mario Mandzukic 1986 FussballspielerLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Gero Fischer Hrsg Slawonien Wieser Klagenfurt 2005 ISBN 978 3 85129 428 6 Zlata Zivakovic Kerze Slawonien Baranja und Srijem Geschichte Kultur Kunst Naturschonheiten Tourismus Turisticka naklada Zagreb 2011 Carl Bethke K eine gemeinsame Sprache Aspekte deutsch judischer Beziehungsgeschichte in Slawonien 1900 1945 Lit Berlin 2013 ISBN 978 3 643 11754 0 Andreas Helmedach Slawonien In Konrad Clewing Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bohlau Wien u a 2016 ISBN 978 3 205 78667 2 S 861 863 Historische Topographie Bearbeiten Ignaz de Luca Illyrien Das Konigreich Slawonien Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate 4 Band Ungern Illyrien und Siebenburgen Verlag J V Degen Wien 1791 S 427 440 Google eBook vollstandige Ansicht Friedrich Wilhelm von Taube Historische und geographische Beschreibung des Konigreiches Slavonien und des Herzogthumes Syrmien Band 1 1777 Friedrich Wilhelm von Taube Historische und geographische Beschreibung des Konigreiches Slavonien und des Herzogthumes Syrmien Band 2 Leipzig 1777 google com Friedrich Wilhelm von Taube Historische und geographische Beschreibung des Konigreiches Slavonien und des Herzogthumes Syrmien Band 3 Leipzig 1778 google com Weblinks Bearbeiten Commons Slawonien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Slawonien ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten a b c Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache Gespanschaft Virovitica Podravina PDF 3 6 MB Seiten 36 bis 37 Staatliches Statistikamt Kroatiens dzs hr abgerufen am 16 Februar 2020 a b c Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache Gespanschaft Osijek Baranja PDF 3 6 MB Seiten 42 bis 43 Staatliches Statistikamt Kroatiens dzs hr abgerufen am 16 Februar 2020 a b c Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache Gespanschaft Pozega Slawonien PDF 3 6 MB Seiten 38 bis 39 Staatliches Statistikamt Kroatiens dzs hr abgerufen am 16 Februar 2020 a b c Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache Gespanschaft Brod Posavina PDF 3 6 MB Seiten 38 bis 39 Staatliches Statistikamt Kroatiens dzs hr abgerufen am 16 Februar 2020 a b c Volkszahlung 2011 nach Staatsburgerschaft Ethnien und Muttersprache Gespanschaft Vukovar Syrmien PDF 3 6 MB Seiten 46 bis 47 Staatliches Statistikamt Kroatiens dzs hr abgerufen am 16 Februar 2020Historische Regionen der Republik Kroatien Dalmatien Dubrovnik Istrien Slawonien ZentralkroatienWeitere RegionenBanovina Baranja Bilogora Bukovica Gorski kotar Kordun Krbava Kroatisches Kustenland Primorje Lika Međimurje Moslavina Neretvanska dolina Podravina Pokuplje Posavina Prigorje Ravni kotari Syrmien Zagora Zagorje Zumberak 45 45 17 916666666667 Koordinaten 45 27 0 N 17 55 0 O Normdaten Geografikum GND 4055289 5 lobid OGND AKS VIAF 248528865 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawonien amp oldid 234919816