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Chronologie 28 Juni Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo 5 6 Juli Mission Hoyos und der deutsche Blankoscheck 23 Juli Osterreichisches Ultimatum an Serbien 25 Juli Serbische Antwort auf das Ultimatum 28 Juli Kriegserklarung Osterreich Ungarns an Serbien 29 Juli Beschiessung Belgrads 29 Juli Russische Teilmobilmachung 31 Juli Russische Generalmobilmachung 31 Juli Deutsche Ultimaten an Frankreich und Russland 1 August Franzosische 15 55 Uhr und deutsche Generalmobilmachung 17 Uhr fur den Folgetag beschlossen deutsche Kriegserklarung an Russland 2 August Deutsches Ultimatum an Belgien und Besetzung Luxemburgs 3 August Deutsche Kriegserklarung an Frankreich 4 August Deutscher Einmarsch in Belgien 4 August Kriegserklarung Grossbritanniens an Deutschland 6 August Kriegserklarung Osterreich Ungarns an Russland 8 August Kriegserklarung Grossbritanniens an Osterreich UngarnDie Julikrise war die Zuspitzung der Konfliktlage zwischen den funf europaischen Grossmachten sowie Serbien die auf die Ermordung des osterreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand am 28 Juni 1914 folgte und zum Ersten Weltkrieg fuhrte Bis heute werden die Motive und Handlungsweisen aller beteiligten Machte Politiker und Diplomaten sowohl in der Offentlichkeit als auch unter Historikern kontrovers diskutiert Die offizielle Bundnissituation in der Julikrise Dreibund Triple EntenteSo hangt etwa die jeweilige Antwort auf die Kriegsschuldfrage entscheidend davon ab wie die Ereignisse wahrend der Julikrise bewertet werden wobei mit den Bewertungsfragen auch bestimmte psychologisch soziologische Aspekte des Va banque Spielens wichtig werden etwa die sogenannte Brinkmanship Inhaltsverzeichnis 1 Folgen des Attentates von Sarajevo 2 Osterreich Ungarn 2 1 Mission Hoyos und Blankoscheck 2 2 Eingreifen Russlands 2 3 Plane zur Aufteilung Serbiens 2 4 Ultimatum an Serbien 3 Deutschland 3 1 Praventivkriegsplane oder Lokalisierungsglaube 3 2 Die Vorbereitung des Ultimatums 4 Russland 5 Frankreich 6 Grossbritannien 7 Italien 8 Die Reaktionen auf das Ultimatum 9 Vom osterreichisch serbischen zum grossen europaischen Krieg 10 Die Krise in der deutschen Offentlichkeit 11 Die Beurteilung der Julikrise 11 1 Kontroverse nach 1945 11 2 Kontroverse um Die Schlafwandler 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Film 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseFolgen des Attentates von Sarajevo Bearbeiten nbsp Franz Ferdinand und Sophie Chotek wenige Minuten vor dem zweiten todlichen Attentat Hauptartikel Attentat von Sarajevo Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie wurden am 28 Juni 1914 bei einem offiziellen Besuch in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo von dem bosnisch serbischen Jugendlichen Gavrilo Princip erschossen Princip stammte aus der Bosnischen Krajina und war Mitglied der nationalistischen Jugendbewegung Mlada Bosna Er und seine Mitverschworer konnten schnell gefasst werden In Wien vermutete Aussenminister Graf Berchtold die Auftraggeber des Doppelmords jedoch in Belgrad Es erhellt aus den Aussagen und Gestandnissen der verbrecherischen Urheber des Attentates vom 28 Juni dass der Mord von Sarajevo in Belgrad ausgeheckt wurde dass die Morder die Waffen und Bomben mit denen sie ausgestattet waren von serbischen Offizieren und Beamten erhielten die der Narodna Odbrana angehorten und dass schliesslich die Beforderung der Verbrecher und deren Waffen nach Bosnien von leitenden serbischen Grenzorganen veranstaltet und durchgefuhrt wurde 1 Es konnten auch zwei Namen ermittelt werden der des serbischen Offiziers Vojislav Tankosic der bereits an der Ermordung des serbischen Konigs Aleksandar Obrenovic beteiligt gewesen war und der eines bei der serbischen Eisenbahn beschaftigten Bosniers namens Milan Ciganovic Von diesem vermutet der australische Historiker Christopher Clark dass er ein V Mann des serbischen Ministerprasidenten Nikola Pasic innerhalb der konspirativen serbischen Offiziersorganisation Schwarze Hand war 2 Von der Existenz und Beteiligung der Schwarzen Hand wusste man 1914 allerdings noch nichts Stattdessen sah man die Narodna Odbrana als Drahtzieher des Attentats Klarheit bestand jedoch uber das Motiv der Attentater und ihrer etwaigen Hintermanner Sie wollten Osterreich Ungarn schwachen und so langfristig einen Anschluss des besetzten Bosnien und Herzegowina an Serbien erreichen Der serbischen Regierung wurde eine moralische Mitschuld gegeben da sie Organisationen wie die Narodna Odbrana gewahren liess Zu konkreten Verwicklungen schrieb der leitende Ermittler in Sarajewo Sektionsrat Friedrich Wiesner in seinem Bericht vom 13 Juli 1914 an das kaiserliche und konigliche k u k Aussenministerium u a Mitwissenschaft serbischer Regierung an der Leitung des Attentats oder dessen Vorbereitung und Beistellung der Waffen durch nichts erwiesen oder auch nur zu vermuten Es bestehen vielmehr Anhaltspunkte dies als ausgeschlossen anzusehen Durch Aussagen Beschuldigter kaum anfechtbar festgestellt dass Attentat in Belgrad beschlossen und unter Mitwirkung serbischen Staatsbeamten Ciganovic und Major Tankosic vorbereitet von welchen beiden Bomben Brownings Munition und Zyankali beigestellt 3 Einzelne Passagen dieses in zwei Teilen versandten Telegramms wurden als Beleg angefuhrt dass Osterreich das Attentat nur als Vorwand fur ein Ultimatum verwendet habe Nach dem Krieg vertrat u a Wiesner die These von einer Mitwisserschaft der serbischen Regierung 4 und sagte gegenuber dem Historiker Bernadotte Everly Smith dass sein Bericht weitgehend missverstanden wurde Personlich sei er erinnerte sich Wiesner damals durch die bei der Ermittlung zusammengetragenen Hinweise durchaus von der moralischen Mitschuld der serbischen Regierung an dem Verbrechen von Sarajevo uberzeugt gewesen aber weil das Beweismaterial nicht so beschaffen gewesen sei dass es vor Gericht Bestand gehabt hatte sei er nicht bereit gewesen es in einem richtigen Prozess gegen Serbien zu verwenden Das habe er sagte er bei seiner Ruckkehr nach Wien deutlich gemacht 5 Dieser Darstellung widerspricht Wiesners eigenes Besprechungsprotokoll der Unterredungen vom 4 bis zum 8 Juli 1914 in der Kommission im k u k Ministerium des Aussern bezuglich der Konsequenzen auf das Attentat die belegen dass Wiesner zur Massigung und zur gewissenhaften Untersuchung der Tatbestande mahnte aber nicht gehort wurde Die Tatsache dass die anderen Kommissionsmitglieder nicht einsahen dass man aus dem vorliegenden Material keine eindeutigen Schlusse auf die Mitschuld Serbiens ziehen kann sturzte ihn eigenen Angaben zufolge in Depressionen Nur um Schlimmeres zu verhindern nahm er den Auftrag an einen ersten Entwurf der Forderungen an Serbien zu verfassen wozu er vermerkte Ich bekomme als Direktive nur dass die Forderungen nicht allzu leicht erfullbar sein sollen Dagegen erklare ich sie nur so konzipieren zu konnen dass sie zwar scharf und streng aber nicht unerfullbar sind dass sie uns nicht von Europa als Eingriffe in die Souveranitat Serbiens ausgelegt werden konnen Der Entwurf von Wiesner wurde aber dann in dieser Richtung verandert 6 Der serbischen Regierung war bewusst dass die Gefahr bestand dass die Regierung Osterreich Ungarns mit einem Militarschlag auf das Attentat reagieren wurde 7 Sie bedauerte deshalb offiziell die Ermordung des Thronfolgers bestritt jegliche Verwicklung und wies darauf hin dass alle Tater aus dem von Osterreich Ungarn annektierten Bosnien stammten und damit k u k Untertanen seien In Bosnien und Kroatien kam es zu heftigen antiserbischen Ausschreitungen 8 Diese wurden von der serbischen Presse zu massiven Anschuldigungen gegen Osterreich Ungarn benutzt was in einen regelrechten Pressekrieg zwischen Serbien und dem Habsburgerreich mundete 9 In Wien sah man in den serbischen Verlautbarungen einen Beweis fur eine serbische Mitschuld am Attentat Serbien berief sich dagegen auf die im Lande verfassungsrechtlich garantierte Pressefreiheit und sah in der amtlich beeinflussten nationalistischen osterreichisch ungarischen Presse besonders der konservativen Reichspost den wahren Problemherd 10 Osterreich Ungarn Bearbeiten nbsp Aussenminister Leopold Graf Berchtold nbsp Armeechef Franz Conrad von HotzendorfIn Osterreich Ungarn drangten hochrangige Militars und Politiker wie der Chef des Generalstabs Franz Conrad von Hotzendorf der osterreichische Ministerprasident Karl Sturgkh und Kriegsminister Alexander von Krobatin bereits seit Jahren auf ein militarisches Vorgehen gegen Serbien Sie glaubten nur so der grossserbischen Bewegung beikommen zu konnen die auf einen Anschluss aller sudslawischen Gebiete des Habsburgerreichs an Serbien abzielte Aussenminister Leopold Berchtold Kaiser Franz Joseph I und vor allem der ermordete Thronfolger Franz Ferdinand hatten sich diesen Planen jedoch bislang widersetzt Nach dem Attentat forderte Conrad einen sofortigen Angriff gegen Serbien Berchtold erwiderte ein solcher Schritt musse gut vorbereitet werden Am 1 Juli teilte er dem ungarischen Ministerprasidenten Istvan Tisza mit man habe sich im Auswartigen Amt auf eine Abrechnung mit Serbien verstandigt Tisza jedoch hielt den Augenblick fur ungunstig und protestierte mit einem Schreiben an Kaiser Franz Joseph 11 Dem ungarischen Ministerprasidenten ging es auch darum zu verhindern dass das prekare Gleichgewicht der Doppelmonarchie durch eine eventuelle Annexion Serbiens gestort wurde Denn ein Zuwachs an slawischen Untertanen hatte den Anhangern eines Trialismus Auftrieb geben und die Stellung Ungarns schwachen konnen 12 Conrads Plan eines schnellen und entscheidenden Uberraschungsschlags war jedoch militarisch fur die k u k Armee nicht durchfuhrbar da sie selbst bei einem begrenzten Krieg gegen Serbien eine Mobilmachungszeit von 16 Tagen hatte Der Generalstabschef wollte damit nur den Kriegszustand erreichen und jegliches Einlenken von Seiten der Politik ausschliessen 13 Mission Hoyos und Blankoscheck Bearbeiten Hauptartikel Mission Hoyos nbsp Der Blankoscheck das Telegramm des osterreichisch ungarischen Botschafters an Aussenminister Berchtold uber das Ergebnis der Hoyos Mission In einer Ministerrat Sitzung am 2 Juli 1914 in Wien konnte noch keine Einigung mit Tisza erzielt werden doch man beschloss Legationsrat Alexander Hoyos den Kabinettschef und engsten Berater von Aussenminister Berchtold als Gesandten nach Berlin zu schicken um zu eruieren ob es eine deutsche Ruckendeckung fur ein militarisches Vorgehen gebe Hoyos reiste am 5 Juli 1914 nach Berlin und hatte dort eine Unterredung mit Arthur Zimmermann dem Unterstaatssekretar im Auswartigen Amt Hoyos drangte der Habsburgermonarchie bei dieser Gelegenheit freie Hand gegen Serbien zu geben 14 Nach einer