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nachweislich erwahnt sollte damals eine besondere Qualitat des Authentischen unterstreichen Diese stand nicht im Widerspruch zu erkennbar narrativen Uberformungen der Wirklichkeit und zu inszenatorischen Eingriffen ins vorhandene Tatsachenmaterial Dokumentarfilmische Authentizitat ist vor allem als Rezeptionseffekt und nicht als spezifischer Wirklichkeitseindruck zu begreifen 2 Es gibt eine grosse Bandbreite von verschiedenen Dokumentarfilmarten die sich vom Versuch ein moglichst reines Dokument zu erschaffen uber die Doku Soap bis hin zum Doku Drama erstreckt Inhaltsverzeichnis 1 Wahrheit und Echtheit 2 Geschichte 2 1 Anfange 2 2 1920er Jahre 2 3 1930er und 1940er Jahre 2 4 Seit dem Zweiten Weltkrieg 2 4 1 Direct Cinema und Cinema Verite 2 4 2 Dokumentarfilm und Spielfilm 2 4 3 Dokumentarfilm und Politik 2 4 4 Natur und Umwelt 3 Subgenres 4 Modi des Dokumentarfilms 5 Kommerzieller Erfolg 6 Rechtliche Aspekte 7 Dokumentarfilmer nach Landern Auswahl 8 Festivals 8 1 Deutschsprachige 8 2 Internationale Auswahl 9 Preise 9 1 International 9 2 Deutschsprachig 10 Vertriebswege 11 Literatur 12 Dokumentarfilme zum Dokumentarfilm 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseWahrheit und Echtheit BearbeitenAn einen Dokumentarfilm wird der Anspruch erhoben authentisch zu sein Die Erwartungshaltung des Zuschauers an einen Dokumentarfilm ist anders als die Erwartung an einen Spielfilm Bei fiktionalen Filmen erwartet der Zuschauer eine ausgedachte Erzahlung bei Dokumentarfilm erwartet der Zuschauer eine Erzahlung die auf der Wirklichkeit basiert Bei der Darstellung Filmprozess empfangen Filmemacher Zeichen der Wirklichkeit bei der Vorstellung des Films werden Symbole ausgesendet die die Wirklichkeit vertreten Es geht um das filmische Einfangen von realen Menschen realen Orten und realen Geschichten Dokumentarfilmer brauchen das Gespur den Blick fur das wahrhaftige und unverwechselbare reale Leben 3 Fur mich ist es ziemlich egal mit welchen Mitteln ein Film arbeitet ob er ein Schauspielerfilm ist mit inszenierten Bildern oder ein Dokumentarfilm In einem guten Film geht es um die Wahrheit nicht um die Wirklichkeit Sergej Eisenstein 1925 Der kunstlerische Dokumentarfilm unterscheidet sich formal oft von vielen eher journalistischen dokumentarischen Formaten durch das Fehlen einer allwissenden Kommentarstimme Der experimentelle Dokumentarfilm als Untergattung des Experimentalfilms benutzt spielerisch Elemente und Konventionen des Dokumentarfilms Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Rudolf PochDie ersten bewegten Bilder waren per Definition Dokumentarfilme einzelne Einstellungen die Momente aus dem Leben auf Film bannten Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat Das andockende Boot Arbeiter verlassen die Lumiere Werke siehe Bruder Lumiere Im fruhen Film Ende des 19 Jahrhunderts dominierte immer noch die Darstellung von Ereignissen Vor allem auf Grund technischer Grenzen wurden kaum Geschichten erzahlt Die grossen Kameras hatten nur Platz fur wenig Filmmaterial Als Pionier des Dokumentarfilms gilt unter anderem der osterreichische Ethnograph Rudolf Poch dem von 1901 bis 1906 sensationelle Aufnahmen der indigenen Volker Neuguineas in Bild und Ton gelangen 1920er Jahre Bearbeiten Arnold Fanck 1920 21 drehte Arnold Fanck den Skilehr Natur und Sportfilm Das Wunder des Schneeschuhs der mit einer Lange von 66 Minuten als weltweit erster Dokumentarfilm in Spielfilmlange gelten darf 4 Oftmals wird allerdings wegen der kurzen Lange von Fancks Film auf Flahertys