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Das Konigreich Serbien serbisch Kraљevina Srbiјa Kraljevina Srbija war ein Staat auf dem Balkan der sich aus dem Furstentum Serbien entwickelte und 1878 beim Berliner Kongress selbststandig wurde 1882 wurde Serbien zum Konigreich Der Staat existierte bis 1918 und ging dann im Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen dem spateren Jugoslawien auf Konigreich SerbienKraљevina SrbiјaKraljevina Srbija1882 1918Flagge WappenKonigreich Serbien 1914 Amtssprache SerbischHauptstadt BelgradStaats und Regierungsform Konigreich Konstitutionelle MonarchieStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef Konigzuletzt Peter I 1903 1918 Flache 47 900 1883 km 86 500 1913 km Errichtung 6 Marz 1882 Proklamation Vorgangergebilde Furstentum SerbienEndpunkt 1 Dezember 1918 Vereinigung mit dem Staat der Slowenen Kroaten und Serben Abgelost von Konigreich der Serben Kroaten und SlowenenNational hymne Boze Pravde source source track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track Zeitzone MEZKfz Kennzeichen SBVorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Milan Obrenovic IV Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Allgemeines 1 2 Das Furstentum Serbien bis zu seiner Ablosung aus dem Osmanischen Reich 2 Serbien als selbststandiger Staat und Konigreich 2 1 Das Attentat auf den osterreichischen Thronfolger in Sarajevo 2 2 Das Konigreich Serbien im Ersten Weltkrieg 2 3 Die Entstehung des Konigreiches Jugoslawien 2 4 Monarchen des Konigreiches 3 Wirtschaft 4 Stadte 5 Karten 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Eine Besonderheit des Konigreiches Serbien war dass ein massgeblicher Teil der serbischen Bevolkerung hier besonders Kreise der Armee und der Herrschaftsschicht davon beseelt war durch Annexion von Gebieten der Nachbarlander ein Grossreich der Serben einzurichten das alle Serben vereinigen sollte Dieses Streben nach einem Grossserbien wurde in einem geheimen Memorandum des ehemaligen serbischen Innenministers Ilija Garasanin im Jahre 1844 kodifiziert Der Inhalt dieses Memorandums das erst 1906 veroffentlicht wurde und den Namen Nacertanije tragt wurde zur Magna Charta der serbischen Nationalbewegung 1 Ein Leitsatz war Wo ein Serbe lebt ist Serbien Diese aussenpolitischen Vorstellungen griffen die Geschichte eines grossen serbischen Reiches im Mittelalter unter dem Zaren Dusan auf Dieses Reich war nach der verlorenen Schlacht auf dem Amselfeld durch die Turken zerstort worden Insofern sprach das Memorandum davon dass es um eine Wiederherstellung eines alten Grossserbiens gehe 2 Nachdem Serbien sich von den Turken befreit hatte und 1878 selbststandiger Staat geworden war richtete sich dieses Bestreben alle Serben in dem nunmehr Konigreich Serbien zu vereinen vor allem gegen das Habsburger Reich und die anderen Nachbarlander Serbiens Diese grossserbischen Vorstellungen blieben fur die serbischen Herrscher bis zum Jahre 1918 die massgeblich politische Blaupause 3 Zugleich wurden die Leitlinien dieser Politik der Bevolkerung uber eine nationalistische Propaganda eingetrichtert die teils aus Belgrad koordiniert wurde teils aus patriotischen Netzwerken in der Presse stammte Die Ideen von einem Grossserbien waren aber nicht nur Regierungspolitik sondern in der Kultur der Serben tief verankert 4 Die fur Grossserbien insgeheim beanspruchten Gebiete umfassten Bosnien Herzegowina Teile Kroatiens Albaniens Montenegros Makedoniens und Gebiete der 1878 neu entstandenen vom Osmanischen Reich abgetrennten Staaten Bulgarien und Rumanien Dabei spielte es fur die Serben keine Rolle ob sich die dort lebenden Menschen in ein Grossreich der Serben integrieren lassen wollten Die Serben waren der Ansicht dass die Menschen mit der Zeit den Vorrang der grossserbischen Ziele einsehen wurden Beispielsweise raumte der serbische Dichter und Linguist Vuk Karadzic in seiner Abhandlung mit dem Titel Serbien alle und uberall auf die Kroaten bezogen ein es gebe auch Menschen romisch katholischen Glaubens denen es noch schwerfallt sich Serben zu nennen aber sie werden sich daran gewohnen 5 Durch diese geheimen aussenpolitischen Vorstellungen bedingt ging seit dem Bestehen des Konigreiches Serbien eine bestandige aggressive Unruhe von dem neuen Staat auf die Region aus 6 Der Historiker John Keegan spricht von