Unterredung mit dem osterreichisch ungarischen Botschafter Ladislaus von Szogyeny Marich stellte Kaiser Wilhelm II dann den beruhmten Blankoscheck aus 15 den Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg am 6 Juli bestatigte 16 In einem Telegramm sicherte er Osterreich Ungarn bei einem Vorgehen gegen Serbien die volle Unterstutzung des Reiches zu Kaiser Franz Joseph konne sich aber darauf verlassen dass S eine M ajestat im Einklang und seiner alten Freundschaft treu an Seite Osterreich Ungarns stehen werde 17 Dass es sich von deutscher Seite tatsachlich um eine Blanko Vollmacht handelte ist weitgehend unstrittig Sebastian Haffner meint die Entscheidung fur den Schlag gegen Serbien sei nicht in Wien sondern am 5 Juli 1914 in Potsdam gefallen und zwar ausdrucklich auch fur den Fall dass sich daraus ernste europaische Komplikationen ergeben sollten 7 Aber auch die Verantwortlichen in Wien haben den Krieg sehenden Auges herbeigefuhrt nicht nur einen lokal begrenzten Krieg geplant sondern waren auch bereit einen weite Teile Europas umfassenden Krieg auszulosen weil sie glaubten dadurch den Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn wieder stabilisieren und somit retten zu konnen 18 Eingreifen Russlands Bearbeiten nbsp Das europaische Bundnissystem vor dem Ersten WeltkriegDie Gefahr des osterreichischen Vorgehens lag in einem Eingreifen Russlands das sich als Schutzmacht Serbiens betrachtete Bei einem unprovozierten Angriff Russlands gegen Osterreich Ungarn aber musste laut Zweibund Vertrag Deutschland dem Bundnispartner zur Hilfe kommen Ein Krieg zwischen Russland und Deutschland wiederum bedeutete fur Frankreich den Bundnisfall Wie sehr die osterreichisch ungarischen Verantwortlichen mit einem russischen Eingreifen rechneten ist in der Forschung umstritten Aussenminister Berchtold schrieb am 25 Juli in einem vertraulichen Telegramm an seinen Botschafter in Sankt Petersburg Friedrich von Szapary In dem Augenblicke wo wir uns zu einem ernsten Vorgehen gegen Serbien entschlossen haben sind wir uns naturlich auch der Moglichkeit eines sich aus der serbischen Differenz entwickelnden Zusammenstosses mit Russland bewusst gewesen Wir konnten uns aber durch diese Eventualitat nicht in unserer Stellungnahme gegenuber Serbien beirren lassen weil grundlegende staatspolitische Considerationen uns vor die Notwendigkeit stellten der Situation ein Ende zu machen dass ein russischer Freibrief Serbien die dauernde ungestrafte Bedrohung der Monarchie ermogliche 19 Plane zur Aufteilung Serbiens Bearbeiten nbsp Kaiser Franz Joseph I Daruber was mit Serbien nach einem Militarschlag geschehen solle bestand zum Zeitpunkt der Hoyos Mission noch keine Einigkeit In einem Schreiben vom 2 Juli an Kaiser Wilhelm das Hoyos im Rahmen seiner Mission ubergab formulierte Kaiser Franz Joseph Ziel seiner Regierung sei die Isolierung und Verkleinerung Serbiens Dieser Staat sei Angelpunkt der panslawistischen Politik und musse daher als politischer Machtfaktor am Balkan ausgeschaltet werden 20 Hoyos personlich sprach am 5 Juli gegenuber Zimmermann von einer volligen Aufteilung Serbiens was Berchtold spater nach dem Protest Tiszas als personliche Meinung des Grafen darstellte 21 In einer Ministerratssitzung am 19 Juli 1914 verstandigten sich die k u k Minister darauf nach Moglichkeit kein serbisches Territorium zu annektieren Serbien aber durch Abtretung grosser Gebiete an befreundete Balkanstaaten zu schwachen 22 Ausserdem beschloss man gegenuber anderen Machten ein territoriales Desinteresse zu erklaren Osterreichisch ungarische Diplomaten in Sankt Petersburg und London betonten deshalb wiederholt man habe keine Eroberungsabsichten So liess Berchtold dem russischen Aussenminister Sergei Dmitrijewitsch Sasonow mitteilen dass wir bei unserer Aktion gegen Serbien keinerlei territorialen Erwerb beabsichtigen und auch die selbstandige Existenz des Konigreiches ganz und gar nicht vernichten wollen Die Monarchie ist territorial saturiert und tragt nach serbischem Besitz kein Verlangen Wenn der Kampf mit Serbien uns aufgezwungen wird so wird dies fur uns kein Kampf um territorialen Gewinn sondern lediglich ein Mittel der Selbstverteidigung und Selbsterhaltung sein 19 Allerdings wurden die osterreichischen Plane Serbien zu verkleinern durch Indiskretionen osterreichisch ungarischer Botschaftsmitarbeiter in London bekannt Der deutsche Kanzler Bethmann Hollweg ausserte sich daraufhin emport uber die unertragliche Zweideutigkeit Wiens hinsichtlich seiner Kriegsziele 23 Gegenuber der britischen Regierung liess die k u k Regierung am 29 Juli verlauten sie konne nicht voraussehen was sie nach einem siegreichen Krieg tun werde Es sei jedoch naturlich dass alle auf unser Desinteressement bezuglichen Erklarungen nur fur den Fall gelten dass der Krieg zwischen uns und Serbien lokalisiert bleibe 24 Ultimatum an Serbien Bearbeiten Am 14 Juli konnten sich die k u k Minister mit Tisza darauf verstandigen Serbien nach einem geplanten franzosischen Staatsbesuch in Russland ein auf 48 Stunden befristetes Ultimatum zu stellen dessen Forderungen so scharf sein sollten dass mit der Wahrscheinlichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung gerechnet werden muss 25 Der deutsche Verbundete wurde daruber informiert und drangte dass das Ultimatum unannehmbar sein musse 26 Auch Berchtold hatte bereits am 7 Juli 1914 den k u k Gesandten in Belgrad Wladimir Giesl instruiert Wie immer die Serben reagieren Sie mussen die Beziehungen abbrechen und abreisen es muss zum Krieg kommen 27 Die Regierung verscharfte so den von Friedrich Wiesner am 8 Juli verfassten ersten Entwurf erheblich und setzte Formulierungen ein vor denen Wiesner ausdrucklich gewarnt hatte 28 Das Ultimatum wurde am 23 Juli um 18 Uhr abends durch den Gesandten Giesl in Belgrad ubergeben Es enthielt 10 Forderungen unter anderem Tankosic und Ciganovic schnell festzunehmen die Narodna Odbrana und ahnliche Vereine aufzulosen alle anti osterreichischen Publikationen zu verhindern und alle der anti osterreichischen Propaganda schuldigen Lehrer Offiziere und Beamte zu entlassen Am brisantesten waren die Punkte 5 und 6 Sie forderten 5 einzuwilligen dass in Serbien Organe der k u k Regierung bei der Unterdruckung der gegen die territoriale Integritat der Monarchie gerichteten subversiven Bewegung mitwirken 6 eine gerichtliche Untersuchung gegen jene Teilnehmer des Komplottes vom 28 Juni einzuleiten die sich auf serbischem Territorium befinden von der k u k Regierung hierzu delegierte Organe werden an den diesbezuglichen Erhebungen teilnehmen 29 Die meisten Historiker gehen davon aus dass das Ultimatum bewusst unannehmbar gefasst wurde und gar nicht angenommen werden sollte So konstatiert etwa Manfried Rauchensteiner Einig war man daruber die Begehrnote an Serbien zum fruhestmoglichen Zeitpunkt abzusenden und sie so zu redigieren dass sie von Belgrad abgelehnt werden musste 30 Dafur spricht auch dass bereits am 25 Juli das heisst einen Tag vor Ablauf der Frist des Ultimatums durch Baron Hold von Ferneck im k u k Aussenministerium im Voraus eine ablehnende Antwort auf die Reaktion Serbiens erarbeitet wurde Falls Serbien alle Bedingungen des Ultimatums annehme dabei aber auch nur den leisesten Protest aussere sollte die Reaktion aus den folgenden Grunden als unzureichend beurteilt werden 1 Weil Serbien entgegen seiner 1909 eingegangenen Verpflichtung Osterreich Ungarn gegenuber eine feindliche Haltung eingenommen habe 2 Weil es die Befugnis Osterreich Ungarns Serbien nach eigenem Ermessen zur Verantwortung zu ziehen offensichtlich in Frage stelle 3 weil von einer inneren Umkehr Serbiens keine Rede sein konne obwohl es mehrmals dazu ermahnt wurde 4 weil es Serbien offensichtlich an ehrlicher Absicht und Loyalitat mangele um die Bedingungen des Ultimatums zu erfullen Auch wenn Serbien alle Bedingungen ohne Widerrede annehme so konne dennoch angemerkt werden dass es die im Ultimatum geforderten Schritte weder unternommen noch uber sie informiert habe 31 Christopher Clark dagegen rechtfertigt das Ultimatum damit dass Serbien entgegen der offiziellen Zusicherung niemals Ermittlungen gegen die Hintermanner des Attentats eingeleitet habe die der Schwere der Tat angemessen gewesen seien Die Ermittlungen seien eine Woche nach dem Attentat weitgehend abgeschlossen worden Ausserdem habe es in der Geschichte schon weit gravierendere Forderungen gegeben die nicht als unannehmbar gegolten hatten etwa jene die die NATO Serbien 1999 im Vertrag von Rambouillet gestellt hat 32 Auch John Keegan sieht in der Forderung nach Ermittlungen durch k u k Behorden nichts was andere Nationen als Verletzung ihrer Grundsatze hatten betrachten mussen da Serbien wie er wortwortlich ausfuhrt zu dieser Zeit in den Augen der internationalen Gemeinschaft fast den Status eines Schurkenstaates besessen habe 33 Noch vor Ablauf der Serbien gesetzten Frist wurde am 25 Juli in Budapest der serbische Generalstabschef und Kriegsminister Radomir Putnik verhaftet der sich auf der Durchreise von einer Kur im steirischen Bad Gleichenberg nach Serbien befand Putnik wurde jedoch schnell wieder freigelassen 34 Deutschland Bearbeiten nbsp Generalstabschef Helmuth Johannes Ludwig von MoltkeZu den umstrittensten Aspekten der Julikrise zahlt seit langem die Einschatzung der Rolle der deutschen Fuhrung Nach dem Attentat sind zunachst keine Aktivitaten oder Plane dokumentiert Am 3 Juli hatte jedoch der sachsische Militarbeauftragte beim Deutschen Bundesrat Traugott Leuckart von Weissdorf ein Gesprach mit dem Oberquartiermeister im Generalstab des Deutschen Reiches Georg von Waldersee Leuckart berichtete anschliessend seiner Regierung Waldersee habe gesagt es konne von heute auf morgen zum Krieg kommen Nach Leuckarts Einschatzung wurde der Generalstab einen Krieg auch begrussen Allerdings zogere der Kaiser noch Praventivkriegsplane oder Lokalisierungsglaube Bearbeiten Seit der Grundung der Triple Entente im Jahr 1907 fuhlte sich Deutschland von seinen Gegnern zunehmend eingekreist Vor allem der Generalstab sah eine existentielle militarische Bedrohung und ging fest davon aus dass die Aufrustung von Russland und Frankreich dazu dienen sollte ungefahr 1916 einen Krieg vom Zaun zu brechen Zu diesem Zeitpunkt glaubte Generalstabschef Moltke einen Krieg nicht mehr gewinnen zu konnen Deshalb drangte er bereits seit 1908 auf einen Praventivkrieg zu einem fruheren Zeitpunkt Im Kriegsrat vom 8 Dezember 1912 35 diskutierte Wilhelm II mit den Spitzen des Militars ob die durch den Ersten Balkankrieg entstandene Krise dazu genutzt werden solle einen solchen Krieg herbeizufuhren Da der Leiter des Reichsmarineamtes Admiral Tirpitz sich noch nicht ausreichend gerustet sah nahm man von dem Plan Abstand Der Generalstab warnte die