Film als erster abendfullender Dokumentarfilm referiert Flaherty Im Jahr 1922 produzierte Robert J Flaherty den abendfullenden Dokumentarfilm Nanuk der Eskimo 1922 in dem Flaherty auch Inszenierung als filmisches Mittel einsetzte Die Laiendarsteller spielten Teile der Handlung fur die Kamera Flaherty bestand unter anderem darauf dass kein Gewehr im Film vorkommt obwohl sein Protagonist ein Gewehr besass Er liess ein halbes Iglu errichten damit die Kamera das Leben innerhalb des Iglus filmen konnte Flaherty wurde damals fur seine halbfiktionale Arbeitsweise die Beobachtungen und Inszenierung unkommentiert mischte kritisiert 5 Flahertys Film gilt bis heute als Anstoss der andauernden Diskussion um die Authentizitat des Dokumentarfilms im Sinne einer unverfalschten Wiedergabe der Realitat Kulturfilm In Deutschland bildet der Kulturfilm eines der altesten Dokumentarfilmgenres Bereits in der Zeit der Weimarer Republik befasste sich die Ufa die in Berlin Steglitz ein eigenes Kulturfilmatelier besass mit der Herstellung von Schul und Lehrfilmen d h popularwissenschaftlichen Tier Natur Medizin und Reisefilmen die im Beiprogramm der Kinos vorgefuhrt wurden Unter der Leitung von Wolfmar Junghans und seinem Nachfolger Ulrich K T Schulz entwickelte sich dieses Spezialstudio in den folgenden Jahren zum weltweit besten seiner Art Thema Stadt Die europaische realistische Tradition konzentrierte sich auf stadtische Umgebungen in Filmen wie Rien que les heures 1926 von Alberto Cavalcanti Berlin Die Sinfonie der Grossstadt 1927 von Walter Ruttmann und Der Mann mit der Kamera 1929 von Dsiga Wertow Mit ihrem hochartifiziellen teilweise expressionistischen oder verfremdenden Ansatz uberschreiten diese Fruhformen jedoch die spateren Gattungsgrenzen des Dokumentarfilms 1930er und 1940er Jahre Bearbeiten Wochenschau und Propaganda Die Wochenschautradition ist eine wichtige Tradition des Dokumentarfilms Auch die fur die Wochenschau gefilmten Ereignisse wurden oft nachgestellt aber selten frei erfunden Zum Beispiel wurden viele Kampfszenen nachgestellt da der Kameramann gewohnlich erst nach der Schlacht erschien Dsiga Wertow der 1921 die Dokumentarfilmergruppe Kinoki gegrundet hatte produzierte ab Februar 1922 die monatlich erscheinende russische Ereignisschau Kino Prawda Frank Capras Why We Fight war eine siebenteilige Filmreihe die von der Regierung der USA in Auftrag gegeben wurde um das heimische Publikum von der Notwendigkeit zu uberzeugen Krieg zu fuhren Nationalsozialismus Einige der bekanntesten deutschen Propagandafilme z B Leni Riefenstahls Film Triumph des Willens und Fritz Hipplers Der ewige Jude entstanden als Dokumentarfilme unter dem Nationalsozialismus Die Dokumentarfilmproduktion wurde nach 1933 starker gefordert als zuvor und gezielt ausgebaut Die Ufa betrieb in Potsdam Babelsberg Mitte der 1930er Jahre unter der Leitung von Nicholas Kaufmann zwei Kulturfilmateliers mit Spezialeinrichtungen fur Unterwasseraufnahmen und fur die damals ganz neue Mikrofotografie Die Produktion nichtfiktionaler v a padagogischer Filme uberstieg die Spielfilmproduktion zahlenmassig bei weitem Abgesehen von den Filmen von Leni Riefenstahl und Walter Ruttmann sind die meisten dieser Kulturfilme filmgeschichtlich heute jedoch kaum noch interessant Grierson In den 1930ern argumentierte der Dokumentarfilmer und Filmtheoretiker John Grierson in seinem Essay First Principles of Documentary Robert Flahertys Film Moana 1926 habe dokumentarischen Wert und etablierte eine Reihe von Prinzipien fur den Dokumentarfilm Grierson zufolge konnte das Potenzial