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Dokumentarfilms Chronique d un ete von Jean Rouch und Edgar Morin 1961 eine grossere Bekanntheit Hier verbinden sich dokumentarische Ansatze der Kino Prawda Vertovs aus den zwanziger Jahren mit den ethnologischen Untersuchungen von Jean Rouch Nicht zuletzt die Entwicklung des tragbaren Nagra Tongerates fuhrte zu einem freieren Umgang mit dem Medium Film Lichtempfindliches Filmmaterial der Verzicht auf zusatzliche Beleuchtung und eine kleine Crew sorgten zusatzlich dafur die Dokumentarfilme des Cinema verite moglichst nahe an die Alltags Realitat und die Wahrheit heranzufuhren Inhaltsverzeichnis 1 Cinema verite und Direct cinema 2 Nachwirkungen in Dokumentar und Spielfilmen 3 Beispiele 4 Literatur 5 EinzelnachweisCinema verite und Direct cinema BearbeitenOftmals wird das Cinema verite mit dem Begriff des Direct Cinemas gleichgesetzt In der Tat zeigen sich einige Gemeinsamkeiten der Verzicht auf ein autoritares Voice over das gerade noch den Dokumentarfilm der britischen Grierson Tradition der dreissiger und vierziger Jahre gepragt hat der Versuch die portratierten Menschen fur sich selbst sprechen zu lassen und sie von der Abhangigkeit von der Interpretation des Filmemachers zu befreien wie auch der Verzicht soziale Probleme in grosseren ideologischen Zusammenhangen interpretieren zu wollen vielmehr den Alltag die Leute und deren Situationen direkt zu erfassen Trotzdem zeigen sich einige sehr deutliche Unterschiede im Ansatz Das amerikanische Direct Cinema etwa das der Drew Associates versucht die Kamera und die Filmemacher moglichst in den Hintergrund zu rucken damit sie keinen allzu grossen Einfluss auf das zu portratierende Geschehen haben Die Kamera als die Fly on the Wall als moglichst unbemerkter Beobachter ist hier das Ideal Kamera und Kameraleute sollen das Geschehen gunstigstenfalls uberhaupt nicht beeinflussen Ziel ist es die sog privileged moments aufzufangen in denen die portratierte Person die Kamera vergisst und eine dahinterliegende Wahrheit offenbart Diese dahinterliegende Wahrheit ist naturlich auch das Ziel des franzosischen Cinema verite Die Strategie ist jedoch eine vollig andere Hier stellen sich die Filmemacher direkt ins Geschehen machen sich auch als solche sichtbar und stellen die eigene Position somit in Frage Man betrachte nur einmal die Sequenz im bereits erwahnten Chronique d un ete in der die beiden Filmemacher mit einer potentiellen Interviewpartnerin im gemutlichen Wohnzimmerambiente daruber diskutieren was es denn hiesse sie in den Film zu involvieren Diesem Moment der Selbstreflexivitat die dem Direct Cinema fehlt gesellt sich die Strategie der Provokation hinzu Nicht das moglichst unbeteiligte stillschweigende Abfilmen dessen was gerade passiert sondern der direkte Angriff auf das Gefilmte ist das Ziel Die Kamera soll die erwunschten privileged moments geradezu provozieren sie soll als psychologisches Stimulans dienen das die portratierten Individuen aus ihrer Reserve lockt Der Begriff des Cinema verite wenn auch in erster Linie als historische Epoche des Dokumentarfilms zu verstehen lasst sich jedoch auch ahistorisch sehen Hier bietet Bill Nichols Versuch einer Klassifizierung von Dokumentarfilmen einen geeigneten Ansatz Nichols unterscheidet den Expository Mode der mit einem Voice over das Publikum autoritar adressiert den Observational Mode der wie das Direct Cinema sich moglichst nicht in das Geschehen einmischt den Interactive Mode in dem die Filmcrew direkt mit der zu beobachtenden Welt interagiert sowie den Reflexive Mode der diese Darstellungen von Objektivitat selbst in Frage stellt Das Cinema verite reiht sich hier eindeutig in den Interactive Mode ein denn die Filmcrew ist keine Fliege an der Wand sondern eher die Fliege in der Suppe die sich direkt ins Geschehen mit einbindet Nachwirkungen in Dokumentar und Spielfilmen BearbeitenDer Stil des Cinema verite lasst sich bis heute in Dokumentarfilmen nachweisen Gerade in dokumentarischen Fernsehformaten wie etwa in Interview Filmen oder in den street credibility erheischenden Dokumentationsformaten von Jugendsendern spielt Interaktion Selbstreflexivitat und Provokation immer eine grosse Rolle Selbst Spielfilme haben sich dieses Musters bedient Man spricht dann von Mockumentary Bekanntestes Beispiel hier ist wohl The Blair Witch Project Eduardo Sanchez amp Daniel Myrick 1999 Beispiele BearbeitenFeast of Friends eine selbst produzierte Tour Dokumentation der Psychedelic Rock Band The Doors bei der der befreundete Fotograf Paul Ferrara Regie fuhrte wurde im Stil des Cinema Verite der 1960er Jahre gedreht 1 Literatur BearbeitenMick Eaton Hrsg Anthropology Reality Cinema The Films of Jean Rouch British Film Institute London 1979 ISBN 0 85170 090 X Louis Marcorelles Living Cinema New Directions in Film Making Allen amp Unwin u a London 1973 ISBN 0 04 791025 9 Bill Nichols Representing Reality Issues and Concepts in Documentary Indiana University Press Bloomington IN u a 1991 ISBN 0 253 34060 8 Brian Winston Claiming the Real The Griersonian Documentary and its Legitimations British Film Institute London 1995 ISBN 0 85170 463 8 Einzelnachweis Bearbeiten The Doors Verschollene Dokumentation feiert nach 46 Jahren Weltpremiere Trailer im Rolling Stone vom 16 September 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cinema verite amp oldid 238437895