Regierung jedoch weiter eindringlich vor der seiner Meinung nach immer brisanter werdenden militarischen Lage zuletzt in einem Memorandum vom 15 Mai 1914 36 Zahlreiche Historiker wie Andreas Hillgruber und Imanuel Geiss sind der Meinung dass das Attentat von Sarajevo vom Generalstab als goldene Gelegenheit fur einen Krieg begrusst wurde 37 Als am 5 Juli der Blanko Scheck ausgestellt wurde gingen offenbar die meisten Beteiligten auf deutscher Seite davon aus dass Russland in einen osterreichisch serbischen Krieg nicht eingreifen wurde Hans von Plessen der Generaladjutant Wilhelms II notierte nach einem Gesprach mit dem Kaiser Kriegsminister Erich von Falkenhayn und Moriz von Lyncker dem Chef des kaiserlichen Militarkabinetts in sein Tagebuch Bei uns herrscht die Ansicht dass die Osterreicher je fruher je besser gegen Serbien losgehen und dass die Russen obwohl Freunde Serbiens doch nicht mitmachen 38 Kriegsminister Falkenhayn dagegen schrieb in einem Brief an den in Karlsbad zur Kur weilenden Generalstabschef Moltke sowohl er als auch Kanzler Bethmann Hollweg seien der Ansicht dass sich Osterreich letztendlich doch nicht zu einem ernsten Schritt aufraffen werde 39 Der stellvertretende Leiter des Auswartigen Amtes Arthur Zimmermann allerdings soll in der Unterredung mit Hoyos von 90 Prozent Wahrscheinlichkeit gesprochen haben dass ein grosser Krieg komme Trotzdem so ausserte er sich spater gegenuber Vertrauten habe er den zogernden Kanzler zur Bestatigung des Blanko Schecks gedrangt 40 In den Tagebuchaufzeichnungen von Kurt Riezler dem engsten Vertrauten von Reichskanzler Bethmann Hollweg heisst es am 8 Juli Eine Aktion gegen Serbien kann zum Weltkrieg fuhren Der Kanzler erwartet von einem Krieg wie er auch ausgeht eine Umwalzung alles Bestehenden Kommt der Krieg aus dem Osten so dass wir also fur Oesterreich Ungarn und nicht Oest erreich Ungarn fur uns zu Felde zieht so haben wir Aussicht ihn zu gewinnen Kommt der Krieg nicht will der Zar nicht oder rat das besturzte Frankreich zum Frieden so haben wir doch noch Aussicht die Entente uber diese Aktion auseinander zumanoeuvrieren 41 Gegen Ende des Krieges gestand Bethmann Hollweg selber In gewissem Sinne war es ein Praventivkrieg 42 nbsp Reichskanzler Theobald von Bethmann HollwegDiese widerspruchliche Quellenlage ist ein Hauptgrund fur die bis heute anhaltende Forschungsdebatte Fritz Fischer ging davon aus dass die politische Fuhrung Deutschlands 1914 gezielt einen europaischen Krieg herbeifuhren und damit einen Griff nach der Weltmacht tun wollte Egmont Zechlin dagegen vertrat die Meinung dass die deutsche Politik zwar bewusst das Risiko eines Weltkrieges in Kauf genommen habe jedoch nicht um Weltmachtsplane zu realisieren sondern um einem als sicher angenommenen baldigen Angriff Russlands und Frankreichs zu einem gunstigeren Zeitpunkt zuvorzukommen Er meint die deutschen Politiker hatten vielfach den gangigen begrenzten Kabinettskrieg erwartet die Entente habe jedoch mit einem Hegemonialkrieg geantwortet Da Bethmann Hollweg mit einem solchen Auskampfen nicht gerechnet habe habe er den europaischen Krieg als tragbares Risiko betrachtet 43 Auch andere Forscher sehen die Angst vor der steigenden Macht Russlands als zentrales Motiv der deutschen Politik Obwohl die Starke Deutschlands immer mehr zunahm hielten demnach der fatalistische Bethmann Hollweg der selbstzweifelnde Moltke und der labile Wilhelm mit seinen Angsten vor Sozialismus Gelber Gefahr und Slawischer Flut die Zeit fur die letzte Abrechnung gekommen 44 Luder Meyer Arndt glaubt dass sich die deutschen Politiker an die unuberlegte Erklarung Kaiser Wilhelms gebunden fuhlten was ihnen in der Folge die Handlungsfreiheit genommen habe 45 Gerd Krumeich vertritt die These dass die Forderung der deutschen Regierung der Konflikt zwischen Osterreich Ungarn und Serbien musse unter allen Umstanden lokalisiert bleiben einen groben Verstoss gegen die damaligen diplomatischen Usancen bildete Dahinter habe die Idee gestanden Russlands Kriegsbereitschaft und willigkeit zu prufen Sollte Russland nicht auf die Lokalisierungsforderung eingehen gelte es fur Deutschland den Krieg sofort zu fuhren ehe das Zarenreich noch mehr aufruste Die Folgen dieser Erpressungsstrategie seien nicht vorhergesehen worden 46 Die Vorbereitung des Ultimatums Bearbeiten Am 6 Juli trat der Kaiser seine geplante Urlaubsreise nach Norwegen an Ob man nur die Offentlichkeit durch eine Absage nicht beunruhigen wollte ob es sich um eine bewusste Tauschung uber den Ernst der Lage handelte oder ob Bethmann Hollweg vor allem den unberechenbaren Kaiser aus dem Weg haben wollte ist umstritten Auch zahlreiche andere Politiker und Militars traten ihre Urlaube an Dafur kam Gottlieb von Jagow der Staatssekretar im Auswartigen Amt am 8 Juli von seiner Hochzeitsreise zuruck In der Folge ubernahm das Aussenministerium die Federfuhrung der Politik Allerdings waren sowohl Bethmann Hollweg auf seinem Landgut in Hohenfinow als auch Georg von Waldersee auf Schloss Ivenack telegraphisch erreichbar und kamen beide wahrend der nachsten zweieinhalb Wochen mehrmals nach Berlin Auch der Kaiser hatte auf seiner Jacht Hohenzollern eine Funkanlage und wurde allerdings selektiv auf dem Laufenden gehalten In den Gesprachen mit Hoyos und Szogyeny Marich am 5 und 6 Juli hatten sich sowohl der Kaiser als auch Zimmermann und Bethmann Hollweg fur ein moglichst schnelles Fait accompli ausgesprochen In der Folge drangten die deutschen Politiker in Wien wiederholt moglichst rasch zu handeln und das geplante Ultimatum unannehmbar abzufassen So erklarte der deutsche Botschafter in Wien Heinrich von Tschirschky k u k Aussenminister Berchtold Kaiser Wilhelm habe ihn angewiesen hier mit allem Nachdruck zu erklaren dass man in Berlin eine Aktion gegen Serbien erwarte und dass es in Deutschland nicht verstanden wurde wenn wir die gegebene Gelegenheit vorubergehen liessen ohne einen Schlag zu fuhren Ein weiteres Transigieren Verhandeln mit Serbien so interpretierte Berchtold wurde in Deutschland als Schwachebekenntnis ausgelegt 47 Inwieweit bereits Vorbereitungen fur einen grossen Krieg getroffen wurden ist umstritten Fritz Fischer ging davon aus dass die Ministerrunden in Berlin am 10 15 und 18 Juli der Kriegsvorbereitung dienten Waldersee erklarte am 17 Juli Wir sind hier im Generalstabe fertig 48 Am 22 Juli wurde die deutsche Regierung von Wien uber den genauen Wortlaut des Ultimatums informiert 49 Offiziell beharrte sie jedoch wahrend der gesamten Krise darauf die osterreichisch ungarischen Plane nicht gekannt zu haben Russland Bearbeiten nbsp Aussenminister Sergei Dmitrijewitsch SasonowDie russische Politik war bereits seit der Mitte des 19 Jahrhunderts von dem Bestreben gepragt eine moglichst grosse Kontrolle uber den Balkan und damit uber die fur den russischen Handel immens wichtigen turkischen Meerengen Bosporus und Dardanellen zu bekommen Seit dem Ende des Zweiten Balkankrieges im August 1913 war jedoch Serbien als einziger Verbundeter auf dem Balkan geblieben Nach dem Attentat von Sarajewo rechnete man in Sankt Petersburg von Anfang an mit einer Strafaktion Osterreichs gegen Serbien Bereits am 7 Juli lancierte deshalb die russische Botschaft in Wien eine Zeitungsmeldung in der es hiess man werde nicht protestieren wenn Osterreich eine Untersuchung in Belgrad verlange einer Beeintrachtigung der politischen Selbststandigkeit Serbiens aber nicht zusehen 50 Am 16 Juli und 18 Juli erfolgten ahnliche Warnungen an die Regierung in Wien Um den 17 Juli herum erfuhr man in Sankt Petersburg aus verschiedenen Quellen dass Osterreich ein scharfes Ultimatum plante 51 Vom 20 bis 23 Juli kam es zu einem lange geplanten Staatsbesuch des franzosischen Verbundeten in Sankt Petersburg Uber den Inhalt der Gesprache des franzosischen Prasidenten des russischen Zaren des franzosischen Aussenministers und des franzosischen Premierministers mit der russischen Regierung gibt es keine offiziellen Protokolle Die ausgiebigen ergebnislosen Forschungen zu den Gesprachen und Ergebnissen vonseiten sowjetischer Wissenschaftler und den Herausgebern der offiziellen franzosischen Dokumentensammlung uber den Ausbruch des Ersten Weltkrieges bzw die Lucken bei der franzosischen Dokumentation der Kommunikation des franzosischen Botschafters in Russland lassen den amerikanischen Historiker Sean McMeekin vermuten dass nach 1914 eine Menge Material vernichtet wurde 52 Christopher Clark hat jedoch zahlreiche inoffizielle Dokumente ausgewertet die darauf schliessen lassen dass die franzosische Seite ein festes Zusammenstehen in der kommenden Krise forderte Aus dem Abschluss Kommunique des Besuches geht ebenfalls die volle Entschlossenheit der franzosischen Regierung hervor Bundnistreue zu wahren und gemeinsam mit den Russen zu handeln 53 Laut McMeekin haben die franzosischen und russischen Fuhrer nicht beschlossen in den Krieg zu ziehen aber waren gemeinsam bereit den Krieg zu riskieren und die zukunftigen osterreichischen Forderungen gegen Serbien unabhangig von deren Inhalt nicht zu billigen 54 Nach Ansicht Sean McMeekins begann Russland bereits am 25 Juli 1914 mit einer heimlichen Mobilmachung seiner Armee und der Ostsee sowie Nordflotte Eine Teilmobilmachung sei bereits deutlich fruher begonnen worden McMeekin halt die Russen mit ihrem alten Ziel die Meerengen beherrschen zu wollen fur die Hauptverantwortlichen am Ausbruch des Krieges Die diesbezuglichen Massnahmen waren im Einklang mit den Planen einer geheimen russischen Militarkommission zur Kriegsvorbereitungsperiode die insbesondere durch diplomatische Verhandlungen dem Feind die Massierung eigener Krafte verschleiern sollte 55 Aussenminister Sasonow und Nikolai Januschkewitsch der Chef des russischen Generalstabes vereinbarten im Prinzip am 24 Juli 1914 eine Teilmobilmachung Januschkewitsch schickte am 25 Juli 1914 um 03 26 ein Telegramm nach Warschau das mit dem 26 Juli 1914 den Beginn der Kriegsvorbereitungen im gesamten europaischen Teil Russlands vorsah Am 27 Juli 1914 leitete Januschkewitsch die Kriegsvorbereitungen auch in den Bezirken Omsk Irkutsk Turkestan und Kaukasus ein So wurden Ubungen und Manover abgebrochen Truppen in die Quartiere beordert Militarbezirke unter Kriegsrecht gestellt Festungen in den Kriegszustand versetzt Mannschaften aufgestockt Grenzposten voll bemannt teilweise Reservistenjahrgange einberufen Zensur und Sicherungsmassnahmen verscharft Hafen und Bahnlinien vermint und Depots eingerichtet Nach Maurice Paleologue dem franzosischen Botschafter in Russland sahen die Aktionen am 25 Juli 1914 nach Mobilmachung aus Bereits am 26 Juli 1914 um 15 25 meldete der deutsche Militarattache in Russland Eggeling nach Berlin uber die russischen Mobilmachungsmassnahmen Der belgische Militarattache in Sankt