des Kinos das Leben zu beobachten zu einer neuen Kunstform fuhren der ursprungliche Darsteller und die echte Szene seien besser geeignet die moderne Welt zu interpretieren als die Fiktion und das roh gewonnene Material sei realer als das Gespielte Insofern stimmt Grierson teilweise mit Wertows Verachtung fur den burgerlichen Spielfilm uberein In seinen Essays hatte Dsiga Wertow dafur pladiert das Leben zu zeigen wie es ist d h das unbeobachtete oder uberraschte Leben Grierson etablierte sich nach seinem Film Drifters 1929 als fuhrender Dokumentarfilmer der britischen Dokumentarfilmbewegung der 1930er Jahre und leitete die GPO Film Unit Seit dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Direct Cinema und Cinema Verite Bearbeiten Die Filme Harlan County U S A Barbara Kopple Dont Look Back D A Pennebaker Lonely Boy Wolf Koenig und Roman Kroitor und Chronique d un ete 1960 Jean Rouch werden zum Cinema verite bzw Direct Cinema gezahlt Obwohl die Ausdrucke manchmal synonym gebraucht werden gibt es wichtige Unterschiede zwischen beiden Dokumentarfilmbewegungen dem franzosischen Cinema Verite Rouch und dem amerikanischen Direct Cinema zu dessen Pionieren Richard Leacock Frederick Wiseman Donn Alan Pennebaker und die Bruder Albert und David Maysles 6 zahlen Die Regisseure nehmen unterschiedliche Haltungen ein was den Grad der Intervention angeht Kopple und Pennebaker zum Beispiel bevorzugen ein Minimum an Einmischung der Idealfall ware die reine Beobachtung wahrend Rouch Koenig und Kroitor bewusst intervenieren und Reaktionen provozieren Im Cinema verite wird Filmen als Forschungsprozess uber das Zusammenspiel von Filmemacher Kamera und Objekt verstanden wobei die Kamera alle Handlungen selbst provoziert die sie aufzeichnet Im Direct Cinema bleibt der Filmemacher in Hintergrund und es gibt keinerlei Eingriffe in die Realitat Es wird meist so gefilmt dass etwaige Protagonisten nicht wissen dass sie im Moment aufgezeichnet werden In Deutschland wurde besonders Klaus Wildenhahn vom Direct Cinema beeinflusst Zudem entstand in den 1960er Jahren die Stuttgarter Schule des Dokumentarfilms in der Dokuabteilung des suddeutschen Rundfunks welche sich am Direct Cinema orientiert Bekanntes Beispiel ist Der Polizeistaatsbesuch 1960 von Roman Brodmann der den Besuch des persischen Schahs die diesbezuglichen Studentenproteste sowie die Erschiessung von Benno Ohnesorg verhandelt Dokumentarfilm und Spielfilm Bearbeiten Das Cinema Verite hat mit dem italienischen Neorealismus die Neigung gemein Laien an Originalschauplatzen zu filmen und die franzosische Nouvelle Vague machte haufig von nicht im Drehbuch stehenden Dialogen und in der Hand gehaltenen Kameras und synchronisiertem Ton Gebrauch Dokumentarfilm und Politik Bearbeiten In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Dokumentarfilm oft als politische Waffe im Kampf gegen den Neokolonialismus beziehungsweise den Kapitalismus im Allgemeinen verstanden besonders in Lateinamerika La Hora de los hornos 1968 Die Stunde der Feuer von Octavio Getino und Fernando E Solanas beeinflusste eine ganze Generation von Filmemachern Auch heute noch spielt der politische Dokumentarfilm eine wichtige Rolle seien es die Filme des osterreichischen Regisseurs Hubert Sauper oder die Filme der deutschen Filmproduzentin Kathrin Lemme deren Dokumentarfilm Eisenfresser Regie Shaheen Dill Riaz u a den Grimme Preis 2010 gewann Siehe auch Liste politischer Dokumentarfilme Natur und Umwelt Bearbeiten Hauptartikel Tierfilm Bereits wahrend des Zweiten Weltkrieges arbeitete der Verhaltensforscher und Tierfilmer