einem aggressiven und ruckstandigen christlichen Konigreich in dem Nationalisten das Habsburger Reich insgeheim ebenso bekampften wie vorher das Osmanische Reich 7 Das Furstentum Serbien bis zu seiner Ablosung aus dem Osmanischen Reich Bearbeiten Aleksandar und Draga Obrenovic Peter I KarađorđevicNach der Teilnahme des Furstentums Serbien am Russisch Turkischen Krieg auf Seiten Russlands und dem darauf folgenden Frieden von San Stefano wurde das Furstentum endgultig unabhangig vom Osmanischen Reich Die Unabhangigkeit wurde durch den Berliner Kongress 1878 anerkannt In Reaktion auf die rumanische Konigsproklamation im Jahr 1881 wurde am 6 Marz 1882 das Konigreich Serbien proklamiert zu der Kaiser Franz Joseph I dem Konig Milan I personlich gratulierte Serbien als selbststandiger Staat und Konigreich BearbeitenIm Serbisch Bulgarischen Krieg 1885 1886 in dem es um das Gebiet Ostrumelien ging ruckten funf serbische Divisionen auf bulgarisches Gebiet vor Aber die junge bulgarische Armee schaffte es ohne jegliche Unterstutzung die Serben vernichtend zu schlagen Schlacht bei Sliwniza Schlacht von Pirot Nur das Eingreifen Osterreich Ungarns bewahrte das Serbische Konigreich vor weiteren Folgen und der Krieg endete mit dem Frieden von Bukarest Im Jahr 1887 versuchten Anhanger der Radikalen Partei ein Attentat auf Milan Beim Volk eher unpopular fiel er der europaischen Offentlichkeit auf indem er seine Ehe mit der rumanischen Adeligen Natalia Cheșco mit einigen Affaren unter anderem mit Jennie Churchill kompromittierte Schliesslich liess er sich 1888 scheiden Der Ehe mit Konigin Nathalie entspross Sohn und Thronfolger Aleksandar Obrenovic Dieser lebte nach dem Wiesbadener Prinzenraub bei seinem Vater Den Anstoss zum Thronverzicht gab 1889 ein heftiger Kompetenzkonflikt zwischen dem Konig und der gewahlten Regierung Nach der Abdankung seines Vaters wurde Aleksandar Obrenovic 1889 Konig von Serbien Aleksandar und Draga Obrenovic fielen im Juni 1903 einer Offiziersverschworung um Dragutin Dimitrijevic genannt Apis zum Opfer Der Mord am Konigspaar fuhrte zeitweilig zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen einiger Grossmachte zu Serbien Mit dem erbenlosen Aleksandar endete die Dynastie des Hauses Obrenovic Es folgte Petar I Karađorđevic Sohn des Fursten Aleksandar Karađorđevic Er leitete liberale Reformen ein verbundete sich mit Russland und baute die Beziehungen zu Frankreich aus wahrend er zugleich versuchte den Einfluss der Osterreichisch Ungarischen Monarchie auf dem Balkan zuruckzudrangen Aus dem Zollkonflikt mit Osterreich Ungarn dem Schweinekrieg von 1906 der das Land an den Rand des Zusammenbruchs fuhrte ging Serbien letztlich wirtschaftlich gestarkt hervor 1908 wurde Bosnien Herzegowina von Osterreich Ungarn annektiert Dies fuhrte zu einem ernsten und dramatischen europaischen Konflikt der sogenannten Bosnischen Annexionskrise Konnte die Annexionskrise von 1908 09 noch friedlich beigelegt werden so eskalierte die Situation 1912 in der Frage um den Besitz Mazedoniens Peter I war daran gelegen fur sein Land einen Zugang zur Adria zu erkampfen Nachdem Montenegro der Turkei bereits am 8 Oktober den Krieg erklart hatte schloss sich Serbien gemeinsam mit Bulgarien und Griechenland diesem Schritt am 17 Oktober an Binnen kurzer Zeit konnten die Verbundeten im Ersten Balkankrieg betrachtliche Erfolge erzielen so dass das Osmanische Reich bereits Ende November um einen Waffenstillstand ersuchen musste als es Albanien den Sandschak das Kosovo Mazedonien und Thrakien verloren hatte und die turkischen Truppen sich bis vor Istanbul zuruckziehen mussten Nach dem Militarputsch der Jungturken Anfang 1913 flammten die Kampfe zwar noch einmal auf aber gegen die Ubermacht des Balkanbundes war die Turkei machtlos so dass sie am 30 Mai 1913 im Londoner Vertrag der Abtretung aller Gebiete westlich der Linie Enos Midia zustimmen musste Wie diese Gebiete an die Sieger aufzuteilen waren war aber sehr umstritten Die Grossmachte Osterreich Ungarn und Italien wollten Serbien keinesfalls einen Zugang zum Meer zugestehen so dass sie durchsetzten dass Albanien unabhangig wurde und der Suden Mazedoniens an Griechenland fiel wahrend der Norden uberwiegend zu Serbien kam Letzteres verargerte besonders Bulgarien das fur sich einen historischen Anspruch auf dieses Gebiet reklamierte und daraufhin