Petersburg meldete am 26 Juli der Zar habe die Mobilmachung von zehn Armeekorps in den Militarbezirken Kiew und Odessa angeordnet Die deutschen Konsuln in Russland berichteten dazu alarmierende Tatsachen an den deutschen Botschafter in Sankt Petersburg Friedrich Pourtales Am 27 Juli 1914 schickten osterreichische Konsuln in Kiew Moskau und Odessa dazu Berichte Daruber hinaus gibt es auch Hinweise dass die Russen bereits erheblich fruher mit einer teilweisen Mobilmachung begannen In einem relativ fruhen Stadium der Lemberg Offensive nahmen osterreichisch ungarische Truppen Soldaten aus sibirischen und kaukasischen Einheiten gefangen die angesichts Russlands gewaltiger Entfernungen und enormer Transportprobleme kaum den Westen erreicht haben konnten wenn sie erst Ende Juli mobilisiert worden waren Das alles heisst naturlich nicht dass sich die zaristische Regierung fur den Krieg entschieden hat 56 Laut Clark lauteten in Osterreich Ungarn wegen der Mobilmachung die Alarmglocken vor allem aber erhohten die Massnahmen massiven Druck auf Deutschland das bislang von militarischen Vorbereitungen abgesehen hatte 57 Die russische Fuhrung scheint entschlossen gewesen zu sein keine weitere diplomatische Demutigung wie in der bosnischen Annexionskrise 1908 und keine Schwachung ihrer Position auf dem Balkan mehr hinzunehmen Die Verantwortlichen furchteten vermutlich auch eine Revolution fur den Fall dass sie das slawische Brudervolk im Stich liessen 58 Frankreich Bearbeiten nbsp Prasident Raymond PoincareDie franzosische Staatsregierung scheint nach dem Attentat zunachst nicht mit gefahrlichen politischen Folgen gerechnet zu haben Ausschlaggebend war wohl die Einschatzung des erfahrenen Botschafters in London Paul Cambon der meinte Osterreich Ungarn werde Serbien mit Sicherheit nicht fur eine Untat verantwortlich machen die von k u k Untertanen begangen worden sei 59 Dies anderte sich schlagartig als Prasident Raymond Poincare sowie Ministerprasident und Aussenminister Rene Viviani wahrend des Staatsbesuchs in Sankt Petersburg erfuhren dass Wien offenbar ein scharfes Ultimatum plante Poincare erklarte daraufhin Frankreich wurde seine Bundnisverpflichtungen im Falle eines Krieges einlosen Diese Zusage wird oft als zweiter Blanko Scheck bezeichnet Der Historiker Stefan Schmidt weist in seiner auf neu erschlossenen franzosischen Quellen basierenden Arbeit darauf hin dass neben dem Wunsch nach Rache fur die Niederlage von 1870 71 und der Ruckholung Elsass Lothringens macht und bundnispolitische Uberlegungen einen hohen Einfluss auf die Denkweise der franzosischen Fuhrung ausubten Es galt einerseits das Ansehen Frankreichs als Grossmacht zu wahren Andererseits kannte und furchtete man die deutschen Praventivkriegsuberlegungen Deshalb hatte das Bundnis mit Russland aussenpolitisch grosste Prioritat Allerdings liess die wachsende Militarmacht des Zarenreichs bei der franzosischen Fuhrung auch die Angst aufkommen der Verbundete konne sich bei einem Konflikt mit Deutschland der nur franzosische Interessen tangiere vor seinen Bundnisverpflichtungen drucken So entschieden sich Poincare und Maurice Paleologue der franzosische Botschafter in Sankt Petersburg Russland die unbedingte Unterstutzung Frankreichs zuzusichern verlangten im Gegenzug jedoch im Falle eines Krieges einen schnellen russischen Angriff auf Ostpreussen um den deutschen Schlieffen Plan zu unterlaufen 60 Diese franzosische Politik der fermete der Starke und Festigkeit war darauf gerichtet den deutsch osterreichischen Zweibund entweder von einem Krieg gegen Serbien abzuschrecken oder einen gesamteuropaischen Krieg falls er denn kame erfolgreich zu fuhren Denn war es einerseits in innen und aussenpolitischer Hinsicht erforderlich das Deutsche Reich mit der Kriegsschuld zu belasten und ihm im Zuge eines kalkulierten Manovers die Initiative im Rekurs auf die militarischen Machtmittel zu uberlassen so galt es andererseits sicherzustellen dass Russland zu einem umgehenden und uneingeschrankten Angriff auf das Deutsche Reich schritt resumiert Stefan Schmidt 61 Annika Mombauer stellt fest dass Generalstabschef Joseph Joffre und Kriegsminister Adolphe Messimy sich am 26 Juli einig waren dass wir nicht die Ersten sein werden die eine Initiative treffen aber dass wir alle Vorsichtsmassnahmen treffen die denen unserer Feinde entsprechen Die franzosischen Truppen wurden zehn Kilometer hinter der Grenze gehalten um nicht fur eventuelle Grenzubergriffe verantwortlich zu sein 62 Grossbritannien Bearbeiten nbsp Aussenminister Edward Grey 1 Viscount Grey of FallodonGrossbritannien war mit Frankreich und Russland seit 1907 in der Triple Entente verbunden Der Vertrag von Sankt Petersburg aus diesem Jahr enthielt jedoch keine Bundnisverpflichtungen im Kriegsfall Allerdings hatte die Regierung mit Frankreich ein geheimes Marine Abkommen geschlossen Dieses sah vor dass die gesamte franzosische Flotte im Mittelmeer stationiert war Im Gegenzug versprach Grossbritannien den Schutz der franzosischen Kanal und Atlantikkuste 63 Im Sommer 1914 war es ein Hauptinteresse der britischen Politik mit Russland in gutem Einvernehmen zu bleiben um ein Aufbrechen von Konflikten im Nahen und Mittleren Osten zu verhindern Die deutsche Regierung jedoch machte sich aufgrund verbesserter Beziehungen zu Grossbritannien im Jahr 1914 Hoffnung dass dieses seinen Entente Partnern im Konfliktfall nicht beispringen wurde Inwieweit das Vertrauen auf eine britische Neutralitat die Politik der deutschen Reichsleitung in der Julikrise bestimmte ist unter Historikern nach wie vor umstritten Wahrend etwa Fritz Fischer davon ausging dass das gesamte Kalkul der deutschen Regierung in der Julikrise auf einer englischen Neutralitat im Kriegsfall beruhte verweisen andere wie etwa Gerd Krumeich auf britisch russische Gesprache uber eine Marinekonvention im Fruhsommer 1914 Die deutsche Regierung hatte uber einen Spion davon erfahren Als die britische Regierung auf Nachfrage verneinte dass es uberhaupt Gesprache gebe sei das Wasser auf die Muhlen der Einkreisungsphobie der deutschen Regierung gewesen 64 Am 6 Juli suchte der deutsche Botschafter in London Karl Max von Lichnowsky den britischen Aussenminister Grey auf und ausserte privatim seine Befurchtung dass die k u k Regierung eventuell aufgrund der serbenfeindlichen Stimmung im Land militarisch gegen Serbien vorgehen werde und dass aufgrund der russischen Rustungen und der Marine Gesprache die deutsche Regierung zu der Auffassung kommen konne dass es darum besser ware Osterreich nicht zuruckzuhalten und das Ubel lieber jetzt als spater herankommen zu lassen 65 Grey versuchte daraufhin Lichnowsky zu beschwichtigen dass es keine Anzeichen gebe dass die Russen hinsichtlich Deutschlands besorgt gereizt oder feindselig gesinnt seien Uber etwaige Entwicklungen in Osterreich Ungarn sei aber auch er besorgt und werde wenn Verwicklungen entstunden allen mir zu Gebote stehenden Einfluss aufbieten um Schwierigkeiten zu verringern und aus dem Wege zu raumen Zwei Tage spater erklarte Grey dem russischen Botschafter in London Alexander Konstantinowitsch Benckendorff es ware sehr wunschenswert wenn die russische Regierung alles in ihrer Macht tun wollte um Deutschland zu beruhigen und es zu uberzeugen dass kein Coup gegen es vorbereitet werde 66 Als in den nachsten Wochen der britische Botschafter in Wien Maurice de Bunsen mehrmals warnte dass Osterreich eine Demutigung Serbiens beabsichtige und Russland laut seinem Botschafter in Wien Nikolai Schebeko Serbien im Kriegsfall beistehen werde fuhrte dies im britischen Aussenministerium jedoch zu wenig Aufregung In einem Gesprach mit Paul Cambon erklarte Grey er vertraue darauf dass Deutschland massigend auf seinen Bundnispartner einwirken werde 67 Italien BearbeitenDas Konigreich Italien war durch den Dreibund von 1882 verpflichtet seinen Bundnispartnern Osterreich Ungarn und Deutschland beim Angriff zweier anderer Machte oder bei einem unprovozierten Angriff Frankreichs auf ein Mitglied beizustehen Am 1 Juli 1914 verstarb der italienische Generalstabschef Alberto Pollio welcher sehr eng mit Deutschland bzw Osterreich Ungarn kooperierte vollig uberraschend unter nicht geklarten Umstanden und wurde durch Luigi Cadorna ersetzt 68 Berchtold unterliess es jedoch absichtlich Italien und das 1883 dem Dreibund beigetretene Konigreich Rumanien von der beabsichtigten Aktion gegen Serbien zu unterrichten da er voraussah dass diese ihre Zustimmung nur gegen Kompensationen geben wurden 69 Aber bereits am 14 Juli liess der italienische Aussenminister verlauten unsere ganze Politik muss darauf gerichtet sein jede territoriale Vergrosserung Osterreichs zu verhindern wenn diese nicht durch eine angemessene territoriale Entschadigung Italiens ausgeglichen wird Die italienische Regierung machte auch keinerlei Vermittlungsversuche sondern verfolgte in erster Linie die Frage moglicher Kompensationen im Falle einer Annexion Serbiens durch Osterreich Ungarn 70 Die Reaktionen auf das Ultimatum BearbeitenDas osterreichisch ungarische Ultimatum an Serbien wurde von den Machten der Triple Entente als Angriff auf die Souveranitat Serbiens angesehen Der britische Aussenminister Edward Grey etwa bezeichnete es als brusk unvermittelt und herrisch 71 und erklarte gegenuber dem deutschen Botschafter Lichnowsky es ubertrafe alles was er bisher in dieser Art jemals gesehen habe Er regte an dass Deutschland und England sich in Wien zusammen fur eine Verlangerung der Frist einsetzen sollten Ausserdem schlug er vor dass falls sich gefahrliche Spannungen zwischen Osterreich Ungarn und Russland ergaben die vier nicht unmittelbar beteiligten Machte England Deutschland Frankreich und Italien die Vermittlung ubernehmen sollten 72 Serbiens Regierung habe Recherchen des italienischen Historikers Luciano Magrini zufolge am 23 Juli zunachst resigniert und eine Annahme des Ultimatums in allen Punkten erwogen sei jedoch von Russland zu einer harteren Haltung ermutigt worden s u Ob und inwieweit das entsprechende erst am 25 Juli eintreffende Telegramm die Antwort der serbischen Regierung beeinflusst hat ist nach Meinung anderer Autoren nicht geklart 73 Der russische Aussenminister Sasonow meinte die harten Forderungen stunden in keinem Verhaltnis zu den Versaumnissen die Serbiens Regierung vielleicht angelastet werden konnten Die Zerstorung Serbiens und des Machtegleichgewichts auf dem Balkan musse verhindert werden Der russische Ministerrat der Kronrat und der Zar beschlossen daher bereits am 24 und 25 Juli fur den Fall einer osterreichischen Kriegserklarung an Serbien eine Mobilmachung der Militarbezirke Odessa Kiew Kasan und Moskau 74 An Serbien gab der Ministerrat am 24 Juli ein benachrichtigendes Memorandum heraus wonach sich Russland bei