Heinz Sielmann an ersten dokumentarischen Tierfilmen Nach dem Krieg schuf er international beachtete Filme Seine erste Auszeichnung erhielt er bereits 1953 den Deutschen Filmpreis mit dem Filmband in Silber fur seine Regie bei Quick das Eichhornchen Er wirkte als Fotograf auch an dem semidokumentarischen Film Die Hellstrom Chronik mit der 1972 als bester Dokumentarfilm mit einem Oscar ausgezeichnet wurde Erste Dokumentarfilme der Unterwasserwelt schufen sowohl der franzosische Meeresforscher Jacques Yves Cousteau als auch der osterreichische Tauchpionier Meeres und Verhaltensforscher Hans Hass der mit einer selbstentwickelten Taucherlunge ebenfalls schon in den 1940er Jahren Unterwasserfilme drehte Dabei entstand schon 1942 der Film Pirsch unter Wasser und insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren verschiedene vielbeachtete Unterwasserfilme und ab den 1960er Jahren auch soziologisch kritische Betrachtungen in der Fernsehserie Wir Menschen Der Film Lichter unter Wasser von 1952 ist der weltweit erste farbige Unterwasserfilm 1953 schuf James Algar mit Die Wuste lebt einen der erfolgreichsten Tierfilme Durch seine hohe asthetische Qualitat Schnitt Musik wurde dieser Film zum Ausgangspunkt eines neuen Genres von Tierfilmen die besonders ein Familienpublikum ansprachen Der Produzent Hans Domnick reiste von 1958 bis 1961 mit seiner Ehefrau Maria von Nord bis Sudamerika und drehte dabei den Dokumentarfilm Panamericana Traumstrasse der Welt der so umfangreich wurde dass er in zwei Teile gesplittet werden musste Der Film erhielt bei der Berlinale 1961 den Silbernen Baren Noch bekannter wurde der Zoologe Bernhard Grzimek der zuerst mit seinem Sohn Michael Grzimek 1956 den Film Kein Platz fur wilde Tiere drehte und fur den Dokumentarfilm Serengeti darf nicht sterben 1959 als erster Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg einen Oscar erhielt Wahrend der Dreharbeiten verungluckte Michael Grzimek todlich Einige Tierdokumentationen bzw Tierdokumentarfilme arbeiten mit dressierten Tieren Das ist keine Dokumentation oder ein Dokumentarfilm im eigentlichen Sinn Haufig beeinflusst das Drehteam die Szene aber auch bewusst z B durch Provokation der Tiere Hier bleibt der Charakter einer Dokumentation bzw eines Dokumentarfilms nur gewahrt wenn das dem Zuschauer transparent gemacht wird oder zweifellos einem typischen Ereignis Auftauchen eines Beutetiers entspricht In einem beruchtigten Negativbeispiel dem Film White Wilderness der 1958 einen Academy Award erhielt konstruierten Techniker der Walt Disney Company einen schneebedeckten sich drehenden Tisch um den Eindruck von wild umherirrenden Lemmingen zu erzeugen die sich dann uber eine Klippe in das Meer sturzten Die Tauschung pragt bis heute das populare Verstandnis von Lemmingen Tatsachlich bewegen sie sich zwar zeitweise in Schwarmen unterlassen aber Massenselbstmord Subgenres BearbeitenDokumentarfilme werden in verschiedene Subgenres eingeteilt Dazu zahlen Kino Dokumentationen Fernseh Dokumentationen Naturfilme semidokumentarische Filme Doku Dramen investigative Dokumentarfilme Reportagen und Magazinbeitrage Weitere besondere Subgenres sind Kompilationsfilm Kompilationsfilm bezeichnet einen Film der aus neu montiertem Archivfilmmaterial Interviews Spielszenen besteht Die Pionierin war Esfir Schub mit Der Fall der Dynastie Romanov 1927 Neuere Beispiele sind Der gewohnliche Faschismus von Michail Romm Point of Order 1964 von Emile de Antonio uber die McCarthy Anhorungen und The Atomic Cafe der vollstandig aus Material erstellt wurde das die US Regierung