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Vergiss mein nicht Wie meine Mutter ihr Gedachtnis verlor und meine Eltern die Liebe neu entdeckten ist ein deutscher Dokumentarfilm von David Sieveking aus dem Jahr 2012 Seine Weltpremiere hatte der Film am 5 August 2012 beim 65 Locarno Festival die Deutschlandpremiere fand am 1 November 2012 auf dem 55 Internationalen Leipziger Festival fur Dokumentar und Animationsfilm statt Deutscher Kinostart des Films war am 31 Januar 2013 FilmTitel Vergiss mein nichtProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2012Lange 92 MinutenAltersfreigabe FSK 0 1 JMK 8 2 StabRegie David SievekingDrehbuch David SievekingProduktion Martin HeislerCarl Ludwig RettingerMusik Jessica de RooijKamera Adrian StahliSchnitt Catrin VogtBesetzungGretel Sieveking Malte Sieveking David Sieveking Anna Sieveking von Borck Ise Schonberg Peter Niggli Anke Kiltz Eva Sieveking Viviana Sved Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Hintergrunde 3 Auszeichnungen 4 Kritiken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDavid Sieveking zeigt die letzten Lebensjahre seiner eigenen Mutter Gretel die an der Alzheimer Krankheit erkrankt ist Nachdem Davids Vater Malte seine Frau viele Jahre betreut hatte kommt er an die Grenze seiner Belastbarkeit David zieht wieder ins elterliche Haus ein damit sein Vater Urlaub in der Schweiz machen kann Im Einvernehmen mit seinen Schwestern und seinem Vater dokumentiert Sieveking das Zusammenleben mit seiner Mutter mit der Kamera Die Krankheit der Mutter zeigt sich immer wieder deutlich Sie verliert jedoch nicht den Lebensmut Ihr Sohn lernt sie noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen und wird von ihr schon bald fur ihren Ehemann gehalten Mutter und Sohn fahren nach Stuttgart zu Gretels Schwester und anschliessend in die Schweiz um den Vater abzuholen Malte entwickelt noch einmal eine liebevolle Beziehung voller Intimitat und Romantik zu seiner Frau die auch von ihr erwidert wird Da Gretel nichts mehr aus der Vergangenheit berichten kann macht sich ihr Sohn auf die Suche nach der Vergangenheit seiner Eltern Mit Super 8 Filmen Fotos alten Interviews und den Tagebuchern seiner Mutter dokumentiert er die historischen Ereignisse Im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern spurt er Protokolle des Staatsschutzes uber die damaligen politischen Aktivitaten seiner Mutter auf In Zurich trifft er Peter Niggli den ehemaligen Liebhaber seiner Mutter der uber die Liebesaffare der beiden spricht David fungiert im Film als Erzahler und kommentiert die Ereignisse Am Ende des Films ist Gretel dauerhaft bettlagerig sie wird nicht mehr lange zu leben haben Hintergrunde BearbeitenMargarete Gretel Sieveking geb Schaumann 26 Juni 1937 3 in Stuttgart 27 Februar 2012 arbeitete nach dem Abitur als Werkstudentin in einer Dortmunder Fabrik um ihr Studium zu finanzieren Anschliessend studierte sie Sprachwissenschaft an der Universitat Hamburg Dort lernte sie Ulrike Meinhof kennen die sie zu einer journalistischen Laufbahn inspirierte Nach dem Magister Abschluss arbeitete sie beim NDR Fernsehen wo sie 1965 66 im Kursusprogramm vor der Tagesschau ihre eigene Fernsehsendung Deutsch fur Deutsche mit Margarete Schaumann moderierte 4 Malte Friedrich Sieveking 28 April 1940 3 in Hamburg brach sein Philosophiestudium ab studierte dann Mathematik Er war in Erlangen als wissenschaftlicher Assistent tatig Margarete Schaumann und Malte Sieveking heirateten 1966 wollten jedoch eine offene Ehe fuhren In der Zeit des Vietnamkriegs engagierten sie sich beim Sozialistischen Deutschen Studentenbund weshalb Malte Sieveking seine Assistentenstelle in Deutschland gegen eine in der Schweiz tauschen musste und die Familie zog 1969 nach Zurich Margarete Sieveking die dort keine Arbeitserlaubnis bekam engagierte sich in der Revolutionaren Aufbauorganisation Zurich raz Sie war mit Peter Niggli dem Anfuhrer der raz liiert auch Malte hatte zahllose Affaren Ihre Ehe blieb wegen der beiden gemeinsamen Tochter 1967 und 1970 bestehen Nach dem Auslaufen von Malte Sievekings Vertrag 1975 und der sich anschliessenden Ruckkehr nach Bielefeld wurde als drittes Kind 1977 David geboren Spater zog die Familie nach Bad Homburg und Malte Sieveking war bis zu seiner Emeritierung als Professor fur Stochastik und Mathematische Informatik an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main tatig Margarete Sieveking arbeitete als Sprachlehrerin fur Deutsch und gab