den europaischen Grossmachten fur eine Fristverlangerung des Ultimatums einsetzen werde um eine eingehende Untersuchung des Attentats von Sarajevo zu ermoglichen Aus dem Memorandum geht weiter hervor dass Russland seine Finanzmittel aus Deutschland und Osterreich abziehen und im Falle eines osterreichisch ungarischen Angriffes auf Serbien nicht untatig bleiben werde 75 Am Abend des 25 Juli um 17 55 Uhr uberreichte Serbien das bereits seit 15 00 Uhr die Generalmobilmachung in Kraft gesetzt hatte 76 eine Antwort auf das osterreichisch ungarische Ultimatum Darin versprach es die meisten Punkte zu erfullen wies jedoch die Teilnahme von k u k Beamten bei Untersuchungen in Serbien zuruck Die konigliche Regierung halt es selbstverstandlich fur ihre Pflicht gegen alle jene Personen eine Untersuchung einzuleiten die an dem Komplotte vom 15 28 Juni beteiligt waren oder beteiligt gewesen sein sollen und die sich auf ihrem Gebiete befinden Was die Mitwirkung von hierzu speziell delegierten Organen der k u k Regierung an dieser Untersuchung anbelangt so kann sie eine solche nicht annehmen da dies eine Verletzung der Verfassung und des Strafprozessgesetzes ware Doch konnte den osterreichisch ungarischen Organen in einzelnen Fallen Mitteilung von dem Ergebnisse der Untersuchung gemacht werden 77 Die Antwort wurde von den Entente Machten als weitgehendes Entgegenkommen gewertet von Osterreich Ungarn aber als ungenugend und vom Geist der Unaufrichtigkeit erfullt zuruckgewiesen 78 Die deutsche Regierung unterstutzte diese Sichtweise Sie wies alle Vermittlungsversuche mit der Begrundung zuruck dass man Osterreich Ungarn wegen seines Konfliktes mit Serbien nicht vor ein europaisches Gericht ziehen konne 79 Der am 27 Juli aus dem Urlaub zuruckgekehrte Kaiser Wilhelm II sah in der serbischen Antwort eine Kapitulation demutigster Art mit der jeder Grund zum Krieg entfalle Wilhelm schlug vor dass Osterreich lediglich Belgrad als Faustpfand besetzen solle um die Durchsetzung seiner Forderungen zu erzwingen 80 Diese Anregung reichte die deutsche Regierung jedoch nur verzogert und verstummelt nach Wien weiter 81 Einen ganz ahnlichen Vorschlag machte der britische Aussenminister Grey am 29 Juli Er meinte Osterreich solle nach einer Besetzung Belgrads seine Bedingungen bekannt geben uber die verhandelt werden konne 82 Dieser Vorschlag wurde am 30 Juli von der deutschen Regierung an Osterreich Ungarn weitergeleitet dort jedoch zuruckgewiesen Auch der franzosische Prasident Poincare lehnte ihn ab so dass der franzosische Ministerprasident Viviani ihn nicht weiter unterstutzte 83 Wahrend viele Historiker die osterreichisch ungarische Weigerung auf diesen Vorschlag einzugehen als Fehler sehen halt Christopher Clark die englischen Vermittlungsvorschlage fur unrealistisch da sie Osterreich Ungarn entweder keine wirklichen Vorteile gebracht hatten oder gegenuber Frankreich und vor allem Russland nicht durchsetzbar gewesen seien 84 Vom osterreichisch serbischen zum grossen europaischen Krieg Bearbeiten nbsp Berlin Unter den Linden Bekanntgabe des Zustands der drohenden Kriegsgefahr am Nachmittag des 31 Juli 1914 nbsp Chiffre Telegramm des badischen Gesandten Sigismund Graf von Berckheim an seine Regierung mit der Mitteilung der unmittelbar drohenden Kriegsgefahr am Abend des 31 Juli nbsp Extra Blatt des Neuen Gorlitzer Anzeigers vom 1 August 1914Noch wahrend der laufenden Vermittlungsbemuhungen erklarte Osterreich am 28 Juli Serbien den Krieg denn Graf Berchtold wollte jedem Interventionsversuch den Boden entziehen und vollendete Tatsachen schaffen Um die Unterschrift von Kaiser Franz Josef unter die Kriegserklarung zu erhalten erwahnte er einen serbischen Angriff bei Temes Kubin der jedoch wohl nie stattgefunden hat Die eigentlichen Kriegshandlungen begannen vermutlich mit einer Beschiessung Belgrads am 29 Juli wenige Minuten vor ein Uhr morgens durch das DDSG Schiff Inn und mehrere k u k Monitore Die am Semliner Ufer versammelten Zuschauer glaubten schon an eine Beendigung dieses Zwischenfalls als kurz darauf die Serben um zwei Uhr fruh einzelne Felder der Eisenbahnbrucke zwischen Belgrad und Semlin sprengten und die k u k Haubitzenbatterie auf der Semliner Seite das Feuer eroffnete Zu diesem Zeitpunkt war Belgrad bereits teilweise evakuiert 85 Der von Conrad von Hotzendorf lange geplante massive Beschuss Belgrads durch Artillerie und die k u k Donauflottille hatte damit begonnen Obwohl er militarisch bedeutungslos war entfaltete er politische Wirkung da Osterreich Ungarn nun alle Vermittlungsversuche als zu spat gekommen zuruckwies 86 Russland antwortete am 29 Juli mit der Teilmobilmachung Aussenminister Sasonow versicherte dem deutschen Botschafter Pourtales dass sich diese Mobilmachung nur gegen Osterreich Ungarn richte und es keine Massnahmen gegen Deutschland gebe Unter anderem die neuen Forschungen von Christopher Clark zeigen jedoch dass bereits umfangreiche Vorbereitungsmassnahmen in den zu Deutschland hin gelegenen Militarbezirken im Gange waren Gleichzeitig bemuhte sich Sasonow um eine friedliche Losung unter der Bedingung dass diese nicht gegen die Souveranitat und territoriale Integritat Serbiens gerichtet sei Berchtolds Erklarung vom 28 Juli 1914 Russland habe nach Erhalt seiner Zusicherung dass Osterreich keinen Gebietserwerb anstrebe kein Recht zur Einmischung blieb wirkungslos weil Sasonow die Herabdruckung Serbiens zu einem osterreichischen Satellitenstaat befurchtete 87 Einige Historiker wie Sean McMeekin 88 und Christopher Clark interpretieren die russische Mobilmachung als Kriegsentschluss Diese Annahme ist jedoch nicht zwingend Es konnte sich genauso gut um ein Drohszenario oder eine reine Vorsichtsmassnahme gehandelt haben da Russland eine Mobilmachungszeit von mehreren Wochen hatte Die franzosische Regierung war wegen der Heimreise von Sankt Petersburg erst am 29 Juli wieder voll handlungsfahig und erhielt in der Nacht zum 30 Juli die Nachricht von der russischen Teilmobilmachung Sie bat den Verbundeten moglichst wenig offen und herausfordernd zu agieren um keine deutsche Mobilmachung zu provozieren Wahrend Aussenminister Viviani aufgeschlossen fur eine Verhandlungslosung im Sinne der englischen Vermittlungsangebote war hatte es fur Poincare und die Spitzen des Militars Vorrang England zu einer offenen Bundniszusage zu bewegen um sowohl die Drohkulisse gegenuber dem Zweibund wie die eigene Position im Kriegsfall entscheidend zu starken 83 Fur das deutsche Militar ergab sich durch die russische Mobilmachung eine Zwangslage Der Schlieffen Plan zu dem man keine Alternative entwickelt hatte sah vor die russische Mobilmachungszeit zur Niederwerfung Frankreichs zu nutzen Da man davon ausging dass Russland mehrere Wochen fur die Mobilisierung der Armee brauche gab man nach der russischen Mobilisierung dem Druck der Militars zugunsten einer schnellen Offensive im Westen nach Die Option dass Russland mobilisieren und zugleich verhandlungsbereit sein konne war im deutschen Szenario nicht vorgesehen 89 Die deutsche Regierung liess in Sankt Petersburg deshalb mitteilen dass ein Fortschreiten der russischen Massnahmen mit eigener Mobilmachung beantwortet werden musse 90 Russland jedoch liess am 30 Juli das ganze Heer mobilmachen Der deutsche Generalstabschef Helmuth von Moltke und Kriegsminister Erich von Falkenhayn drangten daraufhin massiv auf eine deutsche Mobilmachung um nicht wertvolle Zeit zu verlieren Wahrend Kanzler Bethmann Hollweg noch zogerte forderte Moltke seinen osterreichischen Kollegen Conrad von Hotzendorf zur Generalmobilmachung auf die am 31 Juli erfolgte Am gleichen Tag verkundete Deutschland den Zustand drohender Kriegsgefahr und stellte Russland ein Ultimatum von 12 Stunden innerhalb derer die russische Generalmobilmachung einzustellen sei Ein weiteres Ultimatum von 18 Stunden an Frankreich verlangte dessen Neutralitat im Fall eines deutsch russischen Konflikts Um zu verhindern dass Frankreich sich anfangs fur neutral erklarte und spater in den Krieg eintrat was den Schlieffenplan sabotiert hatte sollte Botschafter Wilhelm von Schoen die Grenzfestungen Verdun und Belfort als Pfand fur eine franzosische Neutralitat verlangen Dazu kam es nicht denn die franzosische Regierung antwortete Frankreich werde entsprechend seinen Interessen handeln 91 Nachdem eine russische Antwort ausgeblieben war liess Berlin am 1 August das deutsche Heer mobilmachen Gegen 20 Uhr telegrafierte der deutsche Botschafter Friedrich Pourtales an das Auswartige Amt er habe Aussenminister Sasonow dreimal gefragt ob er die verlangte Erklarung betreffs Einstellung der Kriegsmassnahmen geben konne und nach dreimaliger Verneinung die befohlene Kriegserklarung uberreicht Da Frankreich die ultimative deutsche Neutralitatsforderung ausweichend beantwortet hatte folgte am 3 August die deutsche Kriegserklarung an Frankreich Botschafter Wilhelm von Schoen uberreichte die Kriegserklarung an Prasident Poincare mit der Begrundung franzosische Militarflieger hatten feindliche Handlungen gegen Deutschland verubt Flugzeug von Nurnberg und durch Uberfliegen die Neutralitat Belgiens verletzt 92 Auf die deutsche Entscheidung zur Eroberung Frankreichs wie im Schlieffenplan vorgesehen zuerst das neutrale Belgien zu besetzen drohte Grossbritannien mit Krieg Kanzler Bethmann Hollweg bat den britischen Botschafter Edward Goschen doch wegen eines Fetzens Papier nicht den Frieden zu brechen gemeint war die internationale Garantie fur die belgische Neutralitat aus dem Jahr 1839 93 Grossbritannien jedoch erklarte Deutschland am 4 August nach dessen Einmarsch in Belgien den Krieg Siehe auch Deutsches Ultimatum an BelgienDie Krise in der deutschen Offentlichkeit Bearbeiten nbsp Morgenausgabe des 2 Augusts der Lubeckischen AnzeigenIn der Offentlichkeit wurde die Krise lange Zeit nicht als solche wahrgenommen Zwar rechnete man nach dem Attentat allgemein mit einem Schritt Osterreich Ungarns gegen Serbien vertraute aber den offiziellen Versicherungen dass kein Eingriff in serbische Hoheitsrechte geplant sei Als das Ultimatum bekannt wurde hielt ein grosser Teil der deutschsprachigen Presse es fur gerechtfertigt 94 Es gibt Hinweise darauf dass die deutsche Regierung hier im Vorfeld Einfluss genommen hat So wies etwa der Legationsrat im Auswartigen Amt Ernst Langwerth von Simmern den Geschaftstrager der Regierung in Hamburg an die Chefredakteure von Hamburger Nachrichten Korrespondent und Hamburger Fremdenblatt vertraulich darauf hinzuweisen dass ein Krieg am besten dadurch vermieden werden konne wenn Deutschland ruhig und fest an der Seite Osterreich Ungarns stehe 95 Die SPD rief am 25 Juli im Vorwarts zu Anti Kriegskundgebungen am 28 Juli auf In ganz Deutschland beteiligten sich daran schatzungsweise 500 000 bis 750 000 Menschen