produzieren liess um die Bevolkerung uber atomare Strahlung aufzuklaren Den Soldaten wurde z B erklart ihnen konne nichts passieren selbst wenn sie verstrahlt wurden solange sie die Augen und den Mund geschlossen hielten The Last Cigarette 1999 kombiniert Zeugenaussagen von Managern der amerikanischen Tabakindustrie mit Archivmaterial das die Vorzuge des Rauchens anpreist Ein modernes Beispiel ist der mit dem Grimme Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm Kulenkampffs Schuhe 2018 von Regina Schilling Regie Essayfilm Eine Grenzform des nichtfiktionalen Films ist der Essayfilm Die im Direct Cinema verbannte Offstimme kehrt zuruck verliert aber ihren offiziosen autoritaren pseudoobjektiven Charakter Zu den wichtigen Essayfilmmachern zahlen Guy Debord Chris Marker Raoul Peck und Harun Farocki Auch Spielfilmregisseur Dominik Graf bewegt sich hin und wieder auf dem Terrain des dokumentarischen Essayfilms spatestens seit 2000 mit Munchen Geheimnisse einer Stadt Mockumentary Ein Mockumentary ist ein vorgetauschter Dokumentarfilm der dem Zwecke der Unterhaltung dient oder die Menschen wachrutteln soll damit sie nicht alles glauben was ihnen gezeigt wird Eine Mockumentary tauscht eine Dokumentation vor das Format ist kein reales Subgenre des Dokumentarfilms Scripted Reality Pseudodoku Scripted Reality ist eine vorgetauschte Dokumentation bei der die Dokumentation nicht parodiert sondern imitiert wird 7 Scripted Reality tauscht eine Dokumentation vor das Format ist kein reales Subgenre des Dokumentarfilms Modi des Dokumentarfilms BearbeitenNach Bill Nichols gibt es folgende Modi des Dokumentarfilms 8 Poetic mode impressionistische experimentelle an der Avantgarde orientierte Form des Dokumentarfilms Beispielsweise Dsiga Vertov Der Mann mit der Kamera 1929 Expository mode illustrierende logischen und narrativen Ordnungen folgende Darstellung von sozialen Themen Aufklarung Beispielsweise John Grierson Drifters 1929 Observational mode Tradition des direct cinema reine Beobachtung Reflexive mode Tradition des cinema verite selbstreflexiver Stil das Medium reflektiert sich selbst Performative mode subjektiv aus der Perspektive des Filmemachers erzahlte Filme uber die eigene Realitat Selbstversuche Beispielsweise David Sieveking David wants to fly 2010 oder Vergiss mein nicht 2012 Kommerzieller Erfolg BearbeitenMichael Moores Film Fahrenheit 9 11 schrieb im Juni 2004 Filmgeschichte Niemals zuvor hatte es ein Dokumentarfilm an die Spitze der US Kinocharts geschafft Bereits der vorangegangene Film Moores Bowling for Columbine 2002 spielte in den USA ein Rekordergebnis ein Weltweit hat der Film Fahrenheit 9 11 in den Kinos rund 222 Millionen US Dollar 9 eingespielt Somit ist er der finanziell erfolgreichste Dokumentarfilm aller Zeiten Der finanziell zweiterfolgreichste Dokumentarfilm ist zurzeit Die Reise der Pinguine mit Einnahmen von rund 127 Millionen Dollar 10 Insgesamt hat der Erfolg von Fahrenheit 9 11 die grossen Studios dazu veranlasst Dokumentarfilme wieder vermehrt auf die grosse Leinwand zu bringen und damit Geld zu verdienen Beispiele sind Die Reise der Pinguine Unsere Erde Der Film und Eine unbequeme Wahrheit Fur mich unterliegt ein Dokumentarfilm dramaturgisch ahnlichen Auflagen wie ein Spielfilm Um den Zuschauer zu erreichen zu fesseln um Nahe und Identifikation herzustellen um bewusst zu machen und nachdrucklich zu wirken benotigt er ein Thema einen Plot eine Geschichte sowie im dramaturgischen Aufbau eine rationale und oder emotionale Logik und Motivation Thomas Schadt Das Gefuhl des Augenblicks Zur