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Die Reichspost war eine osterreichische Tageszeitung fur das christliche Volk Osterreich Ungarns die in Wien herausgegeben wurde und sich hauptsachlich an die katholische Leserschaft wandte ReichspostBeschreibung unabhangiges Tageblatt fur das christliche VolkSprache DeutschHauptsitz WienErstausgabe 1 Janner 1894Einstellung 29 September 1938Erscheinungsweise taglichArtikelarchiv ArchivZDB 1040835 6 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation der Zeitung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie der Christlichsozialen Partei nahestehende aber nicht als Parteiorgan gefuhrte Zeitung erschien erstmals am 1 Januar 1894 Mitbegrunder war Friedrich X von Dalberg 1 Im Juli 1896 begann Friedrich Funder seine Tatigkeit bei der Reichspost Er avancierte 1902 zum Chefredakteur und ubernahm 1904 auch die Funktion des Herausgebers Funder ein hochgebildeter Journalist und uberzeugter Monarchist dominierte die Zeitung bis zum Anschluss im Marz 1938 Er galt unter anderem als enger Vertrauter von Ignaz Seipel Die Reichspost wurde fur politisch interessierte Kreise den katholischen Klerus und fur katholische Leser der Mittelschicht konzipiert Sie vertrat eine politisch konservative und wirtschaftlich antisemitische Linie Funder stand hingegen der trialistischen slawenfreundlichen Reformhaltung des Thronfolgers Franz Ferdinand von Osterreich Este nahe Bis zum Ende der Donaumonarchie verhielt sich die Reichspost betont kaisertreu 1918 ubernahm Pralat Ignaz Seipel den Vorsitz des 1912 gegrundeten Tragervereins Herold den er auch beibehielt und nur zu den Zeiten seiner Kanzlerschaft 1922 1924 1927 1929 ruhen liess Mit dem Ende der Monarchie geriet das Blatt in eine tiefe wirtschaftliche Krise und war zeitweilig auf Subventionen niederlandischer und amerikanischer Bischofe angewiesen Die Verlagsanstalt Herold ubernahm ab 1 Januar 1919 den Druck ab 1 Oktober 1922 umbenannt in Verlagsanstalt Herold Kommandit Gesellschaft auf Aktien personlich haftender Gesellschafter blieb der Verein Unter dem Namen Herold Druck und Verlag AG besteht diese noch heute nicht zu verwechseln mit Herold Business Data die damit nichts zu tun hat In der Folge erwarb der Verlag 1928 die Druckerei Albrecht Durer in der Bandgasse ein zuvor deutschnationales Unternehmen Dort wurde ab 1929 das kommerziell erfolgreiche Kleine Volksblatt produziert das in der Folge dem Verein Herold immer wieder Mittel zufuhren musste um die prestigetrachtige aber defizitare Reichspost zu finanzieren Die Situation war hier ahnlich jener im sozialdemokratischen Bereich auch hier musste seit 1927 eine kleinformatige Massenzeitung Das Kleine Blatt die Verluste der niveauvolleren Arbeiter Zeitung finanzieren In der Ersten Republik blieb die Reichspost auf burgerlicher Regierungslinie In der Debatte um den Schattendorf Prozess stellte sich die Zeitung beispielsweise eindeutig hinter die angeklagten Mitglieder der Frontkampfervereinigung Deutsch Osterreichs Am 15 Juli 1927 kam es daher nicht nur zum Justizpalastbrand sondern wurde auch das Gebaude der Reichspost von Demonstranten in Brand gesteckt Die Schaden blieben aber begrenzt die Produktion konnte nach drei Tagen wieder voll aufgenommen werden Die Reichspost erschien taglich in zwei Ausgaben die als Morgen und Abendblatt verkauft wurden Im Jahr 1937 erreichte die Auflage eine Stuckzahl von etwa 30 000 an Wochentagen sonntags wurden 45 000 Exemplare gedruckt Die Verlagsanstalt gab neben dieser Zeitung noch das Wiener Montagsblatt das Badener Volksblatt und das Neue Wochenblatt fur das Viertel unter dem Manhartsberg heraus Die Einstellung erfolgte am 30 September 1938 auf Druck des NS Regimes wonach Zeitungen die den austrofaschistischen Standestaat 1934 1938 unterstutzten nicht mehr erscheinen sollten Bereits unmittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Truppen war Friedrich Funder verhaftet und ins KZ Dachau gebracht worden Organisation der Zeitung BearbeitenRedakteur bis 20 Dezember 1919 Heinrich Ambros bis 30 Juni 1922 Karl Furlinger bis 30 September 1938 Karl SchiffleitnerHauptschriftleiter 1937 Hans Maurer Ressort Aussenpolitik 1937 Urbas Ressort Innenpolitik 1937 Dr Walter Korrespondent in Berlin 1937 WinternitzLiteratur BearbeitenKarl Bomer Hrsg Handbuch der Weltpresse Eine Darstellung des Zeitungswesens aller Lander 3 vollig neubearbeitete Auflage Armanen Verlag Leipzig u a 1937 Mathias Peschta Die Mitarbeiter der katholischen Tageszeitung Die Reichspost und die nationalsozialistische Machtubernahme in Osterreich Eine kollektivbiografische Studie Wien 2008 Wien Universitat Diplomarbeit 2008 Gottfried Pfaffenberger Die Reichspost und die christlich soziale Bewegung Die Kampfzeit bis zur Jahrhundertwende mit besonderer Berucksichtigung der Grundungsepoche Wien 1948 Wien Universitat Dissertation 1948 Ulrich Weinzierl Die Kultur der Reichspost In Franz Kadrnoska Hrsg Aufbruch und Untergang Osterreichische Kultur zwischen 1918 und 1938 Europaverlag Wien Munchen Zurich 1981 ISBN 3 203 50785 4 S 325 344 Weblinks BearbeitenVon der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Reichspost online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rpt 36 Ausgaben als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Eintrag zu Reichspost im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Jana Bisova Die Kammerer von Worms in Bohmen und Mahren In Kurt Andermann Hrsg Ritteradel im Alten Reich Die Kammerer von Worms genannt von Dalberg Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 31 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2009 ISBN 978 3 88443 054 5 S 289 316 312 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichspost Zeitung amp oldid 210805177