darunter etwa 20 Prozent Frauen Vereinzelt kam es zu Zusammenstossen mit der Polizei oder mit nationalen Demonstranten 96 Dagegen feierten deutschnationale Studenten der Jungdeutschland Bund und Teile des gutburgerlichen Publikums die serbische Ablehnung am 25 und 26 Juli mit Strassenkundgebungen 97 Auch in den folgenden Tagen kam es zu Massenauflaufen in den deutschen Innenstadten vor allem in Berlin Diese ruhrten auch daher dass die Menschen dort durch Extrablatter Anschlage an den Litfasssaulen oder offizielle Bekanntmachungen am schnellsten die neuesten Entwicklungen erfuhren Am 2 August erfuhr die deutsche Bevolkerung aus der Presse von ersten russischen Angriffen in Ostpreussen nicht jedoch dass die eigene Regierung Russland bereits am Tag zuvor den Krieg erklart hatte Ebenfalls am 2 August kamen Geruchte uber franzosische Grenzverletzungen wie Bombenabwurfe bei Nurnberg auf die am 3 August als amtlich bestatigte Mitteilung an die Presse weitergegeben wurden obwohl sie zu diesem Zeitpunkt bereits als Tatarenmeldungen identifiziert worden waren Der Glaube sowohl von Russland wie von Frankreich heimtuckisch uberfallen worden zu sein wahrend der eigene Kaiser angeblich unermudlich um den Frieden bemuht gewesen sei fuhrte in Deutschland zu einem Schulterschluss fast aller politischen Krafte und zu einer grossen Zustimmung zum Krieg Das Gefuhl schuldlos in den Krieg hineingezogen worden zu sein gab es auch in den anderen beteiligten Landern Die ausziehenden Soldaten wurden vielerorts begeistert verabschiedet Siehe auch AugusterlebnisDie Beurteilung der Julikrise Bearbeiten Hauptartikel Kriegsschuldfrage Nach Kriegsende wurde in den Pariser Vorortvertragen die alleinige Verantwortung der Mittelmachte am Kriegsausbruch festgeschrieben Im Versailler Vertrag den die Siegerstaaten mit Deutschland schlossen heisst es in 231 Die alliierten und assoziierten Regierungen erklaren und Deutschland erkennt an dass Deutschland und seine Verbundeten als Urheber fur alle Verluste und Schaden verantwortlich sind die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehorigen infolge des ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbundeten aufgezwungenen Krieges erlitten haben 98 Diese Schuldzuweisung lehnten fast alle Weimarer Parteien und der uberwiegende Teil der deutschen Offentlichkeit ab Anfangliche Bestrebungen das Handeln der Vorkriegs Verantwortlichen selber zu untersuchen und juristisch zu ahnden wurden damit im Keim erstickt Zwar gab es in der Weimarer Republik eine umfangreiche Beschaftigung mit den Ereignissen der Julikrise die jedoch nahezu ausschliesslich als Unschuldsforschung angelegt war und einem Vertragsrevisionismus dienen sollte Von den republikfeindlichen Parteien vor allem von der DNVP und der NSDAP wurde die Kriegsschuldluge zur Bekampfung der Weimarer Verfassung herangezogen Kontroverse nach 1945 Bearbeiten Die Diskussion um die Beurteilung der Julikrise und damit der Kriegsschuld flammte im Oktober 1959 durch einen Aufsatz des Hamburger Historikers Fritz Fischer Deutsche Kriegsziele Revolutionierung und Separatfrieden im Osten 1914 1918 und vor allem durch sein Buch Griff nach der Weltmacht 1961 wieder auf Fischer zog das Fazit Da Deutschland den osterreichisch serbischen Krieg gewollt gewunscht und gedeckt hat und im Vertrauen auf die deutsche militarische Uberlegenheit es im Jahre 1914 bewusst auf einen Konflikt mit Russland und Frankreich ankommen liess tragt die deutsche Reichsfuhrung einen erheblichen Teil der historischen Verantwortung fur den Ausbruch eines allgemeinen Krieges 99 Daraufhin kam es zur so genannten Fischer Kontroverse in der nach Ansicht von Volker Ullrich bis heute keine Einigung erzielt worden ist Lasst man die altere apologetische Version von Hineinschlittern der europaischen Machte in den Weltkrieg beiseite die kaum noch Fursprecher findet so stehen sich im Wesentlichen drei Interpretationen gegenuber 100 Die erste Gruppe um Fritz Fischer und seine Schuler versuchte nachzuweisen dass die Reichsleitung einen Kontinentalkrieg mit Russland und Frankreich provoziert hatte um eine Hegemonie in Europa und damit die Weltmachtstellung zu erreichen Die zweite Gruppe um Wolfgang J Mommsen und Hans Ulrich Wehler wahlte den innenpolitischen Ansatz Innere Schwierigkeiten und Reformunfahigkeit hatten eine Flucht nach vorn verursacht um durch Aggression nach aussen die gefahrdete Stellung der traditionellen Eliten zu stabilisieren Sozialimperialismus Die dritte Gruppe mit Egmont Zechlin Karl Dietrich Erdmann Andreas Hillgruber und Klaus Hildebrand betrachtet die deutsche Politik in der Julikrise als aussenpolitisch strategisch motiviert Um die diplomatische Isolation zu durchbrechen habe man eine Politik des kalkulierten Risikos verfolgt eine Lokalisierung des osterreichisch serbischen Konflikts sei aber gescheitert Ein weiterer Diskussionspunkt in der deutschen Forschung war dass die deutsche Politik in der Julikrise nach Ansicht vieler Historiker weit mehr als die der anderen Staaten weitgehend von rein militartechnischen Erwagungen bestimmt gewesen sei Die hilflose Abhangigkeit der deutschen politischen Fuhrung von den Planen der Militars war der wesentliche Grund fur ihr Versagen im entscheidenden Augenblick 101 Fur Gerhard Ritter waren Bethmann Hollweg aber auch Generalstabschef Moltke der nach Kriegsbeginn zusammenbrach hilflose Opfer der Umstande Sie wurden so Ritter gegen ihren Willen in den Krieg gefuhrt gezwungen von der Unerbittlichkeit militarischer Aufmarschplane fur die sie nicht verantwortlich waren und deren Konsequenzen nie richtig vorhergesehen worden waren Die schlimme Inflexibilitat und die Fehler der deutschen Politik in der Julikrise waren in den Augen Ritters und anderer durch den Schlieffenplan bedingt Die Starrheit der deutschen militarischen Planungen die keine Alternative kannten sei hauptverantwortlich fur die Ausweitung des Konfliktes zum Weltkrieg gewesen 102 Das lag daran dass die Fuhrungsstruktur des Deutschen Reiches durch ein Nebeneinander von politischer und militarischer Fuhrung unterhalb des nur formal integrierenden Monarchen gepragt war Die deutsche Diplomatie wurde in den entscheidenden Momenten auf eine dienende Rolle zur Abschirmung der Militarplanung verwiesen Letztlich setzte sich damit nach Hillgruber das Praventivkriegskonzept des Generalstabes durch 103 Eberhard von Vietsch hebt besonders hervor dass eine echte Diskussion uber die Notwendigkeit oder Zwecklosigkeit des Krieges in Deutschland wahrend der Krise nicht stattgefunden habe Am besturzendsten hatte sich dies in der obersten Staatsphare selbst namlich in der entscheidenden Sitzung des preussischen Staatsministeriums Ende Juli gezeigt wo nicht einmal die Minister mehr als einige Zwischenfragen zweitrangiger Art zu den Ausfuhrungen des leitenden Staatsmannes zu stellen wagten die den Existenzkampf in Sicht brachten Demgegenuber waren im Wiener Ministerrat die grossen Grundsatzfragen der Monarchie in jenen Tagen doch immerhin mit ganz anderer Scharfe und Eindringlichkeit erortert worden In Preussen Deutschland aber wirkten auch die hochsten Staatsbeamten noch immer als blosse Befehlsempfanger 104 Jurgen Angelow fasste im Jahre 2010 aus seiner Sicht die deutschen Forschungstendenz wie folgt zusammen In Auseinandersetzung mit den Thesen Fritz Fischers hat sich in der deutschen Historiografie die Auffassung durchgesetzt dass das Vorgehen der Reichsleitung wahrend der Julikrise 1914 aus einer aussenpolitischen Defensivposition resultierte Die fur notwendig befundene Verbesserung der eigenen Position sollte mit Hilfe einer Politik der begrenzten Offensive unter Inkaufnahme eines kalkulierten Risikos durchgesetzt werden Das Risiko ihres Scheiterns habe darin gelegen zur Fuhrung eines Grosskriegs gezwungen zu werden dessen Siegeschancen von den massgeblichen Militars von Jahr zu Jahr immer skeptischer bewertet wurden Tatsachlich bringen die Begriffe begrenzte Offensive und kalkuliertes Risiko das Unverantwortliche und Abgrundige der deutschen Position nicht vollstandig zum Ausdruck Dagegen beschreibt der von jungeren Historikern verwendete Begriff Brinkmanship eine waghalsige Politik des unkalkulierten Risikos des Wandelns am Rande des Abgrunds 105 Kontroverse um Die Schlafwandler Bearbeiten Im Jahr 2013 forderte der australische Historiker Christopher Clark in seinem Bestseller Die Schlafwandler eine Sichtweise die sich weniger auf Deutschland konzentriert sondern starker auch das Verhalten der ubrigen Nationen in den Blick nimmt Sein Fazit Alle europaischen Grossmachte meinten unter Druck von aussen zu handeln Alle meinten der Krieg werde ihnen von den Gegnern aufgezwungen Alle trafen jedoch Entscheidungen die zur Eskalation der Krise beitrugen Insofern tragen sie auch alle die Verantwortung nicht bloss Deutschland 106 Andere Historiker wie Gerd Krumeich 107 Stig Forster 108 Volker Ullrich 109 und Heinrich August Winkler 110 warfen Clark jedoch vor dabei die deutsche Rolle zu verharmlosen Auch Annika Mombauer spricht sich in ihrem Buch Die Julikrise gegen Clarks These aus und meint dass der Krieg hauptsachlich von Deutschland und Osterreich Ungarn bewusst herbeigefuhrt worden sei 111 Im Zusammenhang mit der Rolle dieser beiden Lander wird erneut an die Mission Hoyos erinnert Unterstutzung erhielten Clarks Thesen in Deutschland hingegen von Jorg Friedrich Hans Fenske und Herfried Munkler die in ihren Werken zum Ersten Weltkrieg zu ahnlichen Schlussfolgerungen bezuglich der Kriegsursachen gelangten Clark entgegnet seinen Kritikern es sei uberhaupt nicht seine Absicht gewesen der deutschen Politik einen Freispruch zu erteilen aber es gebe in seinem Buch eine andere Verteilung des Interesses als etwa in der Fischer Schule Es sei ihm darum gegangen das Interaktive und Europaische an der Katastrophe sichtbar zu machen 112 Die heftigen Reaktionen vor allem deutscher Historiker betrachtet Clark als geschichtspolitisch motiviert Auf irgendeine ratselhafte Weise hangt die Kriegsschuldthese vom Ersten Weltkrieg mit dem Schuldkomplex des Zweiten Weltkriegs zusammen Und da haben es die Deutschen unzweifelhaft mit einem historisch und moralisch einmaligen Erbe zu tun das sich nicht nur aus der Kriminalitat des NS Regimes ergibt sondern auch aus den Hunderttausenden von Mitlaufern und Mittatern Manchmal habe ich bei den Kritikern meines Buchs das Gefuhl dass sie glauben dass das ganze Gefuge ins Wanken kommt wenn man an irgendeinem Teil des Schuldkomplexes im 20 Jahrhundert ruttelt Das sehe ich aber nicht so Denn eine Debatte uber den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wie jene uber den Ersten wird es niemals geben 113 Gerd Krumeich stellte in einer Diskussion mit Christopher Clark auf dem Historikertag 2014 in Gottingen die These