Dramaturgie des Dokumentarfilms Dortmund 2002Rechtliche Aspekte BearbeitenDokumentarischen Film und Fernsehberichten uber aktuelle Ereignisse spricht die deutsche Rechtsprechung 11 regelmassig die fur den Urheberrechtsschutz als Werk erforderliche Schopfungshohe ab Solche Berichte sind allenfalls als Laufbilder nach 94 und 95 UrhG leistungsschutzrechtlich geschutzt Dokumentarfilmer nach Landern Auswahl BearbeitenArgentinien Fernando Birri Raymundo Gleyzer Pino Solanas Australien Michael Rubbo John Pilger Brasilien Alberto Cavalcanti Eduardo Coutinho China Wang Bing Chai Jing Chile Patricio Guzman Deutschland Claudia von Alemann Hartmut Bitomsky Jurgen Bottcher Heinz Emigholz Harun Farocki Eberhard Fechner Hans Dieter Grabe Jan Haft Thomas Heise Peter Heller Werner Herzog Christoph Hubner Barbara Winfried Junge Romuald Karmakar Volker Koepp Erwin Leiser Helke Misselwitz Peter Nestler Ulrike Ottinger Rosa von Praunheim Helga Reidemeister Leni Riefenstahl Walter Ruttmann Helke Sander Jan Tenhaven Andres Veiel Andreas Voigt Klaus Wildenhahn Frankreich Pierre Carles Raymond Depardon Alice Diop Sylvain George Georges Franju Claude Lanzmann Louis Malle Chris Marker Marie Monique Robin Marcel Ophuls Jean Painleve Alain Resnais Jean Rouch Georges Rouquier Andre Sauvage Claire Simon Agnes Varda Rene Vautier Jean Vigo Grossbritannien Black Audio Film Collective Nick Broomfield Humphrey Jennings John Grierson Isaac Julien Richard Leacock Paul Rotha Peter Watkins Indien Anand Patwardhan Israel Amos Gitai Avi Mograbi Japan Kamei Fumio Kazuo Hara Noriaki Tsuchimoto Shinsuke Ogawa Kanada Denys Arcand Michel Brault Allan King Alanis Obomsawin Pierre Perrault Anne Claire Poirier Nettie Wild Kambodscha Rithy Panh Kamerun Jean Marie Teno Kolumbien Marta Rodriguez und Jorge Silva Kuba Santiago Alvarez Niederlande Joris Ivens Osterreich Ruth Beckermann Michael Glawogger Nikolaus Geyrhalter Hubert Sauper Ulrich Seidl Polen Jerzy Bossak Krzysztof Kieslowski Marcel Lozinski Pawel Lozinski Michal Marczak Schweiz Jean Stephane Bron Richard Dindo Thomas Imbach Erich Langjahr Walter Marti Regisseur Fredi M Murer Marianne Pletscher Alexander J Seiler Heidi Specogna Sowjetunion Artawasd Peleschjan Juris Podnieks Esfir Schub Alexander Nikolajewitsch Sokurow Dziga Vertov USA Madeline Anderson Emile de Antonio Les Blank Robert Flaherty Robert Gardner Hector Galan Jill Godmilow Wiliam Greaves Barbara Kopple Albert Maysles David Maysles Ross McElwee Michael Moore Errol Morris Joshua Oppenheimer D A Pennebaker Ed Pincus Laura Poitras Lourdes Portillo Julia Reichert Greta Schiller Paul Strand Frederick Wiseman Vietnam Trinh T Minh haFestivals BearbeitenDokumentarfilme werden sowohl auf allgemeinen Festivals wie der Berlinale wie auch auf speziellen Dokumentarfilmfestivals gezeigt Deutschsprachige Bearbeiten Internationales Leipziger Festival fur Dokumentar und Animationsfilm seit 1955 Duisburger Filmwoche seit 1978 Kasseler Dokumentarfilm und Videofest seit 1982 mit Schwerpunkt Neue Medien Internationales Dokumentarfilmfestival Munchen seit 1985 DokumentART in Neubrandenburg seit 1992Internationale Auswahl Bearbeiten International Documentary Film Festival Amsterdam seit 1988 Internationales Dokumentarfilmfestival von Yamagata seit 1989 Visions du Reel seit 1969Eine umfassende Liste ist hier abrufbar 12 Preise BearbeitenPreise fur Dokumentarfilme werden vor allem am Rande von allgemeinen Filmfestivals vergeben Bekannte Preise fur Dokumentarfilme sind International Bearbeiten Oscar Bester Dokumentarfilm Critics Choice Movie Award Bester Dokumentarfilm Chicago