Privatunterricht in Spanisch sie betatigte sich politisch bei den Grunen Erste Gedachtnisschwachen traten bei ihr 2005 auf 2008 wurde Alzheimer festgestellt Margarete Sieveking starb vor Fertigstellung des Films am 27 Februar 2012 Auszeichnungen BearbeitenRegisseur und Produzenten des Films Vergiss mein nicht erhielten beim Internationalen Filmfestival von Locarno 2012 den Hauptpreis der Sektion Semaine de la Critique 5 2012 bekam er den Hessischen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm 6 und wurde beim Internationalen Leipziger Festival fur Dokumentar und Animationsfilm mit dem Preis des Goethe Instituts ausgezeichnet 7 Zudem wurde der Film von der Deutschen Film und Medienbewertung FBW mit dem Pradikat besonders wertvoll ausgezeichnet 8 Die Deutsche Filmakademie nominierte Vergiss mein nicht fur den Deutschen Filmpreis 2013 in der Preiskategorie Programmfullende Dokumentarfilme 9 Kritiken Bearbeiten Mit Vergiss mein nicht ist David Sieveking ein aussergewohnlich bewegender und kunstlerisch ausbalancierter Film gelungen Der Film ist eine sensibel erzahlte Hommage des Filmemachers an seine an Alzheimer erkrankte Mutter welcher die schwierige Balance zwischen personlicher Betroffenheit und kunstlerischer Distanz zu wahren weiss Dadurch wird eine sehr private Geschichte zu einer universellen Erzahlung uber Krankheit und Tod Liebe und Verantwortung DOK Leipzig Jurybegrundung 7 Regisseur David Sieveking portratiert darin mit ausserstem Feingefuhl in ausgewogener Balance von Nahe und Distanz seine an Demenz erkrankte 73 jahrige Mutter Die Sensibilitat der Humor und die weit uber den Einzelfall weisende Intensitat machen den Film zu einem Ereignis und lassen auf eine Auszeichnung mit dem Preis fur den besten Film der Sektion hoffen dpa 10 Mit Vergiss mein nicht von einem sichtlich geruhrten Publikum begeistert aufgenommen gelingt Sieveking ein erstaunliches Kunststuck Ein leichter fast heiterer Film nicht uber die Krankheit sondern uber die Lebens und Liebesgeschichte seiner Eltern und das liebevolle Portrat eines Menschen dessen Selbstbild verblasst Die Dialoge sind man traut es sich kaum zu sagen von entwaffnender Komik Ein Film wie es zartlicher kaum geht Sebastian Handke Der Tagesspiegel 11 Vergiss mein nicht ist ohne Frage ein sehr einfuhlsamer respektvoller Film Sieveking will das langsame Sterben seiner Mutter nicht fur sensationalistische Zwecke ausbeuten viel mehr will er ihr ein Denkmal setzen und schreibt ihr dabei einen ruhrenden filmgewordenen Liebesbrief Daniel Sander Spiegel Online 12 Literatur BearbeitenDavid Sieveking Vergiss mein nicht Wie meine Mutter ihr Gedachtnis verlor und ich meine Eltern neu kennenlernte Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2012 ISBN 978 3 451 32574 8Weblinks BearbeitenVergiss mein nicht in der Internet Movie Database englisch Offizielle Website zum Film Presseheft Memento vom 19 Januar 2013 im Internet Archive ZIP 264 kB von Media Office Padagogisches Begleitmaterial ab 9 Klasse 14 Jahren von Vision KinoEinzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Vergiss mein nicht Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Dezember 2012 PDF Pruf nummer 136 234 K Alterskennzeichnung fur Vergiss mein nicht Jugendmedien kommission a b Familie CF Petersen Stammbaum der Familie Petersen und Sieveking MS Word 466 kB F Jasmin Bottger N3 Ein Programm zwischen Kulturauftrag und Medienalltag Entstehung und Entwicklung des Dritten Fernsehprogramms der Nordkette NDR SFB RB 1960 1982 Pro Universate Verlag Sinzheim 1994 ISBN 3 930747 07 3 S 87 f 65 Festival del film Locarno Preistrager Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 71 kB Hessische Filmforderung Preistrager Hessischer Film und Kinopreis 2012 Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 78 kB a b DOK Archiv Dokumentarfilmpreis des Goethe Instituts 2012 Deutsche Film und Medienbewertung Vergiss mein nicht Filminfo und Jurybegrundung Deutsche Filmakademie e V Nominierungen zum Deutschen Filmpreis 2013 Memento vom 18 Juli 2013 im Internet Archive PDF 76 kB Deutschland steht beim Filmfestival Locarno gut da Memento vom 2 Juni 2016 im Internet Archive auf Zeit Online vom 6 August 2012 Sebastian Handke Leben heisst vergessen lernen In Der Tagesspiegel vom 13 August 2012 Daniel Sander Alzheimer Doku Vergiss mein nicht Abschied vom Ich auf Spiegel Online vom 31 Januar 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vergiss mein nicht 2012 amp oldid 207027420