auf es gebe aktuell uberhaupt keine richtige Debatte um den Juli 1914 sondern eine Clark Debatte Die phanomenalen Verkaufserfolge zeigten dass das Buch offenbar eine deutsche Sehnsucht befriedige von der wir alle vor zwei Jahren noch keine Ahnung hatten dass wir die uberhaupt haben Ausserdem stelle sich die Frage warum alle deutschen Journalisten das Buch anders gelesen hatten als Clark es gemeint habe namlich als Entlastung Deutschlands und dann diese wahnsinnigen Elogen geschrieben hatten Das Phanomen Clark sei ein eigenes Buch wert da es unendlich wichtig sei zu verstehen was in der deutschen Gesellschaft rumort habe und warum sich plotzlich so viele durch Clarks Buch erlost fuhlten 112 In einem Beitrag fur die Welt schrieben die Historiker Sonke Neitzel Dominik Geppert und Thomas Weber sowie die Publizistin Cora Stephan dass durch die Forschungen von Clark und Sean McMeekin ein Paradigmenwechsel eingeleitet wurde der schwerwiegende Folgen nicht nur fur die Geschichtsbetrachtung sondern auch fur das Bild der europaischen Einigung haben konne und daher auf politisch motivierte Kritik stosse Neuere historische Forschungen zu Ursachen und Verlauf des Krieges widersprechen der Vorstellung wonach das Deutsche Reich durch sein Weltmachtstreben Grossbritannien provoziert habe und in seiner Machtgier mit vereinten Kraften gestoppt werden musste Diese Sicht aber liegt jenem Europakonzept zugrunde demzufolge Deutschland supranational eingebunden werden musse damit es nicht erneut Unheil stifte Die neuen historischen Erkenntnisse gefallen einigen nicht weil sie im Widerspruch zu lieb gewonnenen Selbst und Feindbildern stehen Manch einem behagen die Deutungen der Julikrise nicht die zwar den deutschen Beitrag nicht leugnen ihn jedoch in angemessene Proportionen setzen Schuldstolz aber steht uns genauso wenig zu wie ein triumphierender Freispruch Die deutsche Selbstbezogenheit ist kontraproduktiv Denn vor allem macht die gegenwartige Krise klar dass ein Europa scheitert das auf historischen Fiktionen beruht Falsche Lehren aus der Vergangenheit konnten sich als fatal fur das europaische Projekt erweisen EU oder Krieg ist die falsche Alternative und lasst sich auch nicht aus der Geschichte der Weltkriege ableiten 114 Kritisch zu dieser Sichtweise ausserte sich vor allem Heinrich August Winkler Noch abwegiger sind die nationalen ja nationalistischen Tone die die vier Welt Autoren anschlagen Wenn sie den deutschen Befurwortern der supranationalen Einigung Europas unterstellen sie wollten soweit sie konsequent sind letztlich ein Europa ohne Nationen bedienen sie Stimmungen und Ressentiments an die seit einiger Zeit auch die AfD und zuweilen die CSU appellieren Das Postulat einer Geschichtsschreibung ohne normativen Ballast wie es einer der Verfasser des Welt Manifests Sonke Neitzel unlangst in anderem Zusammenhang aufgestellt hat fuhrt vollends in die Irre Eine Geschichtswissenschaft die dieser Devise folgt wurde entweder in plattem Positivismus landen oder bei jenem spezifisch deutschen Verstandnis von Realpolitik das mit dazu beigetragen hat Deutschland auf den Weg in den Ersten Weltkrieg zu fuhren Es ist Zeit fur eine Selbstrevision der Revisionisten 115 Siehe auch BearbeitenChronologie der Julikrise 1914Literatur BearbeitenJurgen Angelow Der Weg in die Urkatastrophe Der Zerfall des alten Europa Be bra Berlin 2010 ISBN 978 3 89809 402 3 Jurgen Angelow Johannes Grossmann Hrsg Wandel Umbruch Absturz Perspektiven auf das Jahr 1914 Steiner Stuttgart 2014 ISBN 978 3 515 10913 0 Christopher Clark The Sleepwalkers How Europe went to War in 1914 Allen Lane London u a 2012 ISBN 978 0 7139 9942 6 deutsch Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz DVA Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 Karl Dietrich Erdmann Hrsg Kurt Riezler Tagebucher Aufsatze Dokumente Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 ISBN 3 525 35817 2 wichtiges Quellenwerk Riezler war Mitarbeiter und Vertrauter von Reichskanzler Bethmann Hollweg Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Droste Dusseldorf 1984 ISBN 3 7700 0902 9 S 46 86 1 Auflage 1961 Fritz Fischer Krieg der Illusionen Die Deutsche Politik von 1911 1914 2 Auflage Droste Dusseldorf 1970 ISBN 3 7700 0913 4 S 663 738 Fritz Fischer Juli 1914 Wir sind nicht hineingeschlittert Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1983 ISBN 3 499 15126 X David Fromkin Europas letzter Sommer Die scheinbar friedlichen Wochen vor dem Ersten Weltkrieg Blessing Munchen 2005 ISBN 3 89667 183 9 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch 1914 Eine Dokumentensammlung Band I Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss Mit einem Vorwort von Fritz Fischer Verlag fur Literatur und Zeitgeschichte Hannover 1963 DNB 451465695 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch 1914 Eine Dokumentensammlung Band II Bearbeitet und eingeleitet von Imanuel Geiss Verlag fur Literatur und Zeitgeschichte Hannover 1964 Imanuel Geiss Hrsg Juli 1914 Die europaische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 3 Auflage dtv Munchen 1986 ISBN 3 423 02921 8 Auswahl der wichtigsten Dokumente aus Geiss 1963 64 Imanuel Geiss Der lange Weg in die Katastrophe Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges 1815 1914 2 Auflage Piper Munchen 1991 ISBN 3 492 10943 8 Dieter Hoffmann Der Sprung ins Dunkle oder wie der 1 Weltkrieg entfesselt wurde Militzke Leipzig 2010 ISBN 978 3 86189 827 6 James Joll Die Ursprunge des Ersten Weltkriegs List Munchen 1988 ISBN 3 471 77870 5 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Schoningh Paderborn 2013 ISBN 978 3 506 77592 4 Luder Meyer Arndt Die Julikrise 1914 Wie Deutschland in den Ersten Weltkrieg stolperte Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 26405 9 Annika Mombauer Die Julikrise Europas Weg in den Ersten Weltkrieg Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66108 2 Christa Poppelmann Juli 1914 Wie man einen Weltkrieg beginnt und die Saat fur einen zweiten legt Ein Lesebuch Scheel Berlin 2013 ISBN 978 3 9804198 6 4 Stefan Schmidt Frankreichs Aussenpolitik in der Julikrise 1914 Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges Pariser Historische Studien 90 Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59016 6 online auf perspectivia net Wolff Theodor Der Krieg des Pontius Pilatus Oprecht amp Helbling Zurich 1934 online auf Projekt Gutenberg DEFilm Bearbeiten1914 die letzten Tage vor dem Weltbrand D 1931 Historienfilm 111 min Sarajewo 1914 Ein Attentat und die Folgen A 2004 Dokumentarfilm 45 min Europas letzter Sommer Die Julikrise Episode 3 der Serie Vom Reich zur Republik D 2012 Doku Drama 90 min Noch 30 Tage bis zum Krieg Das Deutsche Kaiserreich und die Julikrise 1914 D 2012 Dokumentarfilm 30 min 37 Days GB 2014 3 dreiteiliges Doku Drama insgesamt 177 min Sarajevo Der Weg in die Katastrophe D 2014 Dokumentarfilm Doku Drama 45 min Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Julikrise Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Julikrise auf firstworldwar com englisch The World War I Document Archiv der Brigham Young University Library englisch Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 von Karl Kautsky auf archive org Dieter Hoffmann Julikrise Der ersehnte Weltkrieg In einestages 13 April 2010 Wie es zum Ersten Weltkrieg kam Eindrucke vom Fachtag Geschichte Vortrag von Professor Gerhard Hirschfeld beim Fachtag Geschichte 100 Jahre Erster Weltkrieg am Landesmedienzentrum Baden Wurttemberg 14 Mai 2014 Archiviert vom Original nicht mehr online im Internet Archive Videomitschnitt in drei Teilen auf Youtube verfugbar Teil 1 Teil 2 Teil 3 Einzelnachweise Bearbeiten Schreiben Graf Berchtolds an Freiherrn von Giesl in Belgrad Ultimatum an Serbien Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 ISBN 978 3 421 04359 7 S 89 auf S 496 schreibt Clark diese Vermutung jedoch Luigi Albertini zu Telegramm Wiesners vom 13 Juli 1914 bei World War I Document Archive Friedrich Wiesner Die Mordtat von Sarajewo und das Ultimatum Reichspost 28 Juni 1924 S 2 f zitiert nach Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2013 S 582 Brigitte Schagerl Im Dienste eines Staates den es nicht mehr geben sollte nicht mehr gab nicht mehr geben durfte Friedrich Ritter von Wiesner Diplomat Legitimist NS Verfolgter Wien 2012 S 54 ff online auf der Website der Universitat Wien PDF 8 8 MB Dissertation a b Sebastian Haffner Die sieben Todsunden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg Verlag Lubbe Bergisch Gladbach 1981 ISBN 3 7857 0294 9 S 26 Christa Poppelmann Juli 1914 Wie man einen Weltkrieg beginnt und die Saat fur einen zweiten legt Ein Lesebuch Clemens Scheel Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 9804198 6 4 S 37 f Christa Poppelmann Juli 1914 Wie man einen Weltkrieg beginnt und die Saat fur einen zweiten legt Ein Lesebuch Clemens Scheel Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 9804198 6 4 S 70 ff Osterreichisch ungarisches Rotbuch Diplomatische Aktenstucke zur Vorgeschichte des Krieges 1914 Volksausgabe Manzsche k u k Hof Verlags und Universitats Buchhandlung Wien 1915 Dok 19 S 32 48 Vortrag des ungarischen Ministerprasidenten Grafen Tisza William Jannen Jr The Austro Hungarian Decision For War in July 1914 In Samuel R Williamson Jr Peter Pastor Hrsg Essays On World War I Origins and Prisoners of War New York 1983 S 55 81 hier S 72 und Jozsef Galantai Istvan Tisza und der Erste Weltkrieg In Osterreich in Geschichte und Literatur 8 1964 S 465 477 hier S 477 Samuel R Williamson Jr Vienna and July 1914 The Origins of the Great War Once More In Samuel R Williamson Jr Peter Pastor Hrsg Essays On World War I Origins and Prisoners of War New York 1983 ISBN 0 88033 015 5 S 9 36 hier S 27 29 Friedrich Kiessling Gegen den grossen Krieg Entspannung in den internationalen Beziehungen 1911 1914 Verlag Oldenbourg Munchen 2002 ISBN 3 486 56635 0 S 259 f Bericht des Grafen Szogyeny Telegramm Szogyeny Karl Kautsky Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 Herausgegeben im Auftrag des Auswartigen Amtes Band 1 Deutsche Verlagsgesellschaft fur Politik und Geschichte Berlin 1921 S 32 f Norman Stone Hungary and the Crises of July 1914 In The Journal of Contemporary History 1 No 3 1966 S 153 170 hier S 167 a b Telegramm an Szapary Schreiben Kaiser Franz Josephs Ludwig Bittner Hans Uebersberger Hrsg Osterreich Ungarns Aussenpolitik von der bosnischen Krise 1908 bis zum Kriegsausbruch 1914 Diplomatische Aktenstucke des osterreichisch ungarischen Ministeriums des Ausseren Wien Leipzig 1930 Band 8 S 250 ff Nr 9984 Kautsky Band 1 S 35 Jozsef Galantai Hungary in the First World War Budapest 1989 ISBN 963 05 4878 X S 34 Protokoll der Sitzung Walter Goldinger Osterreich Ungarn in der Julikrise 