Film Critics Association Award Bester Dokumentarfilm London Critics Circle Film Award Bester Dokumentarfilm National Board of Review Award Bester Dokumentarfilm British Academy Film Award Bester Dokumentarfilm Satellite Awards Film Bester Dokumentarfilm Sundance Film Festival Grosser Preis der Jury Bester Dokumentarfilm und Bester auslandischer DokumentarfilmDeutschsprachig Bearbeiten Deutscher Filmpreis Bester Dokumentarfilm Phoenix Dokumentarfilmpreis Bayerischer Filmpreis Dokumentarfilm Filmburo Bremen Dokumentarfilm Forderpreis Heimatfilmfestival Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt Diagonale Bester osterreichischer Dokumentarfilm Grimme Preis fur Fernseh DokumentationenVertriebswege BearbeitenNeben die klassischen Vertriebswege wie Filmclubs Filmfestivals Fernsehen Programmkinos Kinematheken Videokassetten und DVDs sind in den letzten Jahren zunehmend Video on Demand Angebote getreten bei denen Dokumentarfilme gegen eine geringe Gebuhr wie bei der aus einer Zusammenarbeit europaischer Festivals hervorgegangenen Site DocAlliance oder vollig kostenlos wie etwa bei UBUweb abgerufen werden konnen Literatur Bearbeiten chronologisch geordnet Rudiger Steinmetz Helfried Spitra Hrsg Dokumentarfilm als Zeichen der Zeit Vom Ansehen der Wirklichkeit im Fernsehen 2 Auflage Olschlager Munchen 1992 ISBN 3 88295 154 0 Erik Barnouw Documentary A History of the Non Fiction Film 2 revised edition Oxford University Press New York NY u a 1993 ISBN 0 19 507898 5 englisch John Barnes u a Anfange des dokumentarischen Films Stroemfeld Basel Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 87877 784 1 Europaisches Dokumentarfilm Institut Hrsg Texte zum Dokumentarfilm Vorwerk 8 Berlin seit 1996 ZDB ID 2240279 2 Eva Hohenberger Hrsg Bilder des Wirklichen Texte zur Theorie des Dokumentarfilms Texte zum Dokumentarfilm Band 3 Vorwerk 8 Berlin 1998 ISBN 3 930916 13 4 Peter Zimmermann Hrsg Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 3 Bande Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 030031 2 Monika Grassl Das Wesen des Dokumentarfilms Moglichkeiten der Dramaturgie und Gestaltung VDM Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 8364 0104 3 Francois Niney Die Wirklichkeit des Dokumentarfilms 50 Fragen zur Theorie und Praxis des Dokumentarischen Hrsg und Ubersetzung aus dem Franzosischen Heinz B Heller Schuren Marburg 2012 ISBN 978 3 89472 728 4 Matthias Leitner Daniel Sponsel u a Hrsg Der Dokumentarfilm ist tot es lebe der Dokumentarfilm Uber die Zukunft des dokumentarischen Arbeitens Schuren Marburg 2014 ISBN 978 3 89472 822 9 Daniel Sponsel Hrsg Der schone Schein des Wirklichen Zur Authentizitat im Film ISBN 978 3 86764 019 0 Ingo Kammerer Matthis Kepser Hrsg Dokumentarfilm im Deutschunterricht Schneiderverlag Hohengehren ISBN 978 3 8340 1415 3 Olaf Jacobs Theresa Lorenz Wissenschaft furs Fernsehen Dramaturgie Gestaltung Darstellungsformen Springer VS Wiesbaden 2014 ISBN 978 3 658 02422 2 S 49 109 Thorolf Lipp Spielarten des Dokumentarischen Einfuhrung in Geschichte und Theorie des nonfiktionalen Films 2 uberarbeitete Auflage Schuren Marburg 2016 ISBN 978 3 89472 928 8 Bill Nichols Introduction to Documentary Bloomington Ind Indiana University Press 3 Auflage 2017 ISBN 978 0 253 02685 9 Ian Aitken Hrg The Concise Routledge Encyclopedia of the Documentary Film Paperback London und New York 2017 ISBN 978 1 138 10784 7 1096 S Elisabeth Buttner Vraath Ohner und Lena Stolzl Sichtbar machen Politiken des Dokumentarfims Texte zum Dokumentarfilm hrsg von der dfi Dokumentarfilminitiative Band 20 Vorwerk 8 