im Juli 1913 serbische und griechische Truppen in Mazedonien angriff Zweiter Balkankrieg Nun verbundeten sich aber Rumanien Montenegro Griechenland und sogar die Turkei mit Serbien Bereits am 30 Juli musste Bulgarien um Waffenstillstand bitten im Frieden von Bukarest vom 10 August musste es den serbischen Besitz Nord Mazedoniens endgultig akzeptieren Das Attentat auf den osterreichischen Thronfolger in Sarajevo Bearbeiten Krankheitsbedingt ubergab Peter I kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Fuhrung der Amtsgeschafte an seinen Sohn Alexander I Karađorđevic als Regent Er behielt jedoch den Konigstitel und bestarkte seinen Sohn in der Julikrise nach dem Attentat von Sarajevo auf den osterreichischen Thronfolger Franz Ferdinand ausgeubt durch von serbischen Kreisen unterstutzte Terroristen in seiner festen Haltung gegenuber Osterreich Ungarn Serbien sah sich mit einem fur einen souveranen Staat unannehmbaren Ultimatum Wiens konfrontiert was eine Kettenreaktion ausloste die den Kriegsausbruch in ganz Europa zur Folge hatte Das Konigreich Serbien im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Bis Ende 1914 schlug die serbische Armee drei Offensiven der Donaumonarchie zuruck Belgrad ging nur fur kurze Zeit verloren Dieser Abwehrerfolg kostete allerdings schwere Verluste und so konnten die Mittelmachte bei ihrem Feldzug im Herbst 1915 nahezu ganz Serbien erobern und besetzen siehe Osterreichisch Ungarische Besetzung Serbiens 1915 1918 Die Konigsfamilie musste nach Korfu fliehen Die Entstehung des Konigreiches Jugoslawien Bearbeiten Nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg vereinigte sich das Konigreich Serbien am 1 Dezember 1918 mit dem in den sudslawischen Gebieten Osterreich Ungarns entstandenen kurzlebigen Staat der Slowenen Kroaten und Serben zum Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen dem spateren Konigreich Jugoslawien Monarchen des Konigreiches Bearbeiten Milan II Obrenovic 1868 1872 1882 Furst 1882 1889 als Milan I Konig Aleksandar Obrenovic 1889 1903 Petar I Karađorđevic Sohn von Aleksandar Karađorđevic 1903 1918 serbischer Konig 1918 1921 Konig der Serben Kroaten und SlowenenWirtschaft BearbeitenDas Konigreich war im Jahre 1906 Ziel eines Handelsembargos Osterreich Ungarns Jedoch fuhrte das Embargo zum Ende der Abhangigkeit des Konigreiches von Osterreich Ungarn Stadte BearbeitenDie grossten Stadte im Staat waren nach Einwohnerzahl geordnet Belgrad 100 000 Prizren 60 000 Bitola 54 000 Skopje 50 000 Nis 25 000 Veles 24 000 Pristina 20 000 Prilep 20 000 Ohrid 18 000 Kragujevac 15 500 Tetovo 14 000 Leskovac 13 700 Sabac 12 800 Pozarevac 12 000 Kosovska Mitrovica 12 000 Vranje 12 000 Pirot 10 000 Belgrad im fruhen 20 Jahrhundert Die Universitat Belgrad 1890Karten Bearbeiten Konigreich Serbien von 1883 bis 1913 Konigreich Serbien 1913 nach den Balkankriegen Die territoriale Entwicklung Serbiens zwischen 1817 und 1913Siehe auch BearbeitenGeschichte Serbiens Furstentum Serbien Grossserbien JugoslawienkriegeWeblinks Bearbeiten Commons Konigreich Serbien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Konigreich 1914 Das Konigreich 1918 Territoriale Entwicklung SerbiensLiteratur BearbeitenFelix Kanitz Das Konigreich Serbien und das Serbenvolk Von der Romerzeit bis zur Gegenwart B Meyer Leipzig 1904 Band 1 Land und Bevolkerung PDF Datei 37 9 MB Band 2 Land und Bevolkerung PDF Datei 36 1 MB Band 3 Staat und Gesellschaft PDF Datei 52 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 45 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 46 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 47 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 47 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Wiedergabe aus einer Veroffentlichung von Vuk Karadzic aus dem Jahr 1838 in Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 46 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz Christopher Clark Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 51 englisch The Sleepwalkers How Europe Went to War in 1914 Ubersetzt von Norbert Juraschitz John Keegan Der Erste Weltkrieg Eine europaische Tragodie Aus dem Englischen von Karl und Heidi Nicolai Kindler Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 463 40390 0 S 79f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigreich Serbien amp oldid 230365162