1914 In Institut fur Osterreichkunde Hrsg Osterreich am Vorabend des Ersten Weltkrieges Graz Wien 1964 S 48 62 hier S 58 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1963 64 Band 1 S 345 ff 408 und 448 f Graf Berchtold am 14 Juli Kautsky Band 1 u a S 93 und 113 ff Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Verlag Styria Graz Wien Koln 1997 ISBN 3 222 12116 8 S 75 Vgl Brigitte Schagerl Im Dienste eines Staates den es nicht mehr geben sollte nicht mehr gab nicht mehr geben durfte Friedrich Ritter von Wiesner Diplomat Legitimist NS Verfolgter Wien 2012 S 63 online auf der Website der Universitat Wien PDF 8 8 MB Dissertation Das Ultimatum an Serbien Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Verlag Styria Graz Wien Koln 1997 ISBN 3 222 12116 8 S 79 Vladimir Corovic Odnosi između Srbije i Austro Ugarske u XX veku Biblioteka grada Beograda Belgrad 1992 ISBN 86 7191 015 6 S 758 Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 S 502 ff John Keegan Der Erste Weltkrieg Eine europaische Tragodie 2003 S 91 Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Styria Graz Wien Koln 1997 ISBN 3 222 12116 8 S 118 f Der Kriegsrat Dezember 1912 Annika Mombauer Helmuth Von Moltke and the Origins of the First World War Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 79101 4 S 177 f Andreas Hillgruber Die gescheiterte Grossmacht Eine Skizze des Deutschen Reiches 1871 1945 Dusseldorf 1980 S 47 und Imanuel Geiss The Outbreak of the First World War and German War Aims In The Journal of Contemporary History 1 No 3 1966 S 75 91 hier S 81 Meyer Arndt S 28 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1963 Band 1 Nr 23 Luder Meyer Arndt Die Julikrise 1914 Wie Deutschland in den Ersten Weltkrieg stolperte Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 26405 9 S 25 Karl Dietrich Erdmann Hrsg Kurt Riezler Tagebucher Aufsatze Dokumente Eingeleitet und herausgegeben von Karl Dietrich Erdmann Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 ISBN 3 525 35817 2 S 182 ff Zu beachten ist dabei dass Erdmanns Edition der Riezler Tagebucher nicht von allen Historikern akzeptiert wird Der Quellenwert der Riezler Tagebucher ihre Echtheit und die Edition durch Erdmann waren ihrerseits Gegenstand heftiger Kontroversen vgl Bernd Sosemann Die Tagebucher Kurt Riezlers Untersuchungen zu ihrer Echtheit und Edition In Historische Zeitschrift 236 1983 Heft 2 S 327 369 und die Erwiderung von Karl Dietrich Erdmann Zur Echtheit der Tagebucher Kurt Riezlers Eine Antikritik In Historische Zeitschrift 236 1983 Heft 2 S 371 402 Andreas Hillgruber Deutschlands Rolle in der Vorgeschichte der beiden Weltkriege Gottingen 1979 ISBN 3 525 33440 0 S 57 Egmont Zechlin Probleme des Kriegskalkuls und der Kriegsbeendigung im Ersten Weltkrieg In Egmont Zechlin Krieg und Kriegsrisiko Zur deutschen Politik im Ersten Weltkrieg Aufsatze Dusseldorf 1979 S 32 50 hier S 39 f William Jannen Jr The Austro Hungarian Decision For War in July 1914 In Samuel R Williamson Jr Peter Pastor Hrsg Essays On World War I Origins and Prisoners of War New York 1983 S 55 81 hier S 73 Luder Meyer Arndt Die Julikrise 1914 Wie Deutschland in den Ersten Weltkrieg stolperte Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 26405 9 S 40 Gert Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Paderborn 2014 S 13 Daruber Berchtold an Tisza Ludwig Bittner Hans Uebersberger Hrsg Osterreich Ungarns Aussenpolitik von der bosnischen Krise 1908 bis zum Kriegsausbruch 1914 Diplomatische Aktenstucke des osterreichisch ungarischen Ministeriums des Ausseren Wien Leipzig 1930 Band 8 S 370 f Nr 10145 Kautsky Band 1 S 102 Kautsky Band 1 S 128 Kautsky Band 2 S 47 Clark Sleepwalkers S 427 Sean McMeekin Russlands Weg in den Krieg Der Erste Weltkrieg Ursprung der Jahrhundertkatastrophe Europa Verlag Berlin Munchen Wien 2014 ISBN 978 3 944305 63 9 S 81 ff Raymond Poidevin Jacques Bariety Frankreich und Deutschland Die Geschichte ihrer Beziehungen 1815 1975 Verlag C H Beck Munchen 1982 ISBN 3 406 04124 8 S 286 f Sean McMeekin Russlands Weg in den Krieg Der Erste Weltkrieg Ursprung der Jahrhundertkatastrophe Europa Verlag Berlin Munchen Wien 2014 ISBN 978 3 944305 63 9 S 94 dazu ausfuhrlich Sean McMeekin Russlands Weg in den Krieg Der Erste Weltkrieg Ursprung der Jahrhundertkatastrophe Europa Verlag Berlin Munchen Wien 2014 ISBN 978 3 944305 63 9 S 104 ff Sean McMeekin Russlands Weg in den Krieg Der Erste Weltkrieg Ursprung der Jahrhundertkatastrophe Europa Verlag Berlin Munchen Wien 2014 ISBN 978 3 944305 63 9 S 102 ff Auch Clark Die Schlafwandler 2013 S 608 ff Clark Die Schlafwandler 2013 S 615 Michael Frohlich Imperialismus Deutsche Kolonial und Weltpolitik 1880 1914 DTV Munchen 1994 ISBN 3 423 04509 4 S 134 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Schoningh Paderborn 2013 S 86 Stefan Schmidt Frankreichs Aussenpolitik in der Julikrise 1914 Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges Pariser Historische Studien Band 90 Verlag Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59016 6 S 356 Online perspectivia net Stefan Schmidt Frankreichs Aussenpolitik in der Julikrise 1914 Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges Pariser Historische Studien Band 90 Verlag Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59016 6 S 361 Online perspectivia net Annika Mombauer Die Julikrise Europas Weg in den Ersten Weltkrieg Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66108 2 S 90 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Schoningh Paderborn 201 S 35 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Schoningh Paderborn 2013 S 48 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1963 Band 1 Nr 38 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1963 Band 1 Nr 56 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Schoningh Paderborn 2013 S 95 ff Giovanni d Angelo La strana morte del tenente generale Alberto Pollio Capo di stato maggiore dell esercito 1º luglio 1914 Valdagno Rossato 2009 Hugo Hantsch Leopold Graf Berchtold Grandseigneur und Staatsmann Verlag Styria Graz Wien Koln 1963 Band 1 S 567 Leo Valiani Verhandlungen zwischen Italien und Osterreich Ungarn 1914 1915 In Wolfgang Schieder Hrsg Erster Weltkrieg Ursachen Entstehung und Kriegsziele Koln Berlin 1969 S 317 346 hier S 318 f Robert K Massie Die Schalen des Zorns Grossbritannien Deutschland und das Heraufziehen des Ersten Weltkriegs Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 596 13497 8 S 756 f Kautsky Band 1 S 169 ff Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2013 S 591 593 Gerd Krumeich Juli 1914 Eine Bilanz Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 506 77592 4 S 128 ff Volker Berghahn Sarajewo 28 Juni 1914 Der Untergang des alten Europa Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1997 ISBN 3 423 30601 7 S 105 Gunther Kronenbitter Krieg im Frieden Die Fuhrung der k u k Armee und die Grossmachtpolitik Osterreich Ungarns 1906 1914 Verlag Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56700 4 S 497 Benachrichtigendes Memorandum des russischen Ministerrats an Serbien vom 11 24 Juli 1914 Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 S 599 Text der serbischen Note K u k Zirkulnarnote vom 28 Juli Kautsky Band 1 S 241 f Kautsky Band 2 S 18 f Kautsky Band 2 S 38 f Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1963 Band 2 S 378 Nr 789 Ludwig Bittner Hans Uebersberger Hrsg Osterreich Ungarns Aussenpolitik von der bosnischen Krise 1908 bis zum Kriegsausbruch 1914 Diplomatische Aktenstucke des osterreichisch ungarischen Ministeriums des Ausseren Wien Leipzig 1930 Band 8 S 910 Nr 11026 Kautsky Band 2 S 86 f a b Stefan Schmidt Frankreichs Aussenpolitik in der Julikrise 1914 Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges Pariser Historische Studien Band 90 Verlag Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59016 6 S 359 Online perspectivia net Clark Sleepwalkers S 488 ff Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2013 S 602 Gunther Kronenbitter Krieg im Frieden Die Fuhrung der k u k Armee und die Grossmachtpolitik Osterreich Ungarns 1906 1914 Verlag Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56700 4 S 484 Imanuel Geiss Hrsg Julikrise und Kriegsausbruch Eine Dokumentensammlung Hannover 1964 Band 2 S 718 f Walter Goldinger Osterreich Ungarn in der Julikrise 1914 In Institut fur Osterreichkunde Hrsg Osterreich am Vorabend des Ersten Weltkrieges Graz Wien 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Juli 1914 Wie man einen Weltkrieg beginnt und die Saat fur einen zweiten legt Ein Lesebuch Clemens Scheel Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 9804198 6 4 S 167 f und 177 ff Versailler Vertrag Fritz Fischer Griff nach der Weltmacht Droste Dusseldorf 1984 ISBN 3 7700 0902 9 S 97 1 Auflage 1961 Volker Ullrich Die nervose Grossmacht Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 596 11694 5 S 251 f Gerhard Ritter Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland Band 3 Die Tragodie der Staatskunst Bethmann Hollweg als Kriegskanzler 1914 1917 Munchen 1964 ISBN 3 486 47041 8 S 19 James Joll The 1914 Debate Continues Fritz Fischer and his Critics In H W Koch Hrsg The Origins of the First World War Great Power Rivalry and German War Aims London 1985 S 30 45 hier S 40 und Karl Dietrich Erdmann War Guilt 1914 Reconsidered A Balance of New Research In ebenda S 343 370 hier S 347 Andreas Hillgruber Die gescheiterte Grossmacht Eine Skizze des Deutschen Reiches 1871 1945 Dusseldorf 1980 S 49 ders Deutschlands Rolle in der Vorgeschichte der beiden Weltkriege Gottingen 1979 ISBN 3 525 33440 0 S 53 Eberhard von Vietsch Bethmann Hollweg Staatsmann zwischen Macht und Ethos Boppard am Rhein 1969 S 211 Jurgen Angelow Der Weg in die Urkatastrophe Der Zerfall des alten Europa 1900 1914 be bra Berlin 2010 ISBN 978 3 89809 402 3 S 26 f Zundschnur und Pulverfass Interview mit Christopher Clark zu seinem Buch Die Schlafwandler In Die Zeit 12 September 2013 Interview mit Gerd Krumeich Interview mit Stig Forster Volker Ullrich Zundschnur und Pulverfass Winkler Und erlose uns von der Kriegsschuld Annika Mombauer Die Julikrise Europas Weg in den Ersten Weltkrieg Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66108 2 S 117 f a b Diskussion Clark Krumeich auf dem Historikertag 2014 auf youtube com Wer war schuld am Ersten Weltkrieg Interview mit Christopher Clark In orf at 13 Juni 2014 Dominik Geppert Sonke Neitzel Cora Stephan Thomas Weber Der Beginn vieler Schrecken In Die Welt 3 Janner 2014 Heinrich August Winkler Und erlose uns von der Kriegsschuld In Die Zeit vom 18 August 2014 Nr 32 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4162889 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julikrise amp oldid 233148119