Berlin 2017 ISBN 978 3 940384 96 6 Thomas Brautigam Klassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms Schuren Marburg 2019 ISBN 978 3 7410 0322 6 Fahle Oliver Theorien des Dokumentarfilms Zur Einfuhrung Hamburg Junius 2020 ISBN 978 3 96060 313 9 Peter Zimmermann Dokumentarfilm in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart Bonn Bundeszentrale fur politische Bildung 2022 398 S ISBN 978 3 8389 7206 0 Erika Balsom Hila Peleg und Haus der Kulturen der Welt Hrsg Feminist Worldmaking and the Moving Image MIT Press Cambridge Mass 2022Zeitschriften Documentary box 1992 2007 Images documentaires seit 1990Dokumentarfilme zum Dokumentarfilm Bearbeiten5 Bemerkungen zum Dokumentarfilm 61 Min Drehbuch und Regie Gisela Tuchtenhagen Deutschland 1974 Weblinks Bearbeiten Commons Dokumentarfilm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Dokumentarfilm Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Dokumentarfilm In Film Lexikon de Webportal Dokumentarfilm info Haus des Dokumentarfilms Ein Uberblick uber die Geschichte des Dokumentarfilms In AFK Filmkreis de Forschungsprojekt Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 2005 In Dokumentarfilmgeschichte de Herbert Heinzelmann Wie wirklich ist die Wirklichkeit Eine kurze Geschichte des Dokumentarfilms In Kinofenster de 28 Oktober 2007 Michael Marek Deutsche Filmgeschichte 4 Die Dokumentarfilme In DW com 10 Januar 2012 Literatur von und uber Dokumentarfilme im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Uli Jung Martin Loiperdinger Hrsg Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland Band 1 Kaiserreich 1895 1918 Reclam Stuttgart 2005 doi 10 25969 mediarep 14035 Klaus Kreimeier Antje Ehmann Jeanpaul Goergen Hrsg Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland Band 2 Weimarer Republik 1918 1933 Reclam Stuttgart 2005 doi 10 25969 mediarep 14036 Peter Zimmermann Kay Hoffmann Hrsg Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland Band 3 Drittes Reich 1933 1945 Reclam Stuttgart 2005 doi 10 25969 mediarep 14037Einzelnachweise Bearbeiten Definition of factual in English Nicht mehr online verfugbar In oxforddictionaries com Offord University Press archiviert vom Original am 23 Januar 2019 abgerufen am 22 Januar 2019 a b Heinz B Heller Reclams Sachlexikon des Films Hrsg Thomas Koebner 2 Auflage Philipp Reclam jun Stuttgart 2007 ISBN 978 3 15 010625 9 Thomas Schadt Das Gefuhl des Augenblicks Zur Dramaturgie im Dokumentarfilm Dortmund 2002 S 21 ff Ingo Kammerer Matthis Kepser Dokumentarfilm im Deutschunterricht Eine Einfuhrung In Ingo Kammerer Matthis Kepser Hrsg Dokumentarfilm im Deutschunterricht Schneider Verlag Hohengehren 2014 ISBN 978 3 8340 1415 3 S 11 72 hier S 27 Anm 19 Nanuk der Eskimo arte tv abgerufen am 31 Mai 2018 Knut Elstermann Der Dokumentarist Albert Maysles wird 80 Jahre alt Handkamera direkter Blick und Anteilnahme In Berliner Zeitung 25 November 2006 abgerufen am 30 August 2020 Zapp Memento vom 18 Juni 2010 im Internet Archive ARD Sendung vom 9 Juni 2010 Bill Nichols Introduction to Documentary Indiana 2001 Fahrenheit 9 11 In Box Office Mojo Abgerufen am 30 August 2020 englisch March of the Penguins In Box Office Mojo Abgerufen am 30 August 2020 englisch KG Berlin Urteil vom 28 Marz 2012 Az 24 U 81 11 Volltext Film Festivals Documentary Film Festival Listings Announcements Documentary Film Festival Directories Films Abgerufen am 20 Februar 2019 Normdaten Sachbegriff GND 4012653 5 lobid OGND AKS LCCN sh85088115 NDL 00565976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